Was ist ein "Sickenboden"?

Rund um die Technik der Bahn
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Alex101
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Beitrag von Alex101 »

Da ich vor allem in Verbindung mit n-Wagen immer wieder "Sickenbodensanierung" lese:
Was genau ist der Sickenboden? Was wird da saniert?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Sicken sind, wie schon der Wikipediaartikel verrät Bauteile mit eingebauten Wellen, um das Gewicht durch weniger Materialeinsatz zu reduzieren, aber dennoch die Stabilität beizubehalten. Also was für n-Wagen, leicht durch Sicken und Edelstahl an der Außenhaut und sehr leicht für Regionalverekhrseinsätze.

Ich hab´da mal letzte Nacht Bilder gemacht, leider nur mit dem Handy.

n-Wagen von unten
Ersatzbleche 1, Ersatzbleche 2

Denn die Böden und Decken sind nicht wie die Seiten aus Alu/Edelstahl, und können dementsprechend rosten.
Alex101
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Beitrag von Alex101 »

Martin H. @ 4 Mar 2013, 15:46 hat geschrieben:Ich hab´da mal letzte Nacht Bilder gemacht, leider nur mit dem Handy.
Ah, mit den Bildern ist der Groschen gefallen.

Danke euch beiden.
Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

Hi Martin,

dankeschön für die Bilder. Jetzt weis ich auch wie das aussieht :-). Geht den da öfters was kaputt an dem Boden? Haben "moderne" Züge wie der ET423 ebenfalls so einen Sickenboden?

Viele Grüße
Stefan
ropix
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Beitrag von ropix »

Martin H. @ 4 Mar 2013, 15:46 hat geschrieben: Ich hab´da mal letzte Nacht Bilder gemacht, leider nur mit dem Handy.
Trotzdem mal danke für die Mühe.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die zwei großen Bleche stehen da schon länger,m wie oft nun Schäden auftreten, weiß ich nicht, aber es gibt ja noch genügend n-Wagen und groß ist der Blechverbrauch nicht. Das Meiste dürften mittlerweile Rostschäden sein.
Den genauen Aufbau der beispielsweise 423 kenne ich nicht, angeblich haben die aber Holzböden, ebenso die R2.2, aber da wissen andere besser bescheid.
ropix
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Beitrag von ropix »

Also der 423er hat einen Holzboden zwischen Belag oben und (ich denk es ist eine Alu-Platte(?)) unten. Der Holzteil muss ja desöfteren mal saniert werden weil er sich voller Wasser saugt.
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Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

Hi ropix,

vielen Dank für die Info. Hätte ich garnicht gedacht dass man im Wagonbau noch Holz einsetzt. Weswegen wird Holz verwendet und nicht z.B. ein Kunststoff oder ähnliches?
ropix
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Beitrag von ropix »

Muc_train @ 4 Mar 2013, 17:18 hat geschrieben: Hi ropix,

vielen Dank für die Info. Hätte ich garnicht gedacht dass man im Wagonbau noch Holz einsetzt. Weswegen wird Holz verwendet und nicht z.B. ein Kunststoff oder ähnliches?
weil Holz (nahezu) nur Vorteile hat. Leicht, federnd, gut recycelbar, beständig, kann auch ein bisserl was einstecken und isoliert. Das Problem beim 423er ist halt, der Linoleum(?)-Fußboden oben drauf sollte eigentlich wasserdicht sein, ist er aber nicht immer. Das Wasser das durchkommt kann dann aber nicht mehr raus (so dicht isses dann doch) und die Pressspanplatten saugen sich voll und gehen kaputt. Man merkt das vor allem an Flickstellen wenn man beim drauftreten erstmal gut einsinkt (der Boden hat irgendwas um die ich glaub 3 cm - man merkt das deutlich)
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Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

he he, ja habe ich auch schon bei ein paar Fahrzeugen gemerkt. Da gibt der Boden ganz schön nach. Gut zu wissen das es nur das Holz ist und darunter noch ein Massiver Stahlunterbau :-).

Vielen Dank für die Infos.
lg Stefan
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