Fichtenmoped @ 10 Oct 2013, 09:33 hat geschrieben:
In Hof gab es bis 2000 Charteflugverbindungen in den Mittelmeerraum. Als absehbar wurde, dass der Charteflugverkehr mit dem eingesetzten Flugzeugmuster (Bae-146) unrentabel (für die Fluggesellschaft!) wird, wurde ein Verlängerung der Startbahn beantragt, um auch Typen wie 737 oder A320 landen lassen zu dürfen. Denn es war damals sicher, dass der Flughafen sonst in die roten Zahlen rutschen würde...
Die Verlängerung ist aber nicht genehmigt worden. Im Jahr 2000 war der Rekord mit 58.000 Fluggästen, seitdem ging es bergab - um bei knapp 7.000 Fluggästen im Jahr 2012 zu landen. Nur wurde als Kompromiss für die Nichtverlängerung der Fluggesellschaft jedes Jahr viel Steuergeld bezahlt, um wenigstens eine Verbindung von Hof zu gewährleisten. Ich weiß nicht, was billiger gekommen wäre - Startbahnverlängerung (und einen Flughafen, der in den schwarzen Zahlen ist) oder die Subventionierung der Verbindung (die trotzdem in den roten Zahlen war und den Flughafen in die roten Zahlen rutschen ließ...).
Bayern braucht dummerweise noch einen Flughafen in der Nord-Ost-Ecke, um die Region um Hof und Plauen zu erschließen. Denn jeder Flug, der von Hof abgeht fällt Leipzig-Halle, Nürnberg, München oder Dresden nicht mehrmzur Last. Ein Markt war (und ist) da, also wird es auch angeboten. Solange die technischen Grundvorraussetzungen stimmen. Lieber verteile ich den Flugverkehr, anstatt nur auf wenige Hubs zu setzen.
Bayern braucht im Nordosten mit Sicherheit keinen Flughafen. Es braucht aber gute Verbindungen von Hof nach Leipzig und zum Flughafen. Die S-Bahn die kommen soll, braucht doch viel zu lange und fährt wohl wahrscheinlich auch nur im unattraktiven 4-Stunden-Takt!
Ein Ausbau des Flughafens nur für das Privatvergnügen von Einzelpersonen wäre pure Steuergeldverschwendung gewesen. Dass man einen Linienbetrieb munter weiter subventioniert hat, natürlich auch.
Hof/Plauen muss auf den Stand eines normalen Flugplatzes zurückgefahren werden, der eben nur für Hobbyflieger und Geschäftsreisende dient und die diese dann mittragen müssen.
Man kann nicht erwarten dass von jedem Kaff ein Flug sonstwo hingeht. Ökologisch wäre das eh fatal.
Fichtenmoped @ 10 Oct 2013, 09:33 hat geschrieben:
Und wann bist Du das letzte Mal alleine oder mit Familie (am besten mit Kindern!) in den Urlaub gefahren?! Wenn man für einen 14-Tage-Urlaub mit zwei Personen schon zwei Koffer mit insgesamt 35 Kilo durch die Gegend wuchten darf, dann ist man froh wenn der Weg nicht zu weit ist. Denn jede Umsteigeverbindung zum Flughafen wird zur Qual. Dazu kommen die tollen Sachen, wie Check-In. Schließlich muss ich bereits 90 Minuten vor Flugbeginn mein Gepäck eingecheckt haben. Das musst Du in Deiner Rechnung noch oben drauf schlagen. Dummerweise beginnen oder enden viele Ferienflüge in Tagesrandlage. Wenn Dein Flug früh um 0600Uhr geht, müsst Du also SPÄTESTENS um 0430Uhr Dein Gepäck eingecheckt haben. Also sollte man spätestens um 0400Uhr am Flughafen sein. Und jetzt zeig mit bitte den Flughafen, der Nachts um 0400 von der DB angefahren wird, meinetwegen auch Fernbuslinien. Und wenn Dein Flieger auch noch um 24:00Uhr ankommt, steht man nach der Abholung seines Gepäckes in der Pampa. Also bleibt nur eins: Mit dem eigenen PKW/Mietwagen zum Flughafen kommen, was zusätzliche Kosten verursacht.
Ich kenne den Aufwand, aber das muss man eben hinnehmen wenn man zum Privatvergnügen fliegen will und dafür haben wir in Bayern ausreichend Flughäfen.
Hier gilt es die Verbindungen zu den Flughäfen eben auszubauen und notfalls muss man eben mit der letzten Verbindung anreisen und dann warten, so wild ist das auch nicht. Für andere stehen immer noch Taxis oder der MIV zur Verfügung.
Der ÖPNV in Tagesrandlagen hin zum den Flughäfen muss eben ausgebaut werden, sonst sehe ich da kein Problem.
Das ist sowieso ein Jammern auf hohem Niveau. Früher mussten die Leute weitaus mehr in Kauf nehmen für den Urlaub.
Das beste ist ja dass die Leute zwar den Flughafen am liebsten vor der Haustür hätten, wenn es aber um den Lärm geht, sollte er 1000 km weg sein, das beißt sich. Entweder ich ziehe in Flughafennähe und nehme den Lärm hin oder ich wohne weiter weg und muss eben längere Anfahrten in Kauf nehmen. Beides geht nun mal nicht zusammen und daher braucht sich auch keiner beschweren.