Störungschronik U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Passend zum Thema, aber völlig zufällig, erzählte mir jetzt gerade ein Kollege, dass er wegen der ständigen Betriebsstörungen der U-Bahn jetzt sein Abo gekündigt hat und aufs Auto umgestiegen ist.

Es scheint also nicht nur mich zu nerven...
Wo ist das Problem?
ropix
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Beitrag von ropix »

Freut zu hören. Auch wenn das Ergebnis natürlich schlecht ist.

Die heutige Weichenstörung an der Münchner Freiheit jedenfalls wurde präsentiert vom Fehlen eines Klebers mit dem treffenden namen "Weichenbrösel-Universallaim"

Betroffen ist die 80er-Weiche an der Freiheit die U3 und U6 verbindet. Abfahrt auf Ersatz nach vorheriger Information aller beteiligten. Dann wurde ein Stoßgebet zum Schutzpatron der Tunnelbauer gesprochen und dann langsam, ganz langsam Achse für Achse unter der Beobachtung zweier VMs über die Stelle gebracht wo früher mal eine stolze Weiche gelegen ist (oder so ähnlich.) Fahrzeit zwischen Freiheit und Uni allein 3 bis 4 Minuten. Dazu kam dann noch dass aus irgendeinem Grunde wohl auch an der Gisela per Ersatz weitergefahren wurde? Ich bilde mir jedenfalls ein misslungenes Österreichsignal (Rot/Weiß) ein.

Nett auch: man muss natürlich trotzdem Ein und Ausrücker als Leerzug fahren, wo käme man denn sonst hin? Die Normalbahnen stauen sich ja eh und Platz wär da auch noch drin, wie käme man denn auf den verrückten Einfall in BN-Zügen Leute mitzunehmen und so die wahnsinnig eingeschränkte Kapazität durch den Stamm wenigstens optimal zu nutzen?

Und was mich heute ganz besonders freut. Für die vertickerte "Betriebssstörung" gab es offenhörbar kein Verständnis mehr. Wenn man einen Grund nennt muss der eben mehr Information beinhalten wie "istso" - wenigstens gab es keinerlei Durchsage (die es dafür aber sogar in alle möglichen Radiosender geschafft hat)

Das war für diesen Winter der 6 Bruch an einer Weiche? Na, da ist aber deutlich Luft nach oben :D
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Quak
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Beitrag von Quak »

Momentan geht es noch immer drunter & drüber auf der U3; 20.16 ab Oberwiesenfeld kam um 20.36, es wurde durchsagt, Verspätungen zwischen 8 bis 12 min; in Wirklichkeit sind es 8 plus 12, sprich 20 min. :D
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

rautatie @ 14 Dec 2012, 16:16 hat geschrieben: Passend zum Thema, aber völlig zufällig, erzählte mir jetzt gerade ein Kollege, dass er wegen der ständigen Betriebsstörungen der U-Bahn jetzt sein Abo gekündigt hat und aufs Auto umgestiegen ist.

Es scheint also nicht nur mich zu nerven...
Ich hatte das ja auch schon geäußert. Milde konnte mich gestern die U2 stimmen, die mich um 8:05 Uhr pünktlich mit einem B-Wagen entzückte. Und später gestern Abend auch die U3, die mich pünktlich von der Universität zur Giselastraße gebracht hat. Aber im Großen und Ganzen ist der neue Fahrplan eine Katastrophe.
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Beitrag von ropix »

Das liegt aber nicht am neuen Fahrplan. Da steht ja nicht drin Züge können jederzeit ausfallen, Ersatz gibt es in Form von Fußweg.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

ropix @ 15 Dec 2012, 10:43 hat geschrieben: Das liegt aber nicht am neuen Fahrplan.
Hat man nicht einen Mehrbedarf an Fahrzeugen? Ich denke dabei an die U2-Verstärkung und die U3 Freitag Nachmittag (die Verstärker sind ja wohl auch eher nicht gefahren)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 15 Dec 2012, 10:46 hat geschrieben: Hat man nicht einen Mehrbedarf an Fahrzeugen? Ich denke dabei an die U2-Verstärkung und die U3 Freitag Nachmittag (die Verstärker sind ja wohl auch eher nicht gefahren)
Die sind aber nicht in der HVZ, sondern das sind Verstärker die halt etwas länger oder öfter fahren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 15 Dec 2012, 14:14 hat geschrieben: Die sind aber nicht in der HVZ, sondern das sind Verstärker die halt etwas länger oder öfter fahren.
Dafür mehr verschleißen, weniger in der Werkstatt stehen etc. pp.
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Beitrag von elchris »

mmouse @ 14 Dec 2012, 15:09 hat geschrieben: Wenn ich bei SZ oder tz für den ÖPNV zuständig wäre, würde ich einfach mal zwei Wochen lang akribisch eine Störungsliste führen und dann den Verantwortlichen bei Stadt und MVG aber mal sowas von deutlich den Marsch blasen...
Die SZ hat wichtigere Themen als einen nicht funktionierenden ÖPNV (die Zielgruppe des Blattes ist davon garnicht betroffen). Die tz ist muss sich den Vorwurf gefallen lassen ein Parteiblatt zu sein, passend zur Grundfarbe der Zeitung gibts höchstens eine Auflistung mit Ausfällen der S-Bahn Taktverstärker. Die AZ schreibt doch eh lieber über essentielle Themen, also etwas mit Busen.

Die blaue Firma traut sich nicht zuzugeben, dass das letztes Jahr kommunizierte Problem ("keine Fahrzeuge") weiterhin aktuell ist - vielleicht zusammen mit einem langsam auffälligen Personalmissstand. Noch ist die S-Bahn als zweiter ÖPNV-Hauptverkehrsträger der Böse, man muss es ausnützen wenn die einen Medien das Thema nicht tangiert und die kommunale Boulevardpresse auf der eigenen Seite ist.
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Beitrag von Meikl »

elchris @ 15 Dec 2012, 16:50 hat geschrieben:Die AZ schreibt doch eh lieber über essentielle Themen, also etwas mit Busen.
Ich habe gar nicht gewußt, daß die AZ ein Sexblatt ist. Ich muß sie mir wohl doch mal wieder kaufen... :)
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Auch der heutige Montagmorgen begann mit einem vertrauten Bild in den Stationen der U6: "Betriebsstörung" kündigte auch heute wieder das orangefarbene Laufband an. Und wegen dieser Betriebsstörung entstanden Fahrplanlücken bis zu 23 Minuten.

Also alles ganz normal...

Ich denke, allmählich kann die MVG die Betriebsstörung in den Jahresfahrplan integrieren... Zumindest könnte man einen Hinweis unter jede Fahrplantabelle drucken: "Wegen unserer täglichen Betriebsstörungen sind die oben genannten Fahrzeiten nur als Fahrplanvorschlag zu betrachten".
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DonFabiano
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Beitrag von DonFabiano »

rautatie @ 17 Dec 2012, 10:31 hat geschrieben: Also alles ganz normal...
Dazu kam, dass sich das ganze am Scheidplatz durch einen dieser beliebten Züge Richtung "nicht einsteigen" (wo auch immer das ist, die haben dort scheinbar den stabilsten Takt von allen) auf die eigentlich problemfreie U2 ausgewirkt hat...
"Ihre MVG - U-Bahn, Bus, Tram u. Fahrrad für München" :D
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

War das heute nicht mal wieder ein Selbstmörder? Zumindest hatte ich von nem Kollegen so was gehört...?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

rautatie @ 17 Dec 2012, 10:31 hat geschrieben: Ich denke, allmählich kann die MVG die Betriebsstörung in den Jahresfahrplan integrieren... Zumindest könnte man einen Hinweis unter jede Fahrplantabelle drucken: "Wegen unserer täglichen Betriebsstörungen sind die oben genannten Fahrzeiten nur als Fahrplanvorschlag zu betrachten".
Oder einfach "üblicherweise alle 2-20min" oder "dichter Zugabstand" statt Abfahrtszeiten andrucken :ph34r:
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

spock5407 @ 17 Dec 2012, 11:49 hat geschrieben: Oder einfach "üblicherweise alle 2-20min" oder "dichter Zugabstand" statt Abfahrtszeiten andrucken :ph34r:
Ja genau, das würde völlig ausreichen, und dann sich keiner mehr über einen nicht eingehaltenen Fahrplan beschweren.

Allerdings fände ich "dichter Zugabstand" in vielen Fällen schon falsch: von einer dichten Zugfolge kann man in München nur ausnahmsweise reden. "Üblicherweise alle 2-20 Minuten" trifft es am besten, denn so ist es meistens.
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Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Das orangefarbene Laufband bleibt den Linien U3/6 heute treu. Fahre gerade zum 4. Mal heute und es wird von Mal zu Mal eher schlimmer als besser... Gleisbruch an der MU mit 15er-LA. Verstärker wenden laut Ticker vorzeitig MU/OZ bzw. IP.
ropix
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Beitrag von ropix »

Laimer88 @ 17 Dec 2012, 15:38 hat geschrieben: Das orangefarbene Laufband bleibt den Linien U3/6 heute treu. Fahre gerade zum 4. Mal heute und es wird von Mal zu Mal eher schlimmer als besser... Gleisbruch an der MU mit 15er-LA. Verstärker wenden laut Ticker vorzeitig MU/OZ bzw. IP.
ropix @ 14 Dec 2012, 16:46 hat geschrieben:Das war für diesen Winter der 6 Bruch an einer Weiche? Na, da ist aber deutlich Luft nach oben :D
Nur für die Statistik - wo genauer ists denn diesmal - einwärts oder auswärts?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Laimer88 @ 17 Dec 2012, 15:38 hat geschrieben: Das orangefarbene Laufband bleibt den Linien U3/6 heute treu. Fahre gerade zum 4. Mal heute und es wird von Mal zu Mal eher schlimmer als besser...
Gut zu wissen... Dann plane ich für meine Rückfahrt am besten gleich mal eine halbe Stunde zusätzlichen Puffer ein - ist bei der U-Bahn sowieso fast immer ratsam...
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Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Einwärts. Bei der 6 sind lücken von deutlich über 10 min dabei...
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Aktuell: die arme Weiche mit vermutlich gebrochenem Herzen an der MU ist mit LA 15km/h befahrbar.
Bereits heute früh Rückstau der U3 bis Scheidplatz;
jetzt laut Durchsage Ausfall aller 5-Minuten-Taktverstärker, vorzeitige Wenden an der IP, MU, OZ. Willkommen im Chaos. Die wenigen, fahrenden Züge (der Takt 10 staut sich südwärts vor der Freiheit auf, deshalb kommen irgendwann halt auch keine Züge mehr zurück...) sind so überfüllt, dass mitkommen ein Glücksfall ist.

Ich muß auch gleich nochmal in diesen Wahnsinn... :rolleyes:

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ich glaube, ich habe schon mal die Frage gestellt, aber ich weiß die Antwort nicht: warum ist eigentlich insbesondere die Münchner U-Bahn so extrem störanfällig geworden? Ich meine, sie ist zwar in die Jahre gekommen, aber es gibt doch deutlich ältere U-Bahn-Systeme, die auch einigermaßen stabil laufen, oder? Wie ist denn das beispielsweise in Hamburg? Brechen da auch alle naselang die Weichen und gehen die Züge kaputt?

Was wird erst werden, wenn die Münchner U-Bahn erstmal ihr Hundertjähriges feiert?
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

rautatie @ 17 Dec 2012, 17:28 hat geschrieben: Ich glaube, ich habe schon mal die Frage gestellt, aber ich weiß die Antwort nicht: warum ist eigentlich insbesondere die Münchner U-Bahn so extrem störanfällig geworden? Ich meine, sie ist zwar in die Jahre gekommen, aber es gibt doch deutlich ältere U-Bahn-Systeme, die auch einigermaßen stabil laufen, oder?
Das dürfte herzlich wenig mit dem Alter des U-Bahn-Systems zu tun haben.

Die Münchner U-Bahn war geschätzte 35 Jahre lang so zuverlässig wie ein Uhrwerk. Eine Weiche, über die alle 2 min ein Zug rollt, muss halt regelmäßig geprüft und gewartet werden - und rechtzeitig ausgetauscht, weil sie weder 35 noch 100 Jahre hält :)

Spart man sich die Wartungs- und Bautrupps, kracht das ganze eben irgendwann zusammen. Was ja nicht auf die die Weichen beschränkt ist. Auch ein ominöser Serienschaden bei den A-Wagen z.B. fällt nicht vom Himmel. So eine Gummimanschette hält halt eine bestimmte Zeit, und man tut gut daran, sie rechtzeitig vor Erreichen des kritischen Alters auszutauschen. Tut man das nicht, macht man hinterher eben große Augen und ist völlig überrascht :angry:
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

In München kann man durch die Bündelung zweier Linien schlechter ein Gleis für Wartungsarbeiten total lahmlegen, dass erschwert die Gleiswartung.

Zusätzlich ist in den Jahren der öffentliche Geldfluss in die U-Bahn versiegt, je nachdem wie man rechnet fließt sogar Geld aus dem Verkehrswesen in andere Resorts (durch die 4,x% Tunnelmiete).

Das sind die Dinge, die mir spontan zu dieser Frage einfallen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Danke für die Einschätzung.
mmouse @ 17 Dec 2012, 17:51 hat geschrieben:Die Münchner U-Bahn war geschätzte 35 Jahre lang so zuverlässig wie ein Uhrwerk.
Ja eben, ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, wo man die Uhr nach der U-Bahn stellen konnte...

Mir scheint halt, dass die MVG so tut, als ob die ganzen Stör- und Schadensfälle als völlig unerwartete und unvorhersehbare Ereignisse über sie hereinbrechen würden.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

rautatie @ 17 Dec 2012, 18:13 hat geschrieben:Mir scheint halt, dass die MVG so tut, als ob die ganzen Stör- und Schadensfälle als völlig unerwartete und unvorhersehbare Ereignisse über sie hereinbrechen würden.
Jepp, tut sie. Und ich finde, es wird höchste Zeit deutlich zu sagen, dass es sehr wohl Ursachen und Schuldige gibt.

Iarn @ 17 Dec 2012, 17:52 hat geschrieben:In München kann man durch die Bündelung zweier Linien schlechter ein Gleis für Wartungsarbeiten total lahmlegen, dass erschwert die Gleiswartung.
Das Argument kommt öfter - nur nachvollziehen kann ich's nicht. Erstens hat das ja wenn überhaupt mit der Taktdichte zu tun, nicht mit der Linienbündelung, oder?

Und dann frage ich mich eben, wie man das in München die ersten 35 Jahre lang gemacht hat - da scheint es auch nicht unmöglich gewesen zu sein. Ich erinnere mich bis gut zum Jahr 2000 weder an wiederholte wochenlange Teil- und Vollsperrungen, noch an ständige Weichenbrüche.
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Beitrag von Auer Trambahner »

mmouse @ 17 Dec 2012, 17:51 hat geschrieben: Eine Weiche, über die alle 2 min ein Zug rollt, muss halt regelmäßig geprüft und gewartet werden - und rechtzeitig ausgetauscht, weil sie weder 35 noch 100 Jahre hält :)
Soweit korrekt. Nur wenn für die Weiche eine Liegezeit von 35 Jahren prognonsiziert ist kann man den Rotstiftnagern einen Tausch "nur zur Sicherheit" nach 34 Jahren schwer schmackhaft machen, solang keine Auffälligkeiten sind.
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Beitrag von mmouse »

Auer Trambahner @ 17 Dec 2012, 19:37 hat geschrieben: Soweit korrekt. Nur wenn für die Weiche eine Liegezeit von 35 Jahren prognonsiziert ist kann man den Rotstiftnagern einen Tausch "nur zur Sicherheit" nach 34 Jahren schwer schmackhaft machen.
Hmm, wirklich auskennen tue ich mich mit Schienen- und Weichenlebensdauer nicht... Bei Onkel G findet sich auch nur wenig, etwa hier oder hier.

Daraus schliesse ich allerdings, dass eine im dichten Takt befahrene Weiche unmöglich noch das Original von 1971 sein kann... Das Herzstück scheint ohnehin nur in der Größenordnung von 5 Jahren zu halten.

Ohne es nun genau zu wissen, tippe ich also entweder auf a) man hat den Wartungs-/Tauschzyklus verlängert (nach dem Motto: ist doch bis jetzt nie gebrochen, also tauschen wir zu früh) oder b) man hat statt dem früher bewährten Material Billigschrott eingebaut.

Aber vielleicht hat ja jemand hier etwas genauere Sachkenntnis?
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Beitrag von Auer Trambahner »

mmouse @ 17 Dec 2012, 20:45 hat geschrieben: das Original von 1971 sein kann
Sind die Weichen an der MU nicht auch im Rahmen der WM ertüchtigung getauscht worden?
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Beitrag von Laimer88 »

Mir fällt auf, dass die MVG nach größeren Störungen - wie der heute - keine Pressemeldungen mehr rausgibt. Noch vor einigen Monaten war darauf Verlass, dass die MVG eine Erklärung bzw. ihre Sicht der Dinge in einer solchen der Öffentlichkeit bekannt machte. Es mag mein subjektiver Eindruck sein, aber solche PMs gab's doch schon länger nicht mehr. Auch scheint es als Störungsgrund zumindest im Laufband und in den Durchsagen nur noch "Betriebsstörung" oder "bereits behobene Betriebsstörung" zu geben. Das ist im Begründungsteil so informativ wie die automatischen Ansagen bei der S-Bahn ("Achtung Fahrgäste, die nächste S XY, Abfahrt ..., fällt aus!). Der Ticker auf der Homepage ist zumindest bisweilen ja noch etwas informativer.
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Ich fände es ja schon schön, wenn die MVG auch endlich mal einen "Streckenagenten" einführen würde. Gute Errungenschaften der DB AG wird man doch übernehmen dürfen oder? :D
Und zwar ganz einfach via Mail-Verteiler, ohne irgendwelche Umwege, wo man bei twitter etc. angemeldet sein muss.
Bisher hätte man ja noch sagen können, die MVG hat sowas bei ihren wenigen Störungen gar nicht nötig, in Anbetracht der letzten Tage finde ich aber sehr wohl.
Denn eine zeitnahe Information - insbesondere wenn man Alternativen zu anderen Verkehrsmitteln hat - kann Gold wert sein und man muss nicht erst den völlig überfüllten Bahnsteig, den Lauftext und dem ominösen Takt sehen.
S27 nach Deisenhofen
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