[M] Architektur und Stadtentwicklung

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

SZ nochmal ausführlich zur Bevölkerungsprognose

Insbesondere die Grafik Nummer 2 Potential für Wohnraum mit direkter Bahnanbindung ist interessant. Link
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Beitrag von Electrification »

Es wäre durchaus sinnvoll den Wohnungsbau in erster Linie auf die Achsen des ÖPNV zu konzentrieren, um diesem neue Potenziale zu erschließen und zu verhindern dass die Leute ausschließlich aufs Auto angewiesen sind und die eh schon verstopften Straßen weiter belasten.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Weil im Münchner ÖPNV so viel Überkapazität herrscht.
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Beitrag von 146225 »

Das man vielleicht nicht gerade entlang überlasteter U-Bahn-Äste zigtausende Leute extra anziehen sollte, ist eine Seite - dort, wo man aber im größeren Stil neu baut, sollte guter Nahverkehr (und das ist mehr als nur ein Bus alle 20 Minuten) von Anfang an dazu gehören.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Das ist schon richtig, nur selbst wenn die Leute in Aschheim wohnen, wollen sie ja irgendwohin. Und ich sehe da keinen Platz mehr, weder auf der Schiene noch auf der Straße.

Ohne ein oder zwei große Würfe sind wir in 10 Jahren am Verkehrsaufkommen erstickt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Bayernlover @ 26 Nov 2012, 00:55 hat geschrieben: Das ist schon richtig, nur selbst wenn die Leute in Aschheim wohnen, wollen sie ja irgendwohin. Und ich sehe da keinen Platz mehr, weder auf der Schiene noch auf der Straße.
Welche Schiene? Aschheim hat keine U-Bahn und zur S2 gibts auch nur einen Regionalbus, der net grad oft fährt.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von 146225 »

Lazarus @ 26 Nov 2012, 01:12 hat geschrieben: Welche Schiene? Aschheim hat keine U-Bahn und zur S2 gibts auch nur einen Regionalbus, der net grad oft fährt.
Was bei zunehmendem Siedlungsdruck dort ein unhaltbarer Zustand sein wird.
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andreas
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Beitrag von andreas »

146225 @ 26 Nov 2012, 05:58 hat geschrieben: Was bei zunehmendem Siedlungsdruck dort ein unhaltbarer Zustand sein wird.
aber ist halt wieder der Nachteil davon, daß Aschheim eine eigene Gemeinde ist und die kleineren Gemeinden haben nunmal keine Lust, Geld fürn ÖPNV auszugeben.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Lazarus @ 26 Nov 2012, 01:12 hat geschrieben: Welche Schiene? Aschheim hat keine U-Bahn und zur S2 gibts auch nur einen Regionalbus, der net grad oft fährt.
Es werden sicherlich auch Aschheimer in Pasing und am Arabellapark arbeiten. Dort liegen Schienen. Und da ist kaum noch Platz. War das so schwer zu verstehen?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Lazarus @ 26 Nov 2012, 01:12 hat geschrieben:
Welche Schiene? Aschheim hat keine U-Bahn und zur S2 gibts auch nur einen Regionalbus, der net grad oft fährt.
Hö?
andreas
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Beitrag von andreas »

TramBahnFreak @ 26 Nov 2012, 09:50 hat geschrieben:
Lazarus @ 26 Nov 2012, 01:12 hat geschrieben:
Welche Schiene? Aschheim hat keine U-Bahn und zur S2 gibts auch nur einen Regionalbus, der net grad oft fährt.
Hö?
naja, alle 40 Minuten ist nicht oft - interessanterweise fährt der Bus am Samstag öfters als unter der Woche, wohl wegen XXX Lutz
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

andreas @ 26 Nov 2012, 12:28 hat geschrieben:
naja, alle 40 Minuten ist nicht oft - interessanterweise fährt der Bus am Samstag öfters als unter der Woche, wohl wegen XXX Lutz
Wir reden nicht von der selben Linie?
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 26 Nov 2012, 00:43 hat geschrieben: Weil im Münchner ÖPNV so viel Überkapazität herrscht.
Es geht ja nicht um den Ist-Zustand. Jeder ÖPNV-Ausbau hat einen höheren KNF-Faktor wenn ich ein größeres theoretisches Fahrgastpotenzial habe. Man kann durchaus bestimmte Strecken mit hohen Frequenzen und Taktzeiten ausstatten, so dass dort möglichst viele Menschen per ÖPNV in die Stadt zu ihrem Arbeitsplatz kommen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Während München bei der Stadtentwicklung pennt, macht Garching es vor wie man es richtig anpackt
Garching wächst um fast 3000 Einwohner
Garching - Die Zukunft Garchings hat ein Gesicht bekommen. Gestern stellte die Stadt Garching das Siegermodell des Wettbewerbs für die „Kommunikationszone" vor. Ein Neubauviertel für 2700 Einwohner plus zwei Schulen.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Im Prinzip wäre der Münchner Nordosten, insbesondere der Bereich östlich Englschalking/Johanneskirchen, wohl das vielversprechendste Gebiet für Wohnungsbau in großem Stil und gleichzeitig auf Stadtgebiet. Vorteile wären, dass man das Gebiet relativ einfach und vor allem auch gut erschließen könnte:
- Verlängerung der U4 nach Osten mindestens bis Englschalking S-Bf., bei Bedarf weiter östlich und ggf. irgendwann sogar als "Halbring" bis Messestadt West via Riem Bf., so würde man langfristig auch die Neue Messe endlich mit kurzen Wegen an die Flughafen-S8 anbinden und die bei Messen immer mehr vor dem Kollaps stehende U2 entlasten;
- endlich Untertunnelung und mehrgleisiger Ausbau der Bahnstrecke Daglfing - Johanneskirchen, dadurch auch Takt 10 auf der S8-Ost möglich durch einfache Durchbindung der Germeringer Verstärkerzüge vom Ostbahnhof bis Johanneskirchen, Ismaning oder gar Flughafen;
- bei Bedarf zusätzlich ein Straßenbahn-Abzweig von der Emmeramtram Richtung Johanneskirchen und weiter östlich in ggf. dort entstehende Neubaugebiete, ggf. langfristig sogar Straßenbahn-Ringschluß mit einer Tramstrecke von Berg am Laim Bf. kommend

Chancen hätte man also genug. Insbesondere könnte man in Neu-Englschalking auch mal höhere Wohngebäude bauen, wenn man sich denn endlich mal trauen würde; insbesondere in der Nähe von S-Bahn und U-Bahn wäre das sinnvoll. Vielleicht ändert sich unter einem neuen OB mittelfristig doch auch mal was im Wohnungsbau.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

@Oliver das sehe ich auch so.

Schaun wir mal, ich traue Reiter auch mehr zu als Ude in Hinsicht auf Wohnungsbau. Er scheint eher der Macher zu sein, während Ude den Schöngeist gibt.

tz Übersicht zur kurz und mittelfrsitigen Entwicklung von Neubaugebieten. Leider wird sich vieles was bei 2017 steht wohl noch weiter verzögern.
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Beitrag von spock5407 »

Warum sollte Reiter auf einmal übermäßig Wohnquartiere aus dem Boden stampfen? Er würde sofort Druck aus Ri der Interessenslager für Immobilien (Investoren, Banken, etc.) bekommen, die Angst um ihre qm-Preise und Einnahmen bekämen.
Ausserdem lockt man heute wohl tendenziell eher die Leut in der Stadt, die es sich leisten können und entsprechend Konsumverhalten haben und Einkommenssteuer zahlen. So grausam sich das anhört (und auch teilw. ist).
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 2 Dec 2012, 13:43 hat geschrieben: Ausserdem lockt man heute wohl tendenziell eher die Leut in der Stadt, die es sich leisten können und entsprechend Konsumverhalten haben und Einkommenssteuer zahlen. So grausam sich das anhört (und auch teilw. ist).
Wenn man so argumentieren würde, dann hätte man das "München Modell" aber längst abgeschafft. Das sorgt ja dafür, dass wirklich finanzschwaches Klientel und betreuungsaufwändiges Klientel in die Stadt kommt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wer bitte kann sich ne Etw vernünftig finanzieren, wenn man in den Einkommensgrenzen ist, die für die Förderung notwendig sind? Solo ist das de facto wirtschaftlich nicht darstellbar.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 2 Dec 2012, 13:43 hat geschrieben: Warum sollte Reiter auf einmal übermäßig Wohnquartiere aus dem Boden stampfen? Er würde sofort Druck aus Ri der Interessenslager für Immobilien (Investoren, Banken, etc.) bekommen, die Angst um ihre qm-Preise und Einnahmen bekämen.
Reiter ist noch relativ frisch - vielleicht piekst er ja einfach ein Loch in die Druckleitung die zu ihm führt, und ignoriert das?

Es ist jedenfalls definitiv nicht Sinn einer Demokratie, wenn die Amtsträger solchem Druck einfach nachgeben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Boris Merath @ 2 Dec 2012, 16:04 hat geschrieben: Es ist jedenfalls definitiv nicht Sinn einer Demokratie, wenn die Amtsträger solchem Druck einfach nachgeben.
Da stimm ich Dir auf alle Fälle zu.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Iarn @ 2 Dec 2012, 14:10 hat geschrieben: Wenn man so argumentieren würde, dann hätte man das "München Modell" aber längst abgeschafft. Das sorgt ja dafür, dass wirklich finanzschwaches Klientel und betreuungsaufwändiges Klientel in die Stadt kommt.
Wobei das sicherlich auch politisch gewollt und gesteuert ist. Irgendwo müssen ja auch in München die Leute wohnen, die dem allgemeinen Ansehen nach "niedere" und vor allem schlecht bezahlte Arbeiten verrichten, die allerdings den Alltag der Mittel- und Oberschicht erst am Laufen halten.

Die 9-to-7-Bürojob-Leute (wie ich auch einer bin) würden schnell blöd schauen, wenn es in München keine Altenpfleger, Winterdienstler, Kindergärtnerinnen, Supermarkteinräumer, S-Bahn-Fahrer, Kinokassierer etc. mehr geben würde, weil sich diese Leute, ggf. zusammen mit ihren Familien, die Wohnungen in München gar nicht mehr leisten können bzw. erst gar nicht mehr nach München ziehen, weil die Wohnungen nurmehr an Manager und Hochverdiener mit Studienabschluß gehen würden. Denn 10 Stunden am Tag viel Karriere machen und viel Kohle scheffeln geht halt nur, wenn man sich um die Ältesten und Jüngsten in der Familie nicht den ganzen Tag selber kümmern muss, sondern wenn das miserabel bezahlte Kräfte, oft aus ärmeren Ländern Ost-/Südosteuropas, machen würden. Und wie viele Leute aus meinem Freundeskreis selbst in meinem Alter schon Putzfrauen beschäftigen, weil sie selber mit all der Arbeit zu wenig Zeit dafür haben, spottet jeder Beschreibung.

Meiner Meinung nach wird der Wohnungsmarkt in München bewußt in 2 Richtungen gesteuert: für die, die sich's leisten können, weil sie junge, dynamische Doppel-Topverdiener sind, gibt's halt all die teuren Neubaupaläste im Arnulfpark oder in der Parkstadt Schwabing, und der Zuzug bzw. die Wohnungsvergabe für die "niederen" Arbeiter wird ebenfalls gesteuert.

Wer dabei langsam wirklich in die Röhre schaut in München, sind die Leute, die irgendwo dazwischen sind, aber weder ganz oben noch ganz unten stehen.
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Beitrag von Autoverbot »

Oliver-BergamLaim @ 2 Dec 2012, 17:43 hat geschrieben: Wer dabei langsam wirklich in die Röhre schaut in München, sind die Leute, die irgendwo dazwischen sind, aber weder ganz oben noch ganz unten stehen.
Ja da sind leider geschätzte 80% der Bevölkerung.
Im neuen Wohngebiet Paulaner am Nockherberg soll es nur Eigentumswohnungen und 30% Münchner Modell geben.
Ich würde auch da gern wohnen- jedoch bin ich nur der normale "Malocher" mit 60T im Jahr.
Fürs Münchner Modell zu "reich", für Eigentum reicht es aber auch nicht.
U5 = letzter U-Bahn-Neu- und Ausbau in München!
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Beitrag von Auer Trambahner »

Ich bin vor allem gespannt, welche Spiralen die Neubauten in Gang setzen.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Teure Wohnungen sind anscheinend aber nicht mehr so angesagt...ich glaube die Spitze ist überstanden...zumindest was Neubau betrifft...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Oliver-BergamLaim @ 2 Dec 2012, 17:43 hat geschrieben: Wobei das sicherlich auch politisch gewollt und gesteuert ist. Irgendwo müssen ja auch in München die Leute wohnen, die dem allgemeinen Ansehen nach "niedere" und vor allem schlecht bezahlte Arbeiten verrichten, die allerdings den Alltag der Mittel- und Oberschicht erst am Laufen halten.
Selbst die ach so soziale rot-grüne Stadtregierung will doch weiter an der Lohnschraube bei ihren Beschäftigten drehen. Oder wie war diese abwertende Haltung von Ude gegenübe den MVGlern zu bewerten, wo er noch größere Einschnitte in Zukunft schon mal vorsorglich verteidigt. Wovon sollen diese Leute noch leben?

Das soll noch SPD sein? So viel S wie C bei der CSU. Die leben alle in ihrer abgehobenen Scheinwelt, weit weg von der Realität und haben von den Alltagssorgen der Bürger null Ahnung.

Die Stadt profitiert ja nicht mal von der Gentrifizierung, lauter gesichtslose Projekte. Andere Städte setzen wenigstens Maßstäbe, gerade erst wieder gelesen wie sich Marseille modernisieren und erneuern will und was dann in München für gesichtslose Viertel im Stile Osteuropas der 70er rauskommen, siehe Messestadt, deren Mieten dann nicht mal bezahlbar sind, dann weiß ich auch nicht.

Man kann ja gerne Zweckbauten erstellen, wenn dafür die Mieten in Ordnung sind für die hart arbeitende Bevölkerung, vom Büroangestellten über die Krankenpfleger bis hin zu den Busfahrern der MVG (immer m/w). Nur hier ist eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Oliver-BergamLaim @ 2 Dec 2012, 17:43 hat geschrieben: Meiner Meinung nach wird der Wohnungsmarkt in München bewußt in 2 Richtungen gesteuert: für die, die sich's leisten können, weil sie junge, dynamische Doppel-Topverdiener sind, gibt's halt all die teuren Neubaupaläste im Arnulfpark oder in der Parkstadt Schwabing, und der Zuzug bzw. die Wohnungsvergabe für die "niederen" Arbeiter wird ebenfalls gesteuert.
Eine Steuerung des Wohnungsmarktes kann ich nicht erkennen (wenn man Mangelverwaltung zurecht nicht als Steuerung betrachtet). Man muss nur mal neu zugezogene Besserverdienende fragen, wie sie den Wohnungsmarkt hier so finden. Die bejammern nicht überteuerte, sondern nicht vorhandene Wohnungen.

Der Stadt ist es mit kräftiger Unterstützung diverser Bundesbauminister nicht gelungen, den steigenden Einwohnerzahlen Herr zu werden.
Es ist allerdings auch nicht nachvollziehbar, warum alles nach München muss, während andere bayerische Regionen wie der Großraum Nürnberg langsam aber sicher mit Ansage wirtschaftlich und demographisch ausbluten. Aber das muss man wohl eher die Damen und Herren Wiesheu, Müller, Huber oder Zeil fragen...
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Beitrag von Bayernlover »

Rathgeber @ 2 Dec 2012, 18:23 hat geschrieben: Es ist allerdings auch nicht nachvollziehbar, warum alles nach München muss
Weil es hier immer noch am schönsten ist. Hochgebirge in greifbarer Nähe, wunderschöne Seenlandschaft, gute Verkehrsverbindungen in jede Richtung. Jobs für jeden, ganz annehmbare Bezahlung. Ich kann die Leute verstehen, dass sie nicht nach Nürnberg, Erlangen oder in die Oberpfalz wollen.
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Beitrag von Rathgeber »

Bayernlover @ 2 Dec 2012, 18:54 hat geschrieben: Weil es hier immer noch am schönsten ist. Hochgebirge in greifbarer Nähe, wunderschöne Seenlandschaft, gute Verkehrsverbindungen in jede Richtung. Jobs für jeden, ganz annehmbare Bezahlung. Ich kann die Leute verstehen, dass sie nicht nach Nürnberg, Erlangen oder in die Oberpfalz wollen.
Absolut nachvollziehbar.
Es ist aber auch nicht so, daß das Gros der Bevölkerung aus den wirtschaftlich schwachen Regionen flieht, weil es ihr dort nicht gefällt. Im Gegenteil, die meisten gehen, weil sie eine berufliche Perspektive suchen, die sie in der Heimat nicht bekommen. Ich habe mit genügend Menschen zusammengearbeitet, die nur wegen des Jobs nach München gezogen sind. Viele waren bei der sich nächst bietenden Gelegenheit (Arbeitsplatz in Heimatnähe) wieder weg.

Und die Politik zuckt mit den Achseln, wenn Grundig zu spät feststellt, daß Röhrenfernseher nicht zeitgemäß sind und Quelle den Internetversand verpennt.
tanne
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Beitrag von tanne »

Bayernlover @ 2 Dec 2012, 18:54 hat geschrieben:Weil es hier immer noch am schönsten ist. Hochgebirge in greifbarer Nähe, wunderschöne Seenlandschaft, gute Verkehrsverbindungen in jede Richtung. Jobs für jeden, ganz annehmbare Bezahlung. Ich kann die Leute verstehen, dass sie nicht nach Nürnberg, Erlangen oder in die Oberpfalz wollen.
Das kann ich so nicht unterschreiben.

Ich bin erst kürzlich von München nach Nürnberg gezogen. Ein Hauptgrund für die Wohnortwahl war sicherlich, das Franken meine Heimat ist. Aber Auslöser war, das ich mir eine neue Wohnung hätte suchen müssen. Und den Streß wollte ich mir nicht antun. Da hab ich mir lieber einen neuen Job gesucht. Das ging zum Glück sehr gut, im Gegensatz zu der Zeit, als ich mit dem Studium fertig war (um die Jahrtausendwende). Da musste ich aus Ermangelung von vernünftigen Jobs im Großraum Nürnberg nach München ziehen.

Und ehrlich gesagt, ich frag mich, warum ich das nicht schon früher gemacht habe.

Bei der Wohnungssuche musste ich mich am Ende zwischen zwei Wohnungen entscheiden (im Gegensatz zu München, wo man auf das Wohlgefallen des Maklers hoffen mus)
Kneipentechnisch ist Nürnberg absolut gleichwertig.
Für Biertrinker ist es paradiesich: Eine unglaubliche Vielfalt statt Münchner Einheitsplörre.
Allgemein sind die Wege kürzer. Vieles kann ich zu Fuß erledigen, Fahrrad ist ideal, und mit Öffis komm ich auch super überall hin. Und die Öffentlichen Verkehrsmittel sind auch bequemer als in München, weil wesentlich leerer.
Die Alpen sind nur dann relevant, wenn man wirklich intensiv alpinen Wintersport betreibt oder für eine Wanderung ein Gipfelgefühl braucht. Wandern finde ich in der fränkischen Schweiz reizvoller, vor allem wegen der vielen Brauereigasthöfe ;-)

Einziges Manko: Das Nachtliniensystem ist noch schlechter als in München, aber ehrlich gesagt, hab ich es noch nicht gebraucht (es gibt ein super Mietfahrrad-System).

Aber auch hier scheint man sich im Bezug auf Stadtplanung in die Hände der Investoren begeben zu haben. Was man hier z.B. in Gostenhof alles für Bauten hingestellt hat, da kann man auch nur den Kopf schütteln. Wobei ich mich da vor allem auf die Ästhetik beziehe.
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