[M] Was wird aus dem Bahnhof Pasing?

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bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Dass man in Berlin, mit Geld vom Bund und den "Geberländern", vergleichsweise hohe Standards pflegt mag sicherlich zutreffen. Aber die ganze Republik kann nicht über ihre Verhältnisse leben, es muss ja jemand geben der noch in bzw. unter seinen Verhältnissen lebt (und damit Gelder an andere transferieren kann). Dementsprechend finde ich schon sinnvoll dass im Allgemeinen in der Republik recht einheitliche Standards im Bahnbereich herrschen. Und diese sind nun einmal zweckmäßig. Darüber ob Pasing nun eine wirklich herausgehobene Stellung hat (und haben muss) kann man sicherlich streiten, Fakt ist aber dass der münchner Hbf mit seiner Haupthalle der einzige Hauptbahnhof in Bayern mit einer Gleishalle ist. Und wenn nicht einmal die "Solitäre"/Knotenpunkte Nürnberg Hbf und Augsburg Hbf eine Gleishalle haben, wieso sollte dann der münchner Regionalbahnhof Pasing eine erhalten?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Mag ja sein, aber man hat es ja noch net mal geschafft, einigermassen geschützte Wartemöglichkeiten zu schaffen. Mit dem Ergebnis, das sich jetzt die wartenden Fahrgäste bei schlechtem Wetter mit Vorliebe auf den Treppen aufhalten, so das man da kaum mehr durchkommt.
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Großbahnhöfe gehören sich eben mit Bahnhofshallen ausgestattet, das gilt sowohl für Nürnberg, als evtl. auch für Augsburg und Pasing als einer der am stärksten frequentierten Bahnhöfe Bayerns sowieso.
Ich weiß auch nicht wo das Problem ist? Man hätte z. B. die Pasing Arcaden mit in den Bahnhofsbau integrieren sollen, damit hätte sich das schon zu Teilen mitfinanziert, dazu eine starke kommerzielle Nutzung des Bahnhofs, was hohe Mieteinnahmen bringt, die man dann für solche kundenfreundliche Regelungen nutzen kann.

Ein zugiger Bahnsteig mit kleinem Wartehäuschen wird nie den Ansprüchen gerecht werden und ist eines stark frequentierten Bahnhofs nicht würdig.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Die Pasing Arcaden gehören aber der mfi. Weshalb hätten die sich solchen unnützen Kosten aufladen sollen? Mal von der Tatsache ganz abgesehen, das die Arcaden doch einige Meter vom Bahnhof entfernt liegen...
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PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

AndiFant @ 11 Oct 2012, 21:04 hat geschrieben:Das Problem ist eigentlich, dass die verschiedenen Teile in ihrer Gestaltung nicht aufeinander abgestimmt sind. Es sieht dann so aus, als wäre es historisch gewachsen, durch endlose Um- und Anbauten und Flickschusterei. So wird der Bahnhof wie ein ewiges Provisorium ausschauen.
So lang wie in Pasing bereits rumgedoktert wird kann man das ja durchaus als "historisch gewachsen" bezeichnen :P

Wobei ich persönlich ja zumindest die Klinkerfassade des Terminal recht schick und passend finde...

Gruß,
Sven
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Zumindest das Terminal und die NUP sollen in etwa 2 Monaten planmässig ihren Betrieb aufnehmen...
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bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Bahnhofshallen gibt es vorallem historisch, in der Dampfbahnzeit hatten die auch ganz handfeste Vorteile. Der Punkt "Fahrgastkomfort" ist in meinen Augen gegenüber normalen Bahnsteigüberdachungen nicht dermaßen viel höher als dass die höheren Kosten (nicht nur Bau sondern v.a. langfristige Instandhaltung) gerechtfertigt wären. Das mag man bei historischen Bahnhöfen aus Denkmalgründen erhalten. Aber wie gesagt, dass sich die Berliner andauernd Standards "leisten" die sie sich eigentlich nicht leisten können ist kein Maßstab, dementsprechend überschuldet ist Berlin ja. Das frustriert die restliche Republik natürlich, sicherlich auch zurecht, aber ändert nichts an den Rahmenbedingungen. Außerhalb der Neuen Länder, mit ihrer extremen Förderung durch Bund/Geberländer, ist an sowas halt nicht zu denken (hingegen siehe Sanierung Dresden Hbf, siehe gänzlich neue moderne Bahnhofshalle Erfurt Hbf...da wird an nichts gespart). Wer das grundlegend ändern will muss was an den Subventionsmechanismen drehen. Unter den gegebenen Umständen ist sowas aber utopisch. Gerade Bayern zahlt mehr als alle anderen und der Freistaat rechnet laut Presseberichten alleine für die nächsten beiden Jahren mit Zahlungen von etwa 8 Milliarden Euro an den Länderfinanzausgleich. Geld was man in Bayern weniger hat/letztlich einsparen muss. Alleine damit könnte man die kommenden beiden Jahre jeden größeren Bahnhof mit einer Halle ausstatten, Kindergarten und Unis vollkommen kostenlos machen, nen Transrapid und die zweite Stammstrecke in München bauen und müsste trotzdem keine neuen Schulden aufnehmen. Aber gut, ich hör lieber auf, sonst wird mir von einem Rheinländer vorgehalten dass Bayern vor 30 Jahren ja auch mal 17 Millionen DMark aus dem Länderfinanzausgleich erhalten hat und ich damit auf alle Zeiten kein Recht habe diesen aus dem Ruder laufenden Umverteilungsmechanismus zu hinterfragen(...).
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Beitrag von 146225 »

bayerhascherl @ 13 Oct 2012, 12:48 hat geschrieben: Außerhalb der Neuen Länder, mit ihrer extremen Förderung durch Bund/Geberländer, ist an sowas halt nicht zu denken (hingegen siehe Sanierung Dresden Hbf, siehe gänzlich neue moderne Bahnhofshalle Erfurt Hbf...da wird an nichts gespart). Wer das grundlegend ändern will muss was an den Subventionsmechanismen drehen. [...]
Bevor es ein anderer tut: Selbst mir als Baden-Württemberger und damit auch einem "Geberlandsbewohner" geht diese primitive (CSU-)Neidrhetorik aber so was von auf den Sack...!!!
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Dann wären ein paar Gegenargumente auch ganz nett :)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Wieso werden die Fliesen eig Blau? München ist doch Rot! :lol:
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Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

146225 @ 13 Oct 2012, 19:08 hat geschrieben: Bevor es ein anderer tut: Selbst mir als Baden-Württemberger und damit auch einem "Geberlandsbewohner" geht diese primitive (CSU-)Neidrhetorik aber so was von auf den Sack...!!!
Leider hat aber bayerhascherl mit seiner "Neidrhetorik" vollkommen recht. Solidarität muss sein, aber alles hat auch seine Grenzen. Die neuen Länder konnten 1991 vollkommen richtig auf eine mehr als 40 Jahre andauernde sowjetische Besatzung verweisen, die ihnen ihre Souveränität geraubt hat. Daher war der Soli und der ganze Geldfluss auch aus Gründen der Solidarität vollkommen gerechtfertigt. Aber es wird Zeit, diese Hilfen langsam, stufenweise zurückzuschrauben. Wir schreiben das Jahr 21 nach der Wiedervereinigung, wenn wir die Transfers z.B. im Zeitraum vom 2018-2026 auf 0 senken, wären wir 35 Jahre lang solidarisch gewesen. Das wäre angemessen, darf aber kein Tabuthema sein.
Eine völlig andere Kategorie wären die (nord-)westdeutschen Nehmerländer. Im Gegensatz zur Ex-DDR sind sie für ihren Nehmerstatus selbst verantwortlich, ihre einzige Anspruchsgrundlage für die Leistungen ist die - für mich horroristische - These der "Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen". In der Tat nutzen diese Länder dieses Argument, um eigene wirtschaftspolitische Fehler auf Kosten Baden-Württembergs, Bayern, Hamburgs und Hessens auszubügeln. Aus diesen dubios-preußischen Kreisen stammen Aussagen wie "Arm aber sexy" oder "Ihr habt doch auch mal Geld gekriegt". In der Tat sehe ich vielerorts nördlich des Mains eine wirtschaftsfeindliche Mentalität grassieren, befeuert seit 2007 durch die Finanzkrise, dass es mir Angst und Bange wird. In der Tat zahlt Bayern mittlerweile jährlich so viel, wie es in einem Jahrzehnt früher erhalten hat. Das muss aufhören, um der Zukunft ALLER zu willen!

Was das im Bereich Eisenbahn heißt?
Für die 2. Stammstrecke fehlt zur Zeit eine Summe von ~300 Mio. Euro. Das Steueraufkommen in Bayern beläuft sich auf ~31 Mrd. Euro. D.h. die Stammstrecke würde 9 Promille zusätzlich vom Steueraufkommen erfordern. Aber der Freistaat hat diese einfach nicht! Das zeigt wie knapp kalkuliert der bayerische Haushalt ist, man stelle sich vor ein Privathaushalt könnte eine zusätzliche Ausgabe von 9 Promille des Jahreseinkommens nicht stemmen.
Wie viel zahlt nun Bayern ein? 2011 waren es 3,6 Mrd. Nehmen wir an, wir würden nur 2 Mrd. zahlen. Wie viele Finanzierungslücken in Infrastrukturprojekten könnten davon geschlossen werden?
Ich wäre schon mit der Klärung der Finanzierung von 2. Stamstrecke, Allgäubahn und Mühldorf zufrieden :)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Der Freistaat hätte das Geld sogar, wenn man etwas umschichten würde. Das Problem an der Sache ist, das die übrigen Regionen dann wohl einen ziemlichen Aufstand machen würden, wenn jetzt noch mehr Geld nach München umgeleitet würde. Auch in Bayern ist das Thema Neid zwischen den einzelnen Regierungsbezirken durchaus vorhanden.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Jojo423 @ 13 Oct 2012, 19:34 hat geschrieben: Wieso werden die Fliesen eig Blau? München ist doch Rot! :lol:
Liegt am Ude. :rolleyes:
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Eigentlich muss man nur nach NRW sehen.
Die Kommunen stehen genauso schlimm da wie in Griechenland. Eine Kommune hatte soviel Schulden wie sie in den Solidarpakt gezahlt hat. War ein interessantes Interview mit dem dortigen Kämmerer, der den Job seit 18 Jahren macht.
Find ich leider nimmer, aber Kommunen+NRW+Pleite reicht in Google als Suchbegriff.

Auf Dauer kann so was nicht gut gehen man kann einfach nicht mehr Geld ausgeben als man hat (zumindest sollte man nicht).
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Jetzt wirds aber arg OT, denn die Kommunen zahlen weder in NRW noch in Bayern für den Bau von (S-)Bahnhöfen...
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 13 Oct 2012, 19:08 hat geschrieben: Bevor es ein anderer tut: Selbst mir als Baden-Württemberger und damit auch einem "Geberlandsbewohner" geht diese primitive (CSU-)Neidrhetorik aber so was von auf den Sack...!!!
Warum? Ist doch wahr? Und das sage ich als gebürtiger Ossi. Wenn ich mal da rüberfahre, muss ich mich bald für das Gejammer meiner Landsleute schämen, wenn sie über perfekt ausgebaute dreispurige Autobahnen in irgendwelche perfekt hergerichteten Städte unterwegs sind.

Und dann kommt man in den Westen zurück, da herrschen teilweise Zustände wie vor 40 Jahren.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

bayerhascherl @ 13 Oct 2012, 12:48 hat geschrieben: Bahnhofshallen gibt es vorallem historisch, in der Dampfbahnzeit hatten die auch ganz handfeste Vorteile.
Was für einen Vorteil sollen die speziell bei Dampfloks haben?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Möglicherweise ein leichter Kamineffekt zum Abzug des Qualms?
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ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 14 Oct 2012, 03:48 hat geschrieben: Was für einen Vorteil sollen die speziell bei Dampfloks haben?
man konnte sie wunderbar einqualmen...

Naja. bevor so ein Zug losgefahren ist durfte man ja erstmal mit Ölkanne, Schraubenschlüssel und so weiter an der Lok entlangziehen. Da war es vermutlich schon ganz praktisch wenn das Triebwerk nicht gleich metertief im Schnee stand und ein gewisser Regenschutz vorhanden war. In der Anfangszeit der Eisenbahn war das Personal nicht schon durchnässt bevor es überhaupt auf die Strecke ging. Auch die Postsäcke haben die Verladung unter Dach und Fach vermutlich genauso gut gefunden wie später die Speise und Getränkeversorgung.
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bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Generell war die Technik damals nicht so "wetterfest". Und die Züge sind auch, gerade in Kopfbahnhöfen, längere Zeit bereitgestanden. Man kann sich leicht vorstellen welchen Arbeitsaufwand eine Halle erspart hat wenn man bei einem Nostalgik-Dampfbahntag bei schönstem Sonnenschein und Trockenheit mal beobachtet wie die Techniker mit den Ölkannen umherrennen müssen damit die Maschine "wie geschmiert" läuft. Feuchtigkeit muss entsprechend ein großes Problem im Alltagsbetrieb gewesen sein. Und der Qualm, wenn man eine Halle hat dann steigt dieser automatisch unter das Hallendach und entweicht dort durch seitlich aufgeständerte Fenster (heute natürlich geschlossen). Unter freiem Himmel, auch das kennen wir selbst bei schönstem Sonnenschein und Windstille, wird der Qualm gerne mal nach unten gedrückt und verwirbelt in Richtung Bahnsteig und Lok. Bei modernen "Haltepunkten" sind einfach andere Gegebenheiten. Es wird ja nicht mal mehr häufig gedieselt und die häufig geschmähte moderne Technik ist erstaunlich ausfallsicher und wartungsarm im historischen Vergleich (man muss sich nur anschauen wie wenig technisches Personal man heute benötigt).

Und noch kurz zum Finanzausgleich, Berlin ist mein "Lieblingsbeispiel" dafür dass man mit Subventionen nur jene Verhältnisse erhält und zementiert die erst dazu geführt haben dass eine Region auf Transfergelder von Außerhalb angewiesen ist (man nimmt ja auch den Veränderungsdruck damit, "es geht ja doch irgendwie immer weiter" denkt man sich stattdessen). Ehemalige Ostblockmetropolen, die keinen "Westonkel" hatten der ihnen Geld geschickt hat, haben Berlin inzwischen bei knallharten Wirtschaftsdaten überrundet. Warschau und Prag sind da insbesonders zu nennen. Und das obwohl eine Hälfte von Berlin, "Westberlin", nicht einmal mit dem Argument der Sowjetherrschaft (die Prag und Warschau auch hatten) auf die Tränendrüse drücken kann. Westberlin wurde von Westdeutschland seit Anbeginn extrem subventioniert und hatte zahlreiche Priviliegien. Und schon wir haben im Geschichtsunterricht (Sektor Zeitgeschichte) gelernt dass die Ostberliner als "Hauptstadtbewohner" der DDR privilegiert waren, die Versorgungslage war besser, Wohnungsbau und Städtebau wurde viel besser als in der restlichen DDR finanziert. Dürfte auch jeder gebürtige Ostdeutsche hier, der die DDR auch noch wirklich selbst als Erwachsener erleben musste, bestätigen?! Und umgekehrt, was ist nun die wohlhabendste und erfolgreichste Region der ehemaligen DDR? Sachsen. Obwohl selbst in der DDR eine Randlage gewesen, obwohl bis zur Osterweiterung in der Randlage der EU - womit auch die Bayern größte Probleme haben, siehe das angrenzende Nordfranken mit Hof etc. - haben die Sachsen aus den Transfers einfach etwas handfestes gemacht, das Geld klug investiert und nicht einfach verfrühstückt und für Wahlgeschenke ausgegeben. Und massiv in Bildung investiert, inzwischen werden sächsische Abiturienten in einem Atemzug mit bayrischen und badem-württembergischen Abiturienten genannt, als die am besten ausgebildeten Studienanfänger. Daher ist auch mitnichten ein Thema "Ost gegen West" auszumachen wennn ich hier kritisiere, ganz im Gegenteil. Man muss aufhören nach Himmelsrichtungen zu unterscheiden sondern sich stattdessen konkrete Fakten und Leistungen anschauen. Und demnach würde ich die Berliner für ihre stolze Untätigkeit ("arm aber sexy") sanktionieren und die Sachsen besonders für ihren Fleiß und ihre Leistung belohnen.
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Beitrag von riedfritz »

Falsche Begründung für Bahnhofshallen


Ich gehe davon aus, dass niemals eine Bahnhofshalle gebaut wurde, um Lokomotiven und Personal vor dem Wetter zu schützen. Die Zeiten, in denen eine Lokomtive auf der Strecke dem Wetter ausgesetzt war und die, in denen sie im Bahnhof stand, standen in keinem Verhältnis, das eine Halle gerechtfertigt hätte.

Bahnhöfe waren Orte der Repräsentation, hauptsächlich Gutbetuchte konnten sich eine Reise mit der Bahn leisten, einfache Arbeiter versuchten kaum, mit der Bahn an ihren Arbeitsort zu gelangen. Jede Stadt, die etwas auf sich hielt, wollte auch einen repräsentativen Bahnhof. Dazu gehörte auch eine Halle, wo Gepäckträger die Koffer von einem Zug zum anderen bringen konnten und die Fahrgäste der 1. und 2. Klasse beim Umsteigen nicht nass wurden.
Auf Personal oder die Mitfahrer in der 3. u. 4. Klasse kam es hierbei nicht an.

Die meisten dieser Bahnhöfe waren Kopfbahnhöfe und die Loks wurden nicht in der Bahnhofshalle gewartet, weil sie gerade aus dem BW kamen, bzw. nach ihrer Fahrt vom Zug abgehängt, Kurswagen beigestellt, und die Loks zur Versorgung ins BW gebracht wurden.

Nach der Logik des Schutzes für Personal und Lokomotiven hätte man hauptsächlich Hallen für Güterzüge gebraucht.

Aus betrieblicher Sicht waren die Kopfbahnhöfe ideal, im Gegensatz zu heute, wo eine komplette Garnitur möglichst nicht getrennt wird und der Antriebsteil über tausende von km keine Wartung braucht.

Ich kenne den Münchner Hauptbahnhof noch aus der Dampflokzeit und wenn möglich blieb die Lok vor der Halle. Der Raum vor den Prellblöcken war viel breiter, weil dort viel mehr Gepäckkarren fuhren.


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von bayerhascherl »

Bahnhofshallen waren aber auch vor dem Krieg, im "goldenen Zeitalter der Eisenbahn" (als es noch keine Automobilisierung der Massen gab), eine Seltenheit. Ich lass das gern so stehen, wird schon stimmen wie du das beschreibst. Ich wollte halt dahingehend argumentieren dass ich die Forderung einer Bahnhofshalle für den Bembelesbahnhof in Pasing für total überzogen halte. Und ob es nun betriebliche Gründe hatte oder Prestigegründe, das Zeitalter von "Bahnhofskathedralen" ist einfach vorbei. Selbst das Mammutprojekt Berlin Hbf (da haben wir wieder Berlin...) ist ja vergleichsweise bescheiden wenn man an die Hallen der Hauptbahnhöfe in Leipzig oder Frankfurt denkt. Die "Verkehrskathedralen" der heutigen Zeit sind halt Flughäfen, ich denke man muss sich der gesellschaftlichen Prioritäten einfach realistisch bewusst sein, auch als Bahnfreund, sonst ist man doch andauernd frustriert und enttäuscht.
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Beitrag von riedfritz »

Hallo Bayerhascherl, wir sind uns hier völlig einig.

Der Kölner Hauptbahnhof wurde von Kaiser Wilhelm damals bewußt als markantes Zeichen der Industrialisierung und des Fortschritts neben den Kölner Dom gesetzt!

An Dein Beispiel Flughäfen hatte ich ebenfalls gedacht.


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Boris Merath »

imp-cen @ 14 Oct 2012, 09:16 hat geschrieben: Möglicherweise ein leichter Kamineffekt zum Abzug des Qualms?
Der Qualm dürfte immer noch am besten ohne Dach abziehen.

ropix @ 14 Oct 2012, 09:24 hat geschrieben:Naja. bevor so ein Zug losgefahren ist durfte man ja erstmal mit Ölkanne, Schraubenschlüssel und so weiter an der Lok entlangziehen. Da war es vermutlich schon ganz praktisch wenn das Triebwerk nicht gleich metertief im Schnee stand und ein gewisser Regenschutz vorhanden war.
Das wiederum dürfte man aber eher im BW gemacht haben, wo die Lok zwecks Kohle und Wasser ja eh hin musste? Und Postsäcke verladen kann man auch mit einem normalen Bahnsteigdach.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Electrification »

bayerhascherl @ 13 Oct 2012, 12:48 hat geschrieben: Bahnhofshallen gibt es vorallem historisch, in der Dampfbahnzeit hatten die auch ganz handfeste Vorteile. Der Punkt "Fahrgastkomfort" ist in meinen Augen gegenüber normalen Bahnsteigüberdachungen nicht dermaßen viel höher als dass die höheren Kosten (nicht nur Bau sondern v.a. langfristige Instandhaltung) gerechtfertigt wären. Das mag man bei historischen Bahnhöfen aus Denkmalgründen erhalten. Aber wie gesagt, dass sich die Berliner andauernd Standards "leisten" die sie sich eigentlich nicht leisten können ist kein Maßstab, dementsprechend überschuldet ist Berlin ja. Das frustriert die restliche Republik natürlich, sicherlich auch zurecht, aber ändert nichts an den Rahmenbedingungen. Außerhalb der Neuen Länder, mit ihrer extremen Förderung durch Bund/Geberländer, ist an sowas halt nicht zu denken (hingegen siehe Sanierung Dresden Hbf, siehe gänzlich neue moderne Bahnhofshalle Erfurt Hbf...da wird an nichts gespart). Wer das grundlegend ändern will muss was an den Subventionsmechanismen drehen. Unter den gegebenen Umständen ist sowas aber utopisch.

Natürlich kommen Bahnhofshallen beim Fahrgast viel besser an, als zugige Bahnsteige mit dem obligatorischen "Wetterschutzhäuschen" und einer betriebswirtschaftlich eingekürzten Überdachung.

Eine Halle wie Frankfurt, Leipzig oder auch eine moderne wie Berlin Lehrter Bf. (Hbf), fasziniert viel mehr als so etwas biederes wie in Pasing oder Augsburg. Das alles gehört zu einem Gesamtpaket wie wohl man sich auf einem Bahnhof fühlt und dazu gehört eben auch dazu dass man die Leute fasziniert, denn Zweckbauten lockt keinen hinter dem Ofen hervor.

Die Finanzierung ist kein Problem, gerade bei Pasing bringe ich nochmals die Pasing-Arcaden ins Spiel. Es ist sowieso eine Frechheit dass die Stadt München, die ja nun wirklich eine gute Verhandlungsposition hat und sich nicht jeden Zweckbau gefallen lassen muss (im Gegensatz zu Städten die um jede Ansiedlung kämpfen), so etwas archtektonisch hässliches wie die Arcaden zugelassen haben.
Hätte man aber ein städtebauliches Gesamtkonzept haben wollen, hätte man versucht die Arcaden in den Bahnhof einzubeziehen. Hierzu hätte die mfi (oder ein anderer Anbieter, die sich sicher darum gerissen hätten) zusammen mit der Station & Service eine gemeinsame Betreibergesellschaft gründen können. Die kommerzielle Nutzung des Bahnhofs wie bei einem Flughafen, hätte hier eine Win-Win-Situation mit sich gebracht und nebenbei hätte man den Bahnhof richtig aufwerten können.

Das was jetzt rauskam ist billigster Minimalismus und passt zum biederen Charme einer Stadt die aus ihrer Aufwärtsentwicklung so rein gar nichts macht, wenn man das z. B. mal mit Wien vergleicht.
bayerhascherl hat geschrieben: Gerade Bayern zahlt mehr als alle anderen und der Freistaat rechnet laut Presseberichten alleine für die nächsten beiden Jahren mit Zahlungen von etwa 8 Milliarden Euro an den Länderfinanzausgleich. Geld was man in Bayern weniger hat/letztlich einsparen muss. Alleine damit könnte man die kommenden beiden Jahre jeden größeren Bahnhof mit einer Halle ausstatten, Kindergarten und Unis vollkommen kostenlos machen, nen Transrapid und die zweite Stammstrecke in München bauen und müsste trotzdem keine neuen Schulden aufnehmen.
Sorry, aber selbst ohne die Gelder des Länderfinanzausgleichs könnte man mehr finanzieren, wenn man nicht Milliarden via Landesbank in den Sand gesetzt hat, darunter leidet Bayern heute noch.

Die arrogante, selbstherrliche CSU sieht das aber nicht ein und hat auch überall noch ihre Märchenplakate hängen, wo sie Bayern z. B. u.a. mit Baden-Württemberg vergleiche und das als grünes Land heraussstellen, obwohl die Sachen die dort aufgegriffen werden von der schwarz-gelben Regierung verbockt wurden. Es gibt halt genug die diesen Schwachsinn glauben.

In Bayern ist genug Geld da, es wird nur falsch ausgegeben und der Länderfinanzausgleich muss reformiert werden, aber nicht mit der Brechstange. Bayern hat doch in Form des Herrn Stoiber genau die derzeitige Regelung mit ausgehandelt und unterzeichnet!

Das marktradikale Weltbild einiger hier kann ich nicht ändern, aber man sollte schon immer schauen ob man sich wirklich Sprüche erlauben kann, wenn man selbst genug Leichen im Keller hat.
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Beitrag von Electrification »

riedfritz @ 14 Oct 2012, 16:59 hat geschrieben: Hallo Bayerhascherl, wir sind uns hier völlig einig.

Der Kölner Hauptbahnhof wurde von Kaiser Wilhelm damals bewußt als markantes Zeichen der Industrialisierung und des Fortschritts neben den Kölner Dom gesetzt!

An Dein Beispiel Flughäfen hatte ich ebenfalls gedacht.
Wo ist das Problem sich bei den großen Knotenbahnhöfen an den Flughäfen zu orientieren? Eine Bahnhofshalle ist durch nichts zu ersetzen und erhöht die Reisequalität, eine große Shoplandschaft ebenso.
Wenn man dann noch architektonische Zeichen setzt, wie bei manchen Bahnhofsbauten in einigen europ. Nachbarländern, dann ist das Gesamtkunstwerk perfekt.

Die Eisenbahn braucht sich hinter dem Flugverkehr nicht verstecken, zumal sie täglich mehr Menschen bewegt als der Flugverkehr im Jahr.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Electrification @ 14 Oct 2012, 18:52 hat geschrieben:
Die Finanzierung ist kein Problem, gerade bei Pasing bringe ich nochmals die Pasing-Arcaden ins Spiel. Es ist sowieso eine Frechheit dass die Stadt München, die ja nun wirklich eine gute Verhandlungsposition hat und sich nicht jeden Zweckbau gefallen lassen muss (im Gegensatz zu Städten die um jede Ansiedlung kämpfen), so etwas archtektonisch hässliches wie die Arcaden zugelassen haben.
Hätte man aber ein städtebauliches Gesamtkonzept haben wollen, hätte man versucht die Arcaden in den Bahnhof einzubeziehen. Hierzu hätte die mfi (oder ein anderer Anbieter, die sich sicher darum gerissen hätten) zusammen mit der Station & Service eine gemeinsame Betreibergesellschaft gründen können. Die kommerzielle Nutzung des Bahnhofs wie bei einem Flughafen, hätte hier eine Win-Win-Situation mit sich gebracht und nebenbei hätte man den Bahnhof richtig aufwerten können.
Auch wenn du den Unfug noch so oft wiederholst, die Stadt hatte keinerlei rechtliche Handhabe, die mfi in eine Kooperation mit der deutschen Bahn zu zwingen. Die Arcaden stehen nun mal auf deren Grund und Boden. Weshalb also hätte sich die mfi darauf einlassen sollen?
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Beitrag von chris232 »

Weil sie ansonsten gar nichts bauen hätten dürfen und jemand anders das Angebot genutzt hätte?
Man hätte auch die Arkaden ÜBER den Bahnhof bauen können wenn's nach mir geht.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Lazarus »

chris232 @ 14 Oct 2012, 19:51 hat geschrieben: Weil sie ansonsten gar nichts bauen hätten dürfen und jemand anders das Angebot genutzt hätte?
Man hätte auch die Arkaden ÜBER den Bahnhof bauen können wenn's nach mir geht.
Arcaden mit einer Grundfläche von 24.000 qm? Wie hätte das denn gehen sollen?
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Indem man statt eine Tiefgarage auszuheben dasselbe über den Bahnhof gesetzt hätte?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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