E-Netz Rosenheim: Der Meridian / BRB

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

GSIISp64b @ 12 Sep 2013, 00:55 hat geschrieben: Ich sehe das umgekehrt.
Nö, genauso, nur mit anderen Worten :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Rohrbacher @ 11 Sep 2013, 12:16 hat geschrieben: Und dass drei Monate vorher das mit der Anerkennung von IC-Fahrkarten noch nicht geklärt ist, ergibt auch kein gutes Bild.
Es geht nicht nur um die schnöde Frage, ob Fernverkehrstickets anerkannt werden oder nicht, sondern ob man zukünftig teilweise sogar im Nahbereich noch einen durchgehenden Fahrschein kaufen kann. Wenn man bspw. von Waging, Ruhpolding oder Traunreut nach Bad Reichenhall fahren will, geht das bei einer Kette DB-NE-DB nicht mehr auf einem Fahrschein. Kann man eigentlich NE-NE-Fahrscheine ausstellen? Wenn nein, kann man nichtmal mehr von Bad Tölz nach Bad Aibling oder Rosenheim auf einer Fahrkarte fahren.

Ein bißchen kann man den Meridian da schon verstehen, daß der bei der Anerkennungsfrage rumzickt, denn:
* wenn man den Maximalpreis schon erreicht hat (z.B. Hamburg - München) und man fährt nach Traunstein weiter, kostet das nix mehr, Meridian würde also nicht viel vom Anteil des Gesamtpreises sehen. Gilt nun ein NE-Tarif, wird der Fahrschein anstoßmäßig in München Hbf gebrochen und der Rest der Fahrt wird der NE-Anteil centgenau aufaddiert.
* wenn man zum Sparpreis fährt, erhöht sich in der Regel der Gesamtpreis nicht, wenn man mit einem Regionalzug eine Strecke weiter fährt, außer es wird zufälligerweise eine Entfernungsgrenze überschritten (z.B. über 250km gibt es keine 19- und 25-Euro-Sparpreise mehr). Auch hier würde Meridian bei einer Tarifkooperation sehr wenig kriegen, bei einem NE-Tarif hingegen würde er bei einer Fahrt zwischen München Hbf und Traunstein den vollen NE-Fahrpreis centgenau kriegen.
* Auch wer mit einer Fernverkehrs-Normalpreisfahrkarte unterwegs ist (diese ist im DB-Tarif abwärtskompatibel, also ein ICE-Ticket zum IC und NV, sowie ein IC-Ticket zum NV), muß sich mit komplizierten Aufteilungsschlüsseln der erzielten Fahrkarteneinnahmen rumschlagen. Beim NE-Tarif entfällt dies. Nachteil: Keine Kompatibilität.

Wie sieht das eigentlich bei Anwendung eines NE-Tarifes für Durchreisende aus, ist es möglich, DB-NE-ÖBB beim DB-Verkaufssystem auf einem Fahrschein darzustellen oder geht das auch nicht mehr?
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
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Beitrag von JeDi »

Tequila @ 12 Sep 2013, 23:38 hat geschrieben: Kann man eigentlich NE-NE-Fahrscheine ausstellen?
Die DB nicht.
Wenn nein, kann man nichtmal mehr von Bad Tölz nach Bad Aibling oder Rosenheim auf einer Fahrkarte fahren.
Doch, könnte man: Nach BOB-Haustarif...
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Beitrag von mapic »

Tequila @ 12 Sep 2013, 23:38 hat geschrieben:Wenn man bspw. von Waging, Ruhpolding oder Traunreut nach Bad Reichenhall fahren will, geht das bei einer Kette DB-NE-DB nicht mehr auf einem Fahrschein. Kann man eigentlich NE-NE-Fahrscheine ausstellen? Wenn nein, kann man nichtmal mehr von Bad Tölz nach Bad Aibling oder Rosenheim auf einer Fahrkarte fahren.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das theoretisch durchaus verkaufbar wäre, aber die DB tut sich den Aufwand dafür nicht an. Das Problem gibt es ja heute schon für Verbindungen aus dem Mangfalltal und ab Holzkirchen mit der BOB nach München und dann wieder mit der DB weiter.
Tequila @ 12 Sep 2013, 23:38 hat geschrieben:Kann man eigentlich NE-NE-Fahrscheine ausstellen? Wenn nein, kann man nichtmal mehr von Bad Tölz nach Bad Aibling oder Rosenheim auf einer Fahrkarte fahren.
Wie kommst du denn jetzt auf diese absurde Idee? Dann könnte man ja auch nicht von Bad Tölz nach Lenggries fahren, wenn das nicht gehen würde.
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Da kommt aber auch noch dazu, dass eben der MVV bis Holzkirchen gilt - und warum z.B. von München-Siemenswerke bis z.B. ins Mangfalltal über Holzkirchen mit der BOB 5,60 zahlen (BC 50) - wenn es die Verbindung auf der Bahn Homepage auch für 4,70 mit S20 bis Deisenhofen und S3 ab Deisenhofen gibt. Bis Holzkirchen gilt eh MVV, der auch in der BOB anerkannt wird.

Das Problem ist die Online-Ticket Buchung auf der Bahn Homepage. Buche ich einen Flug von A nach B mit via - funktioniert das doch auch - ich renne doch auch nicht am Zwischenflughafen herum und muss noch schnell den Anschlussflug buchen... (Buchung nur im Reisezentrum möglich)

Wenn ich Online buchen möchte, dann will ich das Ticket auch so bekommen - eben nicht nur die Teilstrecke/den Teilpreis oder die Information Buchung nicht möglich, weil die Fahrplanauskunft/Gestaltung mir irgendwie ab München immer die BOB vorschlägt.

Hier haperts an Kooperation - an Serviceleistung. Und das meine ich, liegt an der DB - die nicht mit den Privaten zusammenarbeiten möchte, so kommt mir das vor.
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Beitrag von Tequila »

mapic @ 13 Sep 2013, 00:33 hat geschrieben: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das theoretisch durchaus verkaufbar wäre, aber die DB tut sich den Aufwand dafür nicht an. Das Problem gibt es ja heute schon für Verbindungen aus dem Mangfalltal und ab Holzkirchen mit der BOB nach München und dann wieder mit der DB weiter.
Ja, meine Eltern hatten das neulich, als sie in Bad Aibling auf Kur waren und zurückfahren wollten. Da hat die Reiseauskunft immer eine RB nach Holzkirchen, eine BOB nach München Hbf und dann einen ICE weiter gen Norddeutschland ausgeworfen - natürlich mit dem Resultat "keine Preisauskunft möglich". Workaround war dann die Suche mit dem Viapunkt "München Ost", denn dadurch wurden grundsätzlich DB-tarif-konforme Fahrten erzwungen, ohne allzuviel auszuschließen (je nachdem über Rosenheim oder per S-Bahn über Kreuzstraße oder Holzkirchen).
Wie kommst du denn jetzt auf diese absurde Idee? Dann könnte man ja auch nicht von Bad Tölz nach Lenggries fahren, wenn das nicht gehen würde.
Natürlich geht das, weil eine solche Fahrt innerhalb des selben NE-Tarifes stattfindet (NE BOB). Ich gehe aber mal davon aus, daß - angenommen eine Tarifkooperation mit der DB käme nicht zustande - für den Meridian ein eigenes NE-Blatt (NE Meridian) eingeführt werden würde und damit hätten wir es mit einen eigenen NE-Tarif zu tun. Damit würde man es (im verbundübergreifenden Verkehr, weil ja ansonsten MVV-Tarif gilt) zwischen Holzkirchen und München Hbf dann mit drei (!) verschiedenen Tarifen zu tun bekommen: Den DB-Tarif in der S-Bahn, den NE BOB-Tarif in der BOB und den NE Meridian-Tarif im Meridian (keine Ahnung, welches Kürzel hierfür vorgesehen ist, ME ist ja schon für Metronom reserviert).
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
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Beitrag von JeDi »

mapic @ 13 Sep 2013, 00:33 hat geschrieben: Wie kommst du denn jetzt auf diese absurde Idee? Dann könnte man ja auch nicht von Bad Tölz nach Lenggries fahren, wenn das nicht gehen würde.
Eine derartige Fahrkarte ist bei der DB in der Tat nicht erwerbbar - hier kann nur zum Haustarif der BOB abgefertigt werden.
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Beitrag von JeDi »

Wetterfrosch @ 13 Sep 2013, 00:56 hat geschrieben: Da kommt aber auch noch dazu, dass eben der MVV bis Holzkirchen gilt - und warum z.B. von München-Siemenswerke bis z.B. ins Mangfalltal über Holzkirchen mit der BOB 5,60 zahlen (BC 50) - wenn es die Verbindung auf der Bahn Homepage auch für 4,70 mit S20 bis Deisenhofen und S3 ab Deisenhofen gibt. Bis Holzkirchen gilt eh MVV, der auch in der BOB anerkannt wird.
Wenn du eine MVV-Fahrkarte hast: Ja. Mit deinem BC50-Ticket nach DB-Tarif kostet eine BOB-Fahrt mit einem Fahrschein, der für die S20 ausgestellt ist, 40 Euro. Das wird inzwischen seitens des BOB-Zugpersonals auch so durchgesetzt.
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Beitrag von Electrification »

Man sollte einfach die ganzen unterschiedlichen Tarifwerke abschaffen und von unabhängiger Seite, z. B. der Bundesnetzagentur oder einer neu zu gründenden Behörde ein bundeseinheitliches Tarifsystem, das ausnahmslos für alle gilt, erstellen lassen.
Dann würden diese Auswüchse enden.

Nein, ich verstehe den Meridian nicht, denn es wird keiner gezwungen sich für Ausschreibungen zu bewerben.
Hier werden dutzende Pendler förmlich ins Auto getrieben, denn viele lieben von der Flexibilität sowohl IC als auch Nahverkehr mit ihrem Ticket nutzen zu können. Die Leute werden nur nicht bis kurz vor Planwechsel abwarten. Ich will nicht wissen wie viele man mit dieser Eiertaktik schon vergrault hat. Es ist und bleibt ein Skandal.
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Beitrag von Elch »

JeDi @ 13 Sep 2013, 01:41 hat geschrieben: Wenn du eine MVV-Fahrkarte hast: Ja. Mit deinem BC50-Ticket nach DB-Tarif kostet eine BOB-Fahrt mit einem Fahrschein, der für die S20 ausgestellt ist, 40 Euro. Das wird inzwischen seitens des BOB-Zugpersonals auch so durchgesetzt.
Und das soll der Fahrgast verstehen der eine "flexible" Normalpreiskarte am Automaten gekauft hat?
Ich glaube auch nicht daß das rechtlich Bestand hat wenn sich jemand wehrt (außer es steht dann auf der Karte explizit drauf: "Achtung gilt auf dem Abschnitt München - Holzkirchen über Siemenswerke nur in der Zügen der DB (S20,S27 und ggf. linienlosen Verstärker S-Bahnen)".
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
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Beitrag von GSIISp64b »

Solche Regelungen sind Unfug und niemand kann vom Normalfahrgast erwarten, dass er das versteht oder auch nur, dass er für solchen Käse Verständnis hat.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Tequila @ 12 Sep 2013, 23:38 hat geschrieben: Ein bißchen kann man den Meridian da schon verstehen, daß der bei der Anerkennungsfrage rumzickt, denn:
* wenn man den Maximalpreis schon erreicht hat (z.B. Hamburg - München) und man fährt nach Traunstein weiter, kostet das nix mehr, Meridian würde also nicht viel vom Anteil des Gesamtpreises sehen. Gilt nun ein NE-Tarif, wird der Fahrschein anstoßmäßig in München Hbf gebrochen und der Rest der Fahrt wird der NE-Anteil centgenau aufaddiert.
* wenn man zum Sparpreis fährt, erhöht sich in der Regel der Gesamtpreis nicht, wenn man mit einem Regionalzug eine Strecke weiter fährt, außer es wird zufälligerweise eine Entfernungsgrenze überschritten (z.B. über 250km gibt es keine 19- und 25-Euro-Sparpreise mehr). Auch hier würde Meridian bei einer Tarifkooperation sehr wenig kriegen, bei einem NE-Tarif hingegen würde er bei einer Fahrt zwischen München Hbf und Traunstein den vollen NE-Fahrpreis centgenau kriegen.
* Auch wer mit einer Fernverkehrs-Normalpreisfahrkarte unterwegs ist (diese ist im DB-Tarif abwärtskompatibel, also ein ICE-Ticket zum IC und NV, sowie ein IC-Ticket zum NV), muß sich mit komplizierten Aufteilungsschlüsseln der erzielten Fahrkarteneinnahmen rumschlagen. Beim NE-Tarif entfällt dies. Nachteil: Keine Kompatibilität.
Aber all diese Regelungen waren Veolia bei der Erstellung des Angebots bekannt (und der BEG, als sie das Angebot bezuschlagt haben). Jetzt herumzunörgeln lenkt nur von der eigenen Verantwortung ab.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von JeDi »

Elch @ 13 Sep 2013, 07:40 hat geschrieben: Und das soll der Fahrgast verstehen der eine "flexible" Normalpreiskarte am Automaten gekauft hat?
Ich glaube auch nicht daß das rechtlich Bestand hat wenn sich jemand wehrt (außer es steht dann auf der Karte explizit drauf: "Achtung gilt auf dem Abschnitt München - Holzkirchen über Siemenswerke nur in der Zügen der DB (S20,S27 und ggf. linienlosen Verstärker S-Bahnen)".
Steht drauf. "Gilt in IRE/RE/RB/S-Bahn" oder eben BOB...

Und warum sollte das rechtlich keinen Bestand haben? Eine DB-Fahrkarte Hamburg - Köln gilt ja auch nicht im HKX?
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Beitrag von mapic »

Ich finde, man braucht die Tarifdiskussion zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich nicht mehr weiter ausarten lassen. Wartet doch einfach noch eine Woche, und dann wissen wir hoffentlich was wirklich Sache ist. ;)
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

JeDi @ 13 Sep 2013, 11:10 hat geschrieben:
Elch @ 13 Sep 2013, 07:40 hat geschrieben: Und das soll der Fahrgast verstehen der eine "flexible" Normalpreiskarte am Automaten gekauft hat?
Ich glaube auch nicht daß das rechtlich Bestand hat wenn sich jemand wehrt (außer es steht dann auf der Karte explizit drauf: "Achtung gilt auf dem Abschnitt München - Holzkirchen über Siemenswerke nur in der Zügen der DB (S20,S27 und ggf. linienlosen Verstärker S-Bahnen)".
Steht drauf. "Gilt in IRE/RE/RB/S-Bahn"
Das dürfte in 90% der Fälle nicht scharf zutreffend sein. Schließlich kann ich damit auch bei der NOB, ME®, NWB (außer Bremen-Vegesack - Bremen-Farge), erx, CAN, HEX (außer Genthin - Berlin), ODEG (außer Cottbus - Zittau), MRB ost (außer Leipzig - Geithain), MRB west (übrigens damals auch erst in letzter Sekunde auf Anerkennung geeinigt), ERB, RegioBahn, ABR, HLB (außer Kahl - Schöllkrippen), AVG (außer S1/11, S3 östlich Bruchsal), ag, STB, EB, ALX, BLB und sicher noch einigen mehr mitfahren.
Und warum sollte das rechtlich keinen Bestand haben? Eine DB-Fahrkarte Hamburg - Köln gilt ja auch nicht im HKX?
Man könnte hier mit "Marktüblichkeit" oder "Treu und Glauben" argumentieren. Im Nahverkehr ist es in Deutschland eher marktüblich, daß man mit seinem C-Fahrschein generell mitfahren darf mit allem, was im Eisenbahnverkehr als Nahverkehr rumfährt, während im Fernverkehr jeder Anbieter sein Süppchen kocht.

Ich kenne das Aussehen der Fahrscheine im DB-Tarif, im Münchner Raum ausgegeben, jetzt nicht. Aber so lange bei Ausstellung auf DB/BOB-Parallel(teil)strecken nicht explizit draufgedruckt wird "keine Gültigkeit in BOB" oder so ähnlich, sähe es im Falle eines Rechtsstreites m.E. eher schlecht aus für das EVU.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

JeDi @ 13 Sep 2013, 11:10 hat geschrieben: Steht drauf. "Gilt in IRE/RE/RB/S-Bahn" oder eben BOB...

Und warum sollte das rechtlich keinen Bestand haben? Eine DB-Fahrkarte Hamburg - Köln gilt ja auch nicht im HKX?
Der Unterschied ist, dass der HKX Fernverkehr ist und BOB sowie Meridian sind Nahverkehr. Man hat den Leuten beigebracht, dass man mit dem Bayernticket und im MVV nicht nur RE und RB benutzen kann, sondern auch ALX, BOB und sonstige Züge des Nahverkehrs. Da denkt man nicht dran, dass es bei anderen Fahrscheinen des Nahverkehrs anders sein könnte...
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Beitrag von JeDi »

Daniel Schuhmann @ 13 Sep 2013, 12:54 hat geschrieben: Man hat den Leuten beigebracht, dass man mit dem Bayernticket und im MVV nicht nur RE und RB benutzen kann, sondern auch ALX, BOB und sonstige Züge des Nahverkehrs. Da denkt man nicht dran, dass es bei anderen Fahrscheinen des Nahverkehrs anders sein könnte...
Das ist ja durchaus richtig - daraus eine Unwirksamkeit des EBE ableiten zu wollen, halte ich aber doch für etwas gewagt.

Nochmal zur Klarstellung: Ja, die Situation ist Mistig (also auf die jetzige zwischen München und Holzkirchen bezogen). Trotzdem m.E. durchsetzbar. Wie gesagt - woraus ergibt sich die Selbstverständlichkeit, dass zwei verschiedene EVU auf einer Strecke nach TuVK fahren?
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Beitrag von Bayernlover »

Am liebsten würde ich heute einem Fahrschein kaufen, das ausprobieren und dann vor Gericht ziehen. Leider ist mir das Prozessrisiko zu hoch.

Meiner Meinung nach dürfte das aber keinen Bestand haben. Der Normalfahrgast muss so etwas nicht wissen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 13 Sep 2013, 13:14 hat geschrieben: Nochmal zur Klarstellung: Ja, die Situation ist Mistig (also auf die jetzige zwischen München und Holzkirchen bezogen). Trotzdem m.E. durchsetzbar. Wie gesagt - woraus ergibt sich die Selbstverständlichkeit, dass zwei verschiedene EVU auf einer Strecke nach TuVK fahren?
Der Kunde ist aber bei sowas immer der Verlierer.
Wie gesagt, ich rechne dass durch das lange hin und her schon sehr viele Fahrgäste aufs Auto abgewandert sind. So entsteht ein enormer Schaden für die Eisenbahn insgesamt.

Daher braucht es ein bundeseinheitliches Tarifwerk, das von unabhängiger Seite erstellt und verwaltet wird. So könnte man die Einnahmen auch fair aufteilen.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 13 Sep 2013, 13:33 hat geschrieben: Meiner Meinung nach dürfte das aber keinen Bestand haben. Der Normalfahrgast muss so etwas nicht wissen.
Muss der Normalfahrgast auch nicht wissen, dass man mit Nahverkehrsfahrscheinen nicht Fernverkehr fahren darf? Dass man seinen LIDL-Einkauf nicht bei ALDI zahlen darf? Dass man mit einem Fahrschein für den Dampfsonderzug keine S-Bahn nehmen darf?
Bayernlover @ 13 Sep 2013, 13:33 hat geschrieben:Leider ist mir das Prozessrisiko zu hoch.
Ich dachte, du bist dir so sicher?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 13 Sep 2013, 13:38 hat geschrieben: Ich dachte, du bist dir so sicher?
Nö, deshalb steht da ja auch "Meiner Meinung nach". Aber vor Gericht und auf hoher See...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von VossBär »

Zum Thema Fahrkarten HKX wäre mit ein Argument, dort hat sich ein Unternehmen selbst ins Risiko gestürzt und bietet Leistungen parallel zur DB an.
Im Nahverkehr, der von den Ländern bestellt und auch tw. finanziert werden, ist es bereits in der Ausschreibung festgelegt, welche Fahrkarten anerkannt werden.
Oder es wurde vergessen.
Jedenfalls ist ist im Nahverkehr zudem unüblich, daß ein anderes Unternehmen parallel Leistungen anbietet.
Zum Vergleich, die BOB würde von sich aus Trassen bestellen und zwischen den S-Bahnen fahren und an jeder Station halten. Dann könnte sie dafür auch ihre eigenen Preise machen.
Das kann man derzeit auch bei der österreichischen Westbahn beobachten. Die legen selbst fest, wann sie teurer werden, und ob sie jetzt noch in Tullernfeld halten.
lekomat
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Beitrag von lekomat »

Die Gegenseitige Anerkennung der Fahrkarten von Veolia und DB ist nun fix, Details gibts wohl morgen. Quelle: Rosenheims OB Bauer
**** 09.02.2016 - Ein schwarzer Tag ****
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Beitrag von Elch »

JeDi @ 13 Sep 2013, 13:38 hat geschrieben:Muss der Normalfahrgast auch nicht wissen, dass man mit Nahverkehrsfahrscheinen nicht Fernverkehr fahren darf? Dass man seinen LIDL-Einkauf nicht bei ALDI zahlen darf? Dass man mit einem Fahrschein für den Dampfsonderzug keine S-Bahn nehmen darf?
Naja, aus Fahrgastwahrnehmung ist NAHVERKEHR bei der "der Bahn" bzw. "den Bahnen" immer noch NAHVERKEHR. Wenn ich mir dann eine NAHVERKEHRSFAHRKARTE kaufe dann gehe ich davon aus, dass ich auch alle NAHVERKEHRSZÜGE auf der Strecke nutzen kann für die mein Fahrschein ausgestellt ist. Auf der besagten Strecke gilt dies ja auch für die meisten Fahrscheine: Ich darf einen MVV-Fahrschein (Nahverkehr) nutzen, ich darf einen Bayern-/SWT-Nahverkehrs-Ticket nutzen, nur einen DB-Fahrschein (egal ob Fern- oder Nahverkehr), den darf ich nur machmal (S20, S27) nutzen.
Das versteht doch keine S**.

Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Hintergründe dieses Blödsinns sollte der Aufgabenträger an dieser Stelle (und anderen ähnlichen) schnellstmöglich für Abhilfe sorgen. Wir reden hier immer noch über subventionierte SPNV-Angebote für die Daseinsvorsorge.

P.S. Gehe ich recht in der Annahme dass ein BOB-Ticket etsprechend umgekehrt auch nicht in der S-Bahn gilt (S5 Deisenhofen-Holzkirchen, S20/S27)?
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Beitrag von viafierretica »

Elch @ 18 Sep 2013, 08:29 hat geschrieben: Naja, aus Fahrgastwahrnehmung ist NAHVERKEHR bei der "der Bahn" bzw. "den Bahnen" immer noch NAHVERKEHR. Wenn ich mir dann eine NAHVERKEHRSFAHRKARTE kaufe dann gehe ich davon aus, dass ich auch alle NAHVERKEHRSZÜGE auf der Strecke nutzen kann für die mein Fahrschein ausgestellt ist. Auf der besagten Strecke gilt dies ja auch für die meisten Fahrscheine: Ich darf einen MVV-Fahrschein (Nahverkehr) nutzen, ich darf einen Bayern-/SWT-Nahverkehrs-Ticket nutzen, nur einen DB-Fahrschein (egal ob Fern- oder Nahverkehr), den darf ich nur machmal (S20, S27) nutzen.
Das versteht doch keine S**.

Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Hintergründe dieses Blödsinns sollte der Aufgabenträger an dieser Stelle (und anderen ähnlichen) schnellstmöglich für Abhilfe sorgen. Wir reden hier immer noch über subventionierte SPNV-Angebote für die Daseinsvorsorge.

P.S. Gehe ich recht in der Annahme dass ein BOB-Ticket etsprechend umgekert auch nicht in der S-Bahn gilt (S5 Deisenhofen-Holzkirchen, S20/S27)?
Da kann man Österreich und Schweiz nur loben. Da gelten alle Fahrkarten überall, egal ob Regionalzug oder ICE, und auch bei Privatbahnen.
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Beitrag von JeDi »

viafierretica @ 18 Sep 2013, 08:37 hat geschrieben: Da kann man Österreich und Schweiz nur loben. Da gelten alle Fahrkarten überall, egal ob Regionalzug oder ICE, und auch bei Privatbahnen.
Mit der ÖBB-Fahrkarte in die Westbahn oder WLB? Viel Spaß! Mit der PAG-Fahrkarte in die MGB? Ebenso viel Spaß!
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Elch @ 18 Sep 2013, 08:29 hat geschrieben:P.S. Gehe ich recht in der Annahme dass ein BOB-Ticket etsprechend umgekehrt auch nicht in der S-Bahn gilt (S5 Deisenhofen-Holzkirchen, S20/S27)?
Genau so ist es. Es sei denn, die Fahrgäste werden aufgrund irgnendeiner Störung von der BOB aus in Holzkirchen auf die S-Bahn verwiesen, dann werden die Fahrkarten ausnahmsweise anerkannt.
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Beitrag von ropix »

JeDi @ 18 Sep 2013, 08:40 hat geschrieben: Mit der ÖBB-Fahrkarte in die Westbahn oder WLB? Viel Spaß! Mit der PAG-Fahrkarte in die MGB? Ebenso viel Spaß!
Naja, ersteres ist dem Vernehmen nach quo Bestechung recht leicht nachzulösen, nur bei den letzteren könnte man mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen. Oder die Haltestelle Zentralfriedhof bevorzugen :D
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

JeDi @ 13 Sep 2013, 11:10 hat geschrieben:
Elch @ 13 Sep 2013, 07:40 hat geschrieben: Und das soll der Fahrgast verstehen der eine "flexible" Normalpreiskarte am Automaten gekauft hat?
Ich glaube auch nicht daß das rechtlich Bestand hat wenn sich jemand wehrt (außer es steht dann auf der Karte explizit drauf: "Achtung gilt auf dem Abschnitt München - Holzkirchen über Siemenswerke nur in der Zügen der DB (S20,S27 und ggf. linienlosen Verstärker S-Bahnen)".
Steht drauf. "Gilt in IRE/RE/RB/S-Bahn" oder eben BOB...

Und warum sollte das rechtlich keinen Bestand haben? Eine DB-Fahrkarte Hamburg - Köln gilt ja auch nicht im HKX?
Sorry, dass ich es wieder hervorkrame...

Es steht eben nicht auf dem online-Ticket.

Dort steht:
Normalpreis (Einfache Fahrt) von München Siemenswerke nach Bruckmühl - das Online Ticket gilt nur für den unter "Fahrkarte" angegebenene Reiseabschnitt (und der ist links oben)

Preis 4,70€ (BC 50)

In den Reiseverbindungen steht angegeben S20, S3 und RB - das sind aber nur Vorschläge!
Ich habe ja eine Normalpreisfahrkarte, die ich auf dem Abschnitt einmalig aber nicht an die Uhrzeit gebunden nutzen kann.

Erwerbe ich hier die Fahrt mit der BOB - sind es 5,70€ (BC 50)

gleiche Strecke, gleicher Abschnitt (alles eigentlich MVV-Tarif bis Holzkirchen bzw. Kreuzstraße) und dennoch Unterschiede - das ist für den Kunden einfach nicht fair - und wenn das jetzt ab Dezember auf den Strecken München-Salzburg, München-Kufsteing, München-Holzkirchen-Rosenheim genauso "unübersichtlich" wird - (Integral kann ja dann auch Abschnittsweise benutzt werden) - na dann :ph34r:
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Beitrag von Tequila »

lekomat hat doch weiter oben geschrieben, daß angeblich eine gegenseitige Anerkennungsregelung gefunden wurde und dies morgen ausführlicher offiziell kommuniziert werden soll.

Stellt sich die Frage, ob die Formulierung "zwischen Veolia und DB" nun auch für die BOB gilt (das wär ein Segen, wenn der NE-Tarif endlich verschwindet) oder nur das neue Produkt Meridian...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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