[M] Architektur und Stadtentwicklung

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Große Vollsortimenter. Ja. Aber bitte mit guten SPNV-Anschluss in min. Takt10. Drum mag ich den Hit in Giesing oder am Rosenheimer Platz gern oder den relativ großen Rewe in der Hopfenpost.
Ein Hypermarkt auf der gruenen Wiese nutzt mir z.B. gor nix.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Seits ihr eigentlich bisserl schizophren? Gleichzeitig die Verödung der Innenstädte bedauern, aber unbedingt Verbrecher wie ECE in der Stadt haben wollen? Gleichzeitig fehlende Nahversorgung bemängeln, aber Hypermarchés haben wollen? Irgendwas passt da nicht (oder selbst linke wie die @Elektrifizierung sind auf die Propagandamaschinerie von ECE hereingefallen)
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Electrification @ 5 Dec 2012, 14:01 hat geschrieben: My Zeil ist super und in der Münchner Innenstadt fehlt etwas ähnliches. Dazu wieder die Kritik dass sich fast alles nur in der Kaufinger Straße abspielt.
Perfekt wäre ja wenn man so Bausünden wie das Kaufhof am Marienplatz abreißen könnte und dann dort ein architektonisches Highlight hinsetzt, nur denke ich dass München selbst das dann verbocken würde.
Du weißt aber schon, dass die meisten EKZ-Betreiber nur noch maximal ein bis zwei Stockwerke nach oben haben wolllen?! Alles andere ist den Kunden scheinbar zu weit. Insofern ist der Kaufhof am marienplatz viel zu klein, um ein Shoppingcentrum reinzumachen.

Und da hab ich jetzt doch eine Frage: Was ist an Einkaufszentren jetzt eigentlich so toll? Dass sie das städtische Leben vom öffentlichen in den privaten Raum verlagern, der im Gegensatz zu ersterem nach Ladenschluss für niemanden mehr zur Verfügung steht? Oder was? Da bauen Privatinvestoren Paläste, die nur zum Konsum geschaffen sind und die Leute sind begeistert und wollen noch mehr davon haben.... Ich bin froh, dass es in München so wenige gibt.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

viafierretica @ 5 Dec 2012, 08:14 hat geschrieben:Aber was in München eine Katastrophe ist, ist die völlig grauenhafte Platzgestaltung. Am schlimmsten der Bahnhofsplatz - nahezu keine Großstadt verfügt über ein derartiges Gerümpel am Bahnhofsplatz. Wie schön ist das Entree in Dresden? Auch in Städten wie Halle oder Erfurt hat man sich große Mühe gegeben.
Selbst der Bahnhofsvorplatz von Hannover (!) ist eine wunderschön gestaltete Oase mit Straßencafés.
Platzgestaltung in München ist in der Tat sehr unerfreulich. Häufig ist sie nur ein Kompromiss. Ein Beispiel ist der Wiener Platz, der das Ergebnis einer Mediation ist...

Für bestimmte Faktoren kann München nun recht wenig. Daß Augsburg und Regensburg ältere und somit auch größere, sehenswertere Altstädte haben, ist eher der Ungnade der späten Stadtgründung zu verdanken. Schifffahrt hat ohne Zweifel seinen Reiz, aber die Renaturierung der Isar gehört zu den gelungensten Projekten, die München in den letzten Jahren hinbekommen hat. Die älteren Diskutanten werden sich sicher noch an das Badeverbot erinnern...
Für den Olympiapark bzw. seine Bauten wird man sich langfristig etwas einfallen müssen. Insofern bringt das Sommer-Tollwood, das sich in den letzten Jahren als Konzertarena etabliert hat, auch ein wenig Geld. Abgesehen davon, daß das Gelände nicht zu den schönen Ecken des Parks gehört, auch wenn es der Vorgarten zu Väterchen Timofeis Haus ist. Die rostige Gleiswüste Ackermannschleife bedarf auch einer Lösung.
Und die mut- wie profillose Architektur der letzten 30 Jahre ist ein einziges Ärgernis.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Hey Leute,
seit dem ersten großen Beitrag von Oliver-BergamLaim gefällt mir das EF wieder richtig gut!
Hier wird endlich mal wieder anständig diskutiert; bei einigen Beiträgen hab ich mir jetzt schon gedacht "weiter so, das könnte glatt aus der Zeitung sein"! B-)
Daumen hoch ,weiter so! :)

Wären doch nur alle Bereiche so... :rolleyes:

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

JeDi @ 5 Dec 2012, 16:37 hat geschrieben:Seits ihr eigentlich bisserl schizophren? Gleichzeitig die Verödung der Innenstädte bedauern, aber unbedingt Verbrecher wie ECE in der Stadt haben wollen? Gleichzeitig fehlende Nahversorgung bemängeln, aber Hypermarchés haben wollen? Irgendwas passt da nicht (oder selbst linke wie die @Elektrifizierung sind auf die Propagandamaschinerie von ECE hereingefallen)
Ob es eine Privatisierung des öffentlichen Raumes darstellt, wenn ein ECE an die Stelle einer Wirtschaftsschule (Karlsruhe) oder eines Ex-Fernmeldeamtes (Frankfurt) tritt, sei dahingestellt. Die Teile stellen aber einen Magneten dar, der einiges an Leuten und Umsatz in die Städte schaufelt, was zuvor auf der Grünen Wiese (manchmal auch unter der Flagge von ECE) stattfand. Aber dann habe ich die doch lieber in der Innenstadt.
Gruß vom Wauwi
Electrification
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 5 Dec 2012, 16:37 hat geschrieben: Seits ihr eigentlich bisserl schizophren? Gleichzeitig die Verödung der Innenstädte bedauern, aber unbedingt Verbrecher wie ECE in der Stadt haben wollen? Gleichzeitig fehlende Nahversorgung bemängeln, aber Hypermarchés haben wollen? Irgendwas passt da nicht (oder selbst linke wie die @Elektrifizierung sind auf die Propagandamaschinerie von ECE hereingefallen)
Ich habe ja auch geschrieben dass ich die Dinger in der Innenstadt und in den Stadtteilen haben will und dann ist das eine Bereicherung. Am Stadtrand oder den Vororten sind Einkaufszentren eher schädlich und fördern den Autoverkehr dort hin.

Hypermärkte kann man auch in die Städte bauen, natürlich nicht am Marienplatz, aber lieber habe ich einen Hypermarkt stehen als eine Fläche die sich "Fachmarktzentrum" nennt und wo 2 Discounter, ein Vollsortimenter, ein KiK/NKD und eine Drogerie steht, evtl. noch 2-3 andere Kleinläden. Macht von der Fläche das gleiche, aber so habe ich alles an einem Ort.
Rewe hatte ja mal den Toom-Markt, den gibt es in Bayern so gut wie gar nicht (ich meine nicht den Bau-Toom), auch Globus oder andere sind sehr rar. Interspar und andere gehen ja nicht über die Grenze, obwohl doch die in Freilassing mehr Geschäft mit den Salzburgern machen würden als in Salzburg.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Electrification @ 5 Dec 2012, 20:15 hat geschrieben: Interspar und andere gehen ja nicht über die Grenze, obwohl doch die in Freilassing mehr Geschäft mit den Salzburgern machen würden als in Salzburg.
die Markenrechte für SPAR in Deutschland liegen ja auch bei der EDEKA, könnte für die österreichische SPAR AG also schwierig werden. ganz abgesehen davon, dass bei uns ein kaufland oder HIT auch nicht viel kleiner ist. Interspar in Österreich ist ein überschaubarer Hypermarkt. und auch in Österreich sind die Interspar eher nicht in der Innenstadt zu finden.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Das es in Deutschland kaum Hypermärkte gibt, liegt schlicht daran, das die vom Verbraucher hier net angenommen werden. Das hat ja auch Walmaart von einigen Jahren erkennen müssen, als man glorreich scheiterte, mit dem Versuch, solche zu etablieren.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 5 Dec 2012, 20:15 hat geschrieben: Ich habe ja auch geschrieben dass ich die Dinger in der Innenstadt und in den Stadtteilen haben will und dann ist das eine Bereicherung. Am Stadtrand oder den Vororten sind Einkaufszentren eher schädlich und fördern den Autoverkehr dort hin.
Du bist der Propaganda von ECE aufgesessen - die stellen das immer so dar. Es passiert aber das Gegenteil. Grade mit Innenstadtshoppingmalls haben lokale Einzelhändler keine Chance mehr, und genau das führt zur Deutschen Einheitsinnenstadt.
Lazarus @ 5 Dec 2012, 20:36 hat geschrieben:Das es in Deutschland kaum Hypermärkte gibt, liegt schlicht daran, das die vom Verbraucher hier net angenommen werden. Das hat ja auch Walmaart von einigen Jahren erkennen müssen, als man glorreich scheiterte, mit dem Versuch, solche zu etablieren.
Nein, Walmart ist daran gescheitert, dass sie ihr Konzept (erstmal mit Verlust verkaufen, um alle andren platt zu machen) nicht durchziehen durften :)

Recht gut besucht waren die Läden schon - man wollte sich aber nicht auf den Deutschen Preiskampf einlassen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

JeDi @ 5 Dec 2012, 20:40 hat geschrieben: Grade mit Innenstadtshoppingmalls haben lokale Einzelhändler keine Chance mehr, und genau das führt zur Deutschen Einheitsinnenstadt.
Siehe Regensburg Arcaden am Hbf. Vorher war zwar das Donaueinkaufszentrum schon ein Gegengewicht zur Innenstadt, hat der Maximillian- und Königstr. die Arcaden den Rest gegeben.
Vorher fuhren 4 Hauptlinien direkt durch die Altstadt und haben viel Einkaufsverkehr und Fahrgastwechsel gehabt. Mittlerweile langt ein Solobusserl alle 10min, der nich mal mehr Samstag fährt.

Mich käst auch diese Standard-Fussgängerzone und "Standard-Arcaden" an, wo fast überall die gleiche Standardmischung da is und nur noch relativ wenig Raum für Individualität in den Städten lässt.

Aber diese Standardkasterl und Platzverteilung für die Neubauquartiere in Muc ansieht, die könnten fast schon aus der Feder von realsozialisitischen Planern kommen, so langweilig oder gar trist sind da manche Ecken entworfen. Auch wenns z.B. im Arnuflpark erschwinglichen neuen und hervorragend angebundenen Wohnraum gab, archetektonisch und vom Stadtbild her könnten manche Ecken auch in einer DDR-Plattensiedlung sein.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 5 Dec 2012, 21:11 hat geschrieben: Siehe Regensburg Arcaden am Hbf. Vorher war zwar das Donaueinkaufszentrum schon ein Gegengewicht zur Innenstadt, hat der Maximillian- und Königstr. die Arcaden den Rest gegeben.
Vorher fuhren 4 Hauptlinien direkt durch die Altstadt und haben viel Einkaufsverkehr und Fahrgastwechsel gehabt. Mittlerweile langt ein Solobusserl alle 10min, der nich mal mehr Samstag fährt.
Gut - die Einführung des Altstadtbusses in der jetzigen Form war eine politische Entscheidung - ändert aber nichts dran, dass die Regensburger Altstadt tot ist - zumindest Einkaufsmäßig.
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Beitrag von viafierretica »

JeDi @ 5 Dec 2012, 16:37 hat geschrieben: Seits ihr eigentlich bisserl schizophren? Gleichzeitig die Verödung der Innenstädte bedauern, aber unbedingt Verbrecher wie ECE in der Stadt haben wollen? Gleichzeitig fehlende Nahversorgung bemängeln, aber Hypermarchés haben wollen? Irgendwas passt da nicht (oder selbst linke wie die @Elektrifizierung sind auf die Propagandamaschinerie von ECE hereingefallen)
Ein ECE ist nicht grundsätzlich ein "Verbrecher". man muss ihn nur richtig situieren, und auch richtig in die Stadt einbinden. Aber keinesfalls eine trost- und fensterlose Fassade und ein Inneres, das sich völlig von der Stadt außen herum absondert.

Zu München grundsätzlich: strukturell ist München auf dem Stand von 1960 stehen geblieben, nur halt stark verdichtet. Die Innenstadt entspricht der Bedeutung der Stadt im Mittelalter, nämlich eher eine nebensächliche ggü. den alten Reichsstädten wie Augsburg oder Nürnberg. Selbst die Uni war ja jahrhundertelang in Landshut oder Ingolstadt. Der Bischof saß in Freising.
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Beitrag von JeDi »

viafierretica @ 5 Dec 2012, 21:44 hat geschrieben: Ein ECE ist nicht grundsätzlich ein "Verbrecher". man muss ihn nur richtig situieren, und auch richtig in die Stadt einbinden.
Ich meinte jetzt die Geschäftsgebahren der ECE (also der Firma - nicht Shoppingcenter an sich).
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Beitrag von viafierretica »

JeDi @ 5 Dec 2012, 21:46 hat geschrieben: Ich meinte jetzt die Geschäftsgebahren der ECE (also der Firma - nicht Shoppingcenter an sich).
ach so, ja das stimmt natürlich. Aber zu jedem Vertrag gehören zwei Parteien.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

viafierretica @ 5 Dec 2012, 21:44 hat geschrieben: Ein ECE ist nicht grundsätzlich ein "Verbrecher". man muss ihn nur richtig situieren, und auch richtig in die Stadt einbinden. Aber keinesfalls eine trost- und fensterlose Fassade und ein Inneres, das sich völlig von der Stadt außen herum absondert.
Einkaufszentren sorgen trotzdem dafür, dass die bestehende Einzelhandelsstruktur zerstört wird - ganz egal wohin man sie baut.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 6 Dec 2012, 00:55 hat geschrieben: Einkaufszentren sorgen trotzdem dafür, dass die bestehende Einzelhandelsstruktur zerstört wird - ganz egal wohin man sie baut.
Jein. Natürlich setzen derartige Dinge den bestehenden Trend zur Filialisierung fort, d.h. in einer solchen "Galerie" findet man in der Regel zuerst einmal überregional tätige Filialisten und weniger den Fachhändler von vor Ort, für den der Wettbewerb damit schwieriger wird. Andererseits erlebt die Welt des Einzelhandels derzeit ohnehin einen extrem tiefgreifenden Wandel aufgrund des Online-Handels: Was Dir der Händler vor Ort nicht bieten kann oder will, kaufst Du im Zweifelsfall doch 30 Minuten später zuhause einfach online. Das sind an sich Geschehnisse, an denen, gleich ob Filialist oder alteingesessenes Fachgeschäft eigentlich kein Händler ignorant vorbei kann. Insofern sind größere Veränderungen im Einzelhandelsgefüge einer Stadt oder eines Stadtteils durch "Galerien" zunächst auch einmal Katalysatoren, die aufzeigen, wer im Wettbewerb noch bestehen kann und wer sich nur mit etwas Glück durchgewurstelt hat. Das gilt im übrigen auch für den Besatz einer "Galerie", auch dort werden im Jahr nach der Eröffnung nicht mehr die 100% identischen Händler enthalten sein wie am Anfang, und nochmals 2 Jahre später hat sich noch mehr verändert. Im Umkehrschluß zeigt das wieder einmal allerdings auch auf: Wer als Händler durch Fach- und Sortimentskompetenz mit guter Leistung punkten kann, braucht keinen wie auch immer gearteten Wettbewerber fürchten.

Daneben gibt es natürlich noch Sondereffekte, wie Händler deren Produkte durch die Geschehnisse der Zeit nicht mehr nachgefragt werden oder die aus Nachfolgegründen (keiner will es mehr machen) schließen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Auer Trambahner »

viafierretica @ 5 Dec 2012, 21:44 hat geschrieben: Aber keinesfalls eine trost- und fensterlose Fassade und ein Inneres, das sich völlig von der Stadt außen herum absondert.
Nur ist genau das von den "Fach"psychologen und -designern gewollt.
Der Kasten soll dich einsaugen, damit du garnicht auf die Idee kommst, da könnte noch eine andere Welt existieren.

Und weil hier nur ECE genannt wird, die MfI passt sicherlich in den selben Sack.
Jetzt wird in Pasing mit Gewalt der zweite Bauabschnitt zur vorzeitigen Eröffnung durchgepeitscht. Das machen die sicher nur, dasPasing wieder einen Hit hat.
Baumängel mit feuchten Folgen sind eine prima möglichkeit, den Bau bekannt zu machen, die Kosten bekommen ja andere aufgebürdet.
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Beitrag von Auer Trambahner »

viafierretica @ 5 Dec 2012, 08:14 hat geschrieben: Am schlimmsten der Bahnhofsplatz - nahezu keine Großstadt verfügt über ein derartiges Gerümpel am Bahnhofsplatz.
Da ist aber schon das ganze Viertel so tief gesunken, das abreißen und neubauen die einzige Lösung wär.
Eine Sofortlösung wäre allerdings nötig, um gewisse Besiendlungsprobleme am Vorplatz zu beseitigen. (z.B. Tramfahrer bekommen Prämien für jeden zamgstangltn Alki)
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

viafierretica @ 5 Dec 2012, 21:44 hat geschrieben: Aber keinesfalls eine trost- und fensterlose Fassade und ein Inneres, das sich völlig von der Stadt außen herum absondert.
Schonmal den zweiten Abschnitt der Pasing Arcaden gesehen? ich empfehle einen Ausflug. Das Ding ist außen durchgehend grau und außer an einer Seite im EG und den Eingängen gibt es kaum Fenster. der zwischen beiden Abschnitten entstehende Platz sieht zumindest momentan so trostlos aus, dass es trostloser gar nicht mehr geht.


Und zu den Hypeemärkten. Es stimmt schon, dass die nicht so sehr nachgefragt werden wie anderswo. nicht nur Walmart tat sich schwer. auch Carrefour bei einem Test in Mainz und auch real ging es nie wirklich blendend.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Auer Trambahner @ 6 Dec 2012, 08:07 hat geschrieben: Da ist aber schon das ganze Viertel so tief gesunken, das abreißen und neubauen die einzige Lösung wär.
Reiß mit nich das Schillikonvalley ab. Schwanthaler&co brauch ich noch .
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ein anderer Punkt noch, der mir grad eingefallen ist, und der die Heimatstadt vielleicht unverdient schlecht dastehen lässt: man erkundet seine eigene Heimat nie mit den Augen eines Touristen; man geht in die Stadt, weil man ne neue Hose braucht, aber selten, weil man sich mal die Kirchen anschauen will, und dann von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten schlendert. In der eigenen Heimatstadt kennt man eh alles, weil man zwangsläufig oft genug schon dran vorbei gekommen ist, und die Touris, für die das alles neu ist, und die das dementsprechend interessiert wahrnehmen, stehen da eher im weg rum...
Und während man sich daheim maßlos aufregt, weil der Bus mal wieder 5 Minuten zu spät kommt, nimmt man es auf reisen auch nicht so übel, wenn man mal ne Viertelstunde länger auf die Tram warten muss - weil “is ja Urlaub“, und da hat man eben keinen Stress. Da freut man sich eher, dass nicht nur die eigene Heimatstadt Verkehrs-Probleme hat, wenn der Bus auf irgendeiner berüchtigten Ausfallstraße mal wieder 20 Minuten für 300 Meter braucht ;)
Im Urlaub sieht man einfach alles viel lockerer, und die nicht so schönen ecken blendet man auch schneller mal aus, wenn man nen schönen Urlaub hatte.
Anders ist das natürlich wenn man auf dem täglichen Arbeitsweg an solchen Stellen vorbei kommt - “Pendeln ist eh scheiße, weil der Bus immer zu spät ist (siehe oben ;) ) und dann kommt man auch noch jeden Tag an so Ecken vorbei, die einem einfach überhaupt nicht gefallen (wahrscheinlich auch, weil man sie einfach schon viel zu oft gesehen hat*)“. Und dann ist es natürlich auch nochmal was anderes, ob man zur Arbeit unterwegs ist, oder in der Freizeit.
Auch die Fußgängerzone kriegt man normalerweise nur dann zu Gesicht, wenn alle anderen Arbeitnehmer auch zeit haben, und es dementsprechend Bill ist...


*Mir ist schon öfter aufgefallen: wenn man die tägliche Route einfach mal kurz verlässt, findet man oft schon nur ein paar Meter weiter kleine Oasen, die man dort nie im Leben vermutet hätte :)
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich finde diese Einkaufszentren so austauschbar. Ob man jetzt im OEZ oder in den Riem-Arcaden weilt - wer weiß das schon so genau? Und dann gibt es noch nicht einmal eine tolle Auswahl, sondern von allem ein bisschen was, aber von keinem richtig.

Die Gegend um unseren Hbf treibt einem zu recht die Schamesröte ins Gesicht, grauenvoll.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

TramBahnFreak @ 6 Dec 2012, 18:59 hat geschrieben:In der eigenen Heimatstadt kennt man eh alles, weil man zwangsläufig oft genug schon dran vorbei gekommen ist (...)
und dann kommt man auch noch jeden Tag an so Ecken vorbei, die einem einfach überhaupt nicht gefallen (wahrscheinlich auch, weil man sie einfach schon viel zu oft gesehen hat*)“.
(...)
*Mir ist schon öfter aufgefallen: wenn man die tägliche Route einfach mal kurz verlässt, findet man oft schon nur ein paar Meter weiter kleine Oasen, die man dort nie im Leben vermutet hätte :)
Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte, daß viele Großstädter ihre Stadt nur unzureichend kennen. Ich schließe mich nolens volens ein, weill es für mich immer noch genügend weiße Flecken in München gibt.

Als ÖPNV-Freaks wie wir sie sind, hat man sicher den Vorteil, Ecken zu sehen, die sich anderen nicht erschließen. Aber die restlichen Kilometer um die abseits liegende Endstation muss man sich erschließen wie ein Tourist in der eigenen Stadt, um die Luft zu atmen, die vollkommen anders riecht als die im heimatliche Kiez.
Dabei stößt man nicht unbedingt auf unbekannte Schönheiten, aber auf Vorstadtpmeranzen, die zu wenig gewürdigt werden.
Aber es lohnt sich.
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Beitrag von Mark8031 »

Rathgeber @ 6 Dec 2012, 22:44 hat geschrieben: Als ÖPNV-Freaks wie wir sie sind, hat man sicher den Vorteil, Ecken zu sehen, die sich anderen nicht erschließen. Aber die restlichen Kilometer um die abseits liegende Endstation muss man sich erschließen wie ein Tourist in der eigenen Stadt, um die Luft zu atmen, die vollkommen anders riecht als die im heimatliche Kiez.
Nicht nur um die Endstationen, auch innerstädtisch abseits der Bus- und Tramrouten, quer oder parallel dazu, findet man so manches Kleinod städtischer Baugestaltung. Mein Tipp, denn ich geben kann: egal ob in fremder oder in Heimatstadt, einfach mal quer durch zu Fuß gehen. So mancher wird sich wundern, was es da alles zu entdecken gibt. Wer eine Stadt noch in zu Fuß erkundet hat, kennt die Stadt eigentlich gar nicht.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Smirne76 @ 6 Dec 2012, 23:03 hat geschrieben:Mein Tipp, denn ich geben kann: egal ob in fremder oder in Heimatstadt, einfach mal quer durch zu Fuß gehen. So mancher wird sich wundern, was es da alles zu entdecken gibt.
Ich schrub ja auch: "Ich gehe noch einen Schritt weiter" ;-)

In manche Ecken muss man allerdings fahren, um die Winkel per pedes zu erkunden. Denn zu Fuß lege ich den Weg vom heimischen Haidhausen nach Ludwigsfeld nicht zurück, um dort für mich Unbekanntes zu erforschen...
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Beitrag von Mark8031 »

Auch ich werde sicher nicht aus meinem Dorf in die Stadt zu Fuß laufen, da entdecke ich zwar auch viel Natur, aber nicht die Stadt ;)

Aber ich bin durchaus schon von meiner Arbeitsstätte zur Innenstadt zu Fuß gelaufen oder auch mal quer durch die Stadt, anstatt die U- oder S-Bahn zu nehmen. Und ich kann es nur jedem empfehlen, Voraussetzung natürlich auch, nicht nur immer Starr nach vorne zu schauen, sondern die Blicke schweifen zu lassen.

Auch mit dem Rad hat kann man die Stadt erkunden und hat da auch einen ganz anderen Blick als zu Fuß und nimmt zumeist auch andere Wege. Auch da gibt's viel zu entdecken. Und das hab ich sogar schon ab meinem Dorf bis in die Stadt und zurück erledigt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich gebe ehrlich zu, dass ich die Stadt, in der ich wohne, auch nur unzureichend kenne. Das trifft aber auch auf meine "Heimatstadt" zu, in der ich fast 30 Jahre gelebt habe.

Der Grund dürfte aber an meinem Desinteresse an einer Großstadt liegen. Ich fühle mich in einer ländlichen Umgebung wohler.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

TramBahnFreak @ 6 Dec 2012, 18:59 hat geschrieben: man erkundet seine eigene Heimat nie mit den Augen eines Touristen; man geht in die Stadt, weil man ne neue Hose braucht, aber selten, weil man sich mal die Kirchen anschauen will, und dann von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten schlendert.
Ich mache das aber schon gelegentlich: zum einen, wenn ich Besuch habe und mit ihm gemeinsam die Stadt besichtige, aber auch so kommt es immer mal wieder vor, dass ich mir ein paar Sehenswürdigkeiten anschaue (hauptsächlich Museen, Ausstellungen, Kirchen, Baudenkmäler...). Trotzdem gibts natürlich Ecken in München, die ich kaum kenne.

Zu den Einkaufszentren: ich gehe ziemlich ungern in einem Einkaufszentrum einkaufen, weil die alle fast austauschbar aussehen. Egal, ob Berlin, Regensburg oder München: wenn man erstmal drin ist, dann kann man eigentlich nicht mehr erkennen, wo man gerade ist. Es gibt einfach nichts Typisches, nichts Ortsspezifisches in so einem EKZ. Überall derselbe Mix aus S'Oliver, Hugendubel, Douglas, Levi's, Runners Point... Dieses Einheitsangebot finde ich einfach nur langweilig.
Wo ist das Problem?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Nachdem hier einiges geschrieben wurde, kann ich nicht auf alles eingehen.
Das einzige was ich Oliver-Berg am Laim wirklich anraten würde, zu schauen, ob Du nicht trotz familiärer Bindungen mal ein Jahr oder so den Sprung woanders hin wagen kannst.
Ich denke mit etwas Abstand verschieben sich oft die Betrachtungswinkel. Früher als Jugendlicher und junger Erwachsener war mir München auch zu öde. Heute, nachdem ich viel unterwegs war, schätze ich vieles, was mich früher angeödet hat und vieles was ich früher interessant fand, finde ich heute eher nervend (siehe USA).
Wir schätzen vieles was wir haben als selbstverständlich ein, Dinge wie Sauberkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit. Aber wenn man auch nur mal 10-12 Wochen im Jahr ohne die Dinge auskommen musste, dann dreht sich die Betrachtungsweise. Dafür legt sich die Aufregung über vieles was man aus der Ferne als "spannend" empfindet. Als ich das erste Mal mit 16 in Manhattan war, habe ich den Mund fast nimmer zubekommen. Heute denke ich mir wenn ich in Newark rumhänge, eigentlich ist die Skyline im Vergleich zu Dubai bescheiden und das WTC wurde nie adequat ersetzt. Dagegen finde ich die Münchner Skyline bei Fön vom Hügel im Luitpoldpark auf meinem Standard Spaziergang noch mit 37 Jahren schön.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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