Grundsatzdiskussion PRT

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GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Cloakmaster @ 18 Jan 2013, 20:43 hat geschrieben: Nochmal : Personal Rapid Transport. Nicht Multi Rapid Transport. Wenn man ÖPNV will, warum schon bei 10 Leuten aufhören? Wie wäre es mit 940? Und weisl zu kompliziert ist, alle 940 zu fragen wo sie hin wollen, fahren wir einfach eine bestimmte Strecke ab, und halten an bestimmten, vordefinierten Punkten - voila!
Deine Position ist also "Alles oder nichts"?

Da gehe ich nicht konform, das ist mir nicht pragmatisch genug.
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Beitrag von Cloakmaster »

GSIISp64b @ 18 Jan 2013, 20:44 hat geschrieben: Deine Position ist also "Alles oder nichts"?

Da gehe ich nicht konform, das ist mir nicht pragmatisch genug.
Das Dogma des PRT wird immer stärker angegriffen, je grösser die Kabinen werden. 10er Kabinen sind aus meienr sicht nicht mehr vereinbar mit "PRT". Das wäre dann irgendeine Mischform, aber kein "Echtes" PRT mehr. Man will ja gerade keinen Bus/Tram/Zug haben, den man mit anderen teilen muss, die womöglich nicht das gleiche Ziel haben. Wozu dann aber 10er Kabinen statt - wie ursrünglich vorgesehen - 4er Kabinen? Um die geforderten Kapatzitäten zu schaffen? Dann sollte man auch konsequent weiter denken, und nicht bei 10 aufhören. Udn immer weiter gedacht, udn immer weiter vergrössert kommt man eben immer stärker zurück zum klassischen ÖPNV.
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Beitrag von GSIISp64b »

Cloakmaster @ 18 Jan 2013, 20:49 hat geschrieben: Das Dogma des PRT wird immer stärker angegriffen, je grösser die Kabinen werden. 10er Kabinen sind aus meienr sicht nicht mehr vereinbar mit "PRT". Das wäre dann irgendeine Mischform, aber kein "Echtes" PRT mehr.
Und wenn sich herausstellt, dass die Mischform effektiver als die Reinform ist, lehnst du sie deshalb dann ab?
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Beitrag von vuxi »

Und du findest am Montag am Bahnhof bitte geschwind 10 Leute die exakt das gleiche Ziel wie du haben und zur gleichen Urzeit da auftauchen. Dann reden wir weiter.
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Beitrag von Cloakmaster »

GSIISp64b @ 18 Jan 2013, 20:51 hat geschrieben: Und wenn sich herausstellt, dass die Mischform effektiver als die Reinform ist, lehnst du sie deshalb dann ab?
Nein. Ich denke einen Schritt weiter, und höre nicht bei 10 auf, weil 20 noch effektiver ist als 10. Und 40 ist effektiver als 20. Aber nochmal effektiver wären sogar 160, 320, 640, 940 (mehr nicht, weil man dann anfangen müsste, die U-Bahnhöfe zu vergrössern, und das wird teuer. )
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

GSIISp64b @ 18 Jan 2013, 20:14 hat geschrieben: Wie du dem zitierten Beitrag entnehmen kannst, reden wir hier nicht von einem netten kleinen 15-Zeilen-Python-Script, das dann noch mit 10 Zahlenwerten gefüttert wird, sondern vermutlich eher von Stoff für ein größeres Forschungsprojekt.
Auch eine Computersimulation ist ein Forschungsprojekt ;)
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Beitrag von vuxi »

Cloakmaster @ 18 Jan 2013, 20:55 hat geschrieben: Nein. Ich denke einen Schritt weiter, und höre nicht bei 10 auf, weil 20 noch effektiver ist als 10. Und 40 ist effektiver als 20. Aber nochmal effektiver wären sogar 160, 320, 640, 940 (mehr nicht, weil man dann anfangen müsste, die U-Bahnhöfe zu vergrössern, und das wird teuer. )
942. Ganz vorne und ganz hinten kann auch einer rein wenn man sich den Fahrer spart. Könnte man ja als First Class verkaufen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Cloakmaster @ 18 Jan 2013, 20:55 hat geschrieben: Nein. Ich denke einen Schritt weiter, und höre nicht bei 10 auf, weil 20 noch effektiver ist als 10. Und 40 ist effektiver als 20. Aber nochmal effektiver wären sogar 160, 320, 640, 940 (mehr nicht, weil man dann anfangen müsste, die U-Bahnhöfe zu vergrössern, und das wird teuer. )
Nein, eine möglichst große Gefäßgröße ist nicht immer optimal. Das ist Käse.
Auch eine Computersimulation ist ein Forschungsprojekt
Ich wollte nur klar machen, dass wir hier von einer ziemlich aufwendigen Computersimulation reden, die man nicht mal eben in der Mittagspause zusammenschraubt.
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Beitrag von JeDi »

GSIISp64b @ 18 Jan 2013, 20:28 hat geschrieben: Bitte nicht PRT allgemein und bestimmte Implementierungen durcheinanderwerfen, das führt zu nichts. Und das Einsatzszenario "Massentransport zu Großevents" ist mit PRT nicht wirklich zielführend, da sind wir uns hoffentlich einig.
Wers nicht glaubt sollte sich mal die HBahn21 zu Stoßzeiten anschaun. Selbst das ist schon... interessant zu sehen.
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Beitrag von Cloakmaster »

GSIISp64b @ 18 Jan 2013, 21:04 hat geschrieben: Nein, eine möglichst große Gefäßgröße ist nicht immer optimal. Das ist Käse.



Ich wollte nur klar machen, dass wir hier von einer ziemlich aufwendigen Computersimulation reden, die man nicht mal eben in der Mittagspause zusammenschraubt.
Stimmt. Sobald man anfangen muss, die Tunnel zu vergrössern wirds unrentabel.

Ja, allein die Simulation wird schonextrem aufwendig sein, und kaum mit einem handeslüblichen HEim-PC durchführbar. "Lustig" würde aber erst die tatsächliche Rechen- und überwachungszentrale eines solchen PRT. Wie viele Grossrechner sollen da zusammengeschaltet werden, umd einen Ausreichende Zahl an Teraflops zur Verfügung zu haben?
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Beitrag von vuxi »

Cloakmaster @ 18 Jan 2013, 21:08 hat geschrieben:
GSIISp64b @ 18 Jan 2013, 21:04 hat geschrieben: Nein, eine möglichst große Gefäßgröße ist nicht immer optimal. Das ist Käse.



Ich wollte nur klar machen, dass wir hier von einer ziemlich aufwendigen Computersimulation reden, die man nicht mal eben in der Mittagspause zusammenschraubt.
Stimmt. Sobald man anfangen muss, die Tunnel zu vergrössern wirds unrentabel.

Ja, allein die Simulation wird schonextrem aufwendig sein, und kaum mit einem handeslüblichen HEim-PC durchführbar. "Lustig" würde aber erst die tatsächliche Rechen- und überwachungszentrale eines solchen PRT. Wie viele Grossrechner sollen da zusammengeschaltet werden, umd einen Ausreichende Zahl an Teraflops zur Verfügung zu haben?
Wenn jede Kabine auch noch unterwegs Leute aufnehmen soll, dann muss für jeden neu angemeldeten Nutzer für jede Kabine (oder zumindest derjenigen die in der näheren Umgebung sind) berechnet werden welche ob es für sie möglich wäre ihn mit zu nehmen und dabei ein Optimum gefunden werden. Das entspricht meiner Meinung nach ein bisschen dem Travelling Salesman. Und zwar mit mehreren hundert Stationen, ein paar hunderttausend Salesman (Kabinen) und das alle Bruchteil einer Sekunde neu wenn ein neuer Nutzer dazukommt. Ich habe Zweifel, dass dieses Problem handhabbar ist. Vor allem musst du verhindern, dass ein Passagier zu lange wartet. Das treibt die Sache noch mehr in die Höhe.
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Beitrag von GSIISp64b »

Nein, es muss kein Optimum gefunden werden. Eine brauchbare Näherung reicht völlig.
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Beitrag von vuxi »

GSIISp64b @ 18 Jan 2013, 21:20 hat geschrieben: Nein, es muss kein Optimum gefunden werden. Eine brauchbare Näherung reicht völlig.
Bei hunderten Stationen, Hundertausender Kabinen und ebensovielen Nutzeranfragen trotzdem nicht zu bewältigen meiner Meinung nach.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Cloakmaster @ 18 Jan 2013, 21:08 hat geschrieben: Stimmt. Sobald man anfangen muss, die Tunnel zu vergrössern wirds unrentabel.

Ja, allein die Simulation wird schonextrem aufwendig sein, und kaum mit einem handeslüblichen HEim-PC durchführbar. "Lustig" würde aber erst die tatsächliche Rechen- und überwachungszentrale eines solchen PRT. Wie viele Grossrechner sollen da zusammengeschaltet werden, umd einen Ausreichende Zahl an Teraflops zur Verfügung zu haben?
Erinnert mich an Microsoft.

Sinngemäß, man bräuchte niemals mehr an 256 Kilobyte Speicher und ein Festplatte von 5 Megabyte reiche aus :lol:
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

640 KB durften (auch damals) schon sein.

5 MEGABYTE FESTPLATTE?! „Die krieg' ich ja NIE voll.“
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Beitrag von GSIISp64b »

vuxi @ 18 Jan 2013, 21:22 hat geschrieben: Bei hunderten Stationen, Hundertausender Kabinen und ebensovielen Nutzeranfragen trotzdem nicht zu bewältigen meiner Meinung nach.
Weißt du das oder vermutest du das?
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Beitrag von vuxi »

GSIISp64b @ 18 Jan 2013, 22:06 hat geschrieben: Weißt du das oder vermutest du das?
Das vermute ich. Aber hier wird so viel vermutet, da kann ich das auch machen. Bummelbahn skaliert eine Anlage an einem Flughafen mit 800 Leuten am Tag und 3 Stationen auf ein Netzwerk hunderter Stationen und über 1 Million Leuten. Da ist meine Vermutung auch nicht schlechter. Und dass die Lösung der rechnerischen Probleme nicht linear mit der Anzahl der Stationen skaliert ist meiner Meinung nach auf Grund der Problemstellung sicher.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 18 Jan 2013, 21:08 hat geschrieben: Ja, allein die Simulation wird schonextrem aufwendig sein, und kaum mit einem handeslüblichen HEim-PC durchführbar. "Lustig" würde aber erst die tatsächliche Rechen- und überwachungszentrale eines solchen PRT. Wie viele Grossrechner sollen da zusammengeschaltet werden, umd einen Ausreichende Zahl an Teraflops zur Verfügung zu haben?
Gar nicht mal. Sowohl die Simulation als auch die tatsächliche Zentrale des PRT lässt sich auf lokale Probleme herunterbrechen.

Bei der Simulation ist es vielleicht dann nicht absolut exakt, aber man dürfte schon relativ brauchbare Werte rausbekommen, wenn man nur einen lokalen Ausschnitt simuliert.

Bei der Fahrtplanung dagegen hat man wirklich nur lokale Probleme - es macht wenig Sinn, den Fahrtablauf von Anfang bis Ende bereits beim Start durchzurechnen, weil die Rahmenbedingungen zu späteren Zeiten ja gar nicht bekannt sind. Was es braucht ist natürlich eine grobe Lastverteilung, aber die kann das Netz auf hoher Abstraktionsebene betrachten. Die Route wird dann am Anfang basierend auf der bekannten Lastverteilung berechnet (das kann heute jedes bessere Navi), der genaue Ablauf der Mannöver dagegen jeweils erst wenn man an der jeweiligen Stelle ist. Ggf. muss die Kabine halt mal langsamer fahren oder auch anhalten wenn es sich staut - wie beim Auto halt auch.

So Sachen wie das Einfädeln von Kabinen in einen existierenden Kabinenstrom sind lokale Probleme, die man auch vor Ort lösen kann. Das ändert aber nichts daran, dass die Elektronik auch nicht zaubern kann.
vuxi @ 18 Jan 2013, 21:17 hat geschrieben:Wenn jede Kabine auch noch unterwegs Leute aufnehmen soll, dann muss für jeden neu angemeldeten Nutzer für jede Kabine (oder zumindest derjenigen die in der näheren Umgebung sind) berechnet werden welche ob es für sie möglich wäre ihn mit zu nehmen und dabei ein Optimum gefunden werden.
Auch da muss man nur relativ wenige Kabinen anschauen - das ist handhabbar. Allerdings dürfte die Tatsache, dass es eben nur relativ wenige Kabinen sind, dazu führen, dass im Regelfall keine gefunden wird.

Und wie gesagt - ich wunder mich die ganze Zeit dass niemanden die Vorstellung stört, in einer Viererkabine zusammen mit fremden Menschen zu sitzen - mich persönlich würde das schon stören. Das können ja auch unangenehme Zeitgenossen sein, Besoffne, oder auch Männer eines Menschenschlags, denen Frauen vielleicht nicht unbedingt alleine begegnen wollen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von GSIISp64b »

Boris Merath @ 19 Jan 2013, 00:16 hat geschrieben: Und wie gesagt - ich wunder mich die ganze Zeit dass niemanden die Vorstellung stört, in einer Viererkabine zusammen mit fremden Menschen zu sitzen - mich persönlich würde das schon stören. Das können ja auch unangenehme Zeitgenossen sein, Besoffne, oder auch Männer eines Menschenschlags, denen Frauen vielleicht nicht unbedingt alleine begegnen wollen.
Hm, guter Punkt.
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Beitrag von Cloakmaster »

Auch beim Herunerbrechen auf lokale Probleme - und das Verwenen von lokalen Subrechenzentren sehe ich den Rechenaufwand als gigantisch an. Zu klein darf die lokale Einheit nicht werden, und wenn ich mir allein den Hauptbahnhof vorstelle, an dem sich mindestens 42 PRT-Strecken treffen müssen, nur um die Kapazität vpn S-und UBahn aufnehmen zu können - Tram, Bus und MIV kommen da noch mal on top - willst du mehrere lokale Subrechner für nur einen einzige Kreuzung aufwenden? Weiterhin gilt noch immer das bummelbahn'sche Dogma des anhaltefreien Reisewegs mit einer konstanten GEschwindigkeit von 40 km/h auch an Abzweigungen etc. Die wirklich optimale Route lässt sich auch schlecht mit der Einführung von Zwangspunkten/Übergabepunkten vereinbaren, welche naturgemäss Engstellen darstellen, und das Gesamtsystem erneut verlangsamen. Oder soll es eine 'fuzzy-logic' swein, mit dynamischen Übergaben? Bei dem Aufwand, den man eh chon braucht, macht das den Braten auch nicht mehr fett.

Und - auch das ist ein Dogma: Es soll noch immer ein Personal Rapid Transport sein - also nix fremde Mitfahrer in "meiner/unserer" Kabine.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 19 Jan 2013, 00:16 hat geschrieben:Und wie gesagt - ich wunder mich die ganze Zeit dass niemanden die Vorstellung stört, in einer Viererkabine zusammen mit fremden Menschen zu sitzen - mich persönlich würde das schon stören. Das können ja auch unangenehme Zeitgenossen sein, Besoffne, oder auch Männer eines Menschenschlags, denen Frauen vielleicht nicht unbedingt alleine begegnen wollen.
Was ist in diesem Punkt der Unterschied zu einer S-Bahn oder U-Bahn?
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 19 Jan 2013, 10:22 hat geschrieben: Was ist in diesem Punkt der Unterschied zu einer S-Bahn oder U-Bahn?
Stell dich doch mal nicht so doof. In einer S-Bahn hat man meistens mehr als einen Mitreisenden, man hat viel Platz um sich woanders hinzusetzen und man kann zur Not den Tf über den Notrufknopf erreichen.

In einem PRT sitzt man auch nachts neben einem Wildfremden, ohne "Aufsicht" durch den Fahrer (somit ohne wirklichen Zeugen) und man ist dem anderen schutzlos ausgeliefert. Als Frau würde ich dann nur noch Taxi fahren.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Entenfang »

Soll denn PRT wie ein Sammeltaxi funktionieren?
Ich dachte, man bestellt seine Kabine und die bringt einem zum Ziel, ohne irgendwo anzuhalten oder andere Fahrgäste aufzunehmen. WO wäre denn sonst der Unterschied oder Vorteil zum konventionellen ÖPNV?
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Bayernlover »

Entenfang @ 19 Jan 2013, 12:41 hat geschrieben: Ich dachte, man bestellt seine Kabine und die bringt einem zum Ziel, ohne irgendwo anzuhalten oder andere Fahrgäste aufzunehmen. WO wäre denn sonst der Unterschied oder Vorteil zum konventionellen ÖPNV?
Keine Ahnung, das scheinen die Befürworter hier selbst nicht ganz genau zu wissen :D
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Beitrag von andreas »

Entenfang @ 19 Jan 2013, 12:41 hat geschrieben: Soll denn PRT wie ein Sammeltaxi funktionieren?
Ich dachte, man bestellt seine Kabine und die bringt einem zum Ziel, ohne irgendwo anzuhalten oder andere Fahrgäste aufzunehmen. WO wäre denn sonst der Unterschied oder Vorteil zum konventionellen ÖPNV?
nun, das funktioniert aber eben nicht, solange der PRT eine feste Trasse braucht - und darum flüchtet sich der Befürworter in Ausflüchte.

Ich habs ja schon mehrfach geschrieben, wurde immer ignoriert - solange der PRT feste Trassen braucht wird er sich nicht durchsetzen.

Und den ÖPNV ersetzten sowieso nicht.

wenn diese Induktionstechnik mal wirklich hinhaut, die man ja in Augsburg mit der Trambahn testen will, dann seh ich Chancen für einen PRT. (http://primove.bombardier.com/de)

Ansonsten bleibt das ein Gimmick für kurze Strecken mit festen Zielen an den Enden, wie eben in einem Flughafen
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

andreas @ 19 Jan 2013, 14:25 hat geschrieben: wenn diese Induktionstechnik mal wirklich hinhaut, die man ja in Augsburg mit der Trambahn testen will, dann seh ich Chancen für einen PRT.
Die funktioniert schon. Ich wüsste nur mal gerne zum einen den Wirkungsgrad gegenüber herkömmlicher Oberleitung (bei der Menge an Metall von der Trambahn kann ich mir eigentlich nicht vorstellen dass das ohne nennenswerte Verluste geht), und zum anderen die Kosten. Was da an Kupfer und Leistungselektronik in den Strecken versenkt werden muss....

Von daher habe ich schon erhebliche Zweifel daran, dass dieses System sinnvoll einsetzbar ist (außer vielleicht zum Verzicht auf Oberleitung an kritischen Punkten über kurze Abschnitte) - aber mal sehen, ohne diese Daten ist eine abschließende Beurteilung nicht möglich.
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Beitrag von andreas »

naja, laß die mal noch 10 oder 20 Jahre testen und forschen, dann sieht man schon, ob und was das wird.

Trotzdem, schienen/trassen gebunden wird ein PRT für kleine Gebiete ein nettes Gimmick zur Feinverteilung des ÖPNV.
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Beitrag von Bummelbahn »

Ich kann die seit vorgestern geführte Diskussion, ob ein Personal Rapid Transit (PRT) nun unterwegs Fahrgäste mit gleichem Ziel mitnehmen soll oder nicht überhaupt nicht verstehen, dann die Frage ist doch schon längst geklärt. Natürlich soll ein PRT ausdrücklich NICHT unterwegs Passagiere mit gleichem Ziel aufnehmen, weil ja dann das Prinzip des "Personal" nicht mehr erfüllt wäre und die Privatsphäre beim Fahren - was man ja damit auch schaffen will - auch weg wäre. Und gerade die fehlende Privatsphäre beim Fahren ist doch, die nicht gerade wenige heute noch vom Umstieg auf den ÖPNV zurückhält.

Jedoch können PRT-Systeme AUF WUNSCH auch solche Zwischenhalte durchführen, z.B. um einen Freund mitzunehmen. Dies ist beim PRT "2getthere" in Masdar City nämlich möglich 8http://www.2getthere.eu/?page_id=58). Dort hat man zwar erst ein kleines Anfangsnetz gebaut, aber weitere Ausbauten sollen nach und nach folgen. Auch hat man dort schon das Prinzip geschafft, dass die Kabine keine Fahrwegsbegrenzungen links und rechts mehr braucht. Nur an der Geschindigkeit an den Stationen muss noch gearbeitet werden, denn da ist das System Ultra schon schneller, wobei beide noch optimiert werden sollten und müssten.

Das erste Quasi-PRT gibt es übrigens seit 1970 (http://en.wikipedia.org/wiki/Morgantown ... id_Transit). Doch wegen seiner relativ großen in kleiner Zahl Kabinen gilt es eben nur als Quasi-PRT.

Interessant ist, dass alle drei Systeme etwas entscheidendes gemeinsam haben, nämlich das Fahren mit Gummireifen auf Betonstrecken und nicht auf Schienen gleiche welcher Art. Dieses Prinzip hat sich also, wenn so will, bei PRTs durchgesetzt.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

... und damit hast du dann , um die gleiche Leitung wie das aktuelle A-und U-Bahnnetz in Müncehn zu haben 42 PRT-Strecken, welchen sich am Hauptbahnhof kreuzen - wie viel Platz braucht das, und auch mit 5-Meter-Radion und 20-Grad Rampen werden die Verknüpfungsbauwerke zu reinsten Irrgarten. vom Konstruktionsaufwand, erofderlichen Bautiefe, und statischen Problemem will ioch da gar nicht erst anfangen. In meiner Schätzung, die sich nicht am idealistischen Optimalfall, sondern eher am wahrscheinlichen Realfall misst, werden es übriens 25 PRT-Strecken je Richtung. Macht 150 (!!) Fahrspuren, welche sich am Hauptbahnhof treffen. Und das ganze noch immer nur, um den derzeitgien ISTall tranportieren zu können, ohne Leistungsreserven für die Fahrgäste, die den Hbf in Tram und Bus ansteuern, ohne Stamm-2, und ohne auch nur einen einzigen Autofahrer anzulocken, statt dem Auto lieber PRT zu nutzen.

Jetzt kommt natürlcih wieder das Argument, adß die Leute ja eigentlich gar nicht alle zum Hauptbahnhof wollen, und mit einem Super-PRT auch nicht müssen, sondern direkter fahren können, so daß die Zahl derjenigen, die wirklich zum HBf wollen (oder von da weg) deutlich niedriger ausfalle wird. Trotzdem werden es dadurch nicht weniger Fahrspuren, man könnte sie nur etwas anders/besser verteilen. Damit nimmt man nur wieder Abschied von der Idee, die bestehenden Tunnel als Erschliessungsebene nutzen zu wollen, und es werden aufwendige nd teure Naubatuen fällig.

Insgesamt bleibt alles beim alten: PRT war nie, und wird nie dafür gedacht oder geeignet sein, auch nur ansatzweise als allgemein-ÖPNV für eine ganze Stadt zu fungieren. Auf einem Flughafen-/Uni- oder Industriegelände zur Feinerschliessung ok, aber mehr wars nicht und mehr wirds nicht.
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Beitrag von Bummelbahn »

Wenn ich deinen völlig überzogen-zynischen Beitrag so lese (42 kreuzende PRT-Strecken am Hbf; 150 Fahrspuren...), dann wundert es mich überhaupt nicht mehr, dass auf Grund genau diesem betonköpfigen Sperrens gegen alles Neue der ÖPNV kein Stück weiter kommt und nicht wirklich mal einen Satz nach vorne macht. Dieses reflexartige, radikale Ablehnen neuer Systeme, wie mal etwas über den Horizont der üblichen Denkweisen hinausgehen, wirkt weder begründet noch glaubhaft. Man dramatisiert völlig über und mal sich die schlimmsten Horrorszenarien aus, nur um das feindliche System mit allen Mitteln hinzustellen, damit nur ja nicht das festgefahrene ÖPNV-Weltbild ins Wanken kommt.

Wir können hier gerne normal diskutieren, doch wenn du mit dermaßen dramatisierend-zynischenen wie angeblich 150 Fahrspuren und 42 kreuzenden PRT-Strecken am Hbf ankommst, dann machst DU sehr deutlich, dass DU an einer sachlichen Diskussion nicht interessiert bist. Soviel dazu...
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