Während ein PRT unterwegs nicht anhält und direkt zu seinem Ziel fährt, hält eine U-Bahn an jeder Station zwangsweise an, so dass ihr Fahrgeschwindigkeitsvorteil damit wieder verpufft.
Das funktioniert aber nur solange im Netz nur wenige PRT-Dinger unterwegs sind. Sind es mal ganz viele, also hätten wir PRT bis vor jede Haustür und in jeder Straße und viele nutzen es, dann hast du, wie ich schon einmal schrieb, EXAKT das selbe Chaos wie heute auf den Straßen. Das geht dann nicht mehr ohne Anhalten oder man hätte monströse Fahrwege. Ganz einfach weil PRT dann nichts anderes ist als die heutigen Pkw, nur eben ohne Fahrer.
Und genau da liegt der Hund begraben. Moderne Pkw haben im Grunde alle Elemente an Bord, die fahrerloses Fahren theoretisch schon ermöglichen würden. Am vollautomatischen Betrieb z.B. auf Landstraßen muss sicher noch etwas geforscht werden, aber Fahrzeuge, die völlig selbstständig ein-/ausparken und sich den Parkplatz auch selbst suchen können, stehen bereits als
serienreife Prototypen bei den Herstellern. Ein
Parkassistent kann man sich ja heute in allen Fahrzeugklassen schon bestellen, da ist aber der Fahrer noch für alles verantwortlich und kann eingreifen, das will der Gesetzgeber so. Das Hauptproblem ist nämlich das rechtliche. Wer ist für ein selbstständig und nicht fahrerüberwachtes Fahrzeug im öffentlichen Raum (!) verantwortlich? Diese Frage ist einfach noch nicht geklärt und auch nicht so wirklich einfach zu klären. Bei einer vollautomatischen U-Bahn in einem geschlossenen System mit Fahrdienstleiter ist das noch recht einfach, aber bei einem vollautomatischen Pkw von Privatpersonen oder einer PRT-Kapsel (von der Funktion her eh das selbe!), wer haftet im Zweifelsfall, besonders wenn eben gar niemand im Fahrzeug sitzt? Der Hersteller, der Halter, der letzte Benutzer? Das Fahrzeug fährt und entscheidet quasi was es tut, das Fahrzeug ist aber im juristischen Sinne keine Person. Ich würde nicht für einen Unfall haften wollen, den mein Fahrzeug ohne meine Beteiligung/Eingriffsmöglichkeit irgendwo verursacht...
vielleicht sollte man sich einfach mal drauß einigen, daß der PRT für die nächsten Jahrzehnte besser als Feinverteilung für den ÖPNV dienen sollte als diesen zu ersetzen.
Um es noch einmal zu sagen, das gibt's schon und zwar flächendeckend, die warscheinlich weltweit häufigste Form des ÖV: Habt ihr
diese Fahrzeuge schonmal gesehen? Ob da jetzt ein Fahrer drin sitzt oder ob es eines Tages von selbst fährt, spielt ganz einfach keine Rolle. Eine U-Bahn ist ja weiterhin eine U-Bahn, auch wenn jetzt teilweise kein Fahrer mehr im Zug sitzt. Auch ist die Eisenbahn mit ihren Vor- und Nachteilen kein anderes Verkehrssystem geworden, nur weil plötzlich mit Erfindung der Druckluftbremse keine
Bremser mehr nötig waren. Genauso wird ein Pkw auf der Straße kein anderes Verkehrssystem
Und liebe Kinder, wer ehrlich glaubt, dass in Deutschland mit einem ausgebauten Straßennetz irgendwo Geld dafür da ist, irgendwelche Einschienen-PRT-Systeme auch nur in einer Stadt flächendeckend aufzubauen, sorry, dem kann ich nicht helfen. Selbst wenn so ein Fahrweg ohne Tunnel nur halb so aufwändig zu bauen wäre wie ein Straßenbahngleis, wo wäre der Vorteil gegenüber den vorhandenen Systemen? Der muss ja riesengroß sein, damit sich da bei der minimalen Kapazität überhaupt rechnet.
Und nein liebe Kinder, es wird auch in zwei Jahren keine
Hoverboards geben, nur weil 2015 "die Zukunft" ist.
