Eignung als Triebfahrzeugführer

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
942087
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Beitrag von 942087 »

Hallo Leute,
habe mich ja gerade im Vorstellungsthread vorgestellt und schon tauchen die ersten Fragen für mich auf.
Ich habe seit 11 Jahren einen festen Job bei BMW in Leipzig. Nun will ich aus diesem "goldenen Käfig" unbedingt raus. Da mich Eisenbahnen schon immer fasziniert haben, möchte ich gerne eine Umschulung zum Tfz Führer machen und zwar in Aschersleben. Die bahnärztliche und psychologische Eignungsprüfung habe ich bereits erfolgreich bestanden. :D Nun aber meine Frage. So eine Psychometrie gilt ja nur fünf Jahre und man wird ja auch älter und damit baut auch die Leistung ab. Ist denn die Psychometrie mit 45 oder 50 Jahren immer noch zu meistern oder wird´s dann schon schwieriger, weil man eben nicht jünger wird?
Ich frage deshalb, weil ich absolut sicher sein muss, daß ich in 10 oder 20 Jahren nicht plötzlich ohne Job da stehe, weil ich die Psychometrie nicht mehr packe. Bei BMW könnte mir nix passieren aber ich will da unbedingt raus.

Viele Grüße
von Marco
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Schau dich mal ein bisschen um, es gibt schon einige Beiträge dazu.
Das Alter spielt keine Rolle, du solltest aber natürlich fit sein.

Ich gebe dir aber einen Tipp, sofern es nicht zu spät ist, mache deine Umschulung bitte bei einem EVU (kein Klein-EVU). Ich sage jetzt nichts über die Qualität der Betriebe aus Leipzig, Aschersleben & Co., aber Erfahrungen in diese Ecke konnte ich genug sammeln. ;)

Wenn es dir noch möglich ist, schau dass du möglichst bei der DB oder einen der großen Player wie Veolia deine Umschulung machst. Ist nur mein Tipp.
942087
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Beitrag von 942087 »

Alles klar. Vielen Dank für den Tipp. Leider bin ich ein bisschen auf Aschersleben angewiesen, da ich den Kurs selber zahle und in der Zeit kein Geld verdiene, um irgendwo auswärts bei einem Unternehmen anfangen zu können. Ich habe vier Kinder und kann deshalb auch nicht nach Berlin oder in den tiefsten Westen zum Umschulen gehen. ;)

Gruß
Marco
Spirit of ChristianMUC
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

Lokführer werden gesucht wie Sand am Meer - den Kurs selber zu bezahlen, ist schlicht Wahnsinn...
Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird - und dann Gut über Böse siegt,
dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt - und unser Schicksal in die Hände nimmt.
Ja, ich glaube an die Ewigkeit - und dass jeder jedem mal vergibt.
Alle werden wieder voreinander gleich, jeder kriegt, was er verdient.
(DTH - Wünsch DIR was)
942087
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Beitrag von 942087 »

Das stimmt schon. Wenn ich nach Bayern gehen würde, hätte ich vermutlich sofort eine bezahlte Ausbildungsstelle gefunden. Ich habe aber vier Kinder und kann nicht nach Bayern, zumal ich 2002 schon einmal fast drei Jahre in Bayern war und viel Zeit mit meinen Kindern versäumt habe. Den Fehler will ich nicht nochmal machen. :)
Guido
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Beitrag von Guido »

Darf man fragen, warum Du aus dem Job bei BMW raus willst? Dürfte doch recht sicher sein?

Und zur Umschulung zum Tf kann ich mich da nur Electrification anschließen, Aschersleben ist nicht wirklich gut. Ein Spezl von mir hat gerade erst dort gelernt, das war eine Katastrophe, wenn ich mir vorstelle wieviel von dem was dort erzählt wurde fachlich richtig gestellt werden mußte, viele Sachen waren veraltet was dort gelehrt wurde, und wie lange ich mit dem Spezl am Wochenende nachgelernt habe und ihm wichtige Dinge erklärt habe die nie behandelt wurden aber prüfungsrelevant waren, überlege Dir das gut.

Und auch mit dem selber zahlen würde ich mir gut überlegen, der Spaß ist nämlich extrem teuer, bei der AVG ca. 14000 Euro. Da bewerbe Dich lieber vorher bei einem EVU (Empfehlung ist allein wegen Ausbildungsstandard immer die DB), und ggf von der Arge einen Bildungsgutschein holen, aber das sagt Dir dann das EVU ob Du den brauchst oder nicht.

Und zu den bahnärztlichen Untersuchungen, die gelten keine 5, sondern 3 Jahre, ab irgendwann sogar jährlich, und sind selbst mit 60 noch schaffbar, wie viele Kollegen in dem Alter immer wieder zeigen.

Und nsonsten, es gibt hier im Forum in der Tat zahlreiche Themen, einfach durchlesen, da steht ne Menge drin ...
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

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Beitrag von 942087 »

Ich will bei BMW raus, weil BMW einem fast keine Luft zum atmen mehr lässt. Ich fahre jeden Tag 120 km zur Arbeit und wieder zurück. Dazu kommt, das BMW für mich den größten Teil meines Urlaubes verplant und noch vieles mehr, was hier den Rahmen sprengen würde.
Auf jeden Fall weiß ich das mit den 14.000 €, die ich von meiner Abfindung zahlen würde.
Aber ich bin dankbar für die Tipps wegen Aschersleben. Dann kneife ich mir Aschersleben und versuche es wirklich woanders. Das Geld wäre ich bereit gewesen zu bezahlen aber die Qualität der Ausbildung muss schon stimmen. :unsure:

Gruß
Marco
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

942087 @ 7 Mar 2013, 16:31 hat geschrieben:Auf jeden Fall weiß ich das mit den 14.000 €, die ich von meiner Abfindung zahlen würde.
Beachte aber die Steuern, die auf Deine Abfindung anfallen. Beachte auch, das Dir (zunächst) kein ALG zusteht. Eine Übernahme der Ausbildungskosten durch die Bundesanstalt für Arbeit wird auch nicht erfolgen, da Du in einem Arbeitsverhältnis stehst bzw. dies "mutwillig" aufgegeben hast.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von 942087 »

Die ganzen Fakten sind mir alle bewußt, befasse ich mich mit der Materie schon seit längerer Zeit. Trotz Steuer auf Abfindung hätte ich noch die Beteiligung am Unternehmenserfolg, ein paar Monate Zeit zum Sparen und auch noch etwas auf der hohen Kante. Das ich in der Zeit keine Leistung beziehen würde, ist mir bewußt. Das macht aber nichts, da meine Frau berufstätig ist. :)
Aber in einem Punkt habt Ihr alle Recht. Nachdem ich mir das vorhin nochmal durchgerechnet habe, gehe ich die paar Monate doch nochmal nach Bayern und kann die Abfindung behalten, da die BOB mir die Ausbildung bezahlt. Notfalls bleibe ich eben dann nochmal eine gewisse Zeit, wenn es von seiten der BOB eine Vertragsbindung gibt. Meine Frau hat dem Ganzen zugestimmt, so daß ich die Bewerbung gerade fertig gemacht habe. Wenn´s klappt ist gut, wenn nicht bleiben noch andere Unternehmen oder eben die A.V.G. . Die Tauglichkeitsuntersuchungen habe ich, wie gesagt, bereits.

Viele Grüße
von Marco
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ 942087

Ich kenne das Betriebsklima bei BMW nicht, auch nicht das Gehaltsniveau. Ob Du als Tf genau so viel oder mehr verdienen würdest, kann ich nicht beurteilen.

Aber jeder ist seines Glückes Schmied.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von 942087 »

Das Gehaltsniveau ist in etwa das Gleiche, wie das eines Lokführers. Das Geld ist mir aber mittelfristig nicht so wichtig, sondern das ich mehr Zeit für meine Familie habe und vor allem eine Arbeit, die mir Spaß macht. :D
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Mehr Zeit für die Familie hängt aber auch stark vom zukünftigen Arbeitgeber ab...
Schichtdienst gibt einem zwar mal auch unter der Woche frei, dafür darf man dann möglicherweise am Wochenende oder nachts ran.
Gerade im Güterverkehr sind Auswärts-Übernachtungen bei manchen Unternehmen auch keine Seltenheit.

Da würde ich dir dann empfehlen, zu einem EVU zu gehen, welches nur in einem räumlich begrenzten Umfeld fährt, oder aber "familienfreundliche" Dienstpläne erstellt - das ist nicht unbedingt bei allen gegeben...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

942087 @ 7 Mar 2013, 18:38 hat geschrieben:Das Gehaltsniveau ist in etwa das Gleiche, wie das eines Lokführers. Das Geld ist mir aber mittelfristig nicht so wichtig, sondern das ich mehr Zeit für meine Familie habe und vor allem eine Arbeit, die mir Spaß macht.  :D
Mehr Zeit für Familie? Da berichten gestandene Lokführer aber etwas anderes ;) Einen "geregelten" Schichtdienst (Früh, Spät, Nacht) kannst Du vergessen.

P.S.: Ein "Heimatnaher" Dienstort ist auch nicht garantiert, es sei denn, Du ziehst um.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Das Gehaltsniveau ist in etwa das Gleiche, wie das eines Lokführers. Das Geld ist mir aber mittelfristig nicht so wichtig, sondern das ich mehr Zeit für meine Familie habe und vor allem eine Arbeit, die mir Spaß macht.


Der Unterschied von BMW zur Bahn sind aber mit Sicherheit längerfristig geregelte Arbeitszeiten, eine bessere Arbeitnehmervertretung durch die Gewerkschaft, und wahrscheinlich geringere Wochenstunden.
Ich kenne zwar das Leipziger Niveau nicht, mit den Arbeitszeit- und auch Nachtschichtregelungen im Werk Regensburg kann kaum ein Betrieb in der hiesigen Region mithalten.

Den Traum mit mehr Zeit für die Familie kannst Du Dir als Lokführer sicher abschminken. Bedenke allein die Zeiten von Deiner Wohnung zur Arbeitsstelle.

Wie lange dauert es noch, bis Deine Kinder 15 bis 16 Jahre alt sind und ihre eigenen Wege gehen?

Zwei meiner Freunde waren Lokführer (ich durfte mitfahren auf einer E 94 München-Ost / Kufstein / München-Süd).
Ob diese Arbeitszeiten der Familie und der Gesundheit zuträglich sind?
vor allem eine Arbeit, die mir Spaß macht.

Wenn sich diese Hoffnung erfüllt, sei es Dir von Herzen gegönnt. Die Frage ist, ob Du nicht zu viel Eigenkapital in eine Sache investierst, die Dich später genauso enttäuschen kann.

Das hat nichts mit Deiner Eignung / Qualifikation zu tun, sondern dem gesamten Umfeld, das Du (genau wie bei BMW) nicht beeinflussen kannst.

Wenn Du auf eine Bewerbung zur Ausbildung/Umschulung eine Zusage bekommst, ist die Sachlage wenigstens in finanzieller Hinsicht ganz anders!


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Bezüglich der BOB und auf Grund der bestandenen Tests kann ich Dir zu 99 Prozent sagen, dass sie Dich nehmen, da ab Dezember viele Leute für das gewonnene Netz rund um Rosenheim gebraucht werden.
942087
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Beitrag von 942087 »

riedfritz @ 7 Mar 2013, 19:09 hat geschrieben:
Der Unterschied von BMW zur Bahn sind aber mit Sicherheit längerfristig geregelte Arbeitszeiten, eine bessere Arbeitnehmervertretung durch die Gewerkschaft, und wahrscheinlich geringere Wochenstunden.
Ich kenne zwar das Leipziger Niveau nicht, mit den Arbeitszeit- und auch Nachtschichtregelungen im Werk Regensburg kann kaum ein Betrieb in der hiesigen Region mithalten.
Da liegt genau der Hase im Pfeffer. Regensburg und die anderen bayrischen Werke sind nicht ansatzweise mit Leipzig zu vergleichen. In Leipzig lebt BMW alles das aus, was die in Bayern nicht können. Geregelte Arbeitszeiten? :angry: Im Grunde ja, wenn da nicht die kurzfristigen Schichtverlängerungen von heute auf morgen wären. Dann wird man ständig unter Druck gesetzt, das man ja nicht krank wird (Ich weiß, ist bei vielen Unternehmen so.). Dann hat man keine Chance sich weiterzuentwickeln. Man steht bis zur Rente am Band!! Da kann ich mir wirklich besseres vorstellen. B-) BMW fährt das Geld mit der Schubkarre raus, spart aber an seinen Mitarbeitern, wo sie nur können. Ich könnte mich unendlich darüber auslassen, das soll hier aber nicht der Gegenstand dieses Threads sein. ;)
Ich weiß, das zum Beispiel, Enercon hier in Magdeburg, Lokführer sucht. Und regional gibt es da einige Unternehmen die suchen. Nur eben ausbilden wollen die nicht, sondern fertige Lokführer beschäftigen. Also ich bewerbe mich jetzt bei der BOB und bei der OHE, dort könnte ich Triebfahrzeugführer im Metronom werden. Mal sehen, ob ich eine Chance habe.

Gruß
Marco
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Hallo 942087,

wichtig ist dass dich die Eisenbahn interessiert, das ist schon mal ein erster Schritt. Du bist aber in einer gesicherten Stelle, daher kannst du doch entspannt nach möglichen Umschulungsbetrieben suchen und musst nicht hetzen. Ich rate dir, nimm dir die Zeit.

Zahle auf keinen Fall selbst Geld für deine Umschulung! Ich verstehe nicht wieso das überhaupt Leute machen, denn es gibt so viele Möglichkeiten.

Darf ich fragen wieso du die DB nicht in Betracht ziehst? Davon schreibst du gar nicht, aber dort erhältst du mit die beste Qualität der Funktionsausbildung. Die DB sucht händeringend Lokführer und sicher auch im Osten. Frag doch einfach mal nach, es gibt sicher auch in deinem Bereich irgendwo die Möglichkeit dort umzuschulen.

Ich denke dir ist auch wichtig dass du nicht nur einen Abschluss hast, sondern dass du hinterher auch sicher bist und weißt was du da machst. Denn viele Umschulbetriebe bieten das nicht, da haben die Leute auch nach ihrer Prüfung (die ja leider immer noch das jew. EVU bzw. Umschulbetrieb nach Lust und Laune gestalten kann) keinen Schimmer von der Eisenbahn.
Such dir daher ein vernünftiges EVU.
In deiner Region ist doch auch Veolia sehr aktiv, hast du mal beim HEX nachgefragt? Mitteldeutsche Regiobahn wäre auch noch im Angebot.

Ein Tipp noch: Wenn du so viel Zeit wie möglich bei deiner Familie verbringen willst, dann gehe nicht in den Güterverkehr. Im Güterverkehr gibt es leider trostlose Zustände, es gibt nur wenige vernünftige EVU wo man so gut wie jeden Tag im eigenen Bett verbringt. Bei DB Schenker und einigen wenigen bist du nach jeder Schicht daheim, wie sich das gehört. Bei den meisten EVU bist du tagelang unterwegs und genießt ein Hotelleben, da ist nicht viel mit Familie und Freunden.
Ebenso gibt es leider im SGV mehr als genug Firmen die gegen Arbeitsschutzgesetze verstoßen und die wenigsten haben richtige Tarifverträge mit all den einhergehenden Rechten, denn es gehört zur Tätigkeit mehr als nur die Bezahlung!

Bei externen Umschulbetrieben landest du meist im Güterverkehr, denn viele SPNV-EVU bilden erstens selber aus und zweitens werden Leute von bestimmten Umschulbetrieben mittlerweile grundsätzlich nicht mehr genommen.
Die ganzen Klein-EVU im Güterverkehr nehmen natürlich jeden, weil sie Leute brauchen die alles mit sich machen lassen.

Wie gesagt, du wirst nicht immer am Wochenende oder zu Feiertagen daheim sein, aber im SPNV fährst du auf jeden Fall besser wenn du Wert auf soziale Kontakte, Freunde und Familie legst.
Im SGV kann man eigentlich nur zu Schenker oder eine Hand voll anderer EVU gehen, aber die haben meistens schon ihre Leute.

Was BMW in Leipzig da treibt ist wirklich eine Sauerei. Wieso wird das Werk in Leipzig nicht gleichberechtigt mit anderen BMW-Werken behandelt? Komme mir keiner mit Lebenshaltungskosten, denn in Dingolfing dürften die nicht höher sein als in Leipzig.

Ich wünsche auf jeden Fall viel Glück bei deiner Suche und hoffe du beherzigst einige Ratschläge des einen oder anderen hier. Suche auf jeden Fall in aller Ruhe und zahle auf keinen Fall selber!
Bewerbe dich bei der BOB und der OHE, da machst du nichts falsch, aber such dir auch mal noch Alternativen, vielleicht ja näher bei dir und versuche es auf jeden Fall auch bei der DB.
Martin H. hat geschrieben: Bezüglich der BOB und auf Grund der bestandenen Tests kann ich Dir zu 99 Prozent sagen, dass sie Dich nehmen, da ab Dezember viele Leute für das gewonnene Netz rund um Rosenheim gebraucht werden.
Was ist denn mit den Bestandsbeschäftigten? Da wird ja nicht jeder innerhalb des DB-Konzerns wechseln wollen und lange Anreisewege in Kauf nehmen, sofern man nicht eh schon ein Pendler, z. B. aus dem Osten ist.
Wie viele wechseln denn oder wollen wechseln?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich bin zu selten auf der Strecke, aber wechseln wollen nur einige Azubis und ein paar andere. Wie Du sagst, manche versuchen, wieder näher an den Osten zu kommen, andere ungebundene ins Werdenfelsnetz, und nicht zuletzt haben wir selber auf dieser Strecke zu wenig Personal, so dass Österreichische Lokführer fahren, teils aber auch eh schon rare Tf als Schließer.

Genaueres weiß ich aber nicht, und wenn, behielte ich Details für mich/die Bahn.
942087
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Beitrag von 942087 »

wichtig ist dass dich die Eisenbahn interessiert, das ist schon mal ein erster Schritt. Du bist aber in einer gesicherten Stelle, daher kannst du doch entspannt nach möglichen Umschulungsbetrieben suchen und musst nicht hetzen. Ich rate dir, nimm dir die Zeit.
Den Ratschlag werde ich auf jeden Fall berücksichtigen. ;)
Darf ich fragen wieso du die DB nicht in Betracht ziehst? Davon schreibst du gar nicht, aber dort erhältst du mit die beste Qualität der Funktionsausbildung. Die DB sucht händeringend Lokführer und sicher auch im Osten. Frag doch einfach mal nach, es gibt sicher auch in deinem Bereich irgendwo die Möglichkeit dort umzuschulen.
Auch da will ich es nochmal probieren.
In deiner Region ist doch auch Veolia sehr aktiv, hast du mal beim HEX nachgefragt? Mitteldeutsche Regiobahn wäre auch noch im Angebot.
Bei Veolia gibt es derzeit nur Stellenangebot bei der BOB. Beim HEX suchen sie nicht.
Was BMW in Leipzig da treibt ist wirklich eine Sauerei. Wieso wird das Werk in Leipzig nicht gleichberechtigt mit anderen BMW-Werken behandelt? Komme mir keiner mit Lebenshaltungskosten, denn in Dingolfing dürften die nicht höher sein als in Leipzig.
Ja ist leider so. Das Argument mit den Lebenshaltungskosten bringen die nicht, dafür aber, das sie das Werk auch weiter im Osten hätten bauen können und das wir uns dessen immer bewußt sein sollen. :angry:
Bewerbe dich bei der BOB und der OHE,
Das habe ich gestern bereits getan. Danke für die vielen Tipps. Ich werde es auf jeden Fall nochmal bei der DB probieren und wenn ich noch irgendwo ein EVU finde, auch dort. :)

Gruß
Marco
Guido
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Beitrag von Guido »

Auch von mir noch ein ergänzender Ratschlag: Wenn Dir Zeit mit Deiner Familie wichtig ist, dann laß Dich nicht auf Personaldienstleistungsgesellschaften ein. Da gibt es zwar auch solche und solche, also gute und miese, ohne jetzt Namen nennen zu wollen, aber letztenendes bist da auch immer woanders, auch mal längerfristig in anderen Regionen als der heimischen, also Finger weg von sowas.

Was als Unternehmen für Dich noch interessant sein könnte, ist die MEG (Mitteldeutsche Eisenbahn), da kläre aber vorher ob die ausbilden und wenn ja wo, denn die arbeiten bei der Ausbildung unter anderem mit der AVG zusammen.

Tja, und sonst habe ich herzlich gelacht, mit mehr Zeit für Familie. Ich weiß nicht, ob da da wirklich weißt worauf Du Dich einläßt. Schichtdienst rund um die Uhr, Du kannst zu jeder Zeit des Tages Dienstbeginn haben, also auch um 3 Uhr nachts, und zu jeder Zeit am Tage Feierabend haben, Schichtlängen von 6 bis 12 Stunden, jeden tag anders, bei einigen Ausbeuter-EVU im Güterverkehr auch gerne mal 14 oder 16 Stunden, da also auch Augen auf wo man sich bewirbt, es gibt auch da gute und weniger gute und ganz miese. JEDER Wochentag ist ein regulärer Arbeitstag, auch Samstag, Sonntag, Feiertag, Ostern, Pfingsten, Weihnachten. Man hat zwar hin und wieder am Wochenende frei, aber die überwiegende Anzahl der Wochenenden ist man arbeiten (zum Vergleich, ich habe etwa jedes 3. Wochenende frei, wobei es aber dabei vorkommen kann, daß man in den Samstag rein arbeitet und Montag früh um 5 schon wieder auf der Matte steht). Ich weiß nun nicht, wie es mit Deiner verfügbaren Freizeit aktuell ausschaut, aber daß Du als Tf mehr Zeit für Deine Familie bekommst als Du jetzt hast halte ich für unwahrscheinlich.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
942087
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Beitrag von 942087 »

Hallo Guido,
bei Zeitarbeitsfirmen bewerbe ich mich bestimmt nicht, ich weiß ja, wie BMW mit denen umgeht.

Warum reitet Ihr denn alle auf der Arbeitszeit herum? Zur Zeit ist es bei mir so:
Ich fahre jeden Tag insgesamt 240 km, nämlich zur Arbeit und zurück. Meine Familie sehe ich in der Frühschicht nur drei Stunden am Tag, in der Spätschicht gar nicht, denn die endet immer zwischen 22.45 Uhr und 0.30 Uhr zu Ende, je nach Monat und Auftragslage. dazu kommen dann immer noch eineinhalb Stunden für die Hinfahrt und eineinhalb Stunden für die Rückfahrt. Heißt, ich bin vor 1.30 Uhr nie zu Hause und muss aber wieder gegen 12.30 Uhr los, jeden Tag. :( Dann braucht man ja noch ein bisschen Schlaf, so daß auch der Samstag nach der Spätschicht versaut ist.
In der Frühschicht arbeite ich jeden Samstag um mit den vorhanden Überstunden, dann den Betriebsurlaub von Mitte Oktober bis Anfang November keinen Urlaub nehmen zu müssen. Den Urlaub brauche ich während der Ferien, weil ich vier schulpflichtige Kinder habe!
Also was bitte kann für mich noch beschissener werden?
Bei einem EVU bin ich zwar mal ein paar Tage weg, bekomme aber auch eiin paar Tage frei. Damit ist mir mehr gedient. Außerdem muss ich nicht mehr täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren sondern kann das auch mit der Bahn, hoffe ich jedenfalls. Gegen Schichten, Wochenend- und Feiertagsarbeit habe ich nichts, ist ja jetzt im Prinzip nicht anders.

Gruß
Marco
andreas
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Beitrag von andreas »

ziehe in die Nähe von Leipzig und dein Probleme sind gelöst....

so ein geiles Haus kann ich gar nicht haben, daß ich jeden Tag 120 km einfach pendeln würde.....
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Oh ja, die Pendelei mindert deinen Lohn so sehr, dass du am Ende eigentlich nix richtig über hast. Ich würde auch eher umziehen und mich freuen, dass ich halbwegs geregelte Arbeitszeiten habe.

Andererseits stelle ich mir das Leben als Lokführer weitaus spannender vor als das eines Bandarbeiters.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ 942087

Ich schließe mich den Empfehlungen von andreas und Bayernlover an. Suche Dir eine Wohnung näher am Werk und gib einen sicheren Arbeitsplatz nicht auf.


Von den Arbeitszeiten kommst Du von dem Regen in die Traufe und von der Zeit, die Du mit Pendeln verbringen musst, erst recht. Und wenn Deine Schicht bei einem EVU um 2:45 Uhr beginnt, musst du mit dem Auto fahren, denn da fährt kein ÖPNV. Du sollst ja die ersten Pendler zur Arbeit bringen ;)
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Beitrag von riedfritz »

Ich fahre jeden Tag insgesamt 240 km, nämlich zur Arbeit und zurück.          Warum reitet Ihr denn alle auf der Arbeitszeit herum?


Hättest Du in Deinen Personalien den Wohnort eingetragen oder dies schon früher erwähnt, hätten wir uns in etwa ein Bild machen können, also wirf uns nicht mangelnde Information vor.

Es ist ja noch gar nicht sicher, dass sich das als Lokführer ändert.
Bei BMW und Audi gibt es Schichtbusse, als Lokführer musst Du das wahrscheinlich mit dem Privat-PKW bewerkstelligen, denn zum Schichtbeginn fährt evtl. kein öffentliches Verkehrsmittel.

Ohne die Autofirmen und ihre Zulieferer würde es bei Euch mit Arbeitsplätzen aber auch duster aussehen, das kann man mit den Automobilstandorten in Bayern in keiner Weise vergleichen! Hier ist der Arbeitsmarkt fast leergefegt. Wem es bei BMW Regensburg nicht passt, der geht zu Audi nach Ingolstadt. Hat aber mit Deinem Problem recht wenig zu tun.


Viele Grüsse,

Fritz
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Beitrag von TramBahnFreak »

riedfritz @ 8 Mar 2013, 19:00 hat geschrieben:Hättest Du in Deinen Personalien den Wohnort eingetragen oder dies schon früher erwähnt, hätten wir uns in etwa ein Bild machen können, also wirf uns nicht mangelnde Information vor
Hat er doch? :huh:
942087 @ 7 Mar 2013, 16:31 hat geschrieben:Ich fahre jeden Tag 120 km zur Arbeit und wieder zurück.
andreas
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Beitrag von andreas »

wie ist das jetzt eigentlich bei der S-bahn München - fängt man da immer am Ostbahnhof an oder kanns einen da auch mal zum Schichtbeginn nach Nannhofen oder Kreuzstraße verschlagen?
Die Schicht wird dann ja auch kaum da enden oder? (irgendwo reizen würds mich nämlich nach wie vor)
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

andreas @ 8 Mar 2013, 21:32 hat geschrieben: wie ist das jetzt eigentlich bei der S-bahn München - fängt man da immer am Ostbahnhof an oder kanns einen da auch mal zum Schichtbeginn nach Nannhofen oder Kreuzstraße verschlagen?
Die Schicht wird dann ja auch kaum da enden oder? (irgendwo reizen würds mich nämlich nach wie vor)
Dienstbeginn und Dienstende sind immer am Ostbahnhof oder in Steinhausen.
Wenn der erste Zug woanders startet, dann gibt es bei der S-Bahn München eine Gastfahrt mit voller Arbeitszeitanrechnung dorthin.
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Beitrag von Martin H. »

Tatsächliche Tätigkeitsaufnahme kann natürlich in Tutzing oder Grafing sein, die Arbeitszeit wird aber immer ab/bis Ostbahnhof gerechnet mit Gastfahrten in Zügen oder teilweise auch mit dem Taxi.

Zumindest bei der DB/S-Bahn München.


zu langsam
andreas
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Beitrag von andreas »

danke
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