Nachdem es ganz gut in das Thema passt, zeige ich hier mal zwei Netzpläne, die ich – den historischen Plänen nachempfunden – in den letzten Tagen gezeichnet habe. Es handelt sich um das Berliner Schnellbahnnetz der BVG von 1987 und um den S- und U-Bahn-Netzplan der Deutschen Reichsbahn von 1988.
Das Schnellbahnnetz der BVG aus Berlin (West) entstand 1987 zur 750-Jahr-Feier der Stadt. Erst drei Jahre zuvor hatte die BVG die S-Bahn im Westteil der Stadt übernommen, 1985 wurde erstmals ein Netzplan in diesem Format veröffentlicht. Neu waren die Bezeichnungen der U-Bahnen als
U1 etc. (bisher nur
Linie 1), bei der S-Bahn wurden überhaupt erstmals Liniennummern eingeführt. Im Plan von 1987 neu war die verlängerte Strecke der U8 nach Paracelsus-Bad und der Probebetrieb der Berliner M-Bahn, die nur wenige Jahre später komplett verschwinden sollte...
Die Strecken der BVB (BVG Ost) waren in dünner Strichstärke dargestellt, die S-Bahnstrecken in Ostberlin nur angedeutet (
Bahnhöfe, die nicht mit den Zügen der BVG zu erreichen sind). Die U-Bahnlinien U6 und U8 sowie die S2 durchfuhren die Bahnhöfe in Ostberlin ohne Halt (
Bahnhöfe, auf denen die Züge nicht halten), lediglich am Bahnhof Friedrichstraße konnte umgestiegen werden.
Das Gegenstück dazu ist der Netzplan der Deutschen Reichsbahn. Noch bis 1983 waren die Westberliner S-Bahn-Strecken – die von der DR betrieben wurden – in den Netzplänen enthalten. Nachdem die BVG sie übernommen hatte, verschwanden die Weststrecken aus den Plänen, die Stadt wurde zusammengeschrumpft und der Bezirk Potsdam in eine
Nebenkarte verfrachtet.
Die
in den S-Bahntarif einbezogenen Strecken sind Regionalzugverbindungen. Die Regionalzüge, die um Westberlin kreisten, wurden als »Sputnik« bezeichnet. Viele der Bahnhöfe, wie Falkenhagen, Hennigsdorf Nord und Bergholz, die vom reinen Umsteigeverkehr lebten, sind heute stillgelegt. Andere existieren noch, haben aber längst nicht mehr dieselbe Bedeutung, so beispielsweise der Bahnhof Potsdam Hauptbahnhof, der heute als Potsdam Pirschheide bekannt ist.
Die Netzpläne wurden mit Illustrator gezeichnet und sind auch als PDF verfügbar:
Schnellbahnnetz BVG 1987 (99 KB),
S-/U-Bahn-Netzplan der DR 1988 (87 KB)