Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

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ropix
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Beitrag von ropix »

Frankreich und Tschechien warens das... Die Schweiz ist dann doch allerhöchstwahrscheinlich raus.

By the way:

http://www.utopia.de/galerie/atomkraft-10-...filme/1#content
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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

JeDi @ 4 Jun 2015, 06:35 hat geschrieben:Wer oder was spricht da gegen Windkraft? Ist doch nur typisches Gefasel von schwarzen NIMBY-Nullen.
Es gibt viele Gründe, die für oder gegen die Windkraft sprechen. Aber allein die erbrachte Leistung der Windkraftanlagen in windarmen Gegenden sprechen gegen die Nutzung von Windkraft, wie man das hier nachlesen kann. Leider ist das auf Juli 2013 datiert.

Allein in Baden-Württemberg (s. Tabelle in der Spalte Transnet BW) erbringen die Windkraftanlagen rd. 5% der Nennleistungen. Was erheblich ineffizient ist. Windkraftanlagen benötigen ausreichend Wind, um eine bessere Leistung zu erzielen. In anderen Gebieten außerhalb Baden-Württemberg erzielen die Windkraftanlagen (Tabellenspalten "50Hertz", "TenneT" und "Amprion") eine Leistung von 15 bis 18,3%. Das ist dreifach mehr, als in BW.

Nicht ohne Grund mußte in Villmar über Nutzen von Windkraftanlagen nachgedacht bzw. diskutiert werden. So einfach ist das nicht. In dem Artikel die ich in meinem Beitrag verlinkt habe, gibt es noch mehrere Links, die das Thema "Windkraft" behandeln, das ebenfalls gelesen werden kann. Zum Beispiel in Oberlahn.
Er ging auf drei Schwerpunkte ein: „Energiewende und Wirtschaftlichkeit“, „Naturschutz“ und „gesundheitliche Auswirkungen“.
Diese Schwerpunkte sind wichtig, um mit den Bürgern über den Sinn oder Unsinn der Windkraft zu diskutieren. Besonders die "Energiewende und Wirtschaftlichkeit" fällt ins Auge. Naturschutz darf dabei nicht in den Hintergrund gerückt werden. Es besteht die Gefahr, daß die Vögel, die an Windkraftanlagen im Rotorbereich vorbeifliegen unglücklicherweise von einem Rotorblatt erschlagen werden können. Leider liegen die wissenschaftlich seriösen Berichte nicht vor (Es wird irgendwo im Internet tummeln, aber einen wissenschaftlich seriösen Bericht über die Gefahren der Windkraftanlagen für die in der Luft fliegende Tiere, zu finden, dürfte schwierig sein). Kommen wir mal zur Wirtschaftlichkeit der Windkraftanlagen. Neben der Verspargelung der Landschaft halte ich den Bau und Einsatz von Windkraftanlagen, die unterhalb der wirtschaftlichkeit liegen, für sinnlos. Die Windkraftanlagen machen dort Sinn, wenn im Jahr ausreichend Wind weht. Das beste Argument für die sinnvolle Nutzung und die wirtschaftlichkeit der Windenergie ist die erforderliche durchschnittliche Jahreswindgeschwindigkeit, um die angenäherte Nennleistung im gesamten Zeitraum zu erzielen. Es heißt aber nicht, daß sie 100% Leistung erbringen muß. Mindestens 50% dürfte realisierbar sein, um die Windkraftanlagen wirtschaftlich zu betreiben.

Neben der Leistung der Windkraft sollte der Bericht, auch, wenn das kein wissenschaftlicher Bericht ist, so stellt das nur eine Meinung dar. Aber das Titelbild veranschaulicht die Optik der Windkraftanlagen in der Landschaft. Das ist auch der Grund, warum häufig von der "Verspargelung der Landschaft" die Rede war. Auch die Energiewende ist ein Beispiel dafür, wie die Natur zerstört werden kann. Dazu mehr im Bericht: Wie die Energiewende Deutschlands Natur zerstört
ropix
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Beitrag von ropix »

JLanthyer @ 6 Jun 2015, 12:37 hat geschrieben:Es gibt viele Gründe, die für oder gegen die Windkraft sprechen. Aber allein die erbrachte Leistung der Windkraftanlagen in windarmen Gegenden sprechen gegen die Nutzung von Windkraft
Naja, die Rechnung ist ersmal simpel: Ertrag - Anschaffungskosten. Sollte das Ergebnis positiv sein kann man bauen. Du darfst nicht vergessen, die 5% vor Ort sind ggf. besser als die 10% in der Wüste wo leider keine Stromleitung (bzw nicht ausreichend Stromleitung) hingeht. Die SW//M gehen an dieser recht einfachen Regel derzeit Pleite :)
Naturschutz darf dabei nicht in den Hintergrund gerückt werden. Es besteht die Gefahr, daß die Vögel, die an Windkraftanlagen im Rotorbereich vorbeifliegen unglücklicherweise von einem Rotorblatt erschlagen werden können. Leider liegen die wissenschaftlich seriösen Berichte nicht vor
Ich würde mal mit https://bergenhusen.nabu.de/imperia/md/nabu..._endbericht.pdf anfangen.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Nebenbei: Österreich ist schon 1978 aus der Atomkraft ausgestiegen - und existiert immer noch.

Beitrag nach Aufräumarbeit gekürzt, Martin.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

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Beitrag von 146225 »

218 466-1 @ 10 Aug 2015, 19:17 hat geschrieben: Japan nimmt erstmals seit Fukushima wieder Atommeiler in Betrieb :)
Naja, vielleicht reicht ja der nächste Knall dann endlich aus. :wacko:
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Beitrag von JLanthyer »

218 466-1 @ 10 Aug 2015, 19:17 hat geschrieben:Japan nimmt erstmals seit Fukushima wieder Atommeiler in Betrieb  :)
Danke für die Information. Gut zu erfahren, hochfahren eines Kernreaktors in Sendai geklappt hat.

Das wurde hier vorher erwähnt. Es ging im damaligen Bericht darum, zu überprüfen, ob der Kernkreaktor in Sendai hochgefahren werden kann, wenn es klappt.
146225 @ 10 Aug 2015, 19:56 hat geschrieben:Naja, vielleicht reicht ja der nächste Knall dann endlich aus.  :wacko:
Nun mal das doch nicht so schwarz. Wie oft kommt es vor, daß ein Kernkraftwerk hochgeht?
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 10 Aug 2015, 20:06 hat geschrieben: Nun mal das doch nicht so schwarz. Wie oft kommt es vor, daß ein Kernkraftwerk hochgeht?
Angesichts des mit einem Kernreaktorunfall verbundenen Schaden- und Gefährdungspotenziales ist jeder seitherige Vorfall mindestens 2 zuviel - und auf weitere Experimente sollte die Menschheit wirklich verzichten können.
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Beitrag von ropix »

JLanthyer @ 10 Aug 2015, 20:06 hat geschrieben: Nun mal das doch nicht so schwarz. Wie oft kommt es vor, daß ein Kernkraftwerk hochgeht?
Statistisch, Mathematisch und Realistisch alle 25 Jahre. Und das bislang sehr sehr zuverlässig.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 10 Aug 2015, 20:41 hat geschrieben:Angesichts des mit einem Kernreaktorunfall verbundenen Schaden- und Gefährdungspotenziales ist jeder seitherige Vorfall mindestens 2 zuviel - und auf weitere Experimente sollte die Menschheit wirklich verzichten können.
Nicht mindestens, sondern genau zwei zuviel. Außer Tschernobyl und Fukushima gab es doch keine nenneswerten Vorfälle. :unsure:
Angesichts von 440 AKW Weltweit (Stand 12/2014) und Betrieb seit über 60 Jahren kein Grund zur Panikmache.
Wenn man alles mit Gefahrenpotential einstellen würde, müsste die Menscheit auf sich selbst verzichten. :ph34r:
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146225
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Beitrag von 146225 »

218 466-1 @ 10 Aug 2015, 21:48 hat geschrieben: Nicht mindestens, sondern genau zwei zuviel. Außer Tschernobyl und Fukushima gab es doch keine nenneswerten Vorfälle. :unsure:
Angesichts von 440 AKW Weltweit (Stand 12/2014) und Betrieb seit über 60 Jahren kein Grund zur Panikmache.
Wenn man alles mit Gefahrenpotential einstellen würde, müsste die Menscheit auf sich selbst verzichten. :ph34r:
Klar könnte es auch gefährlich werden, wenn ich jetzt noch Sprudel aus dem Keller hole oder beim Forumstreffen mit Dir knuddeln will - aber beides hat jetzt per se erstmal nicht den Charme, die umliegende Gegend nachhaltig giftig zu verseuchen. Es ist, frei nach dem guten alten Paracelsus, die Dosis, die es ausmacht - oder besser, das Gefahrenpotenzial. Muss man wirklich abwarten, bis der nächste KKW-Unfall - und der kommt sicher, die Unbekannten in der Lotterie sind nur die Kleinigkeiten von wann und wo - von seinen Auswirkungen her -mal wieder- das Undenkbare in eine hässliche Realität holt? Bei allem Respekt für die Meinung der Befürworter dieser Art von Stromproduktion, ich halte das Experiment auf Kosten vieler Menschen für verzichtbar.
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Beitrag von ropix »

218 466-1 @ 10 Aug 2015, 21:48 hat geschrieben: Nicht mindestens, sondern genau zwei zuviel. Außer Tschernobyl und Fukushima gab es doch keine nenneswerten Vorfälle. :unsure:
Kommt auf die Definition von Nennenswert an.

Wenn du es nicht als nennenswert bezeichnest wenn nicht mindestens ein viertel der Erde davon betroffen ist magst du natürlich recht haben.

Ansonsten https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unf...nischen_Anlagen
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 10 Aug 2015, 21:48 hat geschrieben: Nicht mindestens, sondern genau zwei zuviel. Außer Tschernobyl und Fukushima gab es doch keine nenneswerten Vorfälle. :unsure:
Angesichts von 440 AKW Weltweit (Stand 12/2014) und Betrieb seit über 60 Jahren kein Grund zur Panikmache.
Wenn man alles mit Gefahrenpotential einstellen würde, müsste die Menscheit auf sich selbst verzichten. :ph34r:
Wolltest du nicht letztens noch wegen eines Unfalls mit irgendwas um die 150 Toten um die 6000 Flugzeuge grounden? Irgendwie handelst du äußerst irrational.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Viereinhalb Jahre nach der Kernkraftwerkshavarie in Fukushima dürfen rund 7400 Bewohner von Naraha in ihre Heimat zurückkehren:
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 7 Sep 2015, 21:38 hat geschrieben: Viereinhalb Jahre nach der Kernkraftwerkshavarie in Fukushima dürfen rund 7400 Bewohner von Naraha in ihre Heimat zurückkehren
Bezahlt einfach mit diversen Krebsarten für unsere Unvernunft. Schräg. :(
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autolos
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Beitrag von autolos »

146225 @ 7 Sep 2015, 22:19 hat geschrieben: Bezahlt einfach mit diversen Krebsarten für unsere Unvernunft. Schräg. :(
Welche wissenschaftliche Expertise erlaubt dir diese Prognose? Ich bestreite nicht die Gefährlichkeit radioaktiver Strahlung, aber dass du über mehr Fachkompetenz verfügst als die zuständigen Entscheidungsträger.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von 146225 »

autolos @ 7 Sep 2015, 22:52 hat geschrieben: Welche wissenschaftliche Expertise erlaubt dir diese Prognose? Ich bestreite nicht die Gefährlichkeit radioaktiver Strahlung, aber dass du über mehr Fachkompetenz verfügst als die zuständigen Entscheidungsträger.
Stimmt, ich kann es nicht wissenschaftlich begründen. Dass es solche Langzeitfolgen aus radioaktiver Strahlung infolge Reaktorhavarie aber sehr wohl geben kann, konnte bis jetzt wissenschaftlich aber auch nicht zu 100% definitiv ausgeschlossen werden. Von daher, wäre es meine Entscheidung, wollte ich lieber zu sicher urteilen, und nicht mit dem Leben und der Gesundheit dritter spielen. Mag sein, dass das übervorsichtig ist.
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Der Haken ist: Diese Leute wollen nach Hause.. War in Tschernobly genauso: Selbst in die Absolute No-go Zone sind die Leute zurückgekehrt - haben ihre neu gebauten Wohnungen in der neuen Trabenstadt verlassen, und sind wieder da hin, wo sie sich zu Hause fühlen - aller Strahlung, udn allen Warnungen zum Trotz.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Cloakmaster @ 7 Sep 2015, 23:00 hat geschrieben: Der Haken ist: Diese Leute wollen nach Hause.. War in Tschernobly genauso: Selbst in die Absolute No-go Zone sind die Leute zurückgekehrt - haben ihre neu gebauten Wohnungen in der neuen Trabenstadt verlassen, und sind wieder da hin, wo sie sich zu Hause fühlen - aller Strahlung, udn allen Warnungen zum Trotz.
Wobei man das aber schon etwas Differenzierter sehen muss: es sind bei weitem nicht alle und noch nichtmal ein nennenswerter Prozentsatz der ehemaligen Bewohner nach Tschernobyl (bzw. Pripyat und in die anderen kleinen Ortschaften der Sperrzone) zurückgekehrt, was auch gar nicht geht, weil viele der alten Holzhäuser in den umliegenden Dörfern wegen der Strahlung schon in den 1980er Jahren abgerissen wurden (eben auch um eine Rückkehr der Bewohner zu verhindern). Und in der Plattenbau-Geisterstadt Pripyat selbst lebt auch niemand mehr, die Gebäude sind verlassen und baufällig. Dem Vernehmen nach sind die Gebäude mittlerweile auch nicht mehr wie früher für Touristen zugänglich wegen der nach 30 Jahren Verrottung zunehmenden Einsturzgefahr; bei meinem Besuch im Herbst 2010 konnten im Rahmen der Führung durch den Guide noch fast alle Gebäude in Pripyat auch von innen besichtigt werden.

Die meisten damals Evakuierten sind definitiv nicht zurückgekehrt; Rückkehrerzahlen dürften sich, wenn überhaupt, im (niedrigen) einstelligen Prozentbereich bewegen und oft sind bzw. waren das alte Leute, die mit dem Leben in Kiew (neugebaute Satellitenstadt Troeshina im Nordosten der Stadt, 1986 zufällig gerade fertig geworden und dann für die von Tschernobyl betroffenen Leute mehr oder weniger spontan umgewidmet) nicht zurechtgekommen sind.

Wenn man mal mit einem Guide etwas durch die Sperrzone fährt, wird man schnell feststellen, dass da nicht mehr viele ehemalige Bewohner leben. Richtig ist, dass mittlerweile wieder bzw. immer noch eine beträchtliche Anzahl an Angestellten in und um die Sperrzone leben (Ingenieure, Sicherheitsleute, Feuerwehrleute, Kantinenpersonal, Reinigungskräfte, Bauarbeiter etc)., allerdings die meisten davon in der speziell dafür nach 1986 neugebauten Plattenbau-Stadt Slawutitsch, die außerhalb der Sperrzone liegt und von wo aus für die Pendler, soweit ich weiß, eine Art S-Bahn über weißrussisches Gebiet in die Sperrzone hineinfährt.

edit: und die Leute, die in der Sperrzone leben und arbeiten machen es nicht, weil sie sich dort zu Hause fühlen - sondern weil es in der Sperrzone Löhne gibt, die für die Ukraine unglaublich hoch sind (etwas das Dreifache des Einkommens, was man für die gleiche Arbeit außerhalb der Sperrzone bekommen würde) und weil im Regelfall auf 14 Tage Schicht 14 freie Tage folgen, damit man nicht zu sehr mit Strahlen belastet wird. 26 Wochen Urlaub im Jahr und ein dreifach höheres Einkommen als anderswo sind dann für viele Menschen Anreiz genug, sich der Strahlung auszusetzen.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Frankfurter Allgemeine Zeitung über Energiewende und die Ablehnung des Atomausstiegs.

Es ist gut, zu erfahren, daß viele Länder mit der Kernenergie weitermachen. Auch China ist dabei, Kernkraftwerke zu bauen. Eine globale Energiewende wird es offenbar nicht geben und das ist auch gut so.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Was ist denn gut daran, auf eine Energieart zu setzen, die Rückstände erzeugt, die die Menschheit tausende von Jahren für viel Geld überwachen und sichern muss?
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Der letzte Abschnitt zeigt eigentlich ziemlich genau, was das Problem mit der Atomkraft ist:
Die IEA verbindet das mit einem Kranz alter Forderungen, von denen schon heute viele nicht erfüllt sind: Betreiber müssten Zeitpläne und Budgets einhalten, Sicherheitsanforderungen sollten geschärft, der Informationsaustausch verbessert werden. Regierungen müssten Bürger besser beteiligen und um deren Akzeptanz werben. Nicht zuletzt sollten sie sich frühzeitig darum Gedanken machen, wo der Atommüll begraben werden soll.

Auf der anderen Seite steht kein Wort über Alternativen (u.a. Solar und Windkraft) im Artikel und natürlich auch keines zum Energiesparen.

(Kleine Geschichte am Rande: Jetzt mag man über die Grüne Regierung in BW denken, was man will, aber es gab, gerade für die großen Industriefirmen Energiesparprogramme, die einiges am Verbrauch gedreht haben und dadurch sogar den Profit erhöht haben. Man muss nur die richtigen Impulse setzen!)
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Zum letzten Satz im zitierten Abschnitt: Es ist nicht nur die Standortfrage, wo der Atommüll gelagert wird, sondern auch die Zeitspanne der Lagerung. Deshalb sollte man sich Gedanken darüber machen, wie die Intensität der ionisierenden Strahlung mittels Technik auf ein Maß reduziert werden kann (Stichwort: Transmutation), um die Lagerdauer des Atommülls reduzieren zu können und die Gesundheit der Arbeiter nicht oder mäßig anzugreifen.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Ja, machen wir doch Gold daraus! OMG

Direkt eingebundenen Smilie eines fremden Forums in einen Link umgewandelt.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

JLanthyer @ 12 Mar 2016, 18:37 hat geschrieben: Zum letzten Satz im zitierten Abschnitt: Es ist nicht nur die Standortfrage, wo der Atommüll gelagert wird, sondern auch die Zeitspanne der Lagerung. Deshalb sollte man sich Gedanken darüber machen, wie die Intensität der ionisierenden Strahlung mittels Technik auf ein Maß reduziert werden kann (Stichwort: Transmutation), um die Lagerdauer des Atommülls reduzieren zu können und die Gesundheit der Arbeiter nicht oder mäßig anzugreifen.
Selbst, wenn man die Zeitspanne deutlich verringern könnte. Unter viele hundert Jahre kommt man nicht. Das ist einfach zu lange.
Allein dadurch (oder auch durch noch mehr Umwandlung etc.) wird die Kernkraft immer unrentabler.
Wenn man nicht alle Kosten auf den Steuerzahler umwälzen würde, wäre kein einziges Kernkraftwerk weltweit mehr in Betrieb.
Klar kann man nicht weltweit von jetzt auf gleich einfach Aussteigen, und man kann auch gerne darüber diskutieren, das eine oder andere AKW verlängert laufen zu lassen, wenn dadurch Braun- oder Steinkohle gespart wird. Aber auf lange Sicht wird uns die Kernkraft nicht mehr
begleiten.
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Beitrag von Meikl »

Gerneration IV-Reaktoren könnten möglicherweise den Atommüll verbrauchen und die Rückstände hätten schon nach 300 Jahren die Radioaktivität von Natururan. Ich bin gegen Atomkraftwerke mit konventionellen Reaktoren, aber diese neuen Technologien sollten erforscht werden, weil sie eine Lösung für das Atommüllproblem sein könnten und zusätzlich bei der Energiewende helfen.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Die Kernspaltungstechnologie kann solange als "Brücke" verwendet werden, bis die Kernfusion reif für Stromproduktion ist.
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Beitrag von vuxi »

Hot Doc @ 12 Mar 2016, 20:15 hat geschrieben: Selbst, wenn man die Zeitspanne deutlich verringern könnte. Unter viele hundert Jahre kommt man nicht. Das ist einfach zu lange.
Warum bitte ist das viel zu lange. Es gibt mehr als genügend andere Abfallstoffe die ähnlich gefährlich sind und gar nicht zerfallen.
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Beitrag von Lobedan »

JLanthyer @ 13 Mar 2016, 09:03 hat geschrieben:Die Kernspaltungstechnologie kann solange als "Brücke" verwendet werden, bis die Kernfusion reif für Stromproduktion ist.
Die Kernfusion erzeugt, wenn auch in deutlich geringerem Umfang, aber auch Atommüll.
vuxi @ 13 Mar 2016, 09:17 hat geschrieben:Warum bitte ist das viel zu lange. Es gibt mehr als genügend andere Abfallstoffe die ähnlich gefährlich sind und gar nicht zerfallen.
Und deswegen macht es nichts, wenn noch ein paar tausend Tonnen mehr dazu kommen? :huh:
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