Das Auto abschaffen

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 13 Nov 2012, 20:05 hat geschrieben: Nö. Ist mir ja auch herzlich egal, aber das Gejammere deutscher Arbeitnehmer, ohne Auto ihren Arbeitsplatz nicht erreichen zu können, ist in nicht wenigen Fällen auch schlecht fundiert. Da brauchen Züge plötzlich 3x so lange wie real oder es werden Fahrpläne zitiert, die 1982 noch aktuell waren. Wo sind denn da die guten Argumente?
Da hast Du vollkommen recht, und ich glaube, auf Motor-Talk hättest Du echt Deinen Spaß :D Da kam letztens ein Student (!) an und meinte "Ich brauche ein Auto, weil ich jeden Tag 100km zur Uni hin und 100km zurückfahren muss, der Zug ist mir zu langsam. So 150€/Monat könnte ich ausgeben". Nachdem mein Lachkrampf dann abgeklungen war, haben wir dem dann mal vorgerechnet, dass er 1250€ pro Monat (!) nur fürs Auto ausgeben würde. Er hat sich dann schlussendlich für eine Wohnung neben der Uni entschieden ;)

Ich glaube auch, dass nirgends so ein großer Selbstbetrug betrieben wird wie beim eigenen Auto. Das kostet ja zum Glück nur Sprit :lol:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18113
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 13 Nov 2012, 20:09 hat geschrieben: Da hast Du vollkommen recht, und ich glaube, auf Motor-Talk hättest Du echt Deinen Spaß
Danke, ich kann mich beherrschen - Bahnfreaks reichen meistens übrig aus :D :P
Ich glaube auch, dass nirgends so ein großer Selbstbetrug betrieben wird wie beim eigenen Auto. Das kostet ja zum Glück nur Sprit :lol:
Das auf jeden Fall - da werden beim Durchschnitts-Autofahrer pro Auto-Leben Kosten unterschlagen, mit denen könnte ich mir für den Rest des Lebens die BC 100 First bequem leisten.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

146225 @ 13 Nov 2012, 19:38 hat geschrieben:Du wohnst falsch oder Du arbeitest falsch oder beides. Wenn sich die örtlichen Provinzfürsten natürlich nie ernsthaft damit auseinandersetzen müssen, daß ihr örtlicher SPNV (Bus zählt nicht wirklich) genau diese Flexibilität können muß, braucht man sich nicht wundern. Kein Wunder ist, daß es geht. Und nein, ich bin kein Mensch mit starren Arbeitszeiten. Und ja, ich habe gar keine Auto...
In welcher Welt lebst Du denn?. Jemandem vorzuwerfen, er wohne oder arbeite am falschen Ort oder beides, ist dreist.

Welche Kriterien bei der Wahl des Wohnortes zu Grunde gelegt wurden, ist sehr individuell. Es kommt hierbei auch auf das soziale Umfeld an. Einer wohnt gerne in der Innenstadt, ein anderer lieber im Außenbezirk.

Bei der Wahl des Arbeitsplatzes ist man nicht ganz so frei.

Es ist auch eine völlig überzogene Forderung, dass der örtliche Schienenpersonennahverkehr auch nur annähernd die Flexíbilität des MIV können muss. Es gibt nun mal Tageszeiten, wo nur wenige Menschen unterwegs sind und sich ein dichter Takt nicht lohnt. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen macht es nämlich keinen Sinn, für ein oder zwei Fahrgäste eine Tram im 10-Minuten-Takt fahren zu lassen.

Im übrigen ist der Bus in vielen Fällen sinnvoller, weil er den Nahbereich erschließt. Von Städten, die die Tram abgeschafft haben will ich hierbei nicht reden.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18113
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 13 Nov 2012, 20:34 hat geschrieben: In welcher Welt lebst Du denn?. Jemandem vorzuwerfen, er wohne oder arbeite am falschen Ort oder beides, ist dreist.



Nochmals auch für Dich: Ich werfe nix vor. Ich sehe nur anders. Auch anders als Du. Trotz ungefähr 128 Jahren weniger Lebenserfahrung, und herzlichen Dank auch fürs üppige Kompliment.
Bei der Wahl des Arbeitsplatzes ist man nicht ganz so frei.
Grundgesetzlich erstmal genauso sehr wie in der Wahl des Wohnortes. Wirtschaftlich gesehen dürfte die Freiheit in diversen Branchen in den letzten Jahren sogar eher zugenommen haben.
Es ist auch eine völlig überzogene Forderung, dass der örtliche Schienenpersonennahverkehr auch nur annähernd die Flexíbilität des MIV können muss. Es gibt nun mal Tageszeiten, wo nur wenige Menschen unterwegs sind und sich ein dichter Takt nicht lohnt. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen macht es nämlich keinen Sinn, für ein oder zwei Fahrgäste eine Tram im 10-Minuten-Takt fahren zu lassen.
Wenn man sich das so einredet, wird es sich auch nicht ändern. Wenn man es ändert, können aus 2 auch leicht 200 Fahrgäste werden - Angebot generiert hier Nachfrage.

Im übrigen ist der Bus in vielen Fällen sinnvoller, weil er den Nahbereich erschließt. Von Städten, die die Tram abgeschafft haben will ich hierbei nicht reden.
Richtig, als Feinverteiler. Schlecht ausgestattete Dörfer wie Hamburg nutzen das als Langstreckenverkehrsmittel.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

146225 @ 13 Nov 2012, 20:44 hat geschrieben:Wenn man sich das so einredet, wird es sich auch nicht ändern. Wenn man es ändert, können aus 2 auch leicht 200 Fahrgäste werden - Angebot generiert hier Nachfrage.
Witzbold. Die restlichen 198 kommen, weil das TV-Programm um 22:00 h so schrottig ist und fahren dann "just for fun" mit der Tram.
146225 @ 13 Nov 2012, 20:44 hat geschrieben:Richtig, als Feinverteiler. Schlecht ausgestattete Dörfer wie Hamburg nutzen das als Langstreckenverkehrsmittel.
Ich hatte ausdrücklich geschrieben, das ich Städte, welche die Tram abgeschafft haben, nicht mit einbeziehen will. Es gibt aber auch kleinere Orte, wo sich die Investitionen und der Unterhalt einer Tram schlicht und ergreifend nicht ökonomisch lohnen. Es hilft nämlich nichts, wenn man bei dem Bau Bundesmittel abgreift und nach 40 Jahren den Instandhaltungsaufwand nicht mehr bezahlen kann.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 13 Nov 2012, 19:43 hat geschrieben: Ich bin jetzt mal ganz provokant und sage (das ist allerdings nur ein Zitat, es passt aber gut):

Diesel lohnt sich bei mehr als null Kilometern im Jahr nur in wenigen Ausnahmefällen. Der einzige objektive Vorteil eines Diesels gegenüber eines Gasautos ist die größere Reichweite pro Tankvolumen, und dem kann man mit einem entsprechend großen Gastank entgegenwirken.

Deine Geschichte mit der Sonde bestärkt mich nur in meiner Meinung.
Im Vergleich zum Gas lohnt sich der Diesel sicher nicht so schnell. Im Vergleich zum Benzin geht das je nach Auto mahr oder weniger flott. Beim Gas darf man aber immer den Umbau nicht vergessen, das Mehrgewicht, ein nicht überall wirklich dichtes Tankstellennetz (und damit dann wieder einige Benzinfahrten) und natürlich den Umstand, dass man mit einer mehr oder weniger Spezialkonstruktion auch nicht in jeder Werkstatt n optimalen Service bekommt und auch hin und wieder mit Reparaturen zu rechnen ist, die ein "Standardwagen" nicht hätte.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 13 Nov 2012, 22:29 hat geschrieben: Im Vergleich zum Gas lohnt sich der Diesel sicher nicht so schnell
Nie. Eher andersherum. Und je größer die Autos, desto deutlicher wird der Unterschied.
Im Vergleich zum Benzin geht das je nach Auto mehr oder weniger flott.
Du wirst lachen, aber es gibt sogar Autos, da rentiert sich das trotzdem nicht. Allerdings ist das auch wieder so ein schöner Selbstbetrug: Klar kostet ein Tank voll Diesel weniger, aber die Abrechnung kommt bei den Steuern, der Versicherung, den Reparaturen (DPF, Turbolader, Injektoren) etc.
Beim Gas darf man aber immer den Umbau nicht vergessen
Der kostet um die 2000€. Die hat man bei entsprechender Fahrleistung schnell wieder rein, meistens keine zwei Jahre. Und dann geht das Sparen erst richtig los ;)
ein nicht überall wirklich dichtes Tankstellennetz
Das ist nur im Ausland ein Problem. LPG haben in Deutschland 90% aller Tankstellen.
dass man mit einer mehr oder weniger Spezialkonstruktion auch nicht in jeder Werkstatt n optimalen Service bekommt und auch hin und wieder mit Reparaturen zu rechnen ist, die ein "Standardwagen" nicht hätte.
Man sollte allerdings darauf achten, dass das Auto wirklich gasfest ist, und dass der Umrüster Ahnung hat. Am besten geht man zu einem, der auch Taxis umrüstet. Dann ist man auf der sicheren Seite.

Zusätzlich hat man immer eine grüne Plakette, die Kultiviertheit eines Benziners und den entsprechenden Spaß (ich kenne keinen Diesel, der bei 7000 U/min noch Lebenszeichen von sich gibt ;))

Mit dieser Konstruktion kann man Autos mit weit über 200 PS zu den Spritkosten eines Kleinwagens bewegen. Eine verlockende Vorstellung.

Edit: Ich weiß, das ist ein Eisenbahnforum, aber ich wollte die weit verbreitete Mär vom sparsamen und umweltfreundlichen Diesel etwas entkräften. Der löst die Verschmutzungsprobleme mit Sicherheit nicht. Nur ist Gas leider auch eine endliche Ressource... :(

Am besten wäre, wenn es alle so wie ich machen würden (:D): Unter der Woche größtenteils ÖPNV, am Wochenende zum Spaß haben das Auto. Damit wären ziemlich viele Verkehrsprobleme schlagartig gelöst ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8150
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

Früher gab es doch in viel mehr Städten eine Trambahn und auch das Eisenbahnnetz war viel verzweigter und hat auch kleinere Dörfer erschlossen. Eine Stillegung, die meiner Ansicht ein großer Fehler war, ist die Straßenbahn in Reutlingen. Bei etwa 100 000 Ew hatte das Netz ähnlich wie in München 1964 seine größte Ausdehnung und war fast 20 km lang, ganz schön viel im Vergleich zu den heutigen 79km in München. Das besondere war auch ein Anschluss in die umliegenden Orte. Heute besticht diese Stadt durch viele breite Bundesstraßen, die viel Lärm und Abgase produzieren und durch ein extrem schlechtes Radwegnetz. Aber ähnlich wie in Hamburg war 1974 Schluss - leider. Beide Städte haben - so unterschiedlich sie auch sein mögen - eine Gemeinsamkeit. Verhältnismäßig schlechter ÖPNV und wahnsinnig viele Straßen. Hier kann man nicht behaupten, dass es ökonomisch nicht sinnvoll sei, eine Straßenbahn zu betreiben. Die Einstellung war- genau wie beinahe in München - politisch bewusst gewollt. Hätte man nicht alles dem MIV geopfert, würde man mit einem deutlich attraktiveren ÖPNV dastehen, der auch mehr Fahrgäste anzieht.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Entenfang @ 13 Nov 2012, 22:42 hat geschrieben: Beide Städte haben - so unterschiedlich sie auch sein mögen - eine Gemeinsamkeit. Verhältnismäßig schlechter ÖPNV und wahnsinnig viele Straßen.
Da muss ich Dir recht geben, das Verkehrssystem und die entsprechenden Folgen sind in Hamburg eine Katastrophe und einer Millionenstadt unwürdig. Leider wird man diese Fehler nicht so schnell korrigieren...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 13 Nov 2012, 22:44 hat geschrieben: Da muss ich Dir recht geben, das Verkehrssystem und die entsprechenden Folgen sind in Hamburg eine Katastrophe und einer Millionenstadt unwürdig.
Ich hatte bislang eigentlich nie Probleme - bis drauf, dass der Tarif teilweise... interessant ist.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 13 Nov 2012, 23:00 hat geschrieben: Ich hatte bislang eigentlich nie Probleme - bis drauf, dass der Tarif teilweise... interessant ist.
Ich finde das Theater mit den Schnellbussen und generell die Staus dort sehr anstrengend.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 13 Nov 2012, 23:06 hat geschrieben: Ich finde das Theater mit den Schnellbussen
Sinnvolle Erfindung. Nur selten teurer als die U-Bahn, aber ohne Pöbel und mit Sitzplatz. Auf meiner "Stammstrecke" hab ich die Wahl zwischen Kurzstrecke+Zuschlag im SchnellBus (1,85) oder Nahstrecke in der U-Bahn (ebenfalls 1,85)...
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18113
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 13 Nov 2012, 21:08 hat geschrieben: Witzbold. Die restlichen 198 kommen, weil das TV-Programm um 22:00 h so schrottig ist und fahren dann "just for fun" mit der Tram.
Nach meiner bisherigen Kenntnis sind auch in NRW zu nächtlichen Zeiten noch Menschen unterwegs, die z.B. von der Schichtarbeit kommen, in der Lieblingskneipe hängegeblieben sind, beim Vereinsabend waren, eine kulturelle Veranstaltung besucht haben, undundund...

Über diese Leute kann man sich belustigen, sie für vernachlässigbar halten oder sie durch ein gutes Angebot einfangen. Bei letzterem hätte man erfahrungsgemäß nie gedacht, wie viele das sind... selbst im provinzigen Stuttgart wird ab Fplw an Wochenenden die S-Bahn (also noch eine Liga über der Tram) den Nachtbus ablösen, weil das Aufkommen mit Bussen nicht mehr zu bewältigen ist. Scheinbar ist nachts um 3 das Fernsehprogramm erst so richtig übel ;)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

146225 @ 14 Nov 2012, 05:51 hat geschrieben: Nach meiner bisherigen Kenntnis sind auch in NRW zu nächtlichen Zeiten noch Menschen unterwegs, die z.B. von der Schichtarbeit kommen, in der Lieblingskneipe hängegeblieben sind, beim Vereinsabend waren, eine kulturelle Veranstaltung besucht haben, undundund...
Sicher gibt es in NRW auch Nachtverkehr, aber nicht auf allen Linien und schon gar nicht im 10-Minuten-Takt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8150
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

Wer redet hier denn von 10-Min-Takt? es wäre doch schon mal gut, wenn die S-Bahn zumindest 1x pro Stude die ganze Nacht fahren würde...
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Wer Spaß haben will, sollte derzeit mal von [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] nach [acronym title="TDW: Degerloch West <Bf>"]TDW[/acronym] per Auto fahren (ca. 6 km). Google veranschlagt dafür derzeit 45 Minuten, ich würd eher auf 'ne Stunde Fahrzeit tippen. Profitipp - ich bins grad entspannt in 11 Minuten per U6 gefahren....
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 14 Nov 2012, 16:55 hat geschrieben:Wer Spaß haben will, sollte derzeit mal von [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] nach [acronym title="TDW: Degerloch West <Bf>"]TDW[/acronym] per Auto fahren (ca. 6 km). Google veranschlagt dafür derzeit 45 Minuten, ich würd eher auf 'ne Stunde Fahrzeit tippen. Profitipp - ich bins grad entspannt in 11 Minuten per U6 gefahren....
Das ist schön für Dich. Du weißt aber, das Google die aktuelle Verkehrslage berücksichtigt, oder? Jetzt sind es 17 Minuten. Morgen um 3:00 Uhr sind es 11 Minuten. Wobei ich davon ausgegangen bin, das man mit dem Auto am Hauptbahnhof Stuttgart startet und am zentralen Umsteigepunkt in Degerloch (nähe Albplatz) ankommt. Das sind aber nicht die realen Start- und Zielpunkte! Zu den 11 Minuten mit der U6 musst Du noch die Fußwege hinzu rechnen.

Mit der U6 hast Du aber von 1:33 Uhr bis 5:04 Uhr schlechte Karten :P Mit dem Auto kannst Du um diese Zeit aber in 11 Minuten von der Kronenstraße 4 zur Leinfeldener Straße 27 fahren. Am Tage sind das mit Fußwegen 22 Minuten, in der Nacht um 3:00 Uhr kannst Du aber erst um 5:04 Uhr vier wieder fahren. Das sind dann ab Fahrtwunsch 2:22 h bis zum Ziel.

Ich will gerecht sein, man kann die Zeit auch verkürzen. Ab 4:18 Uhr mit der U1 ab Staatsgalerie nach Vaihingen, mit der U3 nach Vaihinger Str. und mit der U5 nach Degerloch, Albstraße. Ersparnis: 12 Minuten.

Bei der Variante 1. hast Du 10 Minuten Fußweg, bei der Variante 2. sind es 24 Minuten.

In diesem Fall nähme ich mir auf jeden Fall ein Taxi, das über diese Distanz in Stuttgart ~ 15,00 Euro kostet.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 14 Nov 2012, 19:47 hat geschrieben: Das ist schön für Dich. Du weißt aber, das Google die aktuelle Verkehrslage berücksichtigt, oder? Jetzt sind es 17 Minuten.
Interessant sind solche Vergleiche eigentlich nur in der HVZ. Und da hat das Auto auf dieser Relation keine Chance.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 14 Nov 2012, 20:09 hat geschrieben:Interessant sind solche Vergleiche eigentlich nur in der HVZ. Und da hat das Auto auf dieser Relation keine Chance.
Das kommt auf den Start- und Zielort, notwendige Umsteigevorgänge und Fußwege an. Und natürlich auf die Verkehrslage vor Ort. Aber Autofahrer setzen andere Prioritäten, als ÖPNV-Nutzer. Sie sehen den Entfall der Fußwege, Schutz vor Witterung, einen gesicherten Sitzplatz und Unabhängigkeit von Fahrplänen als Hauptkriterium an. Dafür stehen sie gerne im Stau.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

Ich arbeite Schichten... Mein Arbeitsweg sind 15 Minuten Fahrzeit im Auto. Nach der Spätschicht wäre die Fahrzeit mit dem ÖPNV irgendwo bei 7Stunden und 57 Minuten - in der Woche! Am Freitag Abend wäre es dann ca. 54 Stunden.

In der Frühschicht müsste ich für eine Verbindung am Vorabend schon losfahren...

Die einzigste Lösung: Ich müsste entweder in die Nähe meiner Arbeitststelle ziehen - dann verliert aber mein Frauli ihre Arbeit. Dazu die höheren Mieten und ich bin locker bei den Kosten, die mich unsere Familienkutsche eh schon kostet. Alle anderen Alternativen kosten mehr Geld als es bringt...

Edit: Selbst wenn ich zur HVZ unterwegs wäre - ich müsste so oder so ca. 1 Stunde einplanen. Drei mal dürft Ihr raten, mit was ich fahren werde! Es wird KEIN Verkehrsmittel mit drei Buchstaben sein!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9732
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

BMW?

Wir wohnen in der Nähe des Haltes Friedenheimerstraße, meine Mutter arbeitet in Planegg, oder war´s Gräfelfing, in der Beringstraße. Sie braucht mit dem Auto 15 Minuten hin, 20 zurück, wegen dem Verkehr, kann in der Mittagspause auch mal drinnen schlafen was häufiger vorkommt.

Der 131er zum Laimer S-bahnhof hat einen 20er-Takt, sie fährt aber meist zum Laimer Platz und mit dem Bus zum Waldfriedhof und von da weiter mit dem Bus. Wie genau, weiß ich nicht. Dauert 01:00-01:15. Jetzt arbeitet sie ganztags, frher gab es öfters 09:-13:00/14:00 und dann ncoh mal 17:00-19:00, da lohnt sich das Heim fahren richtig.

Auf dem Heimweg kann sie auch Großeinkäufe erledigen.

Ich fahre immer mit der S-Bahn, bin besser zu Fuß und finde am Hbf eh keinen Parkplatz. Oft genug müsste ich das Auto dann außerdem irgendwo einsammeln, Hbf, Friedenheimer Brücke oder Bauhaus am Lokschuppen. Im Winter habebn wir aber keine zwei Autos.

Wenn ich nach Langwied in´s Werk Pasing muss, gleichen sich Fußwege und schnelle S-Bahn mit dem Auto aus, höchstens am Wochenende in der Früh wäre es etwas schneller.
Die Arbeitszeiten im Werk sind auf die Abfahrtszeiten der S-Bahn abgestimmt.

Das Auto braucht für die Strecke bei warmem Motor etwa 04 Liter Kraftstoff, derzeit in der Früh etwa 1,1. Das entspricht dann zwar der erforderlichen Kurzstrecke, ich fahre die zwei Stationen aber kostenlos.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Fichtenmoped @ 14 Nov 2012, 20:29 hat geschrieben:Die einzigste Lösung: Ich müsste entweder in die Nähe meiner Arbeitststelle ziehen - .....
Sorry, aber bei 15 Minuten mit dem Auto liegst Du doch (fast) direkt neben Deiner Arbeitsstelle.

Bei den genannten Fahrzeiten im ÖPNV käme allenfalls noch ein Fahrrad in Betracht, um Kosten zu sparen. Die Fahrtzeit dürfte sich zwar je nach Kondition verdoppeln oder verdreifachen, aber immer noch besser als mit Bus und Bahn. Nachteil: kein Witterungsschutz.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 14 Nov 2012, 19:47 hat geschrieben: Du weißt aber, das Google die aktuelle Verkehrslage berücksichtigt, oder?
Klar. Drum ja. Wie gesagt - heute war Stillstand von Charlottenplatz bis Degerloch. Normal sind um die Zeit so ca. 35 Minuten.
Jetzt sind es 17 Minuten. Morgen um 3:00 Uhr sind es 11 Minuten. Wobei ich davon ausgegangen bin, das man mit dem Auto am Hauptbahnhof Stuttgart startet und am zentralen Umsteigepunkt in Degerloch (nähe Albplatz) ankommt. Das sind aber nicht die realen Start- und Zielpunkte! Zu den 11 Minuten mit der U6 musst Du noch die Fußwege hinzu rechnen.
Auch um 3 Uhr hab ich die Strecke noch nie in 11 Minuten geschafft (bei konsequentem Einhalten von Tempo 50).
Mit der U6 hast Du aber von 1:33 Uhr bis 5:04 Uhr schlechte Karten  :P  Mit dem Auto kannst Du um diese Zeit aber in 11 Minuten von der Kronenstraße 4 zur Leinfeldener Straße 27 fahren. Am Tage sind das mit Fußwegen 22 Minuten, in der Nacht um 3:00 Uhr kannst Du aber erst um 5:04 Uhr vier wieder fahren. Das sind dann ab Fahrtwunsch 2:22 h bis zum Ziel.
Von 1:33 bis 5:04 (vorher fährt übrigens um 4:32 und 4:57 die U5) fahren die Linien N8 und N9. Und: Was will ich in der Leinfeldener Straße? Ab Kronenstraße 4 zur Stadtbahn sinds genau 2 Minuten, hier an meinem Ziel je nach Lauftempo 1 bis 3 Minuten.
Ich will gerecht sein, man kann die Zeit auch verkürzen. Ab 4:18 Uhr mit der U1 ab Staatsgalerie nach Vaihingen, mit der U3 nach Vaihinger Str. und mit der U5 nach Degerloch, Albstraße. Ersparnis: 12 Minuten.

Bei der Variante 1. hast Du 10 Minuten Fußweg, bei der Variante 2. sind es 24 Minuten.
Man könnte auch einfach bis Degerloch in der U5 bleiben (dann bleibens 10 Minuten) - alternativ eben um 1:11, 2:00, 2:22, 3:10, 3:33 den N8 ab Schlossplatz (Fußweg 6-7 Minuten) bis Degerloch oder Albschule nehmen (keine Ahnung, wo Hausnummer 27 ist...)
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 14 Nov 2012, 20:23 hat geschrieben: Und natürlich auf die Verkehrslage vor Ort.
...die in Stuttgart zwischen 7 und 10 sowie zwischen 15 und 20 Uhr katastrophal ist. Da ist jeder Stehplatz in der Stadtbahn besser.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18113
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

JeDi @ 14 Nov 2012, 23:38 hat geschrieben: ...die in Stuttgart zwischen 7 und 10 sowie zwischen 15 und 20 Uhr katastrophal ist. Da ist jeder Stehplatz in der Stadtbahn besser.
Du hast doch gelesen, das Stau ein höchstklassiges Genußgefühl ist. Ob man von Feuerbach nach Untertürkheim wieder mal 1:30 Stunden gebraucht hat - geschenkt, das ist doch so wunderschön mit dem Auto.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

146225 @ 15 Nov 2012, 06:08 hat geschrieben: Du hast doch gelesen, das Stau ein höchstklassiges Genußgefühl ist. Ob man von Feuerbach nach Untertürkheim wieder mal 1:30 Stunden gebraucht hat - geschenkt, das ist doch so wunderschön mit dem Auto.
Kenner wissen: Man steht nicht der Stau, man ist der Stau. Was für ein erhebendes Gefühl, so eine tägliche Demonstration der eigenen Macht. Hier kommt keiner durch. Das ist durch und durch befriedigend.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 14 Nov 2012, 23:37 hat geschrieben:Von 1:33 bis 5:04 (vorher fährt übrigens um 4:32 und 4:57 die U5) fahren die Linien N8 und N9. Und: Was will ich in der Leinfeldener Straße? Ab Kronenstraße 4 zur Stadtbahn sinds genau 2 Minuten, hier an meinem Ziel je nach Lauftempo 1 bis 3 Minuten.
Die Nachtexpress-Linien werden in der Fahrplanauskunft der DB nicht angezeigt. Sind aber ab Fahrtwunsch 3:00 Uhr auch mindestens 1:32 h Wartezeit :P

Die Leinfeldener Str. ist nur ein Bespiel und liegt 10 Minuten Fußweg von der Haltestelle. Und wenn Du nur 1 - 3 Minuten von der Haltestelle entfernt wohnst, ist es schön für Dich, aber nicht alle Menschen haben es so "gut".
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Daniel Schuhmann
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3883
Registriert: 08 Apr 2005, 16:40
Kontaktdaten:

Beitrag von Daniel Schuhmann »

Autobahn @ 15 Nov 2012, 16:52 hat geschrieben: Und wenn Du nur 1 - 3 Minuten von der Haltestelle entfernt wohnst, ist es schön für Dich, aber nicht alle Menschen haben es so "gut".
Und wenn Du in nur 1 - 3 Minuten von zu Hause entfernt einen Parkplatz findest, ist es schön für Dich, aber nicht alle Menschen haben es so "gut".
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 15 Nov 2012, 16:52 hat geschrieben: Die Nachtexpress-Linien werden in der Fahrplanauskunft der DB nicht angezeigt. Sind aber ab Fahrtwunsch 3:00 Uhr auch mindestens 1:32 h Wartezeit :P
Ab Lautenschlagerstraße 3 Uhr 3 mit 7 Minuten Fußweg zum Schlossplatz, 3 Uhr 10 fährt der Nacktbus.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10296
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

JeDi @ 15 Nov 2012, 17:29 hat geschrieben: Ab Lautenschlagerstraße 3 Uhr 3 mit 7 Minuten Fußweg zum Schlossplatz, 3 Uhr 10 fährt der Nacktbus.
Um diese Zeit bin ich nie nackend unterwegs... Mist. Muss also doch ein Taxi rufen :)
Antworten