Bayrische Landespolitik

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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

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autolos
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Beitrag von autolos »

Entenfang @ 17 Jun 2013, 12:43 hat geschrieben: Absurd ist vor allem das dregliedrige Schulsystem, das Kinder schon nach der 4.Klasse in Schubladen schiebt. Die strikte Zuweisung anhand von Noten nach der 4. Klasse ist absolut ungerecht. Lehrer sind nicht immer objektiv und können es einem unbeliebten Schüler oder unbeliebten Eltern so heimzahlen. Und glaube mir, ich habe selber Erfahrung mit Mobbing durch einen Lehrer in der 8. Klasse gemacht. Das haben meine Eltern aber ganz schnell beendet und dann hat er sich jemand anders ausgesucht und weitergemacht. Wer weiß eigentlich besser als die Eltern, was das beste für ihr Kind ist? Sicher nicht die Lehrer.
Richtig, kaum einer wird dann sein Kind auf die Haupt/Mittelschule schicken, aus gutem Grund. Ich behaupte einfach mal, dass die dort vermittelten Lerninhalte eher mager ausfallen. Außerdem weiß ich von einem Bekannten von einem massiven Drogenproblem an einer Mittelschule in der Nähe von München, womit sich wohl auch die Polizei schon mehrfach beschäftigt hat und über das Niveau kann man als Abiturient nur lachen.
Dass niemand sein Kind auf die Realschule schickt, halte ich für ein Gerücht. In BaWü gilt seit dem Politikwechsel die freie Entscheidungswahl durch die Eltern und dort gehen den Realschulen auch nicht die Schüler aus.
So viel zum Thema Schulpolitik aus der Sicht eines Ex-Schülers, der froh war als er sein Abi in der Tasche hatte und nicht mehr dorthin musste ;)


Die Polizei hat sich an Gesetze zu halten. Wenn das immer der Fall wäre, warum sollte man dann etwas gegen Kennzeichnungspflicht haben?
Warum sollte man alle Bürger unter Generalverdacht stellen und Steuergelder verschwenden, um sinnlose Online-Fahndungen durchzuführen?
Was du "Untergrabung der Kollogialität" nennst, ist für mich Aufdecken von Straftaten. Wenn polizeiliche Straftäter durch die eigenen Kollegen gedeckt werden, ist das inakzeptabel.


Wer wohl hier den sehr sachlichen Stil durch sinnlose Worte unterbricht?
Eigene Erfahrungen sind oft Grundlage für Wahlentscheidungen, aber sie sind oft auch singulär oder selektiv. Insbesondere dem ehemaligen User Autobahn hat man oft zu recht den Vorwurf gemacht, sein eigenes Lebensumfeld als maßgeblich darzustellen. Insofern halte ich Deine Erfahrungen für einen wichtigen Beitrag, aber sie stellen halt nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Alltag dar. Ob die weiterführende Schule nach der vierten Klasse richtig ist, darüber kann man sicher diskutieren, es gibt auch viele Studien dazu, die aber kein eindeutiges Ergebnis zeigen. Insofern ist der von Dir formulierte Vorwurf, das bestehende System in Bayern wäre absurd, eine mutige Aussage, die zu belegen wäre. Deine Erfahrungen aus der achten Klasse dazu sind dann ja auch von der Grundschulzeit weit entfernt. Ich bestreite nicht, dass Lehrer des Mobbings fähig sind und auch Lieblingsschüler haben. Aber im Hinblick auf eine Empfehlung für die weiterführende Schule ist das vollkommen unabhängig von der Anzahl der Schuljahre. Und wenn Du von Schubladen sprichst, könntest Du dann erkären, was Du damit zum Ausdruck bringen möchtest?

Ich habe, auch als Mitglied verschiedener Elternbeiräte, eine Erfahrung gemacht, die es nahelegen würde, dass es eher die Lehrer, weniger die Eltern sind, die wissen, was gut für die Schüler ist. Aber es gibt Beispiele für beides, und ich vermag hier kein eindeutiges Urteil zu fällen.

Was die Qualität der Haupt-/Real-/Mittelschulen angeht, lehnst Du Dich auch sehr weit aus dem Fenster, da Du eine solche Schule nicht besucht hast, behaupte ich mal, zu weit. Drogenprobleme sind im Übrigen keine Schulartenproblem und treten an Gymnasien genauso auf wie an Gesamtschulen, Realschulen, Hauptschulen und Mittelschulen, an Schulen mit Oberstufe möglicherweise sogar häufiger, da dort mehr ältere Schüler sind, aber das weiß ich nicht.

Die Polizeit hat sich, wie du schreibst, an Gesetze zu halten. Das Folgeargument ist aber nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. Man könnte ja mit dem gleichen Recht sagen, wer nichts zu verbergen hat, hat auch kein Problem mit Vorratsdatenspeicherung u.ä. Aber eine Möglichkeit, Polizisten zu identifizieren, halte ich auch für eine sinnvolle Möglichkeit, aber nicht mit Klarnamen. Umgekehrt müssten dann aber wirklich friedliche Demonstranten sich gegen vermummte Mitdemonstranten wehren und Gewalttaten aus der Demonstration heraus zur Anzeige bringen, falls bekannt mit Namensnennung der Täter.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Es ist jedem selbst überlassen, wem er wählt!
Definitiv. Das ist der Sinn von freien Wahlen. :P
Hier werden lediglich Argumente ausgetauscht.
Nur, man sollte eben auch andere Bundesländer anschauen, wie da regiert wird...
Mach ich doch. In BaWü hat der Politikwechsel viel gebracht.
sein eigenes Lebensumfeld als maßgeblich darzustellen.
[...]aber sie stellen halt nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Alltag dar.
Das ist kein Einzelfall. Ich tausche mich durchaus mit anderen Schülern aus, habe auch Nachhilfe in Mathe gegeben. Weitere Fälle von völligem Versagen der Lehrer. Wenn in einer Matheschulaufgabe der 9.Klasse 1xNote1, 0xNote2, paar Note 3 und der Rest 4 und schlechter ist, liegt das sicher nicht nur an den Schülern. Und wenn du Notenwillkür bestreiten willst, dann lehnst du dich sehr sehr sehr weit aus dem Fenster. Die Geschichten von mir und anderen würden wohl ein ganzes Buch füllen.
Aber im Hinblick auf eine Empfehlung für die weiterführende Schule ist das vollkommen unabhängig von der Anzahl der Schuljahre. Und wenn Du von Schubladen sprichst, könntest Du dann erkären, was Du damit zum Ausdruck bringen möchtest?
Grundsätzlich weiß doch kein Kind mit 10 Jahren, warum es wichtig ist, einen guten Schulabschluss zu haben. Aber woher soll denn die Motivation kommen, sich für einen bestimmten Notendurchschnitt von bestimmten Fächern anzustrengen, wenn man gar nicht weiß, wofür überhaupt? Und mir will sich auch nicht erschließen, warum man Schüler unbedingt auf 3 verschiedene Schulen verteilen muss. Einfach eine Schule für alle bis zur 10. Klasse, danach ist man alt genug um zu entscheiden, ob man eine Ausbildung machen möchte oder noch 2 Jahre Oberstufe und dann Abi macht.
Ich habe, auch als Mitglied verschiedener Elternbeiräte, eine Erfahrung gemacht, die es nahelegen würde, dass es eher die Lehrer, weniger die Eltern sind, die wissen, was gut für die Schüler ist.
Das finde ich sehr gewagt. Lehrer können die Kinder doch nie genau so gut kennen wie die eigenen Eltern. Eltern, die nicht das beste für ihre Kinder wollen, wären schon sehr außergewöhnlich.
Was die Qualität der Haupt-/Real-/Mittelschulen angeht, lehnst Du Dich auch sehr weit aus dem Fenster, da Du eine solche Schule nicht besucht hast, behaupte ich mal, zu weit.
Wir haben in der 4.Klasse mal eine für einen Tag besucht und das hat mir gereicht. Aber mit dem Alltag dort kenne ich mich nicht aus, das habe ich auch nicht behauptet. Zum Aufgabenniveau reiche ich gerne was nach.
Drogenprobleme sind im Übrigen keine Schulartenproblem und treten an Gymnasien genauso auf wie an Gesamtschulen, Realschulen, Hauptschulen und Mittelschulen, an Schulen mit Oberstufe möglicherweise sogar häufiger, da dort mehr ältere Schüler sind, aber das weiß ich nicht.
Ich will nicht ausschließen, dass es an allen Schularten Drogenprobleme gibt. Dennoch sammeln sich an den Haupt/Mittelschulen Kinder sozial schwacher Familien. Da ist es nur völlig normal, dass es dort zu mehr Problemen kommt.
Und mal logisch nachgedacht, welche Aufstiegschancen hat jemand, der nach der 4. Klasse auf der Hauptschule landet?
Umgekehrt müssten dann aber wirklich friedliche Demonstranten sich gegen vermummte Mitdemonstranten wehren
Das passiert auch, vor wenigen Tagen in den Nachrichten: In Istanbul wirft jemand mit Steinen, jemand anders sagt, "Mach das nicht"
Außerdem ist in der Regel nur ein sehr geringer Teil der Demonstranten nicht friedlich und dagegen muss man auch vorgehen. Nur würde ich mich an so jemanden nicht rantrauen, dafür ist schließlich die Polizei da. Nur wenn man als friedlicher Demonstrant von der Polizei angegriffen wird, hat man keine Möglichkeit, sich zu wehren. Die eindeutige Identifizierungsmöglichkeit muss ja nicht mit Klarnamen sein, es kann ja auch eine Nummer sein, um Racheakte zu vermeiden.
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Tegernseebahn
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Beitrag von Tegernseebahn »

Entenfang @ 17 Jun 2013, 18:01 hat geschrieben: Ich will nicht ausschließen, dass es an allen Schularten Drogenprobleme gibt. Dennoch sammeln sich an den Haupt/Mittelschulen Kinder sozial schwacher Familien. Da ist es nur völlig normal, dass es dort zu mehr Problemen kommt.
Und mal logisch nachgedacht, welche Aufstiegschancen hat jemand, der nach der 4. Klasse auf der Hauptschule landet?
Schon mal was vom zweiten Bildungsweg in Bayern gehört, siehe Zweiter Bildungsweg. Zum Thema "sozial schwache Familien" auf Hauptschulen möchte ich nur hinzufügen, dass auch Kinder von Chefs europaweiter Konzerne die Hauptschule besuchen, das hat überhaupt nichts mit der Familienumgebung zu tun. Du bekräftigst hier nur wieder mein Vorurteil gegenüber den typischen Gymnasiasten. In Bayern ist es nicht erforderlich, alle Kinder unbedingt aufs Gymnasium zu schicken, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, auch später noch zu studieren. Das Modell der Gesamtschule bis zur 10. Klasse lehne ich ab. Es wäre meiner Meinung nach sinnvoller, wieder die 1./2. und 3./4. Klasse gemeinsam zu unterrichten, um bereits in der Grundschulzeit Defizite abzubauen.

Mfg tegernseebahn
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Kurzes Nachreichen:
Aufgaben vom Quali Englisch 2009:
Reimen sich diese Wörter oder nicht? Kreuze an.
z.B. give-drive
one-phone
(Aufgabenstellung natürlich auf Englisch)

Weitere Aufgabe:
Ein Dialog auf Englisch muss in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Dabei ist vorgegeben, in welcher Reihenfolge eine Person spricht, die Sätze der anderen Person müssen richtig zwischen die vorgegebenen Sätze eingeordnet werden, wobei ein Satz nicht verwendet wird.
Schon mal was vom zweiten Bildungsweg in Bayern gehört, siehe Zweiter Bildungsweg.
Jaja, theoretisch geht viel.
Zum Thema "sozial schwache Familien" auf Hauptschulen möchte ich nur hinzufügen, dass auch Kinder von Chefs europaweiter Konzerne die Hauptschule besuchen, das hat überhaupt nichts mit der Familienumgebung zu tun.
Es gibt Ausnahmen und das ist völlig normal.
Diese Werte lügen aber nicht und sind auch nicht persönlich-selektiv:
Noch immer seien die "Zugangswege zum Studium sozial selektiv". Akademikerkinder verfügten über eine etwa sechsmal so hohe Chance, ein Studium aufzunehmen als Kinder von Eltern ohne Hochschulabschluss, heißt es in der Untersuchung.
Zeit Online
Die Zahlen: Von 100 Akademikerkindern absolvieren 81 das Gymnasium, 71 studieren. Von 100 Nichtakademikerkindern machen 45 das Abitur, und nur 24 nutzen ihre Hochschulzugangsberechtigung - was noch nicht heißt, dass sie ihr Studium auch abschließen
Spiegel online
In Bayern ist es nicht erforderlich, alle Kinder unbedingt aufs Gymnasium zu schicken, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, auch später noch zu studieren.
Mit einer Gemeinschaftsschule gibt es überhaupt keinen Druck mehr, auf irgendeine Schule zu kommen.
Es wäre meiner Meinung nach sinnvoller, wieder die 1./2. und 3./4. Klasse gemeinsam zu unterrichten, um bereits in der Grundschulzeit Defizite abzubauen.
Das habe ich noch nie gehört. Wie genau stellst du dir das vor? :unsure:
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Beitrag von Tegernseebahn »

1./2. und 3./4. war/ ist in kleinen Schulen auf dem Land nicht unüblich. Dort werden eben zwei Klassen in einem Zimmer unterrichtet. Vorteil ist, dass sich z.B. die Kinder der 3. Klasse bei Unterforderung bereits mit dem Material der 4. Klasse befassen können bzw. Kinder höheren Klasse bei Defiziten nochmals was vom Programm der niedrigeren Klassenstufe mitbekommen.
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autolos
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Beitrag von autolos »

@ Entenfang

Ich muss schon sagen, du stellst schon einige Thesen in den Raum, die sehr gewagt sind. Belege lieferst Du dafür überhaupt keine.

Die Umstellung der weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg steht gerade erheblich in der Kritik. Man orientiert sich dort am Bildungsmodell eines schweizerischen Unternehmens, das in der deutschen Bildungsforschung keine bis sehr wenig Unterstützung findet. Hier handelt es sich nach meinem Dafürhalten um ein ideologisch getriebenes Experiment an den Kindern in Baden-Württemberg. Weiterhin gibt es keine Belege dafür, dass von einem 10jährigen gemeinsamen Lernen mehr Bildungserfolge ausgehen. Gerade bei Gesamtschulen zeigt sich doch, dass dort allgmein ein Schmalspurabitur erwartet wird. In NRW hat übrigens die SPD in den 80er und 90er Jahren Gesamtschulen massiv gegenüber anderen Schulen bevorzugt. Das Ergebnis war das Reduzieren der Hauptschule zu einer Restschule, die Trockenlegung der Realschulen und starke Ungleichgewichte im Leistungsniveau der Schüler von Gesamtschulen. Wer wollte, dass sein Kind später erfolgreich ist, hat es - wenn minderbegabt - zur Gesamtschule geschickt, weil es dort trotzdem ein Abitur bekam, ansonsten auf ein Gymnasium. Die Universitäten und Arbeitgeber differenzieren nämlich durchaus. Schauen wir auf die Ergebnisse von Schuluntersuchungen sind sicher bspw. Bayern und Sachsen nicht zufällig weit vorne. Zu erwähnen ist noch: Johannes Rau, der als Ministerpräsident in NRW die Gesamtschule so gepuscht hat, hat seine Kinder, als er in Berlin Bundespräsident war, zu einer Privatschule geschickt, weil dort nicht, wie in Berlin sonst üblich, die Grundschule sechs Jahre dauerte.

Du bist durch deine bisherige, kleine Erfahrungswelt geprägt. Bevor Du aber die daraus spontan gezogenen Schlüsse auf andere überträgst und möglicherweise gar Entscheidungen über Dritte fällst, erweitere Deinen Horiziont, auch mit Meinungen und Forschungen von Personen, die Deiner Meinung widersprechen.
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Beitrag von JNK »

autolos @ 18 Jun 2013, 08:21 hat geschrieben: Ich muss schon sagen, du stellst schon einige Thesen in den Raum, die sehr gewagt sind. Belege lieferst Du dafür überhaupt keine.
Man kann ja als erfahrener Kämpe auch mal mit gutem Beispiel voran gehen. ;)
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autolos
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Beitrag von autolos »

JNK @ 18 Jun 2013, 08:43 hat geschrieben: Man kann ja als erfahrener Kämpe auch mal mit gutem Beispiel voran gehen.  ;)
Ich wollte ja nur die Problematik plakativ verdeutlichen. :ph34r:

Aber ich will mal sehen, dass ich nach und nach Quellen kriege, wobei die 80er/90er in NRW so weit zurückliegen, dass es selbst Google nicht leicht fällt, noch etwas zu finden.

Zu BW: http://bildung-wissen.eu/wp-content/upload..._lernkultur.pdf

Hinsichtlich Johannes Rau muss ich mich etwas korrigieren, es war keine Privatschule, aber ein Gymnasium (Oberschule), das bereits ab Klasse 5 unterrichtet. http://www.berliner-zeitung.de/archiv/kind...90,9702408.html
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Beitrag von Entenfang »

@Tegernseebahn
Mir ist immer noch nicht klar, wie das grundsätzlich funktionieren soll. Sollen dann die Klassen doppelt so groß sein, oder wie soll die Umsetzung in einer größeren Schule aussehen?

@autolos

zum Thema BW: Schulpolitik ist ein Thema, da scheiden sich die Geister. Ob jetzt Experte 1 sagt, das Methode x gut ist oder Methode y schlecht, sagt nichts darüber aus, ob es denn für die Kinder von Vorteil ist. Und der Artikel der Frankfurter Allgemeine hängt sich auch viel zu sehr an Kleinigkeiten auf, wie ich finde. Ob man jetzt Lehrer Lehrer, Lernbegleiter oder Micky Maus nennt, ist doch völlig irrelevant. Hier geht es schließlich um die Kinder und deren Bildung und damit um die Zukunft.
Die Schlussfolgerung "Das Bildungsmodell in BW und Bayern ist das beste, weil die Jugendarbeitslosigkeit gering ist" ist genauso wertlos wie der Vergleich mit Berlin.
In Berlin ist der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund besonders hoch im Vergleich z.B. zu Bayern oder BW und die können nun mal in der Regel schlechter deutsch als Kinder deutscher Eltern. Man kann also nicht aus den besonders schlechten Ergebnissen Berlins folgern, dass die bis zur 6.Klasse dauernde Grundschulzeit schlecht für die Bildung ist.
Zum Thema Jugendarbeitslosigkeit empfehle ich mal, sich die Bundesländer mit der generell niedrigsten Arbeitslosigkeit rauszusuchen. Achja, da sind ja auch Bayern und BW vorn, daraus kann man aber nicht folgern, dass das Schulsystem dort besonders gut ist. Außerdem ist jedes Schulsystem gut wenn man es mit noch schlechteren vergleicht. Ich kann als Beispiel Griechenland nennen, wo wir auch Bekannte haben. Die staatlichen Schulen werden absichtlich auf extrem niedrigem Niveau gehalten, damit die Eltern quasi gezwungen werden, ihre Kinder noch zu privaten Nachmittagsschulen zu schicken und die auch noch etwas verdienen. In Frankreich wird deutsch unterrichtet, indem ein deutscher Text gelesen wird und anschließend auf französisch darüber diskutiert wird. Logisch, dass die Schüler dann auch nach mehreren Jahren kaum einen deutschen Satz zusammenbringen. Haben mir übrigens 2 Bekannte unabhängig voneinander erzählt, die beim Schüleraustausch in Frankreich waren.

Ohne Erziehung können die in der Landesverfassung verankerten Leitziele der Schule nicht erreicht werden, steht in dem Artikel der Frankfurter Allgemeinen. In Bayern steht folgendes in der Schulordnung: "Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, ..."
Ist bei Atheisten also das Bildungsziel verfehlt?

Man kann natürlich kritisieren, dass die Kinder jetzt zu Versuchskaninchen degradiert werden, aber wie will man bitte ausprobieren, ob die neue Methode gut ist oder nicht? Man kann natürlich auch alles beim Alten lassen, nur ist das leider der falsche Weg. Ich zeige gerne noch einige mir aus Bayern bekannte Missstände auf, und verlange jetzt bitte keine Beweise. Wie soll ich denn die selbst erlebten und gehörten Geschichten beweisen? Niemand ist gezwungen, meine Erlebnisse zu glauben, aber wenn du sie als Lug und Trug und nur in meiner begrenzten Erfahrungswelt entstanden bezeichnest, kennst du offensichtlich keine schulpflichtigen Kinder. Ich werde einige in dem Artikel von den sogenannten Experten als Tatsachen hingestellte Behauptungen mal in wahre Situationen umformulieren.

Ich will nicht zu viel zitieren, weil das sonst evtl. wegen Urheberrechtsverletzung gelöscht wird, aber man betrachte den letzten Absatz der Seite 2.
Hier wird "gut geführter Klassenunterricht" vorausgesetzt. Das ist leider eher die Ausnahme, zumindest in meinem Bekanntenkreis. Die Wahrheit sieht so aus, dass bei fast allen Lehrern erstmal eine halbe Stunde abgefragt wird, währenddessen der Rest der Klasse gelangweilt ist, schläft, heilfroh ist, nicht drangekommen zu sein oder mit dem Nachbarn quatscht. Danach wird noch in 5 Minuten die Hausaufgabe "besprochen", d.h. z.B. in Mathe ruft der Lehrer einen auf, der das Ergebnis, evtl. noch kurz den Rechenweg vorliest. Wer es richtig hat, schön für ihn, wer es falsch hat, auch egal. Ab und zu wird dann noch ein Rechenweg in 2 Min. an die Tafel geschmiert, den eh keiner kapiert, der es nicht vorher schon konnte. Im Rest der Zeit wird irgendein Tafelbild von einem Zettel an die Tafel geschmiert und man kann froh sein, wenn man bis zum Ende der Stunde überhaupt alles abgeschrieben hat. Mitdenken ist aber nicht mehr möglich. Nach dem Gong wird noch die Hausaufgabe bis zur nächsten Stunde aufgegeben, die die Hälfte eh nicht mehr mitkriegt und dann wird nächste Stunde 10 Min. diskutiert, warum keiner die Hausaufgabe gemacht hat.
Damit wäre wohl auch "´Auch wenn der Lehrer mir etwas erklärt, muss ich es selbst verstehen´, wendet der Erziehungswissenschaftler Alfred Schirlbauer treffend ein." widerlegt.

Außerdem wird hier vorausgesetzt, dass die Lehrer mehr wissen als die Schüler und das Wissen auch vermitteln können, ab und zu (oder des Öfteren?) eine Fehleinschätzung.
In der 11. Klasse hat mal mein Erdkundelehrer behauptet, in der Sahelzone würden 800 Mio. Menschen leben. Mein Banknachbar fand das merkwürdig (Wir sind beide selbsternannte Erdkunde-Experten) und ich habe dann zu Hause nachgeschaut. Siehe da, ganz Afrika hat vor wenigen Jahren die 1 Mrd-Marke durchbrochen, und 1/3 der Zahl wäre wohl realistisch gewesen. Nächste Stunde habe ich dann den Lehrer auf seinen Fehler hingewiesen, da er es auch so als Hefteintrag an die Tafel geschrieben hat und das von jedem falsch abgeschrieben wurde. Das hat er schnell in einem Nebensatz nach Unterrichtsbeginn erwähnt, hat aber im allgemeinen Hintergrundgeräusch eh keiner mitgekriegt. Dann hat er mich drangenommen und über den Stoff der letzten Stunde abgefragt. Obwohl ich alle Fragen beantworten konnte, habe ich 12P. (2+) bekommen, für mich eine Verschlechterung der Durchschnittsnote.

Wirklich effektiv selbst anwenden lernen funktioniert nur, indem man selbstständig arbeitet und versucht, eine Aufgabe zu lösen. In Gruppen Matheaufgaben rechnen bringt wesentlich mehr als wenn der Lehrer es vorrechnet, hoffentlich will das keiner bestreiten. Mein Mathelehrer in der 11. hatte eine sehr lustige Methode. In Kleingruppen haben wir Aufgaben mit Whiteboardstiften an den Fenstern gerechnet, Daumen hoch für solche Methoden, die wirklich was bringen. Leider war er fachlich nicht so gut, konnte immer wieder mal eine Aufgabe selbst nicht lösen und auch nicht den Fehler in diesem (nicht von mir stammendem) Beweis finden. Viel Spaß beim Knobeln. :P

Wer denkt, das sei alles noch nicht absurd genug, der werfe noch mal einen Blick auf die bayerische Schulordnung: "Die Schülerinnen und Schüler sind im Geist der Demokratie [...] zu erziehen."
Wie mir von einem Bekannten zu Ohren gekommen ist, wollte die (besonders rabiate) neue Schulleitung u.A. Handys und Kopfbedeckungen an ihrer Schule komplett verbieten. Wie war das nochmal mit Grundrechten? Glücklicherweise habe ich davor die Schule gewechselt und musste mich nicht auch noch mit sowas rumärgern. Ich weiß auch nicht, wie die Geschichte letztendlich ausgegangen ist.
Sehr gerne wird besonders Unterstuflern damit gedroht, irgendwelche "verbotenen" Gegenstände wie Handys, Paninibildchen, Kuscheltiere etc. bis zum Ende des Schuljahres einzubehalten, sollten diese noch mal unerlaubt im Unterricht gefunden werden. Das ist auch ganz klar gegen das Gesetz und mir ist zumindest ein Fall aus der 8.Klasse bekannt, wo die Eltern tatsächlich in die Sprechstunde gehen mussten um etwas wiederzubekommen.

Fazit: Zumindest in etlichen mir bekannten Fällen wird nicht gelehrt, was ja eigentlich die Aufgabe von Lehrern ist. Die Zeit wird mit Abfragen, Hausaufgaben und Referaten vertrödelt, ob aus Faulheit oder Ahnungslosigkeit, vermag ich nicht zu beurteilen. Manchmal wird sogar klar gegen Gesetze verstoßen, es ist also einiges im Argen und auf den ach-so-tollen Status quo zu verweisen, bedeutet, die Augen vor Tatsachen zu verschließen.

Wenn sich hier vielleicht noch Schüler oder ehemalige Schüler mitlesen, die meine Geschichten bestätigen oder widerlegen können, würde mich das natürlich sehr freuen. Dann kann autolos auch nicht behaupten, ich würde mich nur auf meine begrenzte Welt beziehen.

Glückwunsch, wer bis jetzt durchgehalten hat. Aber ich habe ja gewarnt, dass meine Erlebnisse und die Anderer locker ein Buch füllen würden. :)
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Beitrag von autolos »

@Entenfang

Wer immer alles besser weiß, muss halt damit leben, vom Lehrer auch mal im Falle der Beantwortung aller Fragen keine 15 Punkte zu kriegen. :ph34r:

Ich habe Dir nicht Lug und Trug vorgeworfen, sondern nur, dass Du Deine Erfahrungen nicht verallgemeinern darfst. Die Schulerfahrung meiner eigenen Kinder (Grundschule und Gymnasium in BY) werde ich hier auch nicht wiedergeben, weil ich halt weiß, dass sie nicht allgemeingültig sind. Du leitest aus Deinen Erfahrungen ein Unfehlbarkeitsdogma ab und behauptest umgekehrt, man dürfe bspw. die 6jährige Grundschule nicht verdammen. Wenn Du in der Schule genauso auftrittst.... ;) ggggg
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Beitrag von Entenfang »

Wer immer alles besser weiß, muss halt damit leben, vom Lehrer auch mal im Falle der Beantwortung aller Fragen keine 15 Punkte zu kriegen. :ph34r:
Wer ahnungslose Lehrer verbessert, meinst du wohl.
Die Schulerfahrung meiner eigenen Kinder (Grundschule und Gymnasium in BY) werde ich hier auch nicht wiedergeben, weil ich halt weiß, dass sie nicht allgemeingültig sind.
Mich würde aber durchaus interessieren, ob du nicht ähnliche Erfahrungen gemacht hast. Wir müssen es ja nicht als allgemeingültig hinstellen.
Wenn Du in der Schule genauso auftrittst....
Vergangenheit, bitte. ;)
Und wenn es nicht erwünscht ist, offensichtliche Fehler der Lehrer zu zeigen, dann unterstützt das eigentlich nur meine Befürchtung, dass man am Schulsystem dringend was ändern muss.
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Beitrag von autolos »

Entenfang @ 18 Jun 2013, 18:51 hat geschrieben: Wer ahnungslose Lehrer verbessert, meinst du wohl.


Mich würde aber durchaus interessieren, ob du nicht ähnliche Erfahrungen gemacht hast. Wir müssen es ja nicht als allgemeingültig hinstellen.


Vergangenheit, bitte. ;)
Und wenn es nicht erwünscht ist, offensichtliche Fehler der Lehrer zu zeigen, dann unterstützt das eigentlich nur meine Befürchtung, dass man am Schulsystem dringend was ändern muss.
Ich habe in meiner eigenen Schulzeit in NRW und bei den Schulen meiner Kinder die Erfahrung gemacht, dass es gute und schlechte Lehrer gibt, ganz schulformunabhängig. Ich habe Grundschüler erlebt, die in der vierten Klasse total unterfordert waren und für die es ein Segen war, anschließend aufs Gymnasium zu dürfen. Trotzdem gibt es Grundschullehrer, die für eine sechsjährige Grundschule plädieren. Aus der Klasse meiner Tochter wechselten sehr viele aufs Gymnasium, weil schwache Schüler mit starken befreundet waren. In der Klasse meines Sohnes war es nicht so, die schwachen und starken Schüler konnten sich nicht riechen. In einem Fall unterstützt man sich gegenseitig, im anderen Fall tut man das nicht und das lässt sich auch nicht erzwingen.

Abitur machen heute zu viele. Ein Bankkaufmann braucht eigentlich kein Abitur. Aber in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit konnten sich die Arbeitgeber die Azubis aussuchen, da fielen andere durchs Raster. Heute könnte es anders aussehen, aber die Gymnasialquoten sind halt so hoch. In Bayern wissen Arbeitgeber, dass auch ein Abschluss an einer bayrischen Haupt- oder Realschule zur Ausbildung befähigt, weil die Schulen (noch) nicht zu Restschulen degradiert wurden wie bspw. in NRW oder Berlin. Jetzt in BaWü alle neuen Schüler des Landes zum Gegenstand eines Experiments zu machen, halte ich für fatal. Bislang wurden noch ziemlich alle "linken" Schulexperimente über kurz oder lang von den Wählern beendet. Noch eine Erfahrung: Der Sohn meines Bruders besucht in Hessen eine Grundschule, in der die ersten beiden Schuljahre auch in drei Jahren absolviert werden können. Sitzenbleiben gibt es nicht, nur eine "längere Verweildauer". Es gibt keine festen Lernziele mehr, die von den Lehrern zu überprüfen wären, da die Schüler ihr Lerntempo selber bestimmen dürfen. Dafür gab/gibt es pro Woche 1-2 Schulstunden, in denen über den Fortgang des Lernens "reflektiert" werden sollte. Stelle ich mir spannend vor, wie 6jährige eine Stunde lang Selbstreflexion betreiben.Die Folge war, dass keiner mehr etwas gemacht hat. Die Eltern haben sich die Schulbücher besorgt und die Kinder selber unterrichtet.
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Beitrag von Entenfang »

Ich habe in meiner eigenen Schulzeit in NRW und bei den Schulen meiner Kinder die Erfahrung gemacht, dass es gute und schlechte Lehrer gibt, ganz schulformunabhängig.
Ok, da kann ich mich anschließen.
Abitur machen heute zu viele. Ein Bankkaufmann braucht eigentlich kein Abitur.
Was spricht denn gegen mehr Menschen mit höherer Bildung? Man kann ja auch mit Abi eine Ausbildung machen.
Stelle ich mir spannend vor, wie 6jährige eine Stunde lang Selbstreflexion betreiben.
Ich auch. :o

Danke erstmal, dass du auch deine Erfahrungen beschrieben hast.

Ich finde aber immer noch, dass man etwas am Schulsystem ändern muss. Ich würde mir wünschen, dass Schule mehr von Eltern, Schülern und Lehrern gestaltet werden kann, anstatt immer nur Konzepte von "Experten" auszuprobieren. Nur leider werden besonders Schüler selten daran beteiligt, fatal wie ich finde, denn keiner weiß schließlich besser, wo es Probleme gibt. Natürlich wird es immer gute und schlechte Lehrer geben, aber der Abfrage- und Referatewahn ist bei viel zu vielen Lehrern Hauptbestandteil des Unterrichts.
Man kann über "linke Bildungsexperimente" schimpfen, aber ich finde, das jetzige System ist weder besonders gut noch gerecht. Ein bisschen mehr Mut für Neues würde sicher nicht schaden.
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Beitrag von TramPolin »

Passt am ehesten vielleicht in dieses Thema:

Feiertag in Gefahr: Bayern bangen um Mariä Himmelfahrt
Den 15. August 2013 sollten sich manche Bayern in ihrem Kalender markieren: Es könnte das vorerst letzte Mal sein, dass für sie Mariä Himmelfahrt ein Feiertag ist. In mehreren Gemeinden sind dem Zensus zufolge doch die Protestanten in der Mehrheit - und damit wackelt der gesetzliche Feiertag.
http://www.spiegel.de/panorama/folgen-aus-...t-a-906747.html
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

2014, wenn die Daten 2011 erhoben wurden? Machen die EDV mit Lochkarten? <_<
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

spock5407 @ 19 Jun 2013, 19:59 hat geschrieben: 2014, wenn die Daten 2011 erhoben wurden? Machen die EDV mit Lochkarten?  <_<
Die sind sehr langsam. Ich wurde damals als "Zehnter" ausgewählt, teilzunehmen. Verweigern wäre keine so gute Idee gewesen, also entschied ich mich, gleich ab damit. Habe das Ganze am selben Tag noch online ausgefüllt und abgesendet.

Nach einem Dreivierteljahr (!) bekam ich eine Mahnung, ich solle doch endlich den Fragebogen ausfüllen. Nachforschungen ergaben, dass alle Daten von mir korrekt in der Erhebungsstelle angekommen, aber noch nicht an das Landesamt weitergeleitet worden waren. Ich machte dem Mitarbeiter in der Erhebungsstelle klar, dass dies ja nicht mein Fehler sei. Er bestätigte, dass ich alles richtig gemacht hätte, meinte aber, dass es sein könne, dass ich demnächst in die nächste Mahnstufe kommen würde. Ich sagte ihm, ich hätte nichts gegen ihn persönlich, dass dies aber wirklich völlig unakzeptabel sei, zumal ich ja keinerlei Einfluss darauf habe. Man könne ja mich nicht dafür bestrafen, wenn in einem Amt wegen technischer oder anderer Probleme Daten hängenbleiben. Dann sollte er halt den Vorgang beschleunigen, sagte ich, ich hätte damit nichts zu tun. Der Mitarbeiter sagte, er könne da rein gar nichts beschleunigen.

Das Ergebnis war aber, dass keine weitere Mahnung kam. Da muss man sich mit einer Mahnung herumärgern, obwohl ich vielleicht der schnellste Einsender von allen war. Vielleicht war ich ja zu schnell. ;)
Electrification
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Beitrag von Electrification »

TramPolin @ 19 Jun 2013, 19:27 hat geschrieben: Passt am ehesten vielleicht in dieses Thema:

Feiertag in Gefahr: Bayern bangen um Mariä Himmelfahrt


http://www.spiegel.de/panorama/folgen-aus-...t-a-906747.html
Naja, da steht aber auch dass Gemeinden die bisher den 15.8. nicht frei hatten, bald dort einen Feiertag haben. Die einen gewinnen, die anderen verlieren.

Das einfachste wäre den 15.8. in ganz Bayern zum Feiertag zu machen, wäre auch das fairste und man kann nie genug Feiertag haben. Wie man sieht schadet es auch nicht. ;)
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Genau. Entweder is Feiertag oder nicht. Aber bitte net in jeder Kommune anders.
Supertom
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Beitrag von Supertom »

Genau. Entweder is Feiertag oder nicht. Aber bitte net in jeder Kommune anders.
Mal abgesehen davon, dass das immer ein bisschen Unsicherheit bei den Fahrplänen gibt, wenn in einer Region Berufsverkehrsverstärker fahren und in einer nicht: mich regt diese Ungleichbehandlung von Katholiken und Protestanten megamäßig auf (diplomatisch ausgedrückt, ich will ja hier nicht gesperrt werden...). So unter dem Motto: wenn die Mehrheit brav katholisch ist, wird die Gemeinde mit einem Feiertag belohnt.

Gerecht und konsequent wäre es, entweder überall den Feiertag abzuhalten oder in den mehrheitlich protestantischen Gemeinden im Gegenzug den Buß- und Betttag als Feiertag wieder einzuführen.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Supertom @ 19 Jun 2013, 23:17 hat geschrieben: den Buß- und Betttag
Ich hoffe mal, das war jetzt nur ein Tippfehler von Dir. Oder heißt es Tipppfehler? ;)
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Supertom »

den Buß- und Betttag
Das war tatsächlich ein Schreibfehler - da mittlerweile aber die Mehrheit Feiertage zum ausschlafen nutzt, dürfte "Bett"-Tag gar nicht so unzutreffend sein ;)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen...en-2965387.html

Da wird Reiter etwas zu erklären haben.....
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Christian Ude sieht immer noch Chancen, die CSU im Landtag abzulösen und Ministerpräsident zu werden. Die Studiengebühren habe er bereits abgeschafft, witzelt Ude, und auch die Donaulandschaft gerettet. Er wäre damit der erste Ministerpräsident, der schon mit einer stattlichen Leistungsbilanz antrete.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...u-a-907773.html
Electrification
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Beitrag von Electrification »

TramPolin @ 2 Jul 2013, 07:51 hat geschrieben: Christian Ude sieht immer noch Chancen, die CSU im Landtag abzulösen und Ministerpräsident zu werden. Die Studiengebühren habe er bereits abgeschafft, witzelt Ude, und auch die Donaulandschaft gerettet. Er wäre damit der erste Ministerpräsident, der schon mit einer stattlichen Leistungsbilanz antrete.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...u-a-907773.html
Wer soll ihn denn wählen, außerhalb von München? Der hat es sich doch in vielen Regionen schon verscherzt, z. B. in Oberfranken und dort insbesondere in Hof und im Fichtelgebirge.
Da will die Stadt München ihre Beamten nicht mehr in Hof ausbilden lassen, während natürlich der umgekehrte Weg von Menschen aus dem Norden willkommen ist. Von daher kann ich die Aussage oberbayerische Arroganz nachvollziehen, denn das ist auch leider so.
Da haben sich auch schon viele SPD-Kollegen abgewendet.

Ude, Hof und das Erzgebirge
Hof wirft München Großstadtarroganz vor
Ude brüskiert Freunde und Gegner


Mir wäre ein Regierungswechsel auch lieber gewesen, aber das ist mittlerweile unrealistischer als unrealistisch, zumal die FW im Zweifel eh mit der CSU zusammengehen. Da Ude aber auch rechts von Seehofer steht (seine Politik, Verhalten bei der MVG usw.) ist das auch kein Verlust.
Schade dass Sepp Daxenberger nicht mehr lebt, das wäre der perfekte Ministerpräsident gewesen.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Jul 2013, 13:02 hat geschrieben: Schade dass Sepp Daxenberger nicht mehr lebt, das wäre der perfekte Ministerpräsident gewesen.
Der bayrische Winfried Kretschmann?
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Beitrag von Zp T »

Das mit den Studiengebühren und Staustufen haben die FW maßgeblich mitgewirkt! Da sieht man mal wieder, dass von Ude nur Floskeln kommen... Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass die FW eine Dreier-Koalition eingehen werden! Lieber bleibens dann in der Opposition!(Stichwort 2. Stammstreckentunnel!) Da der Großteil der FW mal CSU-Mitglieder waren, denke ich, dass, wenn es wirklich eng wird und die FDP nicht in den Landtag kommt, die FW eher zur CSU bekennt, zumal mehr Ministerposten für die FW in Frage kommen und Aiwanger Wirtschaftsminister werden könnte. Warten wirs ab, der Bürger entscheidet am 15.09!
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Aiwanger als Wirtschaftsminister ist das schlimmste was Bayern passieren könnte.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Iarn @ 2 Jul 2013, 14:34 hat geschrieben: Aiwanger als Wirtschaftsminister ist das schlimmste was Bayern passieren könnte.
Vor allem weil der Wirtschaftsminister auch für den Verkehr zuständig ist und aus Eisenbahnsicht ist sogar die FDP besser als die rückständigen FWler in ihrer Brauchts-net-Welt.

Die FW sollten sich wieder auf ihre alte Kernkompetenz, die Kommunalpolitik, beschränken und sich von der großen Politik fern halten.
Aiwanger ist ja eh nicht unumstritten.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Was gibt's eigentlich für denkbare Konstellationen in Bayern?

- CSU regiert alleine: Ungut, wenn eine Partei zu viel Macht hat
- CSU + FDP: Die FDP hat wenig geleistet, nicht mal den Ladenschluss liberalisiert, blieb weitgehend unsichtbar
- CSU + FW: Das wollen wohl nur wenige, wäre m.E. eine Notlösung, wenn andere Konstellationen rechnerisch nicht möglich sind
- CSU + Grüne: Unrealistisch

An die anderen Konstellationen mit SPD-Beteiligung mag ich irgendwie gar nicht denken, mal davon abgesehen, dass sie sehr unwahrscheinlich sind.

Und nun?
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