Bayrische Landespolitik

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 24 Aug 2013, 22:16 hat geschrieben:Aber mal ne andere (nicht ganz ernst gemeinte) Frage - warum ist die Bayernpartei eigentlich nicht verfassungsfeindlich? Immerhin fordern sie die Abspaltung Bayerns aus der Bundesrepublik, was ein Verstoß gegen die Verfassung wäre :-)
Auch wenn das Grundgesetz (wir haben ja leider keine Verfassung) einen Austritt nicht vorsieht.
Ich erkenne auf der schnelle keinen Paragraphen wonach dies verboten sein sollte?

PS wer nimmt schon die Bayernpartei ernst?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Iarn @ 24 Aug 2013, 22:45 hat geschrieben: PS wer nimmt schon die Bayernpartei ernst?
Zumindest ernster als manch andere Partei ;)
vuxi
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Beitrag von vuxi »

Iarn @ 24 Aug 2013, 22:45 hat geschrieben: Auch wenn das Grundgesetz (wir haben ja leider keine Verfassung) einen Austritt nicht vorsieht.
Nur weil es nicht den Namen Verfassung trägt, heißt das nicht, dass es nicht eine ist.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

vuxi @ 24 Aug 2013, 23:17 hat geschrieben:Nur weil es nicht den Namen Verfassung trägt, heißt das nicht, dass es nicht eine ist.
Eine Verfassung wird in der Regel durch eine Volksabstimmung bestätigt. Nicht so in Deutschland, das Grundgesetz wurde im Auftrag der Besatzungsmächte als Provisorium entwickelt.
Abgesehen vom Makel der fehlenden "Ratifizierung" durch die Bürger hat das Grundgesetz gegenüber Verfassungen anderer Staaten keine Elemente, welche eine Aufrechterhaltung staatlicher Souveränität gegenüber Dritten beinhalten. War ja auch nicht gewünscht.

Ich hätte mir gewünscht, dass man statt einer vorschnellen Wiedervereinigung mit Beibehaltung vieler Zugeständnisse an die Siegermächte an einer neuen Verfassung und an einer behutsamen Vereinigung der deutschen Teilstaaten mit Bedacht gearbeitet hätte.

Ich glaube langfristig wäre es auch besser für das angekratzte Ego vieler Ostdeutscher gewesen wenn man einer gemeinsamen Verfassung beitreten wäre als dem Hoheitsgebiet des Grundgesetzes der Westmächte.
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Beitrag von GSIISp64b »

Der Idealist in mir hüpft auf und ab und schreibt "yay Volksabstimmung yay mehr Grundrechte yay!"

Der professionelle Pessimist möchte aber gerne darauf hinweisen, dass im heutigen politischen Klima (post-9/11, Grundrechtsabbau, Sozialstaatsdemontage et cetera) eigentlich nur eine Verschlechterung gegenüber dem GG rauskommen kann - leider. :/
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 24 Aug 2013, 23:32 hat geschrieben: Ich hätte mir gewünscht, dass man statt einer vorschnellen Wiedervereinigung mit Beibehaltung vieler Zugeständnisse an die Siegermächte an einer neuen Verfassung und an einer behutsamen Vereinigung der deutschen Teilstaaten mit Bedacht gearbeitet hätte.

Ich glaube langfristig wäre es auch besser für das angekratzte Ego vieler Ostdeutscher gewesen wenn man einer gemeinsamen Verfassung beitreten wäre als dem Hoheitsgebiet des Grundgesetzes der Westmächte.
Eine echte Wiedervereinigung wäre sinnvoll gewesen, ja. So war es mehr eine feindliche Übernahme - fast alles ostdeutsche wurde einfach durch das westdeutsche ersetzt. Das mag in vielen Punkten sinnvoll gewesen sein, aber auch in Ostdeutschland war nicht alles schlecht - in diversen Punkten wäre es wohl sinnvoller gewesen, die ostdeutsche Variante für Gesamtdeutschland zu übernehmen - und in wieder anderen Bereichen hätte man wohl besser alles in die Tonne gehaut und neu gemacht.

Aber man muss halt auch sehen - damals war die Euphorie so groß, die Bevölkerung hätte bei so einer behutsamen Wiedervereinigung vermutlich nicht die Geduld gehabt - auch wenn es jetzt im Nachhinein gesehen sinnvoller gewesen wäre.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Lazarus @ 24 Aug 2013, 21:31 hat geschrieben:Auf jeden Fall hat sich die SPD mit der Kampagne gegen Hoeness ein ziemliches Eigentor geschossen, wenn man sich die Stimmung in den diversen Foren so durchliest.
Belege sind ja auch nicht so Deins, nä?

Das Beklagen eines nicht stattgefundenen Volksentscheids über die Wiedervereinigung/des Beitritts bringt uns 23 Jahre später im Kontext einer Landtagswahl auch nicht weiter, oder?
Es ist, wie es ist.
Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

Boris Merath @ 24 Aug 2013, 22:16 hat geschrieben: Aber mal ne andere (nicht ganz ernst gemeinte) Frage - warum ist die Bayernpartei eigentlich nicht verfassungsfeindlich? Immerhin fordern sie die Abspaltung Bayerns aus der Bundesrepublik, was ein Verstoß gegen die Verfassung wäre :-)
Es geht aber nicht um den Wunsch, das Grundgesetz ändern zu wollen - es wäre sonst z. B. auch verfassungsfeindlich, die Verteilung der Steuern oder den den Länderfinanzaugleich oder die Rentenverwaltung oder ein sonstiges technisches Detail ändern zu wollen. Nein, bei es geht um die freiheitlich-demokratische Grundordnung, welche in den Artikeln 1 und 20 im Wesentlichen geregelt ist, und gegen welche die Parteien nicht verstoßen sollten. Nicht zufällig sind diese Artikeln auch durch die Ewigkeitsklausel geschützt.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 24 Aug 2013, 22:45 hat geschrieben: Auch wenn das Grundgesetz (wir haben ja leider keine Verfassung) einen Austritt nicht vorsieht.
Ich erkenne auf der schnelle keinen Paragraphen wonach dies verboten sein sollte?
Das muß zumindest ja auch theoretisch möglich sein, daß sich eine wie auch immer definierte Gebietskörperschaft kraft freiem Willen bzw. Mehrheitsentscheidung der Wahlberechtigten dort aus der Bundesrepublik lösen kann, ohne daß es gleich zum Bürgerkrieg o.ä. kommt. Eine demokratische Verfassung ist schließlich kein Selbstmordpakt der unausweichlich bis in alle Ewigkeiten festgemeißelt wurde.
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Beitrag von Catracho »

Ich zitiere mal kurz aus einem Juristenforum:
"Das Grundgesetz sieht einen Austritt einzelner Länder aus dem Bundesstaat schlicht und einfach nicht vor.

Es gibt das Gebot der Bundestreue, das die Länder zur gegenseitigen Rücksichtnahme verpflichtet, jedoch verpflichtet dies -das ist im Staatsrecht relativ unstreitig- nicht zum Verbleiben im Bund.

Das Abwehrrecht gem. Art. 20 Abs. 4 GG greift nicht. Denn durch den Austritt eines einzelnen Landes aus dem Bund wird das Bundesstaatsprinzip nicht angegriffen.
Art. 20 Abs. 1 meint, dass die Bundesrepublik insgesamt föderal strukturiert zu sein hat. Es meint aber nicht die föderale Struktur in ihrer konkreten Gestalt.
Wenn also ein Bundesland austritt, bleiben die Prinzipen nach Art. 20 Abs. 1 GG gewahrt.

Da aber das Grundgesetz einen Austritt einfach nicht kennt, gibt es ihn auf nationalrechtlicher Ebene nicht.

Es handelt sich also um eine Frage des Völkerrechts. Wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind, ist natürlich denkbar, das ein Bundesland den Anspruch auf Souverränität durchsetzten kann.

Die Frage kann also nicht eindeutig beantwortet werden: Das deutsche Recht sieht keinen Austritt einzelner Bundesländer vor. Im Einzelfall wäre nach supranationalem Völkerrecht zu entscheiden, ob ein Volk sich separieren darf.

Verfassungsrechtlich unbedenklich und daher eindeutig zulässig ist der Zusammenschluss mehrer Bundesländer oder der Beitritt eines Bundeslandes zu einem anderen (Art. 29 GG)."

Mfg
Catracho
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Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

Der fehlende Austrittsrecht unterscheidet den föderalen Bundesstaat gerade von einem Staatenbund, wo die gesamte Souveränität beim den Einzelstaaten liegt. Dagegen geht die staatliche Gewalt im Föderalismus von Bund und Ländern gemeinsam aus.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Bund einem Land den Austritt erlauben kann. So spricht nichts dafür, dass der Präambel des Grundgesetzes und die einschlägigen Paragrafen dahingehend geändert werden, dass Bayern gestrichen wird aus der Liste der Bundesländer.
Laurum
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Beitrag von Laurum »

Catracho @ 25 Aug 2013, 09:37 hat geschrieben:Ich zitiere mal kurz aus einem Juristenforum:
"Das Grundgesetz sieht einen Austritt einzelner Länder aus dem Bundesstaat schlicht und einfach nicht vor.

Es gibt das Gebot der Bundestreue, das die Länder zur gegenseitigen Rücksichtnahme verpflichtet, jedoch verpflichtet dies -das ist im Staatsrecht relativ unstreitig- nicht zum Verbleiben im Bund.

Das Abwehrrecht gem. Art. 20 Abs. 4 GG greift nicht. Denn durch den Austritt eines einzelnen Landes aus dem Bund wird das Bundesstaatsprinzip nicht angegriffen.
Art. 20 Abs. 1 meint, dass die Bundesrepublik insgesamt föderal strukturiert zu sein hat. Es meint aber nicht die föderale Struktur in ihrer konkreten Gestalt.
Wenn also ein Bundesland austritt, bleiben die Prinzipen nach Art. 20 Abs. 1 GG gewahrt.

Da aber das Grundgesetz einen Austritt einfach nicht kennt, gibt es ihn auf nationalrechtlicher Ebene nicht.

Es handelt sich also um eine Frage des Völkerrechts. Wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind, ist natürlich denkbar, das ein Bundesland den Anspruch auf Souverränität durchsetzten kann.

Die Frage kann also nicht eindeutig beantwortet werden: Das deutsche Recht sieht keinen Austritt einzelner Bundesländer vor. Im Einzelfall wäre nach supranationalem Völkerrecht zu entscheiden, ob ein Volk sich separieren darf.

Verfassungsrechtlich unbedenklich und daher eindeutig zulässig ist der Zusammenschluss mehrer Bundesländer oder der Beitritt eines Bundeslandes zu einem anderen (Art. 29 GG)."

Mfg
Catracho
Dann war die Bayernpartei eine verfassungsfeindliche Partei? Schließlich hat sie zur 1. Wahl für ein unabhängiges Bayern geworben. Auf dem damaligen Wahl-Plakat wurde Bayern mit der Schweiz, Luxenburg, Norwegen und den anderen kleineren Ländern in Europa in eine Reihe gestellt. Argument war: wenn die kleinen Länder unabhängig sind, können wir das auch.

http://1.2.3.9/bmi/i7.imgchili.net/37757/3...ayernpartei.jpg

Edit Martin H.: Link zumindest mal in einen Direktlink umgewandelt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Laurum @ 25 Aug 2013, 21:26 hat geschrieben:http://imgchili.net/show/37757/37757330_ba...ayernpartei.jpg
Müssen wir uns erst jetzt Hardcore-Pornos anschauen, bevor wir das alte Plakat sehen dürfen? Es gibt genug seriöse, kostenlose Bilderhoster, wo keine Werbung angezeigt wird…
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Beitrag von Electrification »

Caesarion @ 25 Aug 2013, 11:13 hat geschrieben: Der fehlende Austrittsrecht unterscheidet den föderalen Bundesstaat gerade von einem Staatenbund, wo die gesamte Souveränität beim den Einzelstaaten liegt. Dagegen geht die staatliche Gewalt im Föderalismus von Bund und Ländern gemeinsam aus.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Bund einem Land den Austritt erlauben kann. So spricht nichts dafür, dass der Präambel des Grundgesetzes und die einschlägigen Paragrafen dahingehend geändert werden, dass Bayern gestrichen wird aus der Liste der Bundesländer.
Steht nicht in der bayerischen Verfassung dass es einen Volksentscheid zum weiteren Verbleibt in der Bundesrepublik geben muss, falls es zur Wiedervereinigung kommt? Dieser Entscheid steht ja noch aus und könnte ja damit noch nachgeholt werden. Allerdings keine Ahnung ob das rechtsbindend wäre.

Ich frage mich was hier manche immer mit der Bayernpartei haben, die sowieso nicht die 5% erreichen. Es ist eine demokratische Partei, irgendwo zwischen FDP und CSU. Was ist falsch an deren Zielen, die sind in jeder anderen Partei zu finden und es ist legitim dass sie eben zusätzlich ein eigenes Land wollen, fordern kann das jeder wie er will.

Regt euch lieber auf dass rechtsextreme Parteien wie die NPD antreten, die im Gegensatz zur oft erwähnten Partei, absolut antidemokratisch sind und nicht verfassungstreu. Die bekommen dann je nach Stimmenzahl eine Menge Steuergelder.


Übrigens, sollte irgendwann mal eine Mehrheit in Bayern eine Unabhängigkeit wollen, dann ist es des Bürgers Wille und da kann die Bundesrepublik dann nichts dagegen machen. Wollen sie mit Panzern einmarschieren? Ich glaube jeder Staat hat das Recht auf Unabhängigkeit, wenn es Mehrheiten wollen. Das ist doch derzeit überhaupt nicht erkennbar und auch die nächsten Jahrzehnte nicht, aber man weiß ja nie was ist.
Genau wie in Slowenien, Kroatien oder vielleicht mal in Schottland und Katalonien, es wird am Ende keiner verhindern können, wenn die Mehrheit das so will, auch das ist Demokratie.

Wir diskutieren hier aber über ungelegte Eier, haben wir nicht andere Probleme?
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Beitrag von Caesarion »

Electrification @ 26 Aug 2013, 01:54 hat geschrieben: Steht nicht in der bayerischen Verfassung dass es einen Volksentscheid zum weiteren Verbleibt in der Bundesrepublik geben muss, falls es zur Wiedervereinigung kommt? Dieser Entscheid steht ja noch aus und könnte ja damit noch nachgeholt werden. Allerdings keine Ahnung ob das rechtsbindend wäre.
Mir ist da nur der Artikel bekannt, der Eintritt Bayerns in eine späteren deutschen Staat vorschreibt, vorausgesetzt, dass dieser demokratisch ist. Wenn man das Inkrafttreten der Bayerischen Verfassung vor Augen hält (nämlich in 1946), leuchtet ein, dass sowas wie die Wiedervereinigung dort noch gar nicht geregelt sein kann.
Selbst wenn hypothetisch ein solcher Entscheid stattfinden müsste, wäre sie ohne die Zustimmung des Bundesgesetzgebers nicht wirksam.

Dem Rest des Beitrages kann ich nur voll zustimmen, die Bayernpartei ist wirklich nicht verfassungsfeindlich, die NPD dagegen schon.

Übrigens fand ich es super, dass in meinem Stimmkreis München-Hadern die BP mit einem Trambahnfahrer als Direktkandidaten antritt. Vielleicht liest er in diesem Forum auch mit...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Caesarion @ 26 Aug 2013, 02:18 hat geschrieben:
Selbst wenn hypothetisch ein solcher Entscheid stattfinden müsste, wäre sie ohne die Zustimmung des Bundesgesetzgebers nicht wirksam.
Wer sagt das? Es hat ja in den letzten Jahren schon mehrere Volksentscheide zu verschiedenen Themen gegeben.
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Beitrag von Caesarion »

Lazarus @ 26 Aug 2013, 02:53 hat geschrieben:
Caesarion @ 26 Aug 2013, 02:18 hat geschrieben:
Selbst wenn hypothetisch ein solcher Entscheid stattfinden müsste, wäre sie ohne die Zustimmung des Bundesgesetzgebers nicht wirksam.
Wer sagt das? Es hat ja in den letzten Jahren schon mehrere Volksentscheide zu verschiedenen Themen gegeben.
Mitlesen hilft! Es geht um Volksentscheide zur Selbstständigkeit Bayerns, nicht um Volksentscheide generell.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Caesarion @ 26 Aug 2013, 14:52 hat geschrieben:
Lazarus @ 26 Aug 2013, 02:53 hat geschrieben:
Caesarion @ 26 Aug 2013, 02:18 hat geschrieben:
Selbst wenn hypothetisch ein solcher Entscheid stattfinden müsste, wäre sie ohne die Zustimmung des Bundesgesetzgebers nicht wirksam.
Wer sagt das? Es hat ja in den letzten Jahren schon mehrere Volksentscheide zu verschiedenen Themen gegeben.
Mitlesen hilft! Es geht um Volksentscheide zur Selbstständigkeit Bayerns, nicht um Volksentscheide generell.
Dafür bräuchte es aber ohnehin nichtmal einen Volksentscheid. Wenn Bayern sich loslösen wollte, würde dies vermutlich eine Bundesregierung eh nicht verhindern können, denn im Zweifel würde sich vermutlich die Uno einschalten und dieses Vorhaben durchwinken. Ebenso wie man es auf dem Balkan oder bei der CSSR getan hat.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 26 Aug 2013, 15:23 hat geschrieben: Dafür bräuchte es aber ohnehin nichtmal einen Volksentscheid. Wenn Bayern sich loslösen wollte, würde dies vermutlich eine Bundesregierung eh nicht verhindern können, denn im Zweifel würde sich vermutlich die Uno einschalten und dieses Vorhaben durchwinken. Ebenso wie man es auf dem Balkan oder bei der CSSR getan hat.
Durchwinken? Sie mir nicht böse, aber diese Prognose halte ich für fürchterlich naiv.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Tut mir leid, lieber Lazarus, aber von was träumst Du nachts ? Und was bekommst Du eigentlich vom politischen Alltag auf dieser Welt tatsächlich mit ?

- Zunächst mal gilt mit einiger Sicherheit immer noch der Rechtsgrundsatz, dass im Zweifel das höherwertige Bundesrecht das Landesrecht bricht, obs einem passt oder nicht ! Damit sind wir mit dem Thema Zustimmung des Bundes zu so einer Aktion schon mal durch.
- Dass es sehr klare Statements und Entscheidungen der EU zum Thema abspaltungswillige Gebiete von Mitgliedsstaaten gibt, ist bekannt ? Es gab am Beispiel Baskenland in den letzten Jahren eine völlig unzweideutige Feststellung, dass ein hypothetisch unabhängiges Baskenland hinterher weder automatisch weiterhin Mitglied der EU wäre, sondern sich wie jeder andere Interessent dann neu um eine Mitgliedschaft bewerben müsse, noch würde weiterhin die Verwendung der Gemeinschaftwährung geduldet werden. Das ganze ergänzt um den Satz, dass diese Festlegungen allgemeingültig auch für alle anderen entsprechenden Bestrebungen gelten würden (z.B. Schottland o.ä.)
- Die UNO soll sich in eine Abspaltung Bayerns aus der Bundesrepublik einschalten ? Warum denn ? Man kann ja sagen was man will, aber ein diktatorisches Gewaltregime kann ich weder in Bayern noch im Bund beim besten Willen nicht feststellen, dass einen Eingriff des Sicherheitsrates auslösen könnte. Und dann müssten zunächst mal überhaupt eine relevante Anzahl anderer Staaten von Gewicht so eine Unabhängigkeit diplomatisch anerkennen. Welchen Nutzen hätte das für diese ? Da sehe ich im Moment auch absolut NULL in dieser Hinsicht. Und ein Status ähnlich Nordzypern wäre so witzlos wie nur was.

Mit Verlaub und bei allem Respekt, hier scheint wieder das klassische Lazarus-Phänomen aufgetreten zu sein, bei dem die Augen in direkten Kontakt mit den Fingern getreten sind und diese zum Schreiben des nächsten Beitrags veranlasst haben, noch bevor das Thema überhaupt fertig gelesen war. Und das ist jetzt SEHR freundlich ausgedrückt !
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Beitrag von spock5407 »

Erste Schritt zu einem unabhängigen Bayern? ;)
Hier.

Früher hieß es locker flockig "Das können Sie alles senden".

Ach ja, Dies hier hab ich grad noch per Zufall gesehen. Tipp: Schaut mal unten auf die Seite bzw. ins Impressum.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

spock5407 @ 26 Aug 2013, 20:10 hat geschrieben: Erste Schritt zu einem unabhängigen Bayern? ;)
Hier.
Tja, was will man auch anderes erwarten? Die Herren Politiker können noch so sehr schmieren und sich schmieren lassen, Recht brechen und beugen, betrügen und lügen - solange die Wirtschaft brummt, interessiert das in Bayern* so gut wie keinen und entsprechend benimmt sich der Herr MP dann auch. Mit diesem Verhalten stehen Seehofer und die CSU ja auch ganz in der Tradition eines Franz-Josef Strauß - und verglichen mit dem Verbrecher sind Seehofer und Konsorten Chorknaben.

Mfg
Catracho

*nicht dass das im restlichen Deutschland entschiedend anders wäre
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Beitrag von Laurum »

TramPolin @ 25 Aug 2013, 22:19 hat geschrieben:Müssen wir uns erst jetzt Hardcore-Pornos anschauen, bevor wir das alte Plakat sehen dürfen? Es gibt genug seriöse, kostenlose Bilderhoster, wo keine Werbung angezeigt wird…
Werbung? Porno???

Hiermit entschuldige ich mich bei allen, die ohne Werbeblocker das Internet nutzen. Daß die Werbung so heftig ist, habe ich wirklich nicht erwartet. :( :o :(
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Beitrag von TramPolin »

Laurum @ 26 Aug 2013, 21:46 hat geschrieben: Werbung? Porno???

Hiermit entschuldige ich mich bei allen, die ohne Werbeblocker das Internet nutzen. Daß die Werbung so heftig ist, habe ich wirklich nicht erwartet. :( :o :(
Ich habe einen Werbeblocker, wo alles Erdenkliche ausgenommen ist, aber die Seite rutschte dennoch durch. Das war schon sehr heftig.

Besser vielleicht: http://www.bilder-hochladen.net/ Gibt aber noch andere.
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Beitrag von Entenfang »

Auch wenn die Thesen etwas knapp gefasst sind und nicht alles vertreten ist, macht es immer wieder Spaß, den Wahlomat zu nutzen. Obwohl bei mir die Linken (die ich auf gar keinen Fall wählen würde) noch bisschen vor den Grünen liegen, bin ich doch beruhigt. Die letzen 3 Plätze bei mir: CSU, FDP, REP. Und das war auch schon bei den letzten Wahlen so. ;)
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Beitrag von Jo B. »

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Beitrag von DumbShitAward »

Nun, man muss Herrn Seehofer schon verstehen. Man hat es ja meistens eher mit dem ZDF und Landesrundfunkanstalten, die der CDU/CSU äußerst freundlich gesinnt sind, zu tun. Da kann man schon mal solch vernachlässigbare Gesetze wie die Pressefreiheit und die Personenfreizügigkeit vergessen, wenn sich da ein nicht kontrollierter außerbayerischer Sender einmischt.

Sagt in meinen Augen mehr über die desolaten Verhältnisse mindestens beim BR und ZDF aus, als über Seehofer.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

Neue Umfrage zur Landtagswahl (Emnid) in Bayern: CSU 48 %, SPD 18 %, Grüne 13 %, FDP 4 %, Linke 3 %, Freie Wähler 8 %, Piraten 3 %

Das wären für Udes angestrebte 3er-Koalition nur 39 %. Die CSU könnte alleine regieren, für die absolute Mehrheit der Sitze würde das locker reichen.

http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/bayern.htm

Seehofer alleine halte ich für noch weit schlimmer als mit der lahmen FDP zusammen. Möglich aber, dass die FDP reinkommt. Es gibt eine Bewegung nach oben, die allerdings innerhalb der Fehlerquote liegt. Doch auch wenn die FDP reinkommt, könnte es für eine Alleinregierung der CSU reichen.

Der Ude-Effekt ist inzwischen kein Bonus mehr, sondern ein Malus.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Schau dir mal den Auftraggeber genau an, daher wundert mich das Ergebnis nicht wirklich.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 29 Aug 2013, 11:33 hat geschrieben: Schau dir mal den Auftraggeber genau an, daher wundert mich das Ergebnis nicht wirklich.
Na ja, Emnid gilt als weit seriöser als z.B. Forsa. Mir ist schon klar, dass die CSU hier der Auftraggeber war.

Aber Emnid kann es sich glaub ich nicht leisten, hier manipulierte Zahlen zu veröffentlichen. Natürlich fällt eine Umfrage immer tendenziell für den Auftraggeber aus, aber an eine riesengroße Fälschung glaube ich hier nicht.
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