[M] Wo bleibt die Taktverdichtung?
Aus aktuellem Anlaß - bin heute Mittag mal wieder wie die sprichwörtliche Ölsardine in der Büchse in einem überfüllten R2 als 27 Richtung Sendlinger Tor gestanden - eine ketzerische Frage:
Wo bleibt die versprochene Taktverdichtung auf dem 27er?
Zitat Gesamtfahrplan 2012, gültig ab 11.12.2011: Taktverdichtung für mehr Fahrten: Zwischen ca. 9 und 19 Uhr verkehrt die Tram [27] jetzt alle 6 Minuten.
Die meisten Variobahnen haben inzwischen neue Gummis, sollten also einsetzbar sein, mindestens 1 P/p ist ebenfalls mit der HU durch. Zudem sollten noch etliche Fahrzeuge übrig sein, nachdem der 25er ja nur bis St.-Martins-Platz fährt. Worauf wartet man also bitte noch??
Stattdessen waren (soweit ich das gesehen habe) heute auf dem 27er ausschließlich R2, statt dem sonst üblichen R2/R3 Mix. Schönen Dank auch.
Wo bleibt die versprochene Taktverdichtung auf dem 27er?
Zitat Gesamtfahrplan 2012, gültig ab 11.12.2011: Taktverdichtung für mehr Fahrten: Zwischen ca. 9 und 19 Uhr verkehrt die Tram [27] jetzt alle 6 Minuten.
Die meisten Variobahnen haben inzwischen neue Gummis, sollten also einsetzbar sein, mindestens 1 P/p ist ebenfalls mit der HU durch. Zudem sollten noch etliche Fahrzeuge übrig sein, nachdem der 25er ja nur bis St.-Martins-Platz fährt. Worauf wartet man also bitte noch??
Stattdessen waren (soweit ich das gesehen habe) heute auf dem 27er ausschließlich R2, statt dem sonst üblichen R2/R3 Mix. Schönen Dank auch.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Haben sie? Ich habe keine Ahnung, kommt mir aber bisschen schnell vor?mmouse @ 23 Oct 2012, 20:07 hat geschrieben: Die meisten Variobahnen haben inzwischen neue Gummis
Ansonsten - es müssen u.a. auch die Dienstpläne an den Mehrverkehr angepasst werden - und ich glaube nicht dass man das noch vor dem Fahrplanwechsel machen wird.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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@mmouse: Tja, jeder muss ein bissl leiden. Am 17er sollten ja eigentlich auch nur noch und am 19er "überwiegend" große Wagen fahren. Stattdessen hams uns nen Kurs "geklaut", was auch prompt nach hinten los ging.
Heut is wenigstens mal gangen, ordentlicher Schwung an R3 und wohl der Pp-Zug am 17er. Wenigstens wos.
Heut is wenigstens mal gangen, ordentlicher Schwung an R3 und wohl der Pp-Zug am 17er. Wenigstens wos.
Nöö, warum sollte man auch - müsste ja die Verwaltung tatsächlich das Arbeiten anfangen. Mal davon abgesehen, dass man einen Fahr- und damit wohl auch Umlaufplan fertig in der Schublade haben müsste.Boris Merath @ 23 Oct 2012, 20:38 hat geschrieben: Ansonsten - es müssen u.a. auch die Dienstpläne an den Mehrverkehr angepasst werden - und ich glaube nicht dass man das noch vor dem Fahrplanwechsel machen wird.
November/Dezember dürfte ja nur die Fahrgast-reichste Zeit des Jahres sein...
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Moment, die Taktverdichtungen vom letzten Jahr werden ja noch benötigt, um die Fahrpreiserhöhungen 2013 zu rechtfertigen. Daher hat man die noch ein wenig heraus gezögert. Eigentlich kann man zukünftig für den 27er jedes Jahr eine Taktverbesserung ankündigen...
Zumal die Zulassungen für den Avenio ja auch noch ausstehen...
Zumal die Zulassungen für den Avenio ja auch noch ausstehen...

Aaah, da sind die R3 abgeblieben. Haben sich inzwischen wohl genug 17er-Fahrgäste beschwertspock5407 @ 23 Oct 2012, 20:55 hat geschrieben: Heut is wenigstens mal gangen, ordentlicher Schwung an R3 und wohl der Pp-Zug am 17er. Wenigstens wos.

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Entfällt mit den neuen Gummis bei den Variobahnen denn die Pflicht zur täglichen Kontrolle? Das scheint mir doch das Haupthindernis beim Einsatz zu sein.mmouse @ 23 Oct 2012, 20:07 hat geschrieben:Die meisten Variobahnen haben inzwischen neue Gummis, sollten also einsetzbar sein, mindestens 1 P/p ist ebenfalls mit der HU durch.
Das hab ich eh noch nicht verstanden was so ein Mix bringen soll. Mehr Komfort in den R3-Kursen, sicher, aber nicht mehr "nutzbare" Kapazität auf der Linie. Wenn ein R2 kommt bleibt ja schließlich niemand freiwillig 10 Minuten an der Haltestelle sitzen, in der Hoffnung dass dann VIELLEICHT was größeres kommt.mmouse @ 23 Oct 2012, 20:07 hat geschrieben:Stattdessen waren (soweit ich das gesehen habe) heute auf dem 27er ausschließlich R2, statt dem sonst üblichen R2/R3 Mix. Schönen Dank auch.
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Darauf gibt es schon eine Antwort:Didy @ 25 Oct 2012, 00:06 hat geschrieben:Das hab ich eh noch nicht verstanden was so ein Mix bringen soll. Mehr Komfort in den R3-Kursen, sicher, aber nicht mehr "nutzbare" Kapazität auf der Linie. Wenn ein R2 kommt bleibt ja schließlich niemand freiwillig 10 Minuten an der Haltestelle sitzen, in der Hoffnung dass dann VIELLEICHT was größeres kommt.
Über das Betriebsleitsystem werden ja teils automatisch, teils manuell Fahrgastzahlen eingesammelt - automatisch auf dem Weg über die Messung der "Beladung", manuell über die Meldungen der Fahrer per Tastencode, wenn sie Rollifahrer/Kinderwagen/normale Fahrgäste zurücklassen haben müssen. Auch regelmäßige oder gar tägliche Verspätungen desselben Kurses wegen Überfüllung sind ein klares Signal.
Diese Daten lassen sich natürlich statistisch auswerten und bieten Anhaltspunkte, auf welchem Kurs zu welcher Zeit ein größeres Fahrzeug punktuell Sinn macht. Ist ja im Busbereich auch nicht anders, nur ist es im Trambahnbereich eben faktische "Mangelverwaltung" ...
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“Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.” - Zitat wird sowohl Mark Twain als auch George Carlin zugeschrieben
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Freiwillig nicht. Aber unfreiwillig.Didy @ 25 Oct 2012, 00:06 hat geschrieben: Das hab ich eh noch nicht verstanden was so ein Mix bringen soll. Mehr Komfort in den R3-Kursen, sicher, aber nicht mehr "nutzbare" Kapazität auf der Linie. Wenn ein R2 kommt bleibt ja schließlich niemand freiwillig 10 Minuten an der Haltestelle sitzen, in der Hoffnung dass dann VIELLEICHT was größeres kommt.
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Ah, interessant. Es war mir ja klar, das die Beladung und andere statistische Daten von Kursen ausgewertet werden. Und ein entsprechendes KPI-Reporting mit den verschiedensten Kennzahlen geben dürfte. Ich wusste aber nicht, das dass Zurücklassen von Fahrgästen aufgrund Überfüllung zu erfassen ist; find ich gut das des auch zur Vervollständigung erfasst wird.
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Du musst das aus Sicht des BWL-Erbsenzählers betrachten: 7,5-Min-Takt macht acht Kurse pro Stunde, macht mit R2 eine Kapazität von 1200 Fahrgästen je Richtung. Mit R3 auf jedem zweiten Kurs ists eine Kapazität von knapp 1500 Fahrgästen, also eine tolle Angebots-Verbesserung von 25 Prozent...Didy @ 25 Oct 2012, 00:06 hat geschrieben: Das hab ich eh noch nicht verstanden was so ein Mix bringen soll. Mehr Komfort in den R3-Kursen, sicher, aber nicht mehr "nutzbare" Kapazität auf der Linie. Wenn ein R2 kommt bleibt ja schließlich niemand freiwillig 10 Minuten an der Haltestelle sitzen, in der Hoffnung dass dann VIELLEICHT was größeres kommt.
Dass das dem Fahrgast in der Praxis nix bringt (weil er weder weiß wann der nächste R3 kommt, noch Lust hat ggf. 15 min zu warten), steht auf einem anderen Blatt...
Im Gegenteil, wenn die tatsächliche Auslastung z.B. trotz der tollen Angebotsverbesserung bei ungefähr 1000 Fahrgästen bleibt (weil mehr einfach keine Lust haben, mit den ständig übervollen und deshalb gerne verspäteten R2 zu fahren), kommt der BWLer gleich noch auf die Idee, das Angebot der Nachfrage anzupassen und von 7,5- auf 10-Minuten-Takt umzustellen :ph34r:
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Kann man nur hoffen, dass es auch IMMER gemacht wird, denn da muß ja der Fahrer am Gerät eine Eingabe machen, und wenn er die vergisst ...Ich wusste aber nicht, das dass Zurücklassen von Fahrgästen aufgrund Überfüllung zu erfassen ist; find ich gut das des auch zur Vervollständigung erfasst wird.
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Oder einfach nur keine Lust hat... Es soll ja auch welche geben die nicht wissen dass es die Codes dafür gibt, oder wie man sie verwendetP-fan @ 25 Oct 2012, 21:35 hat geschrieben: Kann man nur hoffen, dass es auch IMMER gemacht wird, denn da muß ja der Fahrer am Gerät eine Eingabe machen, und wenn er die vergisst ...

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...was ungefähr gar nichts mit BWL zu tun hat. Die meisten Betriebsplaner sind übrigens Ingenieure...mmouse @ 25 Oct 2012, 19:15 hat geschrieben: Du musst das aus Sicht des BWL-Erbsenzählers betrachten: 7,5-Min-Takt macht acht Kurse pro Stunde, macht mit R2 eine Kapazität von 1200 Fahrgästen je Richtung. Mit R3 auf jedem zweiten Kurs ists eine Kapazität von knapp 1500 Fahrgästen, also eine tolle Angebots-Verbesserung von 25 Prozent...
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BWL an der Sache ist: tatsächlich zu glauben, dass das für die Fahrgäste ein 25 Prozent besseres Angebot ist.JeDi @ 26 Oct 2012, 19:56 hat geschrieben: ...was ungefähr gar nichts mit BWL zu tun hat. Die meisten Betriebsplaner sind übrigens Ingenieure...
Was es nicht ist. Für die eine Hälfte der Fahrgäste ist es überhaupt keine Verbesserung. Und für die andere Hälfte ist es zwar 50% mehr Platz, was aber auch keine Begeisterungsstürme hervorrufen wird - betrachtet man es als verwöhnter Fahrgast doch eher als Selbstverständlichkeit, in der Tram beim Einsteigen zumindest genug Platz zum Schnaufen zu haben...
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Die Süddeutsche schreibt heute über steigende Fahrgastzahlen und den schleppenden Angebotsausbau:
Erfolg bringt MVG in Bedrängnis (SZ 2.11.2012)
Was wirklich neues steht leider nicht drin...
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In der Theorie schön und recht. In der Praxis bringt dann ein eingesetzter R3 auf einer Sonst-R2-Linie quasi nur auf einer einzigen Fahrt etwas, denn dass genau die Fahrt eine Umlaufzeit später wieder einen größeren Zug erfordert wäre schon arger Zufall...Sendlinger @ 25 Oct 2012, 00:28 hat geschrieben: Diese Daten lassen sich natürlich statistisch auswerten und bieten Anhaltspunkte, auf welchem Kurs zu welcher Zeit ein größeres Fahrzeug punktuell Sinn macht. Ist ja im Busbereich auch nicht anders, nur ist es im Trambahnbereich eben faktische "Mangelverwaltung" ...
Bei einer 50-50-Verteilung kann man sich natürlich die Kursbelegung so zusammenschustern, dass man möglichst wenig "starke Fahrten" mit R2 trifft, ausgehen wird sich das trotzdem nie.
Aber wird bei der Tram wirklich eine "gewichtsmessung" gemacht, keine optische Fahrgastzählung?
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Ist aber tatsächlich gepflegte Praxis ...Didy @ 3 Nov 2012, 13:11 hat geschrieben:In der Theorie schön und recht. In der Praxis bringt dann ein eingesetzter R3 auf einer Sonst-R2-Linie quasi nur auf einer einzigen Fahrt etwas, denn dass genau die Fahrt eine Umlaufzeit später wieder einen größeren Zug erfordert wäre schon arger Zufall...
Ja.[...]
Aber wird bei der Tram wirklich eine "gewichtsmessung" gemacht, keine optische Fahrgastzählung?
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