[M] P-Wagen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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ropix
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Beitrag von ropix »

Muc_train @ 22 Apr 2013, 00:13 hat geschrieben: Ich bin mir nicht ganz sicher obs beim Anfahren oder bei halten, war, aber da hat man immer so ein "Einrastgeräusch" gehört, wo etwas so ist wie die Handbremse beim Auto. Also so ein knak, knak, knak wie wenn was über mehrere Stufen einrastet. Kann mir jemand weiterhelfen, was das ist?
Drrrrr könnte ich bieten. Das wäre der zurückgestellte Fahrschalter. Ansonsten legt die Festhaltebremse beim P per Druckluft an. Das macht Zisch und beim auslösen nochmal Zisch. Ich glaub kaum dass sich jemand die Mühe macht stattdessen jedesmal die Handbremse anzulegen.

Dui dui dui wäre die Fortschaltung der Entwerter. Je nach Fahrer laufen die vielleicht irgendwann zwischen gar nicht, Abfahrt oder Ankunft oder auch schonmal im Stehen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

MVG-Wauwi @ 22 Apr 2013, 08:24 hat geschrieben: Ich kenne keinen einzigen in D. Hättest Du mal ein Beispiel von einem Busbetrieb mit Türautomatik an der ersten Tür?
In D spontan nicht, sonst wär mir Linz und $irgendwo in der Schweiz eingefallen.
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Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

ich danke ganz herzlich für die zahlreichen Antworten. Schon sehr spannenden wie viele Geräusche so ein schöner P-Wagen machen kann :-).

das Drrrrrr ist also der Fahrschalter, vielen Dank für die Info. Das ist der große Hebel wo man hier bei dem Text auf dem Führerstandbild sieht?
MaxM
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Beitrag von MaxM »

Der Fahrhebel ist der Hebel links neben den Instrumenten, der große da. Und der macht in der Tat schöne Geräusche beim P-Wagen. :)
Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

MaxM @ 22 Apr 2013, 16:57 hat geschrieben: Der Fahrhebel ist der Hebel links neben den Instrumenten, der große da. Und der macht in der Tat schöne Geräusche beim P-Wagen. :)
ja da hast du recht, lauter schöne Geräusche von dem P-Wagen. Ich hoffe die P-Wagen werden noch ganz lange eingesetzt und auch hoffentlich dann, wenn die Avenios laufen.

Vielen Dank für die ganzen Infos
Stefan
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Was glaubst wie laut und unschön die Geräusche werden, wennst den Hebel zu schnell vor drückst. :lol: Oder evtl. auch nach hinten.

Bei der Fahrzeuggeneration brauchst noch das richtige Gespühr, wie Du die Kiste in allen Zuständen flott aber trotzdem komfortabel+sicher für die Insassen bewegen kannst.
Muc_train
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Beitrag von Muc_train »

He he, ja ich finde das macht auch den Scharm aus, da spürt man gleich das Geschick des Fahrers :-). Gabs drum früher die Geatronik (sorry is bestimmt falsch geschrieben).
MaxM
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Beitrag von MaxM »

Ich war heute mit dem 2006 unterwegs, da hab ich den Fahrhebel interessanterweise nicht hören können.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Muc_train @ 22 Apr 2013, 23:58 hat geschrieben:[...]
Scharm
[...]
Geatronik (sorry is bestimmt falsch geschrieben).
Geamatic ist das richtige Wort, und, bitte als konstruktive Kritik und nicht als persönlichen Anwurf zu verstehen, Deine Schreibweise von Charme tut schon fast in den Augen weh ... ;)
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kometMUC
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Beitrag von kometMUC »

Muc_train @ 22 Apr 2013, 23:58 hat geschrieben: He he, ja ich finde das macht auch den Scharm aus, da spürt man gleich das Geschick des Fahrers :-). Gabs drum früher die Geatronik (sorry is bestimmt falsch geschrieben).
Das war eine "Geamatic"... eine druckluftbetriebene "Automatisierung" des Fahrhebels. Hat sich aber nie durchgesetzt - war wohl einfach doch ein wenig zu seltsam in der Bedienung.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

kometMUC @ 23 Apr 2013, 17:34 hat geschrieben:Das war eine "Geamatic"... eine druckluftbetriebene "Automatisierung" des Fahrhebels. Hat sich aber nie durchgesetzt - war wohl einfach doch ein wenig zu seltsam in der Bedienung.
Das vielleicht weniger, aber eine Elektronik, die eine Hydraulik steuert, die ihrerseits wieder einen mechanischen Fahrschalter bewegt, ist nicht nur aus heutiger Sicht ein wenig "von hinten durch die Brust ins Auge". Aber mei, damals war das Stand der Technik für solche Anforderungen, wie sie für die Mehrfachsteuerung erforderlich gewesen wäre (bzw. bei den M5 auch erforderlich war). Direkte Weiterleitung des Fahrstroms von Fahrzeug zu Fahrzeug per Kabel war ja einige Jahre vorher aus Gründen der Unfallgefahren untersagt worden.

Das war jedenfalls definitv nicht "druckluftbetätigt" (sprich pneumatisch).
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Beitrag von Auer Trambahner »

Das die Geamatik nicht mehr weiterbetrieben wurde liegt auch an der Ersatzteilversorgung.
Krieg mal Germaniumdioden und solche Sparifankal.
Dann hatte die ganze Steuerung bisweilen tatsächlich so manches sicherheitsrelevante Problem, wie zum Beispiel als Gleitschutz die E-Bremse in 0 Stellung fahren und erneut anfangen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Is das Verbot mit dem Fahrstrom eine Münchner oder Bostrab-West Spezialität gewesen? Bei den Tatras gibts ja z.B. Betriebe die nur 1 Abnehmer bei Mehrfahrtraktion anlegen aber auch welche, die mit mehreren Stromabnehmern oben fahren.

So dunkel erinnere ich mich an P-Fahrten mit Geamatic, aber lang is her.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

spock5407 @ 23 Apr 2013, 19:00 hat geschrieben:Is das Verbot mit dem Fahrstrom eine Münchner oder Bostrab-West Spezialität gewesen? Bei den Tatras gibts ja z.B. Betriebe die nur 1 Abnehmer bei Mehrfahrtraktion anlegen aber auch welche, die mit mehreren Stromabnehmern oben fahren.

So dunkel erinnere ich mich an P-Fahrten mit Geamatic, aber lang is her.
Müsste ich ehrlich gesagt passen, ob das Verbot eine Münchner Spezialität war oder nicht; vermutlich gab es ähnlich wie mit der Breite der Hallentore im ex-Btf.3 einen entsprechenden Unfall mit Personenschaden als Anlass. Aus München exisitieren jedenfalls durchaus Fotos, die den Einsatz derart gekoppelter M3-Tw auf dem 25er zeigen.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Auer Trambahner @ 23 Apr 2013, 18:19 hat geschrieben:Krieg mal Germaniumdioden und solche Sparifankal.
Gehen, kaufen?

Gruß Michi
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Dass die Geamatic sich nicht durchgesetzt hat würde ich so nicht unterschreiben - sie war doch in sehr vielen Fahrzeugen im Einsatz. Irgendwann ist die Geamatic halt bedingt durch den technischen Fortschritt arbeitslos geworden, und bei den verbleibenden Fahrzeugen hat sich die Wartung nicht gerechnet, vorallem, weil es bei diesen halt doch nur eine Komfortfunktion war.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
mrj
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Beitrag von mrj »

Michi Greger @ 25 Apr 2013, 18:16 hat geschrieben: Gehen, kaufen?

Gruß Michi
Wäre das der passende Ersatztyp?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

mrj @ 25 Apr 2013, 20:53 hat geschrieben: Wäre das der passende Ersatztyp?
Keine Ahnung. War nur das erste Suchergebnis für "Germaniumdiosde".
Aber wenn das Argument "spezielle Ersatzteile sind nicht mehr erhältlich" stimmen würde, müßten wir alle P-Wagen außer Betrieb nehmen und die derzeit laufenden HUs bleiben lassen. Man kann alles nachkaufen...

Gruß Michi
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mrj
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Beitrag von mrj »

Nicht umsonst sind die CNC-Fräsen und sogar 3D-Drucker längst erfunden ;)
Im Prinzip kann man fast alles an Mechanik und Elektromechanik heutzutage nachbauen...
VossBär
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Beitrag von VossBär »

mrj @ 26 Apr 2013, 21:49 hat geschrieben: Nicht umsonst sind die CNC-Fräsen und sogar 3D-Drucker längst erfunden ;)
Im Prinzip kann man fast alles an Mechanik und Elektromechanik heutzutage nachbauen...
Vollkommen richtig.
Allerdings gilt es hier, die komplette Zeichnung in den PC zu übertragen.
Klar, das braucht man einmal machen, dann kann man immer wieder die Maschinendaten daraus generieren.
Aber gefräst muß es trotzdem werden. Und manche Gußteile kann man nicht nachfräsen, weil ab einem bestimmten Bearbeitungspunkt das Teil nicht mehr einspannbar ist.
mrj
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Beitrag von mrj »

Auch dafür gibt es heute Bearbeitungsverfahren mit Lasertechnik - da sind die Grenzen weit jenseits dessen, was früher für Gußteile galt.
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

Und es gibt durchaus Firmen, die sich auf die Herstellung von speziellen Ersatzteilen spezialisiert haben. So habe ich letztes Jahr auf der Maintain die Firma German Machine Parts kennen gelernt. ;)

Gruß,
Sven
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

PascalDragon @ 27 Apr 2013, 13:30 hat geschrieben: Und es gibt durchaus Firmen, die sich auf die Herstellung von speziellen Ersatzteilen spezialisiert haben. So habe ich letztes Jahr auf der Maintain die Firma German Machine Parts kennen gelernt. ;)

Gruß,
Sven
Was aber auch sehr viel bringt, wenn einem die Wartungskosten expoldieren. Auch wenn es hier einige anscheinend immer noch net wahrhaben wollen, die Zeit dieser Fahrzeuge im Liniendienst ist nunmal fast um. Spätestens wenn zum Jahresende die neuen Avenios kommen, werden die P wohl nur noch Reserve sein.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Stehen die im Dezember wirklich zugelassen auf der Matte samt ausgebildetem Personal?

Mal sehen, immerhin wird derzeit ja doch recht viel Geld in die P investiert.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Erst müssen die Avenios wirklich mal da sein, zugelassen und im Betriebsdienst sich bewährt haben. Dann kann man mal weitersehn.

Vielleicht können wir dann mal nen nen P-Zug inkl. Fahrlehrer mieten? :) Ich würd schonmal für ne Stunde zahlen.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Lazarus @ 27 Apr 2013, 13:35 hat geschrieben:
PascalDragon @ 27 Apr 2013, 13:30 hat geschrieben: Und es gibt durchaus Firmen, die sich auf die Herstellung von speziellen Ersatzteilen spezialisiert haben. So habe ich letztes Jahr auf der Maintain die Firma German Machine Parts kennen gelernt.  ;)

Gruß,
Sven
Was aber auch sehr viel bringt, wenn einem die Wartungskosten expoldieren. Auch wenn es hier einige anscheinend immer noch net wahrhaben wollen, die Zeit dieser Fahrzeuge im Liniendienst ist nunmal fast um. Spätestens wenn zum Jahresende die neuen Avenios kommen, werden die P wohl nur noch Reserve sein.
Ich bestreite nach wie vor, dass da irgendwelche "Wartungskosten explodieren" !

Die Art und Weise, wie man sich um ein überwiegend "mechanisches" Fahrzeug kümmern muss, ist nur einfach anders als bei einem überwiegend "elektronischen" Fahrzeug. Bei letzterem kann man im Prinzip drauf warten, dass der Bordcomputer im Rahmen von System-Selbsttests Fehlermeldungen für einzelne Teilbereiche ausspuckt und die betroffenen (elektronischen) Komponenten dann einfach gegen neue bzw. aufgearbeitete Bauteile zu tauschen.
Mechanische Bauteile auch an den modernen Fahrzeugen müssen genauso wie bei den alten einfach von Zeit zu Zeit mittels menschlichen Geschicks auf ihren Zustand kontrolliert, und sei es nur, dass entsprechende Messwerkzeuge zum Einsatz kommen, und dann hat der Mensch eben zu entscheiden, passt noch oder nicht.

Und bei den P sind im Prinzip eben quasi ALLE Bauteile mechanisch, was nichts anderes heißt, man muss sich um Rahmen einer vorbeugenden Wartung einfach mehr Bauteile mal anschauen und "menschlich diagnostizieren" als bei den modernen.
Umgekehrt möchte ich lieber noch gar nicht wissen, wie es mit der Beschaffung von Elektronik-Komponenten für R2-Redesigner in sagen wir mal 10 Jahren aussieht - was ist dann nach knapp dreißig Jahren partout nicht mehr lieferbar, weil die Basis-Bauteile eben weltweit nicht mehr gefertigt werden ? 45 Einsatzjahre im Liniendienst sehe ich da aus heutiger Sicht auf keinen Fall; eher wird es schon richtig Aufwand sein, davon ein Museumsfahrzeug einsatzfähig zu halten ...

Im Umkehrschluß, was am P als defekt und austauchschwürdig erkannt wird, können Schlosser, Spengler und Elektriker ohne große Klimmzüge in Ordnung bringen. Und auch die typischen kleinen Pkw-Unfälle fallen unter diese Kategorie. Und was wirklich verschlissen ist, kann gerade heutzutage von spezialiserten Zulieferern (siehe PascalDragons Beispiel) noch nachgeliefert werden.


Auf den Punkt gebracht:
Natürlich entsprechen sie nicht mehr heutigen Anforderungen und Erwartungen - aber unter den Bedingungen weiter wachsender Fahrgastzahlen und nur langsam darauf anpassbarem Wagenpark sind Sie die nächsten Jahre eine unverzichtbare Ergänzung, weil die Kernaufgabe "Fahrgasttransport" damit problemlos und mit höchster Leistungsfähigkeit erledigt werden kann !
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Lazarus @ 27 Apr 2013, 13:35 hat geschrieben:Was aber auch sehr viel bringt, wenn einem die Wartungskosten expoldieren.
Zum Thema Kosten würde ich dir jetzt gerne was erzählen - aber das darf ich dann wohl leider wirklich nicht hier reinschreiben, Stichwort Firmengeheimnisse. Nur soviel: ich sehe in der Arbeit die Kosten sowohl für Variobahn und Avenio wie auch für P-Wagen...
Auch wenn es hier einige anscheinend immer noch net wahrhaben wollen, die Zeit dieser Fahrzeuge im Liniendienst ist nunmal fast um.
Weshalb auch aktuell sechsstellige Summen in die P-Wagen investiert werden?
Spätestens wenn zum Jahresende die neuen Avenios kommen, werden die P wohl nur noch Reserve sein.
Nenne einen konkreten Termin, und wir werden dir mal wieder vorhalten, was aus deinen Behauptungen geworden ist. Wäre nicht das erste Mal...

Gruß Michi
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Beitrag von mrj »

Es gibt vermutlich keinen konkreten Termin, denn erstens müssen die Avenios auch erstmal stabil laufen.
Dazu kommt noch, dass die Fahrgastzahlen ja wohl weiter steigen und damit auch weiter Wagen mit großem Fassungsvermögen Mangelware bleiben. Vorstellen könnte ich mir allerdings, dass man versuchen wird, außerhalb der HVZ auf die P-Wagen zu verzichten.

Zu den Wartungskosten: Wenn man einmal richtig Geld in die Hand nimmt bzw. genommen hat, dürften die laufenden Wartungskosten für die nächste Zeit sich in überschaubarem Rahmen halten. Außerdem muss sich die Investition in die Wagen auch amortisieren - und nur mit ein paar Monaten Betrieb und den Sonderfahrten wird das wohl nicht reichen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Solange es immer noch so eng wie etz is, die Fahrgastzahlen steigen und die P-Züge mit vertretbaren Mitteln instandgehalten und eingesetzt werden können, wäre es töricht, sie nicht für die HVZ zu nutzen.

Ich sehe kein Problem, sie auf HVZ-Kursen bis zum Ende ihrer neuen Frist einzusetzen. Kein vorhandenes oder aktuell in Produktion befindliches Fahrzeug für München kann die Mengen an Leuten befördern wie ein P-Zug. Und ich vermute mal, mit den günstigsten Kosten/Platzkm. Denn bezogen auf ihre Kapazität sind sie leicht und haben am wenigsten installierte Leistung/Platz (was die fehlende Rückspeisemöglichkeiten mindestens aufwiegen dürfte) . Und bis auf die Telematik gibts keine Elektronik oder Software die vielleicht mal spinnt.
Auch Kapitalkosten dürften sie kaum mehr aufweisen, da sie (vermute ich mal) nur noch mit Restbuchwert zzgl. aktivierte Kosten aus den zuletzt durchgeführten Fristarbeiten in den Büchern stehen.

Und: ausserhalb des Liniendienstes kann er gutes Geld für Sonderfahrten verdienen.

Insofern schätz ich nen P-Zug als ziemlich effizientes und durchaus wirtschaftliches Fahrzeug ein.
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

spock5407 @ 27 Apr 2013, 16:13 hat geschrieben:Vielleicht können wir dann mal nen nen P-Zug inkl. Fahrlehrer mieten?  :) Ich würd schonmal für ne Stunde zahlen.
Da wär ich voll dabei! :lol: (und damit wir niemanden stören am besten in der Ackermannschleife :P )

Gruß,
Sven
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