Eine Frage für Gleisplan-Entwerfer und -Wissende (der richtigen Eisenbahn): Unlängst bin ich nach langer Zeit wieder einmal über den Spessart gefahren und sehe in Laufach die zwei Schiebemaschinen stehen; mit schnellem Blick sehe ich auch die Weichenverbindung zu deren Wartegleis ... und wundere mich. Schnell am Internet nachgeschaut:
Gleisplan von Laufach
Tatsächlich: Die Weichenverbindung (W31/32) ins Wartegleis ist eindeutig falsch herum! Man würde sich doch erwarten, dass man zumindest mit einer Lok direkt=ohne Richtungswechsel hinter den nachzuschiebenden Zug fahren kann; und dass eine über das falsche Gleis zurückkommende Nachschiebelok direkt in das Wartegleis fahren kann!
Ok: Der zweite Grund zählte heutzutage nicht mehr, weil ziemlich sicher auf der (durch mindestens ein Blocksignal unterteilten - mehr habe ich nicht gesehen) Strecke die Schiebeloks am richtigen Gleis zurückkehren; und für diesen Fall liegen nun beide Weichenverbindungen zwischen den durchgehenden Hauptgleisen eh schon "falsch": Die obere (W1/2) ermöglicht keinen Wechsel vom herunterkommenden Hauptgleis nach Gleis 2; und die untere (W33/34) liegt hinter dem Anschluss des Wartegleises - daher ist für eine zurückkehrende Schiebelok bei der Fahrt ins Wartegleis sowieso ein Wenden nötig.
Zu Zeiten des Dampflokbetriebs war andererseits das Wenden nicht so schwierig, weil kein Führerstandswechsel nötig war (oder darf sich den ein Lokführer heute für eine kurze Verschubfahrt auch ersparen???); aber trotzdem hat es Zeit gekostet ...
Quintessenz: Die Weichen liegen "laut Lehrbuch" eindeutig falsch herum. Warum??? (historisch? betrieblich? ...)
Den Gleisplan von Geislingen habe ich mir daraufhin auch angeschaut: Dort gibt's jedenfalls das Gleis 18, das perfekt liegt: Von unten mit einer Bewegung an den Zug; und bei Rückfahrt über W62,61,59,60 und dann 14 direkt zurück - aber ich weiß nicht, wie dort der Betrieb tatsächlich läuft. Andere Bahnhöfe am Fuß von Rampen habe ich mir nicht angeschaut ...
Anschluss des Wartegleises in Laufach
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Tatsächlich läuft der Betrieb so, dass beinahe alle Züge in Geislingen West ihre Schiebelok bekommen. Lediglich in Ausnahmefällen bzw. bei Personenzügen wird erst ab Geislingen geschoben. Dort wird als Zugfahrt reingefahren, als Rangierfahrt geradeaus weiter (in der Regel in das Stumpfgleis zwischen den beiden Hauptgleisen nach Süßen) und nach Richtungswechsel direkt auf den Zug. Gleis 18 in Geislingen wird (neben den anderen Stumpfgleisen auf dieser Seite sowie selten Gleis 1 und 6) meist nur als Abstellung bzw. "Warteposition" für die Schiebeloks genutzt.hmmueller @ 1 May 2013, 10:39 hat geschrieben: Den Gleisplan von Geislingen habe ich mir daraufhin auch angeschaut: Dort gibt's jedenfalls das Gleis 18, das perfekt liegt: Von unten mit einer Bewegung an den Zug; und bei Rückfahrt über W62,61,59,60 und dann 14 direkt zurück - aber ich weiß nicht, wie dort der Betrieb tatsächlich läuft. Andere Bahnhöfe am Fuß von Rampen habe ich mir nicht angeschaut ...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Danke für die Info - ich hab's mir fast schon gedacht, weil in Geislingen West das eine Stumpfgleis auch perfekt liegt und rot markiert ist (und die Kurve von Geislingen West nach Geislingen auch einen ganz schönen Widerstand haben wird ...).
Wieso in Laufach die Weichenverbindungen so liegen, wie sie liegen, (nämlich unbequem ...) bleibt weiterhin ein Rätsel?
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Ja. Man könnte spekulieren dass da mal deutlich mehr, eventuell so eine Art BW gewesen ist die auch Richtung Bahnhof angebunden war - aber alles was ich bislang gefunden hab zeigt, die drei bayerischen Grundsätze doch recht gut - das war schon immer so, warum anders machen und da könnt ja jeder kommenhmmueller @ 2 May 2013, 14:30 hat geschrieben: Wieso in Laufach die Weichenverbindungen so liegen, wie sie liegen, (nämlich unbequem ...) bleibt weiterhin ein Rätsel?

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Guter Hinweis.ropix @ 2 May 2013, 20:34 hat geschrieben:Man könnte spekulieren dass da mal deutlich mehr, eventuell so eine Art BW gewesen ist ...
Unter der URL http://www.wanderclub-edelweiss-dudenhofen...html?&tx_ttnews[lang]=0&tx_ttnews[pointer]=1&tx_ttnews[tt_news]=440&tx_ttnews[backPid]=761&cHash=11ce434bd5 (wie kriegt man sowas mit eckigen Klammern in ein URL-Tag?) habe ich folgendes gefunden: "Führung mit Herrn Volgmann (Fachkompetent für die Bahnstrecke und Betrieb) ... Dies ist der Grund für die außergewöhnlich umfangreichen Gleisanlagen in den Bahnhöfen Heigenbrücken und Laufach, wo sich ein größerer Lokschuppen befand und erklärt auch, warum das kleine Heigenbrücken lange Zeit Schnellzugstation war und als Sommerfrische aufblühte."
Und unter http://www.bw-aschaffenburg.de/Bahngeschichte_NAH.htm steht auch noch ein wenig ... aber ganz konkret auf meine Weichen geht niemand ein

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Keine schöne Lösung, aber besser als nichts: Einen Kurz-URL-Dienst wie z.B. bitly benutzen.hmmueller @ 2 May 2013, 23:30 hat geschrieben: (wie kriegt man sowas mit eckigen Klammern in ein URL-Tag?)
[img]http://web176.s06.speicheranbieter.de/ef/ttddampf.png[/img]
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Signaturen können bis zu 50 Zeichen lang sein und
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