[USA/CA|Bilder] Northeast 2012

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
NJ Transit
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So, nun bin ich endlich mal dazu gekommen, auch mal die Bilder aus den USA und Kanada dieses Jahr auszumisten und zu bearbeiten :)
Alle Bilder entstanden in der letzen Oktoberwoche dieses Jahres.
Begonnen hat alles mit einer entspannten Reise im n-Wagen von Daheim bis Pasing, ab da dann weiter in der S8 zum Flughafen München, der pünktlich erreicht wurde. Das große Filzen blieb uns in MUC noch erspart, denn wir sind mit Swiss via Zürich geflogen. Der Kurzstreckenflug verlief ruhig und - Überraschung :) - schnell, der Sitzabstand in Swiss Economy ist wirklich in Ordnung. In Zürich dann das ganze Sicherheitsgedöns, in die Luftkissenbahn ("Skymetro") und zum Satelitenterminal E. Da wir drei Stunden Umstiegszeit hatten, beschloss ich, mal das Terminal abzulaufen. Nach 2 Minuten war ich der einzige Mensch weit und breit, nach 10 Minuten war ich am Ende des Terminals angekommen, der bis auf die paar Gates am einen Ende menschenleer stand, auch die Geschäfte waren alle geschlossen. Ein seltsames Gefühl.
Der Transkontinentalflug nach Newark, NJ verlief auch reibungslos, Swiss ist wirklich zu empfehlen, und - wie eigentlich trotz aller Vorurteile immer - auch die Einreise war ausgesprochen entspannt und unkompliziert (das letzte Mal mit Visum :-/ ).
Die nächsten zwei Nächte haben wir bei einem Freund von uns im nördlichen New Jersey verbracht, nur unweit unseres ehemaligen Wohnortes. Hurricane Sandy wurde zwar schon wahrgenommen, aber niemand hätte erwartet, dass es so schlimm werden würde.
Am Samstag ging es jedenfalls gen Westen, Ziel war Youngstown, OH, also einmal quer durch Pennsylvania, welches von der Autobahn aus - wie der Name schon sagt - nur aus Bäumen und Wäldern zu bestehen scheint. Ach ja, und aus hässilichen Städten mit Stauproblemen.
Ab Youngstown wich der Wald dann Feldern, großen, weitläufigen Feldern, wohin das Auge reicht. Dieses Bild dominierte die Fahrt durch Ohio und Indiana. Richtig stark verändert sich das Bild erst an der Südspitze des Lake Michigan, man findet sich auf einmal inmitten großer Komplexe, die in Europa unter "Industrieruine" laufen würden; den Amerikanern wäre allerdings durchaus zuzutrauen, dort noch rege zu produzieren. Ungefähr so vertrauenserweckend erscheinen auch die Autobahnbrücken und die Oberleitung der Bahnstrecke nebenan. Ja, richtig gelesen, die South Shore Electric ist - genauso wie die Metra Electric - sogar elektrifiziert.
Für Besucher, die Chicago zum ersten male Besuchen, wirkt die Stadt, als würde sie nur aus Autobahnen bestehen. Und ja, Chicago hat ein Verkehrsproblem, aber welche nordamerikanische Stadt hat das nicht. Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, haben wir jedenfalls mal Chicago zu Fuß erkundet - ich lasse einfach mal die Bilder für sich sprechen:


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Ich sags gleich von vornherein, ich erhebe keinen Anspruch auf perfekte, fantastische oder sonstwas Bilder :)
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Beitrag von NJ Transit »

Ich zitiere jetzt einfach mal aus einer Korrespondenz während meiner Reise:

30.10.2012
Morgen geht es nämlich laut Reiseplan nach Canada, und ob ich da wieder rauskomme, weiß ich noch nicht - also, theoretisch fliege ich am 4. November ab JFK in NYC, aktuell bin ich in Cleveland, Ohio, in einem Ausläufer des nicht-mehr-Hurricanes. Seit Toeldo regnet es andauernd (wir waren gestern in Chicago), und es ist irgendwie ein seltsames Gefühl, auf einem Interstate fast als Einziger nach Osten zu fahren, während westbound richtig viel Verkehr ist. Unsere Fahrbahn musste wir fast nur mit unzähligen langen Konvois von LKWs von vielen Utility Companies, die alle aus den halben USA (es waren welche aus Des Moines, Kansas City und sogar El Paso dabei) an die Ostküste bewegt wurden, teilen. Ich komme mir irgendwie vor, wie in so einem Endzeitflim...
Der Ursprungsplan ist auf jeden Fall, dass es morgen nach Toronto entlang des Lake Eries geht, danach nach Montreal und dann wieder runter nach New Jersey - aber wenn ich mir das da so ansehe, kommen wir zum einen direkt in den Sturm, der bis dahin auch große Mengen Schnee mit sich mitzieht, und zum anderen dürften die Schäden in New York City und auf dem Weg dorthin beträchtlich sein, und dummerweise fliege ich nicht vom Flughafen Newark zurrück, der auf dem Festland liegt, sondern von JFK, an der Südküste von Long Island gelegen, und dort drückt Sandy grade ziemlich viel Wasser hin - die meisten Tunnel in NYC sind schon überflutet, und ich will nicht wissen, was nacher noch passiert, wenn die Wassermassen aus dem New York Harbor und dem Long Island Sound, die sich alle in den East River drücken, dort frontal aufeinandereffen. Eventuell muss ich meinen Vater bis Houston, TX begleiten, und von dort fliegen, oder von Detroit, Toronto oder Montreal, je nachdem, wie es morgen aussieht.
31.10.
Ich sitze jetzt hier grade im europäischsten Teil Amerikas schlechthin namens Kanada, in Guelph bei Toronto. Heute abend geht es dann rein nach Toronto - immerhin nach NYC meine zweitliebste Stadt Nordamerikas. Die Nacht in Clevekand war noch ziemlich anstrengen, um halb 12 gab es im Hotel einen Probealarm; beim hinunterlaufen stellten wir fest, dass es durch alle Nodausgänge im Erdgeschoss Wasser ins Gebäude durchdrückte, am Morgen hatten sich dort stattliche Wasserlaken gebildet. In Cleveland selber war das Wetter weiterhin stürmisch-regnerisch, was sich aber bis zur Grenze Ohio/Pennsylvania änderte. Dort lies der Regen wieder nach, begleitet wurden wir aber trotzdem von bedrohlich hohen und schwarzen Wolken, die sich ziemlich schnell bewegten. Für das gesamte Gebiet wurde übrigens eine Tornadowarnung ausgegeben, und bei diesen Wolkenbergen kann ich mir das nur all zu gut vorstellen. Kurz vor Buffalo fing es wieder zu regnen an. An der kanadischen Grenze wurden dann abermals Vorurteile und Clichés nicht erfüllt - dass die Amis die grätzigsten Grenzer haben, ist nämlich Humbug (und man kommt mit einigen kleinen Tricks bei ihnen wesentlich besser durch, aber, pst! ^^). Wirklich fies sind die Kanadier. Nachdem wir also nach Wohnort, "was wir hier wollen?", Beruf und vielem mehr gefragt wurden, konnten wir endlich einreisen. Ab dort begann es dann wirklich wolkenbruchartig zu Regnen, bis wir dem Queen Elizabeth Way (die Autobahn, die Toronto mit der Grenze bei Niagara verbindet) Burlington verliesen. Ab dort folgten wir einer typisch kanadischen Straße bis Guelph: einfach gradeaus. Ab und zu ein Ortsschild, alle 10 Kilometer eine Ampel. Guelph selber ist ausgesprochen weitläufig, vom Ortsschild bis zum Hotel im Norden der Stadt waren es noch knapp 15 Minuten. Jedoch nahm die Ampeldichte schlagartig auf eine alle 2 Kilometer zu. Die ersten Häuser neben der Fahrbahn sind hier mindestens einen halben Klometer (und eine weitere Zugangsstraße) vom Straßenrand entfernt. Hier ist Sandy jedenfalls noch nicht, aber vermutlich bekommen wir doch noch in den nänchsten Tagen Besuch von ihr, wer weiß. In West Virginia und North Carolina mutierte der Sturm jedenfalls zum Blizzard, dort ist aktuell alles weiß.
02.11.
Gestern Abend verbrachten wir in Toronto, ich mag diese Stadt wirklich. Sie ist - wie eigentlich ganz Kanada - ein Mix aus den guten Seiten der USA und denen Europas. Die Innenstadt ist übrigens fast komplett untertunnelt, d.h. es gibt Verbindungsgänge zwischen den Kellern vieler Hochhäuser, welche nicht nur als wettergeschützter Fußweg genutzt werden, sondern auch als Einkaufszentrum. Je nachdem, in wessen Keller man gerade ist, ist dann natürlich auch die Ausstattung, die von "billigen" Standardverkleidungen bis zu poliertem, weißem Mamor überall reicht.
Heute mittag haben wir dann Toronto verlassen. Der ursprünglich 16-spurige Freeway verkleinerte sich ziemlich bald nach der Stadtgrenze auf erst 6, dann 4 Spuren. Die Straße verläuft schnurgerade - in sicherer Distanz - entlang des Nordufers des Lake Ontario. Ab und an wird das vorherrschende Bild von grauer Straße, schwarzem Seitenstreifen, grünen Straßengraben, gelbem Gestrüpp neben der Straße und schwarzen, kahlen Bäumen von einem Schild aufgelockert, auf dem ein Ortsname, Einwohnerzahl (welche sich meistens zwischen 1000 und 6000 bewegt) und die Ankündigung einer oder mehrerer Aufahrten zu finden sind. Ansonsten für hunderte Kilometer das selbe Bild zum andauernden Nieselregen und den bedrohlich grauen Wolken. Ungefähr auf Höhe des Abflusses des Lake Ontario in den Saint Lawrence River fuhren wir von der Autobahn ab, um den landschaftlich wesentlich reizvolleren Thousand Islands Parkway, der 50 Kilometer lang parallel zur Autobahn, aber im Gegensatz zu dieser direkt am Strom, verläuft. Von der Straße hat man an zahlreichen Stellen einen wunderbaren Blick auf die Inselgruppe Thousand Islands, die größtenteils noch zu Kanada gehört: Unzählige Inseln, von winzig klein bis relativ groß, meistens mit einem einzelnen Haus und einem Steg darauf, wobei deren Größe und Protzigkeit natürlich auch von der Inselgröße abhängig ist, die nur per Boot erreichbar sind - auch hier natürlich Unterschiede zwischen kleinen Motorbooten und schneeweißen Yachten mit Schutzabdeckung. Gestört wird diese fast-Idylle nur von drei modernen Hotel-Hochhäusern, die am US-amerikanischen Ufer weit über die Baumkronen ragen. Zeit also, sich wieder voll und ganz Kanada hinzugeben. Nachdem wir wieder auf der Autobahn fahren, fängt es auch natürlich sofort wieder an, in Strömen zu Regnen. Bis zur Grenze nach Quèbec ist die Sonne ganz untergegangen, was die meisten Autofahrer aber nicht zu veranlassen scheint, ihre Scheinwerfer anzuschalten. Und wie es in Montreal aussieht, weiß ich noch nicht, vor lauter Verkehrschaos hatte ich keine Chance, bislang etwas zu sehen.
Morgen steht dann Montreal auf dem Programm, übermorgen geht es "heim" nach New Jersey. Ich bin gespannt, wie schlimm dort die Sturmschäden sind. Ein Kollege meines Vaters, der dort mit seiner Frau und einem einjährigen Kind wohnt, rief heute an, er habe nach 10 Stunden Schlange stehen beim Home Depot tatsächlich einen Generator kaufen können. Zum Glück ist er selber Elektriker und nicht auf die Elektriker angewiesen, die aktuell durch die Straßen ziehen und anbieten, den Generator einzubauen - für $300! Ein guter Freund von uns, der auch in New Jersey wohnt, hat zwar noch Strom, uns aber gewarnt, noch ausserhalb der Tri-State Area zu tamken - Benzin oder Diesel gibt es an vielen Tankstellen nicht mehr, in einigen Gebieten plant man, ein Limit bei 10 Gallonen Kraftstoff pro Tag einzuführen.
03.11.
Montreal ist eine schäbige Stadt. Und sie hat mehrere Verkehrsprobleme. Das beginnt mal bei den Stadtautobahnen, die sich über die Insel ziehen und in komplexen Kreuzungen mit passenden Baustellen für andauernden Stop-and-Go-Verkehr sorgen. Aber auch die örtliche Metro quillt aus allen Nähten.
Begonnen haben wir mit dem Olympiagelände im Westen der Stadt, das relativ klein ist und mitten in einem Wohngebiet liegt. Das grau-weiße olympische Stadion besteht aus der Arena, die wie ein Raumschiff aussieht, und einem großen, schrägen Turm, der als Träger des Daches fungiert. Es besticht durch futuristische Architektur, bröckelnden Beton und viel Dreck. Zudem ist es unglaublich, wie viele Baustellen auf dieses kleine Gelände passen. Trotzdem sind nicht mal die meisten Gehwege in adequatem Zustand. Vor dem Stadion wehen übrigens die Fahnen aller Nationen, die damals an der dortigen Olympiade teilgenommen haben - neben der schwarz-rot-goldenen also auch die mit Hammer und Sichel, ein lustiges Detail.
Von dort nahmen wir die Metro, um nach Vieux-Montreal zu gelangen. Direkt am Place d'Armes steht die Kathedrale von Montreal, ein vergleichsweise kleiner gothischer Bau an jenem gepflasterten Platz, auf dem auf einer Säule der Gründer Montreals thront. An diesem Platz finden sich sonst ein einfallsloses, mordernes Hochhaus, ein stark an das Rockefeller Center erinnernder Bau, der allerdings wesentlich niedriger und kleiner ist, sowie ein kleineres neoklassizistisches Gebäude. Montreal ist eine der wenigen Städte in Nordamerika, die eine Art Altstadt besitzen, den Gebäuden und deren Zustand nach zu urteilen, ist die Zeit der Blüte dieses Stadtteiles aber schon seit einiger Zeit vorbei. Abgesehen von sporadischen, gemütlichen Pubs wirkt alles kalt und grau. Unten am Hafen wird man zunächst von einem riesigen, alten, rostigem und nicht wirklich ästhetisch ansprechendem Kran begrüßt. Links daneben ein relativ liebloses und langweiliges Gebäude, das sich als Science Center entpuppt. Im Hintergrund luren das Habitat67, ein Pavillion der Expo '67, der wie aus Legosteinen gebaut aussieht, und ein großes, kugelförmiges Gebilde, das wir als nächstes Ziel auserküren. Etwas weiter östlich trifft auf die Straße am Hafen eine breite Straße, die allerdings für den Autoverkehr gesperrt ist, welche vom Rathaus zum Hafen hinab führt. Auch hier herrscht ein graues, kaltes und schäbiges Bild vor - für Fotographie in dieser Stadt kann man seine Kamera dauerhaft auf schwarz-weiß stellen. Das Rathaus ist ein vergleichsweise schöner Bau im viktorianischen Stil. Hinter selbigem erstrecken sich die "Champs de Mars": ein schmaler Grünstreifen, eine Hauptverkehrsstraße, eine Stadtautobahn im Einschnitt und noch eine Großstraße, und das alles vor der Kullise zweier riesiger, komplett grauer Türme ohne Fenster auf der sichtbaren Seite, dem Justizpalast - in Anbetracht dieser Türme vergeht vermutlich den Meisten die Lust, sich mit der Justiz Quebecs anzulegen.
Von dort brachte uns die Metro mit einem Umstieg in den Parc Jean-Drapeu, von welchem wir vermuteten, dass sich dort oben erwähnte Sphäre befindet. Der Park befindet sich auf einer kleineren Insel im St.-Lorenz-Strom zwischen der Insel Montreal und dem Festland, dort befindet sich auch das Kasino und ein Vergnügungspark, trotzdem ist auch hier der Zustand von Fußwegen und anderer Infrastruktur nicht besser. Die riesenhafte Kugel, die aus Metallstreben besteht, entpuppte sich als Verkleidung eines Umweltmuseums.
Zurrück auf der Hauptinsel traten wir den Rückweg ins Hotel an, jedoch mit einem Umweg über den großen Bruder der Untergrundstadt Torntos, der RESO, die weltweit größte unterirdische Stadt, die sich einheitlicher als ihr Gegenstück in Toronto präsentiert und mit wesentlich mehr Geschäften bestückt ist. Vom Centre-Eaton am nördlichen Ende der RESO schlugen wir dann den direkten Weg zum Hotel gleich in der Nähe ein.
Morgen früh werden wir mit einem kurzen Zwischenstopp am - nur mit dem Auto sinnvoll erreichbaren - Habitat67 dann uns wieder in die USA bewegen, Ziel wird New Jesey, zum Glück mit zwei Betten dort, wo es Strom und Wasser gibt, bei einem guten Freund. Zum Glück ist nun endlich jemand in New York City auf die Idee gekommen, den für das Wochenende angekündigten NYC Marathon abzusagen.
Aus Toronto gibts leider (noch) keine Bilder, die reiche ich gegebenenfalls an dieser Stelle nach.
Nun aber zu Montreal, da wirds auch etwas bahniger :) :

Das Olympiastadion, auf der Rückseite des Turmes ist übrigens ein großer Aussen-Schrägaufzug:

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Busse (alles NovaBus, wunderhübsche Busse kanadischen Fabrikats):

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...im alten Lack der STM am U-Bahnhof Place-des-Arts

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...in aktueller Lackierung am Bahnhof Pie-XI am Olympiastadion

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Und nochmal in der Innenstadt
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Vieux-Montreal:

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Beitrag von NJ Transit »

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Die Metro:

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Ein M-63 im Bahnhof Place-des-Arts auf der Ligne verde Richtung Angrignon

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Selbe Baureihe, selbe Linie, aber diesmal am Bahnhof Pie-XI

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Ein Vertreter der etwas moderneren Baureihe M-73 auf der Ligne orange Richtung Coté-Vertu am Bahnhof Berri-UQAM, der wichtigsten Metrostation Motreals. Hier besteht Anschluss zwischen der gründen, orangenen und gelben Linie. Der Andrang sei stellvertretend für viele volle Bahnsteige und Züge :)

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Etwas leerer, Champs-de-Mars

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Auch die grüne Linie hält am Bahnhof Berri-UQAM

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Nochmal der Place-des-Arts

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Und einen der typischen Montrealer Metroeingänge.
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Beitrag von NJ Transit »

So, bei Interesse kommen hier noch ein paar Verwüstungsbilder aus New Jersey. Beim nächsten Reisebericht gebe ich mir auch wieder mehr Mühe - versprochen! :)
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Tolle Bilder, danke dafür! :)
Ein paar Fotos von den Fahrten auf den Highways wären noch super, wenn vorhanden und nicht zu viel Arbeit ;)

Eine Frage zu Chicago: lohnt es sich, Chicago zu besuchen, wenn man schon öfters in NYC war, oder ist es dann alles eine Art Wiederholung? Wenn ich mir die Fotos so ansehe, ist halt doch vieles ähnlich - Hochhausschluchten, Wolkenkratzer-Lichtermeer neben dem Wasser, rumpelige silbern glänzende Hochbahnen... hat Chicago wirklich ein spür- oder elebbar anderes Flair als NYC, oder kann ich mir einen Besuch in Chicago wirklich sparen, weil Chicago letztlich nur wie eine im Detail anders zusammengesetzte, aber aus dem gleichen Baukasten wie NYC stammende Stadt wirkt?
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Beitrag von NJ Transit »

Oliver-BergamLaim @ 30 Nov 2012, 18:34 hat geschrieben: Eine Frage zu Chicago: lohnt es sich, Chicago zu besuchen, wenn man schon öfters in NYC war, oder ist es dann alles eine Art Wiederholung? Wenn ich mir die Fotos so ansehe, ist halt doch vieles ähnlich - Hochhausschluchten, Wolkenkratzer-Lichtermeer neben dem Wasser, rumpelige silbern glänzende Hochbahnen... hat Chicago wirklich ein spür- oder elebbar anderes Flair als NYC, oder kann ich mir einen Besuch in Chicago wirklich sparen, weil Chicago letztlich nur wie eine im Detail anders zusammengesetzte, aber aus dem gleichen Baukasten wie NYC stammende Stadt wirkt?
Highwaybilder hab ich nicht so viele, aber ich krame mal welche raus :)
Nein, Chicago lohnt sich definitiv. Chicago ist etwas "entzerrter" als New York und ist architektonisch interessanter. Ich kann Chicago nur empfehlen, die Stadt hat was - auch wenn sie nicht ganz so quirlig ist wie NYC :)
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Beitrag von Bayernlover »

Super Sache, das! Ich will nächstes Jahr auch mal unbedingt in die Staaten, welche Stadt bietet denn inklusive Flug das beste Preis-/Leistungsverhältnis? :) NYC würde mich schon reizen...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also NYC hat bestimmt kein gutes Preis Leistungs Verhältnis. Dagegen sind London und Paris Schnäppchen. Nur für das Geld wohnst Du in einem Hotel was genauso in Manila stehen könnte.
Chicago aber auch nicht, da zahlt man Downtown schnell mal sechs Dollar für eine bierähnliche Flüssigkeit ohne Trinkgeld. Billiges Hotel mit Stockflecken am Flughafen 130 $.
Ich würde Denver empfehlen:
Moderne Stadt, sogar mit Tram. Wahnsinns Berge in unmittelbarer Nähe. Extrem liberale Bürger und ein breites Angebot an Dingen zu unternehmen. Man kann sogar anständig Deutsch essen, wenn man denn will.
Ansonsten kann ich wie schon ausführlich persönlich dargelegt in dem Land wenig empfehlen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Oliver-BergamLaim @ 30 Nov 2012, 18:34 hat geschrieben:
Eine Frage zu Chicago: lohnt es sich, Chicago zu besuchen, wenn man schon öfters in NYC war, oder ist es dann alles eine Art Wiederholung? Wenn ich mir die Fotos so ansehe, ist halt doch vieles ähnlich - Hochhausschluchten, Wolkenkratzer-Lichtermeer neben dem Wasser, rumpelige silbern glänzende Hochbahnen... hat Chicago wirklich ein spür- oder elebbar anderes Flair als NYC, oder kann ich mir einen Besuch in Chicago wirklich sparen, weil Chicago letztlich nur wie eine im Detail anders zusammengesetzte, aber aus dem gleichen Baukasten wie NYC stammende Stadt wirkt?
Ist natürlich teils subjektive. Chicago ist nicht so extreme multi-kultural, oder "bunt" wie New York, und vielleicht sind die Musicals nicht so extravagant, aber Chicago ist viel sauberer, und im Großen und Ganzen weniger schäbig als New York. Vom Central Park mal abgesehen ist Chicago auch viel grüner. Überall gibt es Parks und Bäume. Zwischen der Stadt und den Vor-orten gibt es ein green belt, mit teilweise unberührter Natur, mit Biebern und alles was sonst dazu gehört.

Der größte Nachteil Chicagos fällt im Alltag nicht so auf. Die politische Maschine ist die korrupteste Amerikas. Das Highlight war als 2008 Governor Rod Blagojevich versucht hat Barack Obams Sitz im Senat zu verkaufen (wird ein Sitz im Senat vor Ablauf der Zeit frei, darf der Governor einen Nachfolger ernennen). Dieses Stück Müll sitzt momentan in einem US Bundesgefängnis, sein Vorgänger Governor George Ryan sitzt momentan ebenfalls wegen Korruption in einem Bundesgefängnis. Soviel zur Politik in Chicago/Illinois.
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

@ NJ Transit: Danke für den ausführlichen Bericht. Ich würde mich über weitere Bilder freuen, z.B. aus Toronto.
@ Oliver: Ich kann Chicago auch unbedingt empfehlen. Wie NJ Transit schon geschrieben hat, hat Chicago besonders, aber nicht nur architektonisch einiges zu bieten. Wir haben damals eine Architekturrundfahrt mit dem Boot auf dem Chicago River gemacht. Obwohl wir nicht speziell Architekturfreaks sind, hat sich das absolut gelohnt!
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Danke für Eure Antworten, dann muß ich Chicago gedanklich doch mal auf meine "irgendwann mal anschauen"-Liste setzen. :) Da sind aber schon so viele andere Sachen in den USA drauf, das wird ein teurer Spaß das alles zu machen :lol: ;)

Bayernlover, wie Iarn schon schreibt, ein wirklich gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet NYC nicht, da die Hotels einfach wahnsinnig teuer sind. Unter 150 Euro pro Nacht und Zimmer wirst Du kaum wegkommen, sofern Du ein eigenes Bad dabeihaben und das Ganze ohne Krabbeltierchen haben willst. Selbst wenn Du den Flug dann für 500 Euro bekommst, zahlst Du bei 4 Nächten Aufenthalt schon satte 1.100 Euro für den Spaß, Nebenkosten wie Fahrkarten vor Ort etc. noch gar nicht drin. Das ist schon was anderes als z.B. Berlin, wo man sehr gute Hotelzimmer für 50 Euro pro Nacht bekommen kann.

Andererseits sind andere Städte oder Regionen der USA leider nicht viel billiger als NYC, im Gegenteil: sobald Du an die Westküste (z.B. San Francisco, LA) willst, sind die Flüge wegen der weiteren Strecke gleich ganz schnell in der Region zwischen 700 und 1.000 Euro, und die Hotels sind nur marginal billiger. Auch Florida ist sündteuer, vor allem bei den Hotels.

Insgesamt ist NYC also wahrscheinlich doch kein soo schlechter Deal, da es anderswo unterm Strich genauso oder fast genauso teuer ist, aber NYC irgendwie doch die faszinierendste Stadt ist, die die USA zu bieten haben. Wolkenkratzer, Backsteinbauten, direkt am Meer und von Flüssen umgeben bzw. durchzogen, mit der U-Bahn zum Sandstrand, tolle Restaurants, Tagesausflüge nach Washington DC oder Philadelphia problemlos mit dem Zug möglich. Ganz nebenbei ist das U-Bahn-Netz durch seinen komplexen Aufbau, seine Größe, die abwechslungsreichen Strecken und den teils sehr versifften Zustand wohl das Interessanteste auf der gesamten Welt.
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Beitrag von Electrification »

Tolle Bilder, das absolut und NY ist auch auf meiner Liste von Städten die ich unbedingt sehen will und werde.

Aber mal eine andere Frage: Warum machen sich die US-Amerikaner so gerne über die Kanadier lustig? Ist es nicht unterschwellig ein bisschen der Neid gegenüber Kanada und darum versucht man sich über das Land lustig zu machen?
Kennt jemand die genauen Hintergründe? Mir war Kanada immer ein Stückchen sympathischer, daher finde ich diese Scherze auf Kosten dieses Landes immer nicht so lustig. ;)
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich bin bei der Unterkunft ehrlich gesagt flexibel. Ich mach auch Couchsurfing oder geh aufn Campingplatz (letzteres habe ich dieses Jahr schon zwei Wochen lang durch) wenn es warm ist, Hotel ist kein Muss.

Allerdings sind die Flüge gleich viel teurer, wenn man weiter als NYC fliegt. Denver ist wegen der Rockies sehr interessant.
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Ostbahn
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Beitrag von Ostbahn »

Aus der Sicht des Bahninteressierten war für mich Chicago die spannendere Stadt. Wer einmal die loop gesehen hat, auf dem wackeligen Gerüst auf dem Bahnsteig stand und die krummen schotterlos verlegten Schienen gesehen hat und dann eine Runde mit dem 'Bähnle' durch die Hochhausschluchten mit ihren vergammelten back alleys gefahren ist, der wird das verstehen.
Ich bin vor ein paar Jahren mit dem Zug von NYC nach Chicago (und dann weiter nach San Francisco) gefahren. Faszinierend für mich auch die Einfahrt in den Kellerbahnhof von Chicago. Ich hab noch nie einen so verrußten Bahnhof mit so engen Bahnsteigen gesehen. Mit seinem Gepäck um Pfeiler zirkulierend, vorbei an den 2 lauten große Hitze und Lärm abstrahlenden Dieselloks zur Ausgangstreppe zu gehen - der Gedanke an die Hölle drängte sich da leicht auf.
Aber spannender als alle Städte in den USA zusammen sind die großartigen Landschaften.
Egal ob Grand Canyon, Monument Valley, die Rocky Mountains, Yellow Stone... - das ist für mich ganz großes Kino :-)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ostbahn @ 1 Dec 2012, 19:07 hat geschrieben:Faszinierend für mich auch die Einfahrt in den Kellerbahnhof von Chicago. Ich hab noch nie einen so verrußten Bahnhof mit so engen Bahnsteigen gesehen. Mit seinem Gepäck um Pfeiler zirkulierend, vorbei an den 2 lauten große Hitze und Lärm abstrahlenden Dieselloks zur Ausgangstreppe zu gehen - der Gedanke an die Hölle drängte sich da leicht auf.
Und dann regen wir uns über Stuttgart 21 auf :lol: :lol: :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

So, jetzt habe ich mehr Zeit zum Antworten. :)

@ NJ Transit

Ein interessantes Verkehrsmerkmal von Chicago hast du nicht erwähnt, aber ansatzweise fotografiert. Chicago ist teilweise in 3 Ebenen aufgebaut. In der untersetzen fahren Fahrzeuge wie die Müllabfuhr, Postautos, oder liefer Lkws, in der mittleren überregionale Pkws, und ganz oben lokale Autos. Leider hat man das ganze nicht konsequent umgesetzt. Das Konzept ist an für sich genial.
NJ Transit @ 30 Nov 2012, 17:26 hat geschrieben: Ich sitze jetzt hier grade im europäischsten Teil Amerikas schlechthin namens Kanada
Ich weiß nicht ob ich Canada im Allgemeinen als europäischstes Teil Amerikas bezeichnen würde. Mit sicherheit Quebec.
An der kanadischen Grenze wurden dann abermals Vorurteile und Clichés nicht erfüllt - dass die Amis die grätzigsten Grenzer haben, ist nämlich Humbug (und man kommt mit einigen kleinen Tricks bei ihnen wesentlich besser durch, aber, pst! ^^). Wirklich fies sind die Kanadier.
Yup, die unangenehmste Zollkontrolle hatte ich in Montréal. Teilweise jedoch meine eigene Schuld. Ich habe auf meinem Smartphone Email gelesen und im Hintergrund ruft jemand, "Sir, put the Blackberry away." Da ich kein Blackberry hatte, habe ich die Aufforderung ignoriert. Die Aufforderung wurde mehrmals wiederholt, und schließlich schrie der Zöllner "SIR, PUT THE BLACKBERRY AWAY!" Jetzt blickte auch ich auf, und ich sah das der Zöllner auf mich zeigte wie der Papst auf den Anti-Christus. Jetzt war mir klar das der Tag unangenehm wird. Die haben mein Gepäck komplett auseinander genommen, und fast 2 Stunden meinen Laptop untersucht.
Gestern Abend verbrachten wir in Toronto, ich mag diese Stadt wirklich. Sie ist - wie eigentlich ganz Kanada - ein Mix aus den guten Seiten der USA und denen Europas.
Wie gesagt ich weiß nicht was ich an Toronto europäische finden sollte. Es gibt ein Neubaugebiet von Toronto "Bridal Path" die Stadtverordnung legte fest das die Grundstücke mindestens 8.000qm groß sein müssen. Diese Häuser sind atemberaubend, und stellen ungeniert den Reichtum zur schau.

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Bridle_Path.JPG

Ich glaube kaum das ein Multimillionär Heute in Deutschland es sich erlauben kann solch ein Neubau in Auftrag zu geben, sofern er überhaupt die Baugenehmigung bekommt....
Von der Straße hat man an zahlreichen Stellen einen wunderbaren Blick auf die Inselgruppe Thousand Islands, die größtenteils noch zu Kanada gehört: Unzählige Inseln, von winzig klein bis relativ groß, meistens mit einem einzelnen Haus und einem Steg darauf, wobei deren Größe und Protzigkeit natürlich auch von der Inselgröße abhängig ist, die nur per Boot erreichbar sind.
Interessantes Faktum: Ein canadischer-, amerikanischer Staatsvertrag legt fest das auf jeder der über 1.800 Inseln die canadische- bzw. amerikanische Flagge gut sichtbar ist, damit die jeweilige Küstenwache weiß wer für welche Insel zuständig ist. In Zeiten von GPS-Karten vielleicht ein relikt, aber irgendwie nostalgisch.
Montreal ist eine schäbige Stadt.
Vielleicht, aber irgendwie hat Montréal doch Charme. Die Altstadt hat es mir angetan. Traurig empfand ich eine Kathedrale (ich weiß nicht ob das die war die Du beschrieben hast) die auf allen 4 Seiten von Wolkenkratzern überragt wurde. Montréal allein ist nicht das Problem. Der gesamten Provinz Quebec geht es schlecht. Die französische laissez fair Kultur wird von den angelsächsischen Provinzen unter die Planierraupe geschmissen.


Städte die dich vielleicht auch interresieren könnten sind Quebec City mit einer wirklich tollen Altstadt, und die kanadische Hauptstadt Ottawa. Das Parlamentsgebäude in Ottawa...

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/t...iament_Hill.jpg

haut das in London komplett vom Thron imo. Das "Museum of Civilization" stellt in beeindruckender weise die Geschichte Canadas und Nord-Amerikas da.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 30 Nov 2012, 21:15 hat geschrieben: Ich würde Denver empfehlen:
Moderne Stadt, sogar mit Tram. Wahnsinns Berge in unmittelbarer Nähe. Extrem liberale Bürger und ein breites Angebot an Dingen zu unternehmen. Man kann sogar anständig Deutsch essen, wenn man denn will.
Was Denver angeht kann ich dir nur zustimmen. Die Schönsten Teile der Rockies sind imo, allerdings in Alberta, und B.C..
Ansonsten kann ich wie schon ausführlich persönlich dargelegt in dem Land wenig empfehlen.
:(

Das macht mich Traurig. Allerdings respektiere ich deine Meinung. Von den kleine Stücken die Du von deinem Leben preisgegeben hasst, bekam ich den Eindrück (Ich kann durchaus Falsch liegen) das dein Eindruck der USA stark von den Mitarbeitern von Lockheed-Martin geprägt ist. Das ist sicherlich das Destillat von der America! Fuck Yeah! Einstellung.
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Beitrag von Galaxy »

Bayernlover @ 30 Nov 2012, 20:29 hat geschrieben:Super Sache, das! Ich will nächstes Jahr auch mal unbedingt in die Staaten, welche Stadt bietet denn inklusive Flug das beste Preis-/Leistungsverhältnis? :) NYC würde mich schon reizen...
Warum immer Städt? Wie wäre es die Route des Pony Express mit einem Auto (am besten ein Corvette C6 cabrio) anzufahren, oder den Rubicon Trail (der offiziell als Straße eingetragen ist, mit der harmlosen Fußnote "Off-road vehicles required") mit einem Jeep Wrangler?

http://cdn.hiconsumption.com/wp-content/up...y-Edition-1.jpg
Bayernlover @ 1 Dec 2012, 15:04 hat geschrieben:Ich bin bei der Unterkunft ehrlich gesagt flexibel. Ich mach auch Couchsurfing oder geh aufn Campingplatz (letzteres habe ich dieses Jahr schon zwei Wochen lang durch) wenn es warm ist, Hotel ist kein Muss.

Allerdings sind die Flüge gleich viel teurer, wenn man weiter als NYC fliegt. Denver ist wegen der Rockies sehr interessant.
Wie oben erwähnt was Rocky Mountains angeht würde ich Canada empfehlen. Vor allem Banff. Am besten von Calgary aus, über Banff (Abstecher nach Jasper) und Lake Louise nach Vancouver.
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 1 Dec 2012, 15:02 hat geschrieben: Aber mal eine andere Frage: Warum machen sich die US-Amerikaner so gerne über die Kanadier lustig? Ist es nicht unterschwellig ein bisschen der Neid gegenüber Kanada und darum versucht man sich über das Land lustig zu machen?
Kennt jemand die genauen Hintergründe? Mir war Kanada immer ein Stückchen sympathischer, daher finde ich diese Scherze auf Kosten dieses Landes immer nicht so lustig.  ;)


Worauf America neidisch ist, ist die Provinz Alberta mit einer 10% flat tax Einkommensteuer (war vor ein paar Jahren 0%), und 0% provinziale Mehrwertsteuer (Canada hat eine 5% Bundesmehrwertsteuer). :lol:

Ansonsten würde ich nicht sagen das sich Amerikaner über Canadians lustig machen. Man macht sich nicht Lustig über ein Land das es als einziges geschafft hat Washington niederzubrennen. :D :ph34r: Ok, damals operierten die unter dem Banner des Union Jacks, aber es waren durch und Durch Kanadier. Frag einen Amerikaner wo er, wenn er müsste, fliehen würde und die meisten würden Canada sagen, vor Australien und New Zealand.

Man nimmt sich halt manchmal auf die Schippe. Das beruht allerdings auf Gegenseitigkeit. Über den oben angesprochenen Krieg von 1812 schrieb die kanadische Comedy Band "Arrogant Worms" folgendes:

"In 1812 we were just sitting around, minding our own business, putting crops into the ground, we heard the soldiers coming and we did not like that sound, so we took a boat to Washington and burnt it to the ground. Oh we fired our guns, but the Yankees kept on coming, there wasn't quite as many as there was a while before, we fired once more and the Yankees started running, down the Mississippi to the Gulf of Mexico, they ran through the forest, and they ran through the snow, they ran through the bushes where the beavers would not go, they ran so fast they forgot to take their culture back to America, and the Gulf of Texico"

So eine unverschämtheit! :angry: :D
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Beitrag von Iarn »

Galaxy @ 2 Dec 2012, 00:04 hat geschrieben: Das macht mich Traurig. Allerdings respektiere ich deine Meinung. Von den kleine Stücken die Du von deinem Leben preisgegeben hasst, bekam ich den Eindrück (Ich kann durchaus Falsch liegen) das dein Eindruck der USA stark von den Mitarbeitern von Lockheed-Martin geprägt ist. Das ist sicherlich das Destillat von der America! Fuck Yeah! Einstellung.
Sollte der Eindruck entstanden sein, tut es mir leid bzgl. der Mitarbeiter von Lockheed-Martin. Alles in allem sind die recht ok und ich habe sehr nette Leute kennen gelernt. Und im Wesentlichen führen sie halt nur das aus, was man ihnen angeschafft hat. Boeing war zum beispiel wesentlich mehr "pain in the ass".
Wen wir von Institutionen sprechen die mich negativ geprägt haben sind dies die US Luftaufsichtsbehörde (FAA) und alle US Bundesbehörden die ich bisher kennen lernen durfte. Am schlimmsten jedoch das Pentagon mit allen Unterorganisationen. Da hatte ich bisher durchwegs negative Erlebnisse. Die verarschen die Europäer wo sie nur können.

Zum touristischen zurückzukommen: im Wesentlichen sind die USA für mich als Vielreisenden ein teigiger Brei. Man landet irgendwo auf einem Flughafen der auch so 1970 im Ostblock hätte stehen können, geht durch ne Zollkontrolle die in den 80er so in Ostberlin hätte stehen können und fährt auf irgendeiner 6 spurigen Schlaglochpiste zu einem Hotel. Der künstliche Kamin sieht genauso aus wie in den letzten 5 Hotels. Man fragt an der Rezeption zum nächsten Diner und geht zu Longhorns/Outback/Ruby Tuesday/etc. Man wartet vor einem halbleeren Laden 20 Minuten um geseated zu werden. Ich sage meiner Begleitung, was ich essen will, da ich das Menü und die Preise schon kenne. Auch den Weg zum Händewaschen finde ich ohne fragen, da die Kette praktischerweise das gleiche Raumlayout hat. Obwohl das Land so prüde ist erinnern die Klotüren an Saloontüren .Essen ist wie erwartet. Unabhängig vom Service gibt man dann 18% Trinkgeld. Am nächsten morgen gibt es zum Frühstück Würstchen mit Rührei. Ich freue mich das morgen dann wohl Specktag ist. Ich fahre in die Arbeit. Da muss ich dann doch mal auf den Plan schauen, weil eigentlich bin ich neu in der Stadt. Man merkt es nur nicht.

Sicher gibt es in den USA auch schöne Ecken und sogar auch nette und originelle Leute. Aber meist versteckt und verteilt. Die Küste von Maine mit den uralten Leuchttürmen und Hummer satt in einem nach Fisch riechenden Hafenlokal von einem ehemaligen Skipper serviert ist sicherlich urig aber es ertrinkt in dem oben genannten Brei. Und Bayernlovers Prämisse war eine sehenswerte US Großstadt mit gutem Preis Leistungs Verhältnis und das ist für mich nun mal einzig Denver. Boston und New York sind nett aber man haust für den Preis bei ratternder Klimaanlage nah am Hafen wo man in Dubai Goldwasserhähne im Bad hat.
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Beitrag von JeDi »

@Iarn - du triffst meine Vorstellungen von dem Land (Ich war noch nie da) recht gut... Danke für die Bestätigung :D
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Also San Francisco und Santa Barbara sind wirklich zu empfehlen. San Francisco ist eine absout lebendige und auch schöne Stadt, neben New York mit Sicherheit die europäischste und interessanteste. War auch in New Orleans vor der Zerstörung, hat mir auch gut gefallen. Wobei man damals wenige Meter nach dem Zentrum in Stadtteilen landete, die spürbar gefährlich waren. Wenn man damals ein paar Meter weg von der Bourbon Street gelaufen ist, war man rasch der einizge Weiße und die Gegend spürbar arm mit einem durchaus feindselig ansehenden Menschen... Solch ein unangenehmes Gefühl hatte ich in Harlem nicht. Na ja, ist jetzt wohl auch Geschichte in New Orleans (die Stadt ist übrigens noch korrupter als Chicago, auch was die Polizei betrifft).

Chicago ist sicher für Architekurfans spannend aber nicht ganz so vital, fand es eher leicht langweilig. Nicht so schlimm jedoch wie die meisten anderen Städte in den USA.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Weil ich nie in Miami war: was sind Eure Eindrücke von der Stadt? Öde, schwül-heiß und hässlich oder doch interessant?
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Iarn @ 2 Dec 2012, 10:30 hat geschrieben:Zum touristischen zurückzukommen: im Wesentlichen sind die USA für mich als Vielreisenden ein teigiger Brei. [...]
Iarn, ich schätze Deine Beiträge hier im Forum seit langem, und natürlich ist mir im Lauf der Jahre auch Deine ausgeprägte Aversion (?) gegenüber den USA aufgefallen.

So wie Du es jetzt beschreibst, klingt es aber eher so, als ob Du die USA aus dem Blickwinkel eines Geschäftsreisenden siehst. Das bedeutet einerseits, dass Du auch viele schäbige Ecken oder Städte siehst, die sich ein Tourist wahrscheinlich nie ansehen würde, und andererseits, dass Du ebendiese Orte auch mit den kritischen Blicken eines Geschäftsreisenden unter Zeitdruck siehst. Natürlich will man nach einem langen Langstreckenflug, wenn man am nächsten Tag frühe und wichtige Termine hat, möglichst schnell über gute Straßen in ein möglichst bequemes Hotel und was Ordentliches essen. Da kann ich schon verstehen, dass so einige Städte Dir in diesem Zusammenhang nicht die gewünschte Qualität bieten.

Ich bin auch bei einigen Punkten ganz bei Dir: das, was viele Restaurants in den USA als Essen servieren, grenzt an ungenießbar und ist maßlos überteuert. Durch das mehr oder weniger obligatorische hohe Trinkgeld hat man für ein Abendessen für 2 Personen oft ganz schnell an die 80 bis 100$ zusammen, wie gesagt für ungenießbaren Fraß, der aber von den entsprechenden Restaurants auch noch ernsthaft als "fresh home cooking" bezeichnet wird und von den Kunden angesichts des Füllungsgrades auch noch honoriert wird. Das tragische ist, dass man in den USA noch nichtmal einfach zum McDonalds gehen kann, weil der dort eine dermaßen unterirdische Qualität hat, die man sich hier gar nicht vorstellen kann. Wenn man dann kein italienisches/deutsches/etc. Restaurant in der Nähe findet, wirds schwierig mit akzeptablem Essen.

Auch sind die USA in vielen Teilen heruntergekommen, bis zu einem Grad, den man sich in Deutschland gar nicht vorstellen kann (bzw. maximal nach 40 Jahren kaputtwirtschaften in den neuen Bundesländern).

Andererseits gibt es eben auch viele nette Ecken und positive Dinge an den USA, die man aber nur genießen kann, wenn man entweder in den USA lebt und relativ viel Geld hat, oder wenn man als Tourist in den USA ist und relativ viel Geld auf seiner Reise ausgeben kann.

Es gibt für mich z.B. nichts Schöneres als gepflegte suburbs mit breiten, fast leeren Straßen, gepflegten Eigenheimen mit viel Grün und tollen Bäumen dazwischen. Oder ein bisschen cruisen auf den meist breiten Straßen, sofern man nicht gerade im Megastau einer Millionenmetropole steht. Auch dass ich mir nie Gedanken machen muß, ob ich abends oder am Sonntag genügend zum Essen oder Trinken habe, weil sowieso viele Supermärkte 24/7 offen haben. Und NYC ist vielleicht keine schöne Stadt, aber definitiv eine der Interessantesten weltweit, die ich je besucht habe. Zudem, wie gesagt, gibt es wirklich atemberaubende Landschaften, Berge, Küsten etc.

Nur eine Frage interessehalber: warst Du in den USA schonmal richtig als Tourist unterwegs, oder immer nur als Geschäftsreisender? Und falls schonmal als Tourist, hat es Dir als Tourist anders bzw. besser gefallen als auf Geschäftsreise? :)
TravellerMunich @ 2 Dec 2012, 12:33 hat geschrieben:Weil ich nie in Miami war: was sind Eure Eindrücke von der Stadt? Öde, schwül-heiß und hässlich oder doch interessant?
Das würde mich auch mal interessieren :) Ich würde nämlich mal ganz gerne irgendwann ein paar Tage mit dem Auto durch Miami und Süd-Florida (u.a. auch auf die Keys) cruisen, allerdings weiß ich nicht, ob sich das wirklich lohnt. Immerhin kann man für 1 Woche Florida folgende Rechnung aufstellen:
700 Euro Flug, 200 Euro Mietwagen, 200 Euro Benzin, 700 Euro Hotel (bzw. 350 Euro wenn man es sich mit jemandem teilt). Essen noch gar nicht berücksichtigt. Da muß man sich schon sicher sein, dass es sich auch lohnt :)
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Beitrag von chris232 »

Iarn @ 2 Dec 2012, 10:30 hat geschrieben: Wen wir von Institutionen sprechen die mich negativ geprägt haben sind dies die US Luftaufsichtsbehörde (FAA) und alle US Bundesbehörden die ich bisher kennen lernen durfte. Am schlimmsten jedoch das Pentagon mit allen Unterorganisationen. Da hatte ich bisher durchwegs negative Erlebnisse. Die verarschen die Europäer wo sie nur können.
Das macht mich jetzt doch neugierig, gerade was die FAA angeht. Gibt's dazu auch konkrete Geschichten oder ist das alles Topfsekret?
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Beitrag von Iarn »

Oliver-BergamLaim @ 2 Dec 2012, 14:22 hat geschrieben:Iarn, ich schätze Deine Beiträge hier im Forum seit langem, und natürlich ist mir im Lauf der Jahre auch Deine ausgeprägte Aversion (?) gegenüber den USA aufgefallen.
Manche Sachen wachsen im Laufe der Jahre und hängen an negativen Erfahrungen mit gewissen Organisationen und Strukturen zusammen. In der Luft und Raumfahrtbranche sind Kooperationen mit den USA oft kalter Krieg. Als Jugendlicher im Schüleraustausch fand ich die USA sogar mal ganz interessant.
So wie Du es jetzt beschreibst, klingt es aber eher so, als ob Du die USA aus dem Blickwinkel eines Geschäftsreisenden siehst. Das bedeutet einerseits, dass Du auch viele schäbige Ecken oder Städte siehst, die sich ein Tourist wahrscheinlich nie ansehen würde, und andererseits, dass Du ebendiese Orte auch mit den kritischen Blicken eines Geschäftsreisenden unter Zeitdruck siehst. Natürlich will man nach einem langen Langstreckenflug, wenn man am nächsten Tag frühe und wichtige Termine hat, möglichst schnell über gute Straßen in ein möglichst bequemes Hotel und was Ordentliches essen. Da kann ich schon verstehen, dass so einige Städte Dir in diesem Zusammenhang nicht die gewünschte Qualität bieten.
Ja ich bin in der Regel geschäftlich drüben und das recht regelmäßig. Sicher sehe ich da viele Ecken, wo man als Tourist nicht hinkommt. Allerdings hat das auch den gewissen Vorteil, dass ich mehr wahrnehme als die Glitzerwelt von Manhatten oder Orlando Downtown. Und die wirklich herunter gekommen Orte sehe ich ja auch nicht, weil es da keine High Tech Industrie gibt. Wobei der Aufenthalt als Geschäftsreisender auch eine gewisse filternde Wirkung hat. Ich sehe auf den Flughäfen eher die altmodischen, aber noch akzeptablen Lounges als die recht heruntergekommenen Wartesäle. Hotels und Restaurants kann ich mir auch eher im oberen Preissegment suchen etc.
Aber ich bin halt oft mehrere Stunden mit dem Auto unterwegs und sehe viele Dinge die ich eher in der 3. Welt erwartet hätte.
Wenn ich schon mal drüben bin, dann sehe ich mir am Wochenende auch was an. Das mache ich auch in Europa, auch wenn man da heimfliegen könnte. Aber da kommt halt in der Regel eher die Ernüchterung. Außer natürlich wie Du schon beschrieben hast, die Natur hat Dir was zu bieten. Ich war schon zweimal an den Niagarafällen und würde da auch zum dritten Male hin. Aber da sieht man halt wie dünn die Glitzerschicht ist. An den Fällen ist die Gastronomie auf US wie auf kanadischer Seite gut für den Wirt aber schlecht für den Kunden. Parkplätze kosten hüben wie drüben 20$. Aber wenn man sich auf US Seite nur 5 Meilen vom Kanal wegbewegt dann verirrt man sich in Industriebrachen die erinnern an Bitterfeld 1990.
Denver plus Vororte war für mich insofern die Überraschung, dass ich mich in einer Stadt relativ wohl gefühlt habe. Auch die Bewohner waren sehr nett und freundlich, allerdings muss man sagen, dass Teile von Denver und Vororte wie Boulder richtige Hippie Enklaven sind. Auch wenn ich in Deutschland das linke Milieu nicht sonderlich schätze, in den USA komme ich entschieden am besten mit zurecht. Ein Horror hingegen für mich sind Landstriche wie Alabama mit Häusern vor denen Südstaatenflagge und Hakenkreuz (keine Übertreibung) geflagt sind und die Pickups alle einen Flintenhalter haben.
Ansonsten schätze ich die Natur wirklich mehr als die Leute. Wenn ich privat ein paar Tage anhänge, dann in der Regel nur für die Natur. Auf jeden Fall will ich mir mehr von der Rockies und den Sümpfen Floridas ansehen. Just for fun rüberfliegen werde ich wohl nicht, weil ich wie gesagt auch drüben Urlaub anhängen kann. Maximal mal Hawaii, da werde ich wohl keine Dienstreise hin schaffen.
Zusätzlich kommen in den USA ein paar Ärgernisse hinzu, die für mich in einem Industrieland nicht dazu gehören, dazu gehört der Mangel an chlorfreiem Wasser. Ich oute mich, das letzte Mal in Florida mein Umwelt Gewissen über Bord geworfen zu haben und im Supermarkt St. Pellegrino gekauft zu haben. Aber der Drang nach etwas, was nicht nach Chlor riecht oder schmeckt war größer. Ich finde selbst Tage nach einer Rückkehr nach Europa rieche ich selber nach Schwimmbad.

Aber es gibt auch noch viele andere Dinge auf der Welt die sich meines Erachtens mehr lohnen. Ich bin auch oft in Italien. Da sieht man innerhalb von 50 km mehr Vielfalt als in den USA auf 1000km und wenn man halbwegs lernt, wo man hingehen kann, dann findet man selbst in den touristischen Vierteln in Rom ein nettes Lokal wo man gutes Essen, chlorfreies Wasser und einen anständigen Wein für einen akzeptablen Preis bekommt. Und was Urlaub angeht, die Welt ist so groß und es gibt so viel zu entdecken, da sollte man nicht in ein Best Western Hotel gehen, nirgendwo auf der Welt.
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Beitrag von Iarn »

chris232 @ 2 Dec 2012, 14:48 hat geschrieben:Das macht mich jetzt doch neugierig, gerade was die FAA angeht. Gibt's dazu auch konkrete Geschichten oder ist das alles Topfsekret?
Also Geschichten aus dem Topf behalte ich für mich zurück aber es gibt da doch so einiges was sauer aufstößt. Sobald Airbus den A380 entwickelt hat, hat die FAA schnell noch ein paar Auflagen kreiert die just über der Größe einer 747 galten. Auf der anderen Seite wurden just vor der Plastik 787 die meisten Blitzschutzvorschriften, die nur mit viel Metall zu lösen waren gelockert.
Bei den Flügen mit zwei Triebwerken das gleiche bild, Airbus bot mit der 340 ein vierstrahliges Flugzeug an, Boeing unterhalb der 747 nur Zweistrahler. Die hatten aber das Problem nicht weit ohne Landemöglichkeiten aufs Meer fliegen zu können. Also hat man die entsprechenden Vorschriften gelockert bzw ganz fallen gelassen.
Bei Absturz Berichten gibt es auch einen Trend, dass US Komponenten (sei es Pilot, Lotsen, Flugzeughersteller und Fluggesellschaft) fast immer schuldfrei sind.

Und genauso ist es halt im kleinen. Als EU Hersteller wirst Du ewig mit Vorschriften drangsaliert für die es zufällig gerade ne Ausnahmegenehmigung für den US Konkurrenten gibt.

Bei Rüstungsprojekten das selbe in grün. Das einzig gute dabei ist, dass die Bundesregierung langsam checkt, was Sache ist und keine neuen transatlantischen "Kooperationen" mehr beginnt.

Und bevor jemand denkt, ich habe was gegen ein internationales Umfeld: ich arbeite gerne mit Schweden, Schweizern, Italienern und Briten zusammen und selbst die oft als arrogant verschrienen Franzosen und Spanier mag ich in der Regeln ganz gern.
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