Bahnstrecke München-Lindau wird elektrifiziert

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

ropix @ 24 Jun 2013, 10:55 hat geschrieben:
Pressemitteilung
06. Juni 2011


Neigetechnik Allgäu ab Dezember 2011

Bayerische Eisenbahngesellschaft stellt erstmals Fahrplanentwürfe ins Internet



München. Der Einsatz der Neigetechnik im Allgäu ab 11. Dezember wird für schnellere und bessere Verbindungen sorgen. Damit einher geht auch die Umstellung der Fahrpläne im gesamten Allgäu, denn die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) finanziert zahlreiche neue Verbindungen und zusätzliche Züge*. Gleichzeitig hat sich die BEG entschlossen, erstmals Fahrplan-Rohentwürfe in einer frühen Planungsphase ins Internet zu stellen und startet damit ein Pilotprojekt unter link nicht mehr verfügbar.

Die BEG will die Fahrgäste frühzeitig informieren und veröffentlicht erstmals im Rahmen eines Pilotprojekts vorläufige Fahrplandaten im Internet, um Anregungen der Reisenden zu erfahren.
Für den Neigezugtakt Allgäu war das für den Jahresfahrplan 2012 eine einmalige Sache. Die Baden-Württemberger machen das für viele Linien. Webseite 3 Löwen Takt. Und es gibt auch Fahrplankonferenzen in den Regionen, auf denen die Fahrpläne diskutiert werden. Soviel Bürgerbeteiligung will die Bayerische Staatsregierung sicher nicht! Die haben ja Angst vor den Bürgern - zu Recht? Wahrscheinlich war dieses Projekt erstmals und auch letztmals :( Königreich Bayern. Die CSU weiss schon, was für die Bürger gut ist!
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Beitrag von 146225 »

ralf.wiedenmann @ 4 Jul 2013, 21:16 hat geschrieben: Die Baden-Württemberger machen das für viele Linien. Webseite 3 Löwen Takt.
Das ist zwar ein schöner Ansatz, teilweise kommt aber trotzdem ungenüngender Mist als Fahrplan hinterher raus. Was nützt es, wenn alle Beteiligten die Einsicht in das Notwendige haben, aber nur das Minimale bezahlt wird?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

218 466-1 @ 21 Jun 2013, 10:14 hat geschrieben:Nirgends. Außerdem müsste man dann auch Ulm-Immendingen,  Sigmaringen-Tübingen und Aulendorf-Kißlegg elektrifizieren, damit die Leine über Aulendorf-Herbertingen(-Sigmaringen) sinnvoll wäre.

Im Allgäu wird unterdessen weiterhin nur geredet, aber nichts getan.
Schwäbische.de
Reines Wahlkampfgetöse der CDU/CSU um von den Versäumnissen der Deutschen Bahn und der Bundesregierung abzulenken. Die wollen doch tatsächlich dem Land Baden-Württemberg den Schwarzen Peter zuschieben! Sie vergessen, dass Staatsregierung und die sie tragenden Parteien (CSU/FDP) immer hinausposaunt haben, dass die Elektrifizierung Lindau-München eine Bundesangelegenheit sei, und das Land Bayern nur ausnahmsweise vorfinanziert. Von einer Beteiligung von BW war bisher nie die Rede.

Eine Chronologie der Versäumnisse und leeren Versprechung der Deutschen Bahn beim Ausbau Lindau-München finden Sie hier: Pro Bahn Post Oberbayern Juni 2013 und das ausführliche Dokument mit allen Links finden Sie hier. Besonders hörens- und sehenswert ist der Youtube-Beitrag von Februar 2010 und der Radiobeitrag des Bayerischen Rundfunks vom 2.2.2013. Aber wie gesagt, man schimpft lieber auf die anderen (Land Baden-Württemberg unter grün-roter Regierung) als die Versäumnisse der schwarz-gelben Regierung in Berlin (und Bayern, die sitzen im Projektausschuss und klopfen der Bahn nicht auf die Finger).
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

ralf.wiedenmann @ 8 Jun 2013, 11:47 hat geschrieben:Warum wurden bei Lindau-Friedrichshafen-Ulm bereits die Planfeststellungsunterlagen beim Eisenbahnbundesamt eingereicht, und bei Lindau-Memmingen-München ist  erst die Vorplanung abgeschlossen? Brief an Grube, Josel und Ramsauer vom 6.6.2013. Ich bin gespannt auf deren Antwort. Meiner Meinung nach hat Bayern geschlafen, und Baden-Württemberg was da viel schlauer.
Leider hat der Link geändert. Hier ist der neue Link, der nun funktioniert.
Die Antwort auf diesen Brief verfasst von Herr Josel beantwortet keine meiner Fragen. Beurteilt selbst (das Antwortmail ist unter diesem Link). Ich habe einige Politiker (ca. 60 an der Zahl, sowohl der Regierungs- als auch der Oppositionsparteien) gebeten, bei Bahn und Bundesverkehrsministerium nachzuhaken. Aber die meisten sind Waschlappen, die für die Bahnreisenden keinen Finger rühren. Auch unsere angeblich freie Presse hat wohl Angst, die Bahn zu kritisieren, weil sie dann vielleicht nicht mehr mit Informationen versorgt werden. Die Füllen dann hoffentlich Foren und Blogs die Lücke, um die Pressefreiheit wieder herzustellen. Siehe link.
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

Man könnte fast meinen, du hast dein Haus oder ähnliches drauf verwettet, dass die Strecke zum Tag X ausgebaut ist...
Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird - und dann Gut über Böse siegt,
dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt - und unser Schicksal in die Hände nimmt.
Ja, ich glaube an die Ewigkeit - und dass jeder jedem mal vergibt.
Alle werden wieder voreinander gleich, jeder kriegt, was er verdient.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Spirit of ChristianMUC @ 12 Jul 2013, 23:09 hat geschrieben: Man könnte fast meinen, du hast dein Haus oder ähnliches drauf verwettet, dass die Strecke zum Tag X ausgebaut ist...
Ich hab es nur satt, wie stiefmütterlich die Bahn in Deutschland behandelt wird (nicht nur Lindau-München, Geltendorf-München, Freising-München,Erding-München, Sendlinger Spange). Die Liste lässt sich wahrscheinlich unendlich ausdehnen.
ropix
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Beitrag von ropix »

korrekt - sie lässt sich unendlich ausdehnen.

Dein Bemühen in Ehren, aber ich fürchte du allein wirst daran wenig ausrichten können. Immerhin, es könnte durchaus sein das München - Lindau bevorzugt behandelt wird.
-
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Beitrag von GSIISp64b »

Spirit of ChristianMUC @ 12 Jul 2013, 23:09 hat geschrieben: Man könnte fast meinen, du hast dein Haus oder ähnliches drauf verwettet, dass die Strecke zum Tag X ausgebaut ist...
Und wegen genau solchen Kommentaren will sich in diesem Land keiner mehr engagieren.

Demokratie besteht aber nicht nur aus Wahlen, und deshalb gebe ich dem Herrn Wiedenmann unabhängig vom konkreten Thema einfach mal nen Daumen hoch.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

GSIISp64b @ 14 Jul 2013, 01:18 hat geschrieben: Und wegen genau solchen Kommentaren will sich in diesem Land keiner mehr engagieren.
Für diesen Idealismus kann man durch Respekt zollen - jedoch wird man als Einzelkämpfer bei Projekten dieser Größenordnung immer auf der Verliererseite stehen.
Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird - und dann Gut über Böse siegt,
dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt - und unser Schicksal in die Hände nimmt.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Spirit of ChristianMUC @ 14 Jul 2013, 10:42 hat geschrieben: Für diesen Idealismus kann man durch Respekt zollen - jedoch wird man als Einzelkämpfer bei Projekten dieser Größenordnung immer auf der Verliererseite stehen.
Und wenn es überhaupt keine Kämpfer mehr gibt, weil jeder denkt, es hat ja doch keinen Sinn, passiert gar nichts mehr. Insofern kann ich mich GSIISp64b nur anschließen, Daumen hoch für jemanden, der mit so viel Fachkenntnis und Ausdauer die Endlosgeschichte dieses wichtigen Bahnprojekts anprangert.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Electrification »

ralf.wiedenmann @ 14 Jul 2013, 00:01 hat geschrieben: Ich hab es nur satt, wie stiefmütterlich die Bahn in Deutschland behandelt wird (nicht nur Lindau-München, Geltendorf-München, Freising-München,Erding-München, Sendlinger Spange). Die Liste lässt sich wahrscheinlich unendlich ausdehnen.
Absolut richtig und wer nicht kämpft, der hat schon verloren.

Die Eisenbahn hat in Deutschland keine Lobby (hat schon Dürr festgestellt und der war selbst kein Bahnfreund, könnte man meinen, wenn man das Handeln sieht) und das ist z. B. in der Schweiz anders.

Wenn man jedoch die neueste Statistik sieht, dann wird in keinem anderen Land (außer krisenbedingt Spanien) so wenig in die Eisenbahn investiert wie in Deutschland und das konstant. Das zeigt den Stellenwert der Eisenbahn in Deutschland.
In anderen Ländern werden Staatsverträge mit Nachbarstaaten eingehalten und das Projekt so schnell wie möglich durchgezogen, bei uns ist nicht mal das ein Grund was zu machen.

Man kann ja mal die Schweizer mit den Erfahrungen sowohl mit Deutschland als auch Frankreich oder Italien machen und dann mal fragen wo es klappt, wenn Staatsverträge/Mitfinanzierungen usw. abgeschlossen werden und wo es eben nicht klappt, wegen Unfähigkeit und Bahnfeindlichkeit.

Deutschland hat null Interesse am Schienenverkehr, das zeigt auch die schwarz-gelbe Verkehrspolitik (die letzte rot-grüne war nur minimal besser, aber lag wohl an roten Autoministern), wo keinerlei verkehrspolitischen Verlagerungsziele definiert sind und man so tut als würde sich alles von selbst verlagern, ohne Investitionen und ohne lenkende Wirkung.
Ich würde mir, wir sind genauso Transitland, eine Pro-Verlagerungspolitik mit zielgerichteten Investitionen wie in der Schweiz oder Österreich wünschen.
Man beachte mal den Modal Split in Österreich und frage sich wieso man hierzulande nicht alles dafür tut um das auch zu steigern und es besteht noch genug Potenzial.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Vom Do, 08.08.13, 21:00 Ühr bis Mo, 12.08.13, 5:00 Uhr findet auf den Strecken Kaufbeuren-Kempten und Kaufbeuren-Füssen wegen Bauarbeiten kein Zugverkehr statt. Es besteht SEV mit Bussen.
Fahrgästen nach Kempten und Lindau wird empfohlen auf Verbindungen via Memmingen auszuweichen. Dazu werden die EC München-Zürich (außer EC 190/191) für Nahverkehrstfahrkarten (Normalpreis, Bayern-Ticket, SWT, Zeitkarten ...) für Fahrten München<->Memmingen, München<->Lindau, Buchloe<->Memmingen und Buchloe<->Lindau freigegeben! Fahrgäste München<->Buchloe benutzen bitte die regulären RE. IC 2084/2085 werden via Memmingen umgeleitet, ohne Freigabe für NV-Fahrkarten.
Fahrplan und Information (pdf DB-Regio)
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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ropix
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Beitrag von ropix »

Na, hat man jetzt festgestellt dass Endtermin und immer weiter nach hinten schieben langsam einen Kollisionskurs betreiben?

http://www.schwaebische.de/region/bodensee...id,5472369.html

aber rucki zucki. :D
-
Jo B.
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Beitrag von Jo B. »

Iarn @ 1 Feb 2012, 20:44 hat geschrieben: @Rohrbacher:
Also Hamburg hat ebenfalls keinen Zerntralbahnhof, bei den Münchner Zahlen bin ich mir zum einen nicht sicher ob die S-Bahn da mitgezählt wird (zumindest die Gleiszahl 32 stimmt nicht mit der S-Bahn inkludiert), zum anderen hat selbst München noch einige sekundäre Bahnhöfe. Z.B. liegt der Stachus quasi neben dem Hauptbaghnhof und "zieht" Verkehr ab. U-Bahn wird auch nicht reingerechnet. Mit S-Bahn hat München schon über 500k, mit U-Bahn und Nebenbahnhöfen sehen die Zahlen dann ganz anders aus.

Frankfurt mit ebensoviel Fahrgästen wie München unterschlägst Du komplett.
Wobei Köln und das von Dir erwähnte Frankfurt/Main auch keine Zentralbahnhöfe im klassischen Sinne mehr haben. Insofern sind vergleiche der Hauptbahnhöfe schon deshalb problematisch.
Harras
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Beitrag von Harras »

Eine Frage zu München-Lindau:

Wenn ich richtig informiert bin, wird die Strecke ja nicht nur elektrifiziert (leider und mir unverständlicherweise nicht zweigleisig ausgebaut), sondern auch für das bogenschnelle Fahren ertüchtigt. Nur: Soweit ich weiss, fährt in ganz Deutschlad seit mehreren Jahren kein einziger Fernverkehrszug (ICE-T) mit eingeschalteter Neigetechnik, Probleme machen m.W. die Achsen. Gibt es denn Planungen, die ICE-T wieder bogenschnell fahren zu lassen, oder hofft man darauf, bei der Eröffnung der ausgebauten Strecke dann anderes Rollmaterial zur Verfügung zu haben (lange genug zu dauern scheint es ja leider noch..... )?

Danke
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Leider nein, auch nach dem Ausbau müssen wir weiterhin mit Regionalverkehrskomfort zu Fernverkehrspreisen leben. Die bogenschnellen Fernzüge werden wie jetzt schon die ECs von der SBB gestellt werden, derzeit geht man davon aus, dass Twindexx mit Wankkompensation (eine Art light-NeiTech) zum Einsatz kommen.

Laut SBB sollen die Fahrzeitverluste im Vergleich zur aktiven Neigetechnik sich auf sehr geringem Niveau bewegen, obs stimmt wird man wohl nicht schnell herausfinden.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Harras @ 28 Aug 2013, 16:22 hat geschrieben:Eine Frage zu München-Lindau:

Wenn ich richtig informiert bin, wird die Strecke ja nicht nur elektrifiziert (leider und mir unverständlicherweise nicht zweigleisig ausgebaut), sondern auch für das bogenschnelle Fahren ertüchtigt. Nur: Soweit ich weiss, fährt in ganz Deutschlad seit mehreren Jahren kein einziger Fernverkehrszug (ICE-T) mit eingeschalteter Neigetechnik, Probleme machen m.W. die Achsen. Gibt es denn Planungen, die ICE-T wieder bogenschnell fahren zu lassen, oder hofft man darauf, bei der Eröffnung der ausgebauten Strecke dann anderes Rollmaterial zur Verfügung zu haben (lange genug zu dauern scheint es ja leider noch..... )?

Danke
Die Frage des Rollmaterialeinsatzes ist immer noch ungeklärt und soll von einer trinationalen Arbeitsgruppe (SBB, ÖBB, DB) laut Auskunft des Bundesamts für Verkehr (der Schweiz) von Mai 2013 frühestens bis Ende 2013 entschieden werden. Der Schweiz schwebt der Einsatz entweder der neuen (nicht mehr störanfälligen) Cisaplino-Zügen ETR 610 vor (die nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnel 2017 nicht mehr gebraucht werden). Siehe: http://www.sbb.ch/sbb-konzern/medien/archi...2-8-0208_3.html.
Allerdings haben die ETR610 gegenwärtig die Zulassung für Deutschland nur mit ausgeschalteter Neigetechnik. Im August 2012 hiess es von der SBB, sie habe zahlreiche erfolgreiche Testfahrten durchgeführt und die SBB gingen davon aus, die Zulassung N in absehbarer Zeit zu erhalten. Weiss da jemand Bescheid darüber?

Die zweiter Alternative sind die Twindexx-Doppelstockzüge, welche die SBB für den Fernverkehr über die Jurasüdfusslinie einsetzen will. Sie sind mit Wankkompensation ausgestattet. Näheres dazu findest du in: http://www.bav.admin.ch/hgv/01872/01880/in...c_JjKbNoKSn6A-- auf Seite 16. Von diesen Zügen hat die SBB 59 Kompositionen bestellt. Näheres dazu hier: http://www.sbb.ch/sbb-konzern/medien/archi...11-4-86694.html
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Beitrag von TramBahnFreak »

ralf.wiedenmann @ 28 Aug 2013, 17:42 hat geschrieben:Der Schweiz schwebt der Einsatz entweder der neuen (nicht mehr störanfälligen) Cisaplino-Zügen ETR 610 vor (die nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnel 2017 nicht mehr gebraucht werden). Siehe: http://www.sbb.ch/sbb-konzern/medien/archi...2-8-0208_3.html.
Allerdings haben die ETR610 gegenwärtig die Zulassung für Deutschland nur mit ausgeschalteter Neigetechnik. Im August 2012 hiess es von der SBB, sie habe zahlreiche erfolgreiche Testfahrten durchgeführt und die SBB gingen davon aus, die Zulassung N in absehbarer Zeit zu erhalten. Weiss da jemand Bescheid darüber?
Das wäre mal sehr geil! :)
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Beitrag von Rohrbacher »

Das wird in erster Linie auch drauf ankommen, ob der EC München - Zürich weiterhin einen separaten Umlauf hat, dann könnte ich mir (vollständige Zulassung vorausgesetzt) aus erwähnten Gründen die ETR 610 gut vorstellen. Wenn man den EC München - Zürich als Zugteil mit dem IC St. Gallen - Zürich - Genf zusammengelegt, dann dürfte es wegen der Kapazität auf die Twindexx rauslaufen. Ich gehe allerdings davon aus, dass die SBB wenig Interesse hat, die deutschen Verspätungen mit in den Inlandsverkehr reinziehen zu wollen. Und wenn die ETR 610 eh "übrig" sind, wie ralf.wiedenmann sagt, würden die technisch und von der Größe her schon Sinn machen. Ein 7-teiliger ETR 610 hat 431 Sitzplätze, ein 8-teiliger SBB-Twindexx hat 621, das wäre vermutlich schon etwas "großzügig". Der Fahrzeugbedarf dürfte bei 4 bis 6 Solo-Zügen liegen, wenn man Reserven und ggf. HVZ-Doppeltraktionen einrechnet käme die SBB sehr gut mit den 8 Einheiten hin. Die passen eigentlich wie Arsch auf Eimer. ;)

Es ist aber in jedem Fall durchaus sinnig beide Fahrzeugtypen zu testen und ggf. auch zuzulassen. Man weiß ja nie, mit Zulassungen und Neigetechnik hat man ja gewisse Erfahrungswerte mit Zulassungen, Neigetechnik und sowas...
DumbShitAward @ 28 Aug 2013, 17:40 hat geschrieben:Leider nein, auch nach dem Ausbau müssen wir weiterhin mit Regionalverkehrskomfort zu Fernverkehrspreisen leben.
Naja, die SBB hat keine "Fernverkehrspreise", die hat nur Fahrpreise. Dass die DB für bestimmte Züge gewissermaßen Zuschläge erhebt, die wesentlich höher sind als jemals in der Bahngeschichte, finde vermutlich nicht nur ich zweifelhaft. :rolleyes:
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Beitrag von DumbShitAward »

Rohrbacher @ 28 Aug 2013, 18:31 hat geschrieben: Naja, die SBB hat keine "Fernverkehrspreise", die hat nur Fahrpreise. Dass die DB für bestimmte Züge gewissermaßen Zuschläge erhebt, die wesentlich höher sind als jemals in der Bahngeschichte, finde vermutlich nicht nur ich zweifelhaft. :rolleyes:
Es gehört meist mehr als einer dazu, wenn solche Situationen auftreten, bestreitet kein Mensch. Ich sehe aber grundsätzlich kein Problem mit unterschiedlichen Fahrpreisen für unterschiedliche Züge.
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von JeDi »

ralf.wiedenmann @ 28 Aug 2013, 17:42 hat geschrieben: Der Schweiz schwebt der Einsatz entweder der neuen (nicht mehr störanfälligen) Cisaplino-Zügen ETR 610 vor (die nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnel 2017 nicht mehr gebraucht werden).
Was hat eigentlich der GBT mit den ETR610 zu tun? Die fahren doch nur am Lötschberg, weil sich die LST am Gotthard nicht mit ihnen verträgt?
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

ralf.wiedenmann @ 28 Aug 2013, 17:42 hat geschrieben: Im August 2012 hiess es von der SBB, sie habe zahlreiche erfolgreiche Testfahrten durchgeführt und die SBB gingen davon aus, die Zulassung N in absehbarer Zeit zu erhalten. Weiss da jemand Bescheid darüber?
Nochmaliges Nachfrage bei den SBB ergab folgende Antwort: "Die SBB geht heute davon aus, dass eine mit Auflagen verbundene Zulassung für den bogenschnellen Verkehr in Deutschland in der ersten Hälfte 2014 vorliegen wird. Die Verantwortung hierfür liegt allerdings beim Hersteller Alstom."
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

JeDi @ 29 Aug 2013, 11:07 hat geschrieben:Was hat eigentlich der Gotthardbasistunnel (GBT) mit den ETR610 zu tun? Die fahren doch nur am Lötschberg, weil sich die LST am Gotthard nicht mit ihnen verträgt?
Siehe Medienmitteilung der SBB vom 2. August 2012: http://www.sbb.ch/sbb-konzern/medien/archi...2-8-0208_3.html. Hier nur ein Auszug:
"SBB setzt am Gotthard ab 2015 neue, komfortable und zuverlässige Neigezüge ein.
Um die Qualität im Nord-Süd-Verkehr nachhaltig zu verbessern, bestellt die SBB bei Alstom für rund 250 Millionen Franken acht neue Neigezüge des Typs ETR 610. Die SBB besitzt bereits sieben solcher Triebzüge. Aktuell werden diese auf der Achse Basel / Genf–Simplon–Mailand erfolgreich eingesetzt. Die SBB hat mehrere Optionen für den Verkehr auf der Gotthard-Achse nach dem Rückzug der ETR470-Züge geprüft und sich für die ETR610 entschieden, weil diese den Kundinnen und Kunden am meisten Komfort bringen. Sie sind rasch verfügbar, zuverlässig und für den internationalen Verkehr bereits zugelassen. Die neuen Züge ersetzen ab 2015 die Neigezüge der ersten Generation ETR 470, welche Ende 2014 ausrangiert werden."
Siehe auch Neue Zürcher Zeitung vom 2. August 2012: http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/neue-sta...hard-1.17429291
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Beitrag von JeDi »

Ah, Danke für den Hinweis. Die Nachbestellung hatte ich nicht mitbekommen...
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Beitrag von Rohrbacher »

DumbShitAward @ 29 Aug 2013, 10:39 hat geschrieben:Ich sehe aber grundsätzlich kein Problem mit unterschiedlichen Fahrpreisen für unterschiedliche Züge.
Nicht? Ich dachte der Satz "auch nach dem Ausbau müssen wir weiterhin mit Regionalverkehrskomfort zu Fernverkehrspreisen leben." war eine Kritik daran, dass die DB deiner Meinung nach zu hohe Preise für die deiner Meinung nach nicht fernverkehrstauglichen EC-Wagen der SBB nimmt. :ph34r:
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Beitrag von DumbShitAward »

Rohrbacher @ 29 Aug 2013, 14:30 hat geschrieben: Nicht? Ich dachte der Satz "auch nach dem Ausbau müssen wir weiterhin mit Regionalverkehrskomfort zu Fernverkehrspreisen leben." war eine Kritik daran, dass die DB deiner Meinung nach zu hohe Preise für die deiner Meinung nach nicht fernverkehrstauglichen EC-Wagen der SBB nimmt. :ph34r:
Ich habe gesagt "grundsätzlich" - dass das in Einzelfällen eben Schieflagen gibt ist ja genau das Problem hier. Du hast doch, je nach dem wie deine Aussage gemeint war, entweder den einheitlichen Fahrpreis gefordert oder mir zugestimmt, dass hier Tarif und Leistung nicht zueinander passen. Wie es wohl gemeint war ist ja jedem klar :rolleyes:
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von firefly »

Electrification @ 14 Jul 2013, 12:05 hat geschrieben: Man beachte mal den Modal Split in Österreich und frage sich wieso man hierzulande nicht alles dafür tut um das auch zu steigern und es besteht noch genug Potenzial.
Und wie genau sieht dieser Modalsplit für Österreich aus?
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Beitrag von Harras »

Danke für Eure Antworten. D.h. es steht schon heute fest, dass München-Zürich weiter von der Schweiz oder zumindest mit Schweizer Rollmaterial betrieben werden wird? Ist doch schon irgendwie absurd, dass die Strecke mit einem riesigen Aufwand für Neigetechnik ertüchtigt wird (immer mit der Hoffnung, dass wir das überhaupt noch erleben dürfen), es aber von der Deutschen Bahn überhaupt keine dafür geeigneten Züge gibt ?!?

Weiss jemand, ob überhaupt noch Anstregungen unternommen werden, jemals im Fernverkehr wieder mit Neigetechnik zu fahren? Ich habe den Eindruck, man hat sich über die Jahre dran gewöhnt, "dass das halt nicht funktioniert" und aus.

Eigentlich schade um die investierten Millionen und noch mehr Schade um die verlorenen Fahrzeitgewinne.....
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Beitrag von Caesarion »

Harras @ 30 Aug 2013, 14:16 hat geschrieben: es aber von der Deutschen Bahn überhaupt keine dafür geeigneten Züge gibt ?!?
Die Bahn hat am wenigsten Schuld daran - erstens schaffen die Hersteller es nicht, das Achsenproblem bei der Neitech zu lösen, zweitens stellt das EBA seit Eschede irre Anforderungen an die Sicherheit gerade im Fernverkehr, die kaum zu erfüllen sind.
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Beitrag von JeDi »

Harras @ 30 Aug 2013, 14:16 hat geschrieben: Ist doch schon irgendwie absurd, dass die Strecke mit einem riesigen Aufwand für Neigetechnik ertüchtigt wird (immer mit der Hoffnung, dass wir das überhaupt noch erleben dürfen), es aber von der Deutschen Bahn überhaupt keine dafür geeigneten Züge gibt ?!?
Gibt es doch. Dürfen sogar Bogenschnell fahren.
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