Ausschreibung für S-Bahn im Rhein-Neckar-Raum

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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Ein gesunder Konkurrenz kann auch zu Verbesserungen führen.

Wenn ein Konkurrent erkennt, daß sein anderer Konkurrent besser ist als der andere, dann wird es ebenfalls nachziehen, um zu überleben. Und so setzt sich der Kreislauf fort.

Aber was die Ausschreibungen des Nahverkehrs angeht, kann ich bei der S-Bahn Rhein-Neckar (Mannheimer S-Bahn) keinerlei Verbesserungen im Verkehrssystem erkennen.

1. Zu kurze Züge

2. Kein sauberer Takt auf der Stammstrecke Heidelberg - Schifferstadt

3. Keine echte Kreuzungsgleise (Die S-Bahn muß ja unabhängig kreuzen können).

4. Keine korrekte Linienführung! (Nicht alle S-Bahn-Linien halten an allen Stationen).

Wäre die S-Bahn in den 70 bzw. 80-er Jahren gebaut worden, dann gäbe es einen vernünftigen S-Bahn-Liniennetz.

Aber nein... so ist das net! Nach dem Motto: "Ich mache mit der S-Bahn, was ich will, was eine S-Bahn wirklich ist, interessiert mich nicht"

Also so geht das nicht! Eine echte S-Bahn muß unabhängig vom Fernverkehrs-Netz (in den Großstädten) sein und der Takt auf der Stammstrecke so sauber wie möglich sein. Dicht soll es auch sein.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

DT810 @ 11 Dec 2004, 13:45 hat geschrieben: Aber was die Ausschreibungen des Nahverkehrs angeht, kann ich bei der S-Bahn Rhein-Neckar (Mannheimer S-Bahn) keinerlei Verbesserungen im Verkehrssystem erkennen.
Da sehe ich aber keinen Zusammenhang mit Ausschreibungen.

Alle von Dir genannten Punkte werden nicht vom Betreiberunternehmen, sondern von den Bundesländern entschieden. Das sähe auch nicht anders aus, wenn Privatbahn XY die "S-Bahn" Rhein-Main betreiben würde.


Ansonsten gebe ich Dir schon recht. Eine richtige S-Bahn ist das dort für mich nicht...
Tim
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Beitrag von Tim »

Das Problem mit den zu kurzen Zügen könnte vielleicht, weiß ich aber nicht genau, in nächster Zeit etwas verbessert werden. In der Zeitung stand vor ein paar Tagen, dass jetzt zum 1. Geburtstag der S(chrott)-Bahn Rhein-Neckar 20 neue Triebwagen dazu kommen sollen. Vielleicht fahren die Züge dann öfters in Doppeltraktion.

Das schlimme ist ja auch, dass bei uns in den kleineren Bahnhöfen fast nur noch die Schrottbahn fährt, nur an manchen Bahnhöfen fahren gelegentlich noch REs, allerdings sind das auch ET425er, also kein besonderer Unterschied zur S-Bahn, außer das die halt nicht so oft halten.
Gib Triebwagen und Doppelstockwagen keine Chance! Schützt die n-Wagen!
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Neckartalbahner
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Beitrag von Neckartalbahner »

Das Problem mit den zu kurzen Zügen könnte vielleicht, weiß ich aber nicht genau, in nächster Zeit etwas verbessert werden. In der Zeitung stand vor ein paar Tagen, dass jetzt zum 1. Geburtstag der S(chrott)-Bahn Rhein-Neckar 20 neue Triebwagen dazu kommen sollen. Vielleicht fahren die Züge dann öfters in Doppeltraktion.
Das kann man schlecht lösen, weil die Bahnsteige außerhalb der Stammstrecke für nur 2 Fahrzeuge platz zum Halten bieten.

Man hat wohl nicht damit gerechnet, dass die S-Bahn doch von so vielen Leuten genutzt wird und man deswegen mehr als 2 Fahrzeuge benötigt.

Die 20 neuen ETs(ET 425.4) haben außerdem keine ausklappbare Trittstufe, diese sollen auch für die neue S-Bahnlinie nach Biblis eingesetzt werden, darum wäre dort kein Ausbau der Bahnhöfe nötig(Behindertenfreundlichkeit?). Also werden die neuen wohl nicht auf den Linien S 1-4 eingesetzt werden.

Florian
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3247
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Beitrag von 3247 »

DT810 @ 11 Dec 2004, 13:45 hat geschrieben:Wenn ein Konkurrent erkennt, daß sein anderer Konkurrent besser ist als der andere, dann wird es ebenfalls nachziehen, um zu überleben. Und so setzt sich der Kreislauf fort.
Aber was die Ausschreibungen des Nahverkehrs angeht, ...
Bei einer Ausschreibung endet die Konkurrenz aber mit der Bestellung; die Konkurrenz kann sich also nur auf dem Papier -- also den Bewerbungsunterlagen -- profilieren.

Außerdem laufen Ausschreibungen idR so ab, dass der billigste Anbieter genommen wird, der die Kriterien gerade noch erfüllt (oder zu erfüllen verspricht). Dass dann natürlich so weit wie möglich an Punkten gespart wird, die nicht haarklein im Pflichtenheft stehen, ist klar.
Tim
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Beitrag von Tim »

@Neckartalbahner: Bei der S3 oder S4, ich weiß jetzt nicht welche der beiden es ist, fährt in der Regel nur ein Triebwagen und ich meinte, dass da dann vielleicht noch ein zweiter angehängt wird.

Das ist halt wieder ein weiteres Problem, die Bahnsteige der Bahnhöfe sind zu kurz gebaut worden. Früher, als sie noch niedriger waren waren sie noch wesentlich länger, aber als man dann den Krempel erhöht hat, haben sie nicht den ganzen Bahnsteig, sondern nur nur ein kürzeres Stück erhöht. Das sieht man ja an vielen Bahnhöfen, da hat man den hohen Bahnsteig und irgendwann kommt dann eine Abtrennung wo der Bahnsteig runtergeht und da ist dann noch der alte, niedrige Bahnsteig aus Beton der noch ein Stück weiter geht.

Und damals hätte man halt einfach und bequem 1-2 Waggons anhängen können, aber das haben die jetzt davon von ihrer Schrottbahn, wenn es gleich um einen ganzen Triebwagen geht fehlt der Platz und es heißt wieder 3 Triebwagen wäre übertrieben, zu teuer usw.
Gib Triebwagen und Doppelstockwagen keine Chance! Schützt die n-Wagen!
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Neckartalbahner @ 12 Dec 2004, 13:35 hat geschrieben:
Das Problem mit den zu kurzen Zügen könnte vielleicht, weiß ich aber nicht genau, in nächster Zeit etwas verbessert werden. In der Zeitung stand vor ein paar Tagen, dass jetzt zum 1. Geburtstag der S(chrott)-Bahn Rhein-Neckar 20 neue Triebwagen dazu kommen sollen. Vielleicht fahren die Züge dann öfters in Doppeltraktion.
Das kann man schlecht lösen, weil die Bahnsteige außerhalb der Stammstrecke für nur 2 Fahrzeuge platz zum Halten bieten.

Man hat wohl nicht damit gerechnet, dass die S-Bahn doch von so vielen Leuten genutzt wird und man deswegen mehr als 2 Fahrzeuge benötigt.

Die 20 neuen ETs(ET 425.4) haben außerdem keine ausklappbare Trittstufe, diese sollen auch für die neue S-Bahnlinie nach Biblis eingesetzt werden, darum wäre dort kein Ausbau der Bahnhöfe nötig(Behindertenfreundlichkeit?). Also werden die neuen wohl nicht auf den Linien S 1-4 eingesetzt werden.

Florian

Die neuen ET 425.4 erhalten noch Trittstuffen.

Siehe meinen Beitrag HIER!
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Dave
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Beitrag von Dave »

Ja, dass war ein Fehler, beim Umbau der Bahnanlagen im Bereich der RheinNeckar-S-Bahn die Bahnsteige zu verkürzen. Besonders kurios war das noch damals in der Umbauphase, als die Bahnhöfe teilweise schon um- bzw. rückgebaut waren und noch der RB-Langlauf Homburg (Saar) - Stuttgart Hbf fuhr und an jeder Michkanne hielt aber mit seinem langen Dostozug viel zu lang war.
Die nächsten Ziele der RheinNeckar-S-Bahn sollten statt Erweiterung tatsächlich erst mal eine Taktverdichtung sein. Das damit, dass nicht jeder Halt angefahren wird, halte ich jetzt für gar nicht so schlimm, so lange es übersichtlich ist. Das gibt es bei Schweizer S-Bahnen schon lang, dass manche Linien als Express-S-Bahnen laufen die nur auf dem Außenast überall halten. In München waren/sind solche Dinge auch im Gespräch, nicht zuletzt der Transrapid (oder sein Ersatz).
Was die Ausschreibung angeht, die lief korrekt ab und auch die DB gewinnt so was mal (fair, nicht so wie Flensburg-Express). Allerdings hätten die Länder und der Verbund mehr (einen dichteren) Verkehr bestellen sollen und mehr RE-Verbindungen.
Gruß, Dave
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