Sorry aber ihr glaubt doch nicht, dass man mit paar Fahrradständern und Leihrädern die Verkehrsprobleme einer Millionenstadt lösen kann.
Ich glaube, dass ein sinnvoll angelegtes Radverleihsystem einen sehr guten Beitrag zur Attraktivierung und auch einen kleinen Beitrag zur Entlastung des ÖPNVs leisten kann. Die Verkehrsprobleme einer Millionenstadt löst man sicher nicht damit, aber die Verkehrsprobleme einer Millionenstadt löst man auch niicht mit zwei neuen U-Bahnhaltestellen an einem Außenast.
Zum Einwand, Radverleih sei ein Zuschussgeschäft - also soweit ich mich erinnere, ist ÖPNV das eigentlich meistens. Warum darf man da Geld reinbuttern, in Fahrradverleih aber nicht? Zumal man für das, was die öffentliche Hand für selbst kleinere U-Bahnerweiterungen blecht, schon ein ziemlich gutes Fahrradstationsnetz aufbauen kann.
Man kann sicherlich zum verkehrlichen Nutzen oder zu den Kosten dieser Angelegenheit oder später dann auch zur stehen, wie man will. Aber Fakt ist: Denken und Planen in Systemen ist sinnvoller als Inseldenken des ÖPNV. Fakt ist: Anderswo werden Radverleihdienste rege genutzt, und der ÖPNV leidet darunter offensichtlich nicht. Fakt ist: Dieses Radsystem wird bestimmt nicht so teuer sein, dass es den Ausbau des schienengebundenen ÖPNVs kannibalisiert.
Fakt ist: Die MVG wird dieses Modell ausprobieren. Das kann gut laufen oder schlecht.
Mich kotzt es aber an, dass die MVG dafür, dass sie einen neuen Weg beschreitet, wenn die alten Wege halt nicht zur Problemlösung beitragen, gleich mal pauschal, ohne Kenntnis der Details und ohne dem Ganzen auch nur eine Chance zu geben, schlecht geredet wird. Nicht alles, was nicht auf Schienen fährt, ist deshalb automatisch schlecht. Und ein bisschen weniger Konkurrenzdenken aller Seiten würde dem deutschen Verkehr als Ganzes sehr gut tun.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.