(USA) Los Angeles' Bürger stimmen für Straßenbahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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JNK
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Beitrag von JNK »

The effort to create a $125 million Downtown streetcar took a major step forward today, as local residents voted in favor of a plan to tax area property owners up to $85 million to fund the project.
http://www.ladowntownnews.com/news/voters-...1a4bcf887a.html

Wenn ich es recht verstehe, haben die Teilnehmer eines Volks- oder Bürgerentscheids in L.A. dafür gestimmt, mit Hilfe einer Grundsteuer 85 Mio. $ einzunehmen und damit einen Grundstock für ein 125 Mio. $ Straßenbahnprojekt zu ermöglichen. Die Linie soll 2016 von L.A. Live zum Civic Center führen und ein "Rückgrat" der Linie soll der Broadway sein.
Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

nicht schlecht, und das in den USA. Eine sehr positive Entscheidung und sogar Umweltbewusst (kennt man ja garnicht so von den USA :-)).

Hoffen wir nur, das die bis dahin schönere Trams entwerfen wie auf dem MockUp, die Farbe is ja ganz gelungen aber die Form is schon sehr 90er mäßig...
Spirit of ChristianMUC
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

Die Form entspricht so ziemlich dem Inekon Trio, der aus dem Skoda 03T abgeleitet wurde. Von diesem Typ wurden bereits einige Wagen in die USA geliefert, weitere stehen seit einigen Jahren in Ostrava und warten auf die Fertigstellung der Trambahn in Washington...
Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird - und dann Gut über Böse siegt,
dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt - und unser Schicksal in die Hände nimmt.
Ja, ich glaube an die Ewigkeit - und dass jeder jedem mal vergibt.
Alle werden wieder voreinander gleich, jeder kriegt, was er verdient.
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Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

Hi Spirit of ChristianMUC,

vielen Dank für deine Antwort. So vom ersten Eindruck her begeistert mich das Fahrzeug nicht so wirklich, nur der Mittelteil Niederflur und ein Drehgestelllosen Mittelteil der dann wohl viel Überhang nach innen haben dürfe. Zumindest auf den ersten Blick dürften doch die Fahrzeuge von Bombardier oder Siemens dem überlegen sein?

Wie kommt es, das Skoda in den USA relativ stark vertreten ist?
Spirit of ChristianMUC
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

Naja - das Fahrzeug ist eine Konstruktion aus Mitte der 1990er Jahre mit 70% Niederfluranteil (siehe z.B. MGT6 von Siemens oder Flexity Classic von Bombadier mit ähnlichem Nf-Anteil, aber größerer Kapazität). Offenbar kaufen die Amis sehr konservativ ein - denn auf die zehn Skoda 10T (Zweirichtungswagen, abgeleitet aus dem Einrichtungswagen 03T für den europäischen Markt) folgten noch weitere Wagen des Nachfolgemodells Inekon Trio.
Die Gesamtzahl ist aber immer noch sehr überschaubar - in ganz Nordamerika befinden sich 16 Wagen, dazu eben die drei, die in Ostrava vor sich hinstauben.
Problematisch für die Firma Inekon ist allerdings ein Gesetz in den USA, welches Bundesmittel nur für mehrheitlich in den USA produzierte Fahrzeuge zulässt ("Buy America Act").
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

Man darf sich nicht täuschen lassen, auch in den USA gibt es Städte mit leistungsfähigen ÖPNV-Systemen, vornehmlich an der Ostküste (z.B. New York, Boston), aber auch San Francisco ist für US-Verhältnisse sehr gut. Nach Boston bin ich z.B. ÖPNV-mäßig völlig unvorbereitet gereist und habe vor Ort gestaunt, wie vielfältig und leistungsfähig der ÖPNV dort ist. LA hat aber in der Tat Nachholbedarf.

In San Francisco fahren übrigens sogar Skoda-Obusse. Um das von Spirit of ChristianMUC beschriebene Problem zu umgehen, wurde der Innenausbau der O-Busse in den USA vorgenommen. Skoda hatte damals ein Joint Venture namens ETI mit einem US-Hersteller am Start. Deshalb heißen die Busse auch ETI 14TrSF. Sie sind an die Bedürfnisse von San Francisco angepasst und haben auch eine USA-typische Optik, technisch sind es aber Skoda 14Tr.
Hier habe ich ein Bild reingestellt.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

218217-8 @ 13 Dec 2012, 00:18 hat geschrieben: Um das von Spirit of ChristianMUC beschriebene Problem zu umgehen, wurde der Innenausbau der O-Busse in den USA vorgenommen. Skoda hatte damals ein Joint Venture namens ETI mit einem US-Hersteller am Start. Deshalb heißen die Busse auch ETI 14TrSF. Sie sind an die Bedürfnisse von San Francisco angepasst und haben auch eine USA-typische Optik, technisch sind es aber Skoda 14Tr.
Aus dem gleichen Grund hat Airbus in den USA ein Joint-Venture Unternehmen mit Northorp am Start. Man will die lukrativen Staatsaufträge für zB Tankflugzeuge nicht allein Boeing überlassen.

Witz an der Sache: Boeing gibt frank und frei zu, daß der der "Dreamliner" nur noch zu maximal 35% aus den USA stammt. Ein guter Teil wird in Japan produziert, einiges iim weiteren Asienaber zum Teil auch in Europa. Die Bauteile legen wesentlich weitere Strecken zurück, als das beim "europäischen" Hersteller Airbus der Fall ist. Auch bei der 747 (wie zB die Präsidenten-maschine!) und anderen Modellen ist der US-Anteil beim Bau deutlich unter die 50%-Marke gesunken. Theoretisch dürfte kein Staatsflugzeug und nahezu keine US-Fluglinie mit Boeing-Flugzeugen fliegen...
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