Lanthyer @ 17 Nov 2013, 22:59 hat geschrieben:Aus schweizer Sicht
Falsch. Aus der Sicht der schweizer Atomlobby.
spock5407 @ 10 Nov 2013, 15:18 hat geschrieben:Ich denke auch, das letztlich Fusion die Antwort sein wird.
Sehe ich auch so. Kernfusion ist super, vor allem wenn die dabei entstehende Wärme seit Milliarden von Jahren als Sonnenenergie vom Himmel scheint oder auch indirekt z.B. über Wind völlig gratis genutzt werden kann.
Electron @ 18 Nov 2013, 00:08 hat geschrieben:Von meinem Wohnort habe ich Luftlinie ca 70 (zu einem sehr bauähnlichem zu GKN2) und 95km zu den nächsten Kernkraftwerken, und mir ist durchaus bewußt - wenn es dort scheppert wird es mich mit großer Wahrscheinlichkeit auch betreffen. Trotzdem halte ich das Risiko, zu leben wo ich lebe für vertretbar.
70 km. Da sagt sich das leicht, klar bist du da betroffen, aber außer wenn's richtig blöd läuft, nicht so ganz direkt. Sehr viel weiter weg geht ja in Deutschland eh kaum, außer vielleicht in Ostdeutschland. Kauf' dir lieber für dich und deine Nachkommen (!) ein Haus/Grundstück, das vielleicht nur 10 km weit weg ist, also mitten in dem etwa 30 km großen Umkreis liegt, den man von Tschernobyl oder Fukushima als Sperrzone kennt. Oder gleich direkt in nächster Nähe, wo die Leute "irgendwie" häufiger an Krebs sterben, aber hey, ist ja nicht bewiesen. Panikmache.
Electron @ 18 Nov 2013, 00:08 hat geschrieben:Bei Dammbrüchen gibt es zwar keine Langfristfolgen, aber (...)
Respekt. Über Jahrhunderte nicht bewohnbare Gegenden einfach so in einem Nebensatz wegargumentieren, das ist schon fast Kunst. Leider hat's nicht geklappt.
Electron @ 18 Nov 2013, 00:08 hat geschrieben:Mit der Argumentation "So wirklich sicher ist sich anscheinend niemand" kann man durch-die-Bank-alles ablehnen.
Nein. Der Unterschied zwischen einem Atomkraftwerk und warscheinlich allem anderen, was der Mensch an Technik nutzt, ist eigentlich ganz einfach. Wenn ein Staudamm bricht oder eine Brücke mit einem ICE obendrauf einstürzt und auf eine Stadt fällt, die Folgen eines solchen GAU sind alle abschätzbar und die Folgen lassen sich eingrenzen und damit sogar versichern. Wenn aber in einem Atomkraftwerk ein GAU passiert, dann sind die Folgen so weitreichend, dass niemand die wirklich seriös abschätzen und in Folge auch versichern kann. Jedes Auto ist mit einer Deckungssumme von 50 oder 100 Mio. Euro versichert, eine Summe die nur in einem Bruchteil der Schadensereignisse überschritten wird.
Jetzt finde mal eine Summe, die z.B. nur in einem von 100.000 GAU überschritten wird. Es geht nämlich nicht nur um die oft diskutierte Warscheinlichlichkeit dass was passiert, sondern auch um die maximale Schadenshöhe, wenn was passiert. Und da dürfte man schnell auf Deckungssummen von mindestens 1 Billion Euro für den "GAU-GAU" kommen. Pro AKW versteht sich. Das versichert dir keine Versicherung dieser Welt bzw. das könnte keiner bezahlen. Jedes Moped muss Haftpflicht versichert sein. Aber bei der Technik mit den mit Abstand weitreichendsten Folgen, wenn's kracht, tja... da geht's auch ohne und man sagt "wird schon gut gehen." Das allein sagt mir schon: Sofort weg damit!
Selbst wenn man mal davon ausgeht, dass kein GAU mehr irgendwo passiert, bleiben die Kosten für den extremen Aufwand vor, während und vor allem NACH der Stromproduktion, die ja noch gar nicht geklärt sind... Atomstrom ist eben nicht billig. Ich meine, klar die einen oder anderen Staaten, deren Industrie schon öfters in letzter Zeit den Trend verpennt hat, planen wieder neue AKW, meistens als Ersatz für alte, aber das sind Nachwehen des Atomzeitalters, mehr nicht. Atomkraft ist ein ziemlich teures, totes Pferd. Die Atomlobby hat da natürlich was gegen, deswegen schreiben und reden da in letzter Zeit einige verstärkt Unfug bzw. fahren die Energiewende gegen die Wand. Dass die EEG-Umlage so angelegt ist, dass sinkende Preise den Strom teurer machen und nur glaub' 30% der EEG-Umlage überhaupt bei den erneuerbaren Energien ankommen, ist kein Zufall. Das muss daran liegen, dass man den Bürgern das sehr komplexe Projekt Energiewende vermiesen will, nach dem Motto, die blöden grünen Anti-AKW-Gutmenschen wollten es ja so haben, jetzt müsst ihr halt dafür zahlen und zahlen und zahlen.
Mit der Summe, mit der der Steuerzahler jahrzehntelang die Erforschung, den Bau, den Betrieb und die Entsorgung der Atomkraft subventioniert hat, könnte man mehrere "Energiewenden" durchziehen.