burmanyilmaz @ 1 Jan 2005, 15:36 hat geschrieben:Mal noch ein Wort zu den Schranken.
Auch wenn eine Halbschrankenanlage mit Andreaskreuz und Blinkanlage eigentlich ein eindeutiges Signal ist, wäre es denn nicht besser, grundsätzllich alle Bahnübergänge voll zu beschranken, das hätte viele Unfälle schon vermeiden können?!
Jein. Für vollbeschranke Bahnübergänge braucht man grundsätzlich eine menschliche Überwachung - so erzählt das zumindest jeder FdL, der einen Vollbeschranken BÜ hat. Wenn in solchen STWs dann Zuglenkung nachgerüstet wird, bedarfs nur noch einer Taste die Fahrstraße einlaufen zu lassen - BÜ OK.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, jeder vollbeschrankte BÜ braucht ein Stellwerk oder Schrankenwärter. Wenn ein solcher BÜ nun in einem Autoblockabschnit steht, dann wirds schon kompliziert. Da bräuchte es dann einen Schrankenwärter. Aber wenn so jemand da ist, dann ist der Vorteil der automatisierten nicht überwachten Hablschrankenübergängen gleich wieder weg.
Ansonsten gilt: dieser Fall dürfte extrem selten sein, dass Autofahrer unabsichtlich über einen geschlossenen BÜ fahren. Und dann kommt noch was ganz dämliches hinzu - laut SZ hilt der Fahrer ja vor der Schranke - der nette Herr Staimer konnte sich nur nicht erklären, warum der Fahrer denn nicht weitergefahren ist. Die Lösung dürfte hingegen recht leicht sein - man wartet nunmal vor der Schranke, bis der Zug kommt. Ob man dabei auf der falschen Schrankenseite steht, wird wohl kaum jemand überprüfen. Und hier gilt dann wieder das, was wir für die U-Bahn schon so oft gesagt haben - 100% Sicherheit kann es nicht geben. Und wie in Allach früher schön zu sehen war - auch Vollschranken hindern nicht am umfahren der Schranken, wenn die rechte schon geschlossen ist und die linke für die Gegenrichtung die einem am verlassen des BÜs hindert noch nicht. Und wie oben schon gesagt, alle vollschranken-BÜs müssen überwacht sein, asnonsten gehts so wie in Frankreich. Dort hat der Eisenbahner beim Versuch die Schranke zu schließen (insgesamt drei mal) mindestens 10 Fahrzeuge auf dem BÜ eingesperrt - und durfte immer wieder aufmachen, was die Leute - kaum war das Auto vor ihnen weg - dazu veranlasst hat um die Schranke herumzufahren und nun selber auf einmal in der Falle zu sitzen. Aja, ausgegangen ist die Story dann mit multikultureller Zusammenarbeit. Ich hab auf der einen Seite böse geschaut, der Bahnhofsvorsteher auf der anderen Seite - und der FdL (oder sagen wir besser, das Mädel für alles) konnte beruhigt seine Schranke schließen.
Ergo - mit genug Personal gänge das schon - aber das müssten die reisenden dann wieder über die Fahrpreise bezahlen. Und das will ja auch keiner.