[M] Testbusse bei der MVG

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

GSIISp64b @ 4 Dec 2013, 19:27 hat geschrieben:Und dafür Gefäßgrößen kannibalisieren, Fahrzeugmasse pro Nutzmasse verschlechtern und die Betriebsführung kannibalisieren, weil die Straßenbahn regelmäßig betankt werden muss? Nein danke.
Man muss ja nicht die gesamte Strecke bedienen, nur genügend Batteriekapazitäten mitführen um z.B. historische Innenstädte nicht zu verschanden.
Wenn wir jetzt anfangen, ästhetische Gesichtspunkte über technische zu stellen, kommen wir zu gar nichts mehr.

Das haben die Sowjets auch gedacht, entsprechend war in deren Städte das flair. ;)
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

GSIISp64b @ 4 Dec 2013, 00:58 hat geschrieben:Bau mal einen Achsnabenmotor mit Schaltgetriebe!
Nein, wozu?
GSIISp64b @ 4 Dec 2013, 00:58 hat geschrieben:Der hat prinzipbedingt genau eine Getriebeübersetzung - nämlich 1. Dementsprechend wäre ein Drehzahlmesser auch nur ein zweiter Tacho mit anderer Skala.
Andere Formulierung, nichts anderes habe ich gesagt.
GSIISp64b @ 4 Dec 2013, 00:58 hat geschrieben:Da ich mal annehme, dass die Motoren als Drehstrom-Asynchronmotoren ausgeführt sind (Synchronmotoren machen m. W. nicht so ganz viel Sinn als Achsnabenmotor), muss man da auch nichts groß "auskuppeln" - ohne aktive Beteiligung des Umrichters spielt der nämlich nicht auf einmal Generator.
Falsche Annahme! So wirkt sich deine gewohnt agressive Art hier rumzupöbeln zu Formulieren nicht nur nervig, sondern sogar gleich mal richtig unangenehm besserwisserisch... aua.

Den hier im Themenbaum verlinkten Quellen nach benutzt der BYD-Bus Wechselstrom-Synchronmotoren. Das Abschleppen von Elektroautos ist eben genau wegen der generatorischen Wirkung oft sehr kritisch. Macht nichts, viele moderne Pkw vertragen das klassische Abschleppen auf den eigenen (Antriebs-)Rädern auch nicht. Bei einem 12m langen Bus mit 14t Leergewicht wäre es aber sinnvoll, wenn man den Schleppen könnte. Ich sehe keinen Nachteil, wenn man den Motor daher im Stand wegkuppeln kann. Heißt nicht, dass es beim konkreten Fahrzeug so ist. Ohne diese Möglichkeit macht allerdings eine N-Stufe wenig Sinn. Wenn sich dahinter was mit Traktionssperre oder sowas verbirgt, müsste es dem weltweit üblichen Standard eine P-Stufe sein.
Bayernlover @ 4 Dec 2013, 10:59 hat geschrieben:Das ist Käse, sorry.
Nähere Ausführungen wären nicht schlecht, vor allem bei derartig direkter Formulierung... <_<

Wenn du die Wahl der Fahrstufe bei einem Automatikgetriebe ohne manuelle Schaltfunktion nicht in der Hand hast, hat ein Drehzahlmesser weniger Sinn als die kaum noch übliche Anzeige von Batteriespannung und Öldruck und -temperatur.

Zurück zum E-Bus: Laut bydeurope.com haben die E-Motoren übrigens eine maximale Betriebsdrehzahl von 7.500 Umdrehungen in der Minute. Die Skala am Fahrerplatz mit der entsprechenden Beschriftung endet bei 10.000 Umdrehungen in der Minute. Wie gesagt, ich weiß nicht genau, das das Instrument bringen soll, aber es ist schon arg naheliegend, dass da die Drehzahl der E-Motoren angezeigt wird.
spock5407 @ 4 Dec 2013, 18:43 hat geschrieben:Aber bin auch mal gespannt, wann die ersten Tramgegner das Unken anfangen werden, das die Tram spätestens mit einem elektrischen Bus komplett überflüssig wäre.
TramBahnFreak @ 4 Dec 2013, 18:45 hat geschrieben:Genau, weil der Bus vor allem mit den riesigen Batterien ja auch genausoviel Platz bietet wie eine Tram...

Dieselabgase sind das eine Argument gegen den Dieselbus im Vergleich mit der Trambahn. Das andere Argument ist die wesentlich größere Kapazität. Selbst ein rein elektrischer Doppelgelenkbus müsste unter'm Strich (Anschaffungs- und Betriebskosten von Fahrzeug und Infrastruktur) erstmal billiger sein als eine Trambahn.

Jetzt muss der E-Bus erstmal zeigen, dass er nicht nur weit genug und zuverlässig fährt, sondern auch die nötige Heizenergie aufbringen kann. Das wird man sehen, vor allem steht auch die Frage im Raum: Wie lange können die Akkus diese Leistung bringen? Auch im Winter? Wenn diese Akkus um die 1.000 Ladezyklen mit dieser Leistungsfähigkeit aushalten, dann sind das gerade einmal drei Jahre. In der Zeit müsste ein neuer Akkusatz günstiger sein, als die eingesparten Diesel- und Wartungskosten (ich gehe mal davon aus, ein E-Bus ist von der Wartung her deutlich einfacher als ein Verbrennungsmotor samt Getriebe), dann rechnet sich das. Das wird man sehen. Wenn das so ist, wird der Diesel-Stadtbus bald ausgedient haben. Ein Problem wäre das eher für die heimischen Busbauer als für die Trambahn.

Warum BYD die Akkus nicht vollständig auf dem Dach einbaut, was eigentlich naheliegend wäre, ist mir nicht ganz klar. Möglicherweise geht das aber einfach aus Gewichtsgründen nicht: Statik der Karosserie und Einfluss auf die Fahrdynamik.
Galaxy @ 4 Dec 2013, 19:13 hat geschrieben:Vielleicht kann man die Akkus in Trams einbauen, damit die hässliche Oberleitung weg kann.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die (noch recht schweren) Akkus, die man immer im Fahrzeug mitschleppen muss, bald günstiger sein werden, als der Unterhalt einer Fahrleitung mit sicherlich auch noch besserem Wirkungsgrad - zumindest wenn man über einen Vollbetrieb ohne Fahrleitung redet und nicht nur von bis zu ein paar Kilometern. Das gibt's ja schon, wenn es das dem Verkehrsbetrieb wert ist.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Rohrbacher @ 4 Dec 2013, 19:56 hat geschrieben: Wenn das so ist, wird der Diesel-Stadtbus bald ausgedient haben. Ein Problem wäre das eher für die heimischen Busbauer als für die Trambahn.
Vor allem die noch verbliebenen O-Bus-Betriebe dürften es, so sich das eBus-Konzept durchsetzen sollte, enorm schwer haben.
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Beitrag von GSIISp64b »

Rohrbacher @ 4 Dec 2013, 19:56 hat geschrieben: Falsche Annahme! So wirkt sich deine gewohnt agressive Art <s>hier rumzupöbeln</s> zu Formulieren nicht nur nervig, sondern sogar gleich mal richtig unangenehm besserwisserisch... aua.
Und das genau dann, wenn ich einfach nur eine Quelle übersehen habe und was zur Diskussion beitragen will? Danke. Dann geh ich lieber wieder zurück zu "neunmalklugen Einzeilern". Wenn ich irgendwas anderes versuche, geht es nämlich unweigerlich schief.

Bei einem Synchronmotor hast du natürlich völlig Recht mit deinen Aussagen zum generatorischen Betrieb. Freu dich und kauf dir einen Keks.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

EasyDor @ 3 Dec 2013, 20:23 hat geschrieben: Dass man nicht für jede Neulackierung einen einen Thread braucht ist klar, aber der Testbetrieb eines Elektrobusses... Das ist ein hochinteressantes Thema und zu schade dass man dass in so einem Sammelthread-Mülleimer verkommen lässt wo man es später nie wieder findet.
Danke, weil die Sammelthemen zum Bus lese ich z.B. nicht wirklich aufmerksam, dieses Thema interessiert mich dann aber doch :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 218217-8 »

TramBahnFreak @ 4 Dec 2013, 19:59 hat geschrieben:Vor allem die noch verbliebenen O-Bus-Betriebe dürften es, so sich das eBus-Konzept durchsetzen sollte, enorm schwer haben.
Wieso schwer haben? Ich denke, sie hoffen sogar auf diese Entwicklung. O-Bus-Betriebe fahren ja nicht O-Bus, weil sie gerne Oberleitungen haben und möglichst unflexibel bei der Streckenführung sein möchten. Wenn man die Vorteile des O-Busses (keine Abgase, weniger Lärm) ohne die optische Beeinträchtigung, den Wartungsaufwand und die Flexibilitätseinschränkung der Oberleitung haben kann, dann ist das umso besser.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ich würde mal nicht damit rechnen, dass in absehbarer Zeit Akkubusse so toll werden, dass sie die O-Busse verdrängen....
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Boris Merath @ 4 Dec 2013, 22:51 hat geschrieben: Ich würde mal nicht damit rechnen, dass in absehbarer Zeit Akkubusse so toll werden, dass sie die O-Busse verdrängen....
Bei Bestandsnetzen sicherlich nicht. Wer ein Netz neu aufbaut, wird sicher zweimal nachdenken.

Aber davon abgesehen: Die Akkutechnologie kann auch im herkömmlichen O-Bus von Nutzen sein: Damit spart man sich das Dieselaggregat, das oft vorhanden ist, um auf Umleitungen ohne Oberleitung fahren zu können.
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Beitrag von 218217-8 »

Das glaube ich auch nicht. Zuerst müssen sie es mal schaffen, Klein- und Midibusse zu verdrängen, dann Standardbusse, dann Gelenkbusse, und dann dürfte es auch für O-Busse reichen. Aber wann das sein wird? Dieses Jahr nicht mehr. Und nächstes Jahr nicht gleich. Aber irgendwann in Zukunft. Vielleicht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Daniel Schuhmann @ 4 Dec 2013, 23:07 hat geschrieben: Bei Bestandsnetzen sicherlich nicht. Wer ein Netz neu aufbaut, wird sicher zweimal nachdenken.

Aber davon abgesehen: Die Akkutechnologie kann auch im herkömmlichen O-Bus von Nutzen sein: Damit spart man sich das Dieselaggregat, das oft vorhanden ist, um auf Umleitungen ohne Oberleitung fahren zu können.
Sehe ich auch so. Neue O-Bussysteme werden sicher nicht mehr gebaut. Das ist eine sterbende Technologie.

Bei Bussen sehe ich übrigens das Potential deutlich höher als bei Elektroautos. Begrenzte Tagesleistung, viel Stadtverkehr, regelmäßige vorhersagbare Zyklen. Zudem dürften viele Busse In Gegenden fahren, wo man sehr sensitiv auf Lärm und Feinstaub ist.
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Beitrag von Bayernlover »

@Rohrbacher: Auch mit Automatik hab ich das Drehzahlniveau meines PKW oder Bus mittels Druck auf das Pedal in der Hand. Von daher ist so eine Anzeige vor allem im kalten Zustand sehr sinnvoll. Wird sicher auch noch irgendwann eingespart, genau wie Kühlwasser (eine Unsitte!). An den Platz rücken dann Twittermeldungen und Facebook-Bilder.
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Beitrag von chris232 »

Ich nehme an euch ist bewusst, dass Drehzahlmesser bei Stadtbussen seit jeher eine Rarität sind (auch bei Schaltgetrieben)?

Und dass es dafür auch andere Instrumente gibt, nämlich Ohren?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

chris232 @ 5 Dec 2013, 00:48 hat geschrieben: Ich nehme an euch ist bewusst, dass Drehzahlmesser bei Stadtbussen seit jeher eine Rarität sind (auch bei Schaltgetrieben)?

Und dass es dafür auch andere Instrumente gibt, nämlich Ohren?
Nun gut aber für die meisten Ohren dürften Elektromotoren so weit neu sein, dass man es evtl. nicht darauf anlegt, dass jeder es ausprobiert, wie ein überdrehter Motor klingt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 5 Dec 2013, 01:09 hat geschrieben: Nun gut aber für die meisten Ohren dürften Elektromotoren so weit neu sein, dass man es evtl. nicht darauf anlegt, dass jeder es ausprobiert, wie ein überdrehter Motor klingt.
Nur dass der Elektromotor nicht überdrehen kann, ohne dass die Höchstgeschwindigkeit des Busses massiv überschritten wird - mal davon abgesehen, dass das ganze mit Sicherheit abgeregelt ist.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 4 Dec 2013, 23:46 hat geschrieben: Sehe ich auch so. Neue O-Bussysteme werden sicher nicht mehr gebaut. Das ist eine sterbende Technologie.
Nicht unbedingt. Die Städte in Deutschland, die sich als letztes mit Gedanken über einen neuen Trolleybetrieb beschäftigt haben, waren m.W. Bremen und Leipzig, also beides Städte, welche aufgrund ihres nicht gerade kleinen Trambetriebes keine Angst davor haben müssen, noch den einen oder anderen Meter Oberleitung zusätzlich instandzuhalten, weil sie Personal und (Werkstatt-)Infrastruktur dafür längst haben.
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Beitrag von ropix »

Iarn @ 4 Dec 2013, 23:46 hat geschrieben:
Daniel Schuhmann @ 4 Dec 2013, 23:07 hat geschrieben: Bei Bestandsnetzen sicherlich nicht. Wer ein Netz neu aufbaut, wird sicher zweimal nachdenken.

Aber davon abgesehen: Die Akkutechnologie kann auch im herkömmlichen O-Bus von Nutzen sein: Damit spart man sich das Dieselaggregat, das oft vorhanden ist, um auf Umleitungen ohne Oberleitung fahren zu können.
Sehe ich auch so. Neue O-Bussysteme werden sicher nicht mehr gebaut. Das ist eine sterbende Technologie.

Bei Bussen sehe ich übrigens das Potential deutlich höher als bei Elektroautos. Begrenzte Tagesleistung, viel Stadtverkehr, regelmäßige vorhersagbare Zyklen. Zudem dürften viele Busse In Gegenden fahren, wo man sehr sensitiv auf Lärm und Feinstaub ist.
Und noch eines - ein Stadtbus wird sicher häufig bremsen, wärend ein Auto/LKW auch schonmal hunderte Kilometer Autobahn nonstop zurücklegt.

Und er wird häufig bremsen :D
-
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Bin heute mal auf dem 153er eine Runde mitgefahren. Der Bus ist recht bequem und auch mit ordentlicher Beschleunigung unterwegs. Überrascht war ich von der sehr großen Beinfreiheit zumindest im Heckbereich, was in relativ wenigen Sitzplätzen resultiert. Außer einigen chinesischen Schriftzeichen, die auf Aufklebern im hinteren Türbereich angebracht sind, läßt sich die chinesische Herkunft auf den ersten Blick nicht ableiten. Eine Orientierung für ortsunkundige Fahrgäste (optisch/akustisch) ist mangels Durchsagen und defektem(?) Monitor nicht möglich. Entwerter gibt es nicht, und das Blickfeld des Fahrers zur Hecktüre in Bezug auf ein-/aussteigende Fahrgäste scheint mir durch den Elektrikkasten(?) neben der Vordertüre arg eingeschränkt. Insgesamt ein sehr ungewohntes, aber durchaus interessantes Fahrzeug - und nach dem Hess-Doppelgelenk-Hybridbus und dem Fürther Buszug ein weiteres kurioses "Testobjekt" im Linienbetrieb.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Oliver-BergamLaim @ 5 Dec 2013, 21:52 hat geschrieben: Elektrikkasten
Da sind Akkus drin.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Rohrbacher @ 4 Dec 2013, 19:56 hat geschrieben: Das Abschleppen von Elektroautos ist eben genau wegen der generatorischen Wirkung oft sehr kritisch. Macht nichts, viele moderne Pkw vertragen das klassische Abschleppen auf den eigenen (Antriebs-)Rädern auch nicht.
Das kann ich nicht nachvollziehen! Wenn man ein Auto abschleppt, kommt die treibende Kraft nicht mehr vom Motor, sondern von der Karosserie. Somit ist das Abschleppen doch nichts anderes als Bergabrollen oder überhaupt ausrollen lassen.
1. Wie kann das für einen normalen PKW schädlich sein?
2. Beim Elektroauto/-bus: Entweder man will Strom rückspeisen, dann ist doch die Generator-Wirkung erwünscht, oder man will es eben nicht. In dem Fall kann man doch alles so bauen, dass bei einem Fremdantrieb der Motor unbeteiligt bleibt. Bei jedem Fahrrad schafft man es, dass sich die Antriebselemente heraushalten, sobald das Fahrrad geschoben wird.

Oder wie ist es auf der Schiene? Das werden doch auch öfters mal E-Loks abgeschleppt.
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Beitrag von Rohrbacher »

gmg @ 7 Dec 2013, 13:59 hat geschrieben:1. Wie kann das für einen normalen PKW schädlich sein?
Beim Abschleppen werden Automatikgetriebe nicht ausreichend geschmiert, weil die Getriebeölpumpe bei abgeschaltetem Motor nicht läuft, weswegen ein Abschleppen/Schieben oft nur über kurze Strecken oder gar nicht zulässig ist. Auch bei Fahrzeugen mit Allradantrieb muss man auf ein paar Dinge aufpassen.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

gmg @ 7 Dec 2013, 13:59 hat geschrieben:Somit ist das Abschleppen doch nichts anderes als Bergabrollen oder überhaupt ausrollen lassen.
1. Wie kann das für einen normalen PKW schädlich sein?
Wieviele Kilometer rollst Du denn so normalerweise aus bzw. bergab? Und zwar mit ausgeschaltetem Motor und damit - wie Rohrbacher schon schrieb - ohne Nebenaggregate wie z.B. Ölpumpe.
2. Beim Elektroauto/-bus: Entweder man will Strom rückspeisen, dann ist doch die Generator-Wirkung erwünscht, oder man will es eben nicht. In dem Fall kann man doch alles so bauen, dass bei einem Fremdantrieb der Motor unbeteiligt bleibt. Bei jedem Fahrrad schafft man es, dass sich die Antriebselemente heraushalten, sobald das Fahrrad geschoben wird.
Stichwort Selbstinduktion/Restmagnetismus. Es ist eben nicht wie beim Fahrrad, es ist ein Elektromotor. Der passende Fahrradvergleich wäre eher ein Dynamo mit abgeklemmtem Abgangskabel - und auch der wird sich erwärmen, obwohl er keine Leistung abgibt.
Oder wie ist es auf der Schiene? Das werden doch auch öfters mal E-Loks abgeschleppt.
Und auch beim E-Lok-Schleppen müssen u.U. gewisse vorbereitende Schalthandlungen ausgeführt werden, um gefahrlos schleppen zu können.

Für Dieselloks: siehe Automatikgetriebe...

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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gmg
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Beitrag von gmg »

Michi Greger @ 7 Dec 2013, 15:53 hat geschrieben:
Stichwort Selbstinduktion/Restmagnetismus.
Genau das meine ich doch. Wenn man die Bremsenergie nutzen will, kann man doch die Induktion des fremdbewegten Elektromotors nutzen. Und eigentlich dachte ich auch immer das macht man bei modernen Tfz.
Wenn nicht, dann kann man ihn von der Bewegung abkoppeln. Was ich bei meinem Fahrradvergleich gemeint habe, ist, dass sich bei seinem rollenden Hinterrad, die Zahnkränze nicht mitdrehen. Somit bleiben auch Kette, Kettenblatt und Tretkurbeln still. Wenn ein solcher Mechanismus in einem Fahrrad funktioniert, dann wird man sowas in der Art ja auch in einem Elektroauto einbauen können.
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Beitrag von GSIISp64b »

gmg @ 7 Dec 2013, 21:14 hat geschrieben: Wenn nicht, dann kann man ihn von der Bewegung abkoppeln. Was ich bei meinem Fahrradvergleich gemeint habe, ist, dass sich bei seinem rollenden Hinterrad, die Zahnkränze nicht mitdrehen. Somit bleiben auch Kette, Kettenblatt und Tretkurbeln still. Wenn ein solcher Mechanismus in einem Fahrrad funktioniert, dann wird man sowas in der Art ja auch in einem Elektroauto einbauen können.
Dafür bräuchte man aber eine Kupplung. Die macht das Getriebe aufwändiger und den Wirkungsgrad schlechter, darum verbaut man so was bei E-Antrieben grundsätzlich nicht. Und bei Achsnabenmotoren schon mal gleich gar nicht - weil wie soll das bitteschön funktionieren?

Und ich will ja beim Abschleppen nicht die Bremsenergie des hinteren Fahrzeugs nutzen - ich will, dass das hintere Fahrzeug leerläuft. Also keine Energie umsetzt - weder elektrische in kinetische noch kinetische in elektrische.
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Beitrag von andreas »

was ich mich schon lange Frage, wie wird denn so ein Akkubus geladen? könnte man den nicht über die Oberleitung der Straßenbahn laden? müßte doch relativ zügig gehen oder?

In München ist ja genug Gleichstrom Infrastrukutor vorhanden, um dann z.b. auch an Endstellen an U-bahnhöfen kurze Ladeabschnitte zu realisieren...
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Beitrag von AndiFant »

Für Pedelecs gibt es Nabenmotoren mit Freilauf. Sonst wäre das Mittreten bei leerem Akku zu anstrengend.
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Beitrag von GSIISp64b »

AndiFant @ 7 Dec 2013, 21:33 hat geschrieben: Für Pedelecs gibt es Nabenmotoren mit Freilauf. Sonst wäre das Mittreten bei leerem Akku zu anstrengend.
Das wird aber nicht durch ein Getriebe realisiert. Und dazu, wie dieser Motor gebaut ist, finde ich auf der Seite keine Infos. Es gibt ja etliche Arten von E-Motoren.

(edit: Okay, ich brauche eine neue Brille. Doch - das Teil hat ein Getriebe drin. Aber bei den wahnsinnigen Leistungen eines E-Fahrrads ist das natürlich alles sehr viel einfacher zu bauen.)
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Beitrag von abzwanst »

andreas @ 7 Dec 2013, 21:33 hat geschrieben:was ich mich schon lange Frage, wie wird denn so ein Akkubus geladen? könnte man den nicht über die Oberleitung der Straßenbahn laden? müßte doch relativ zügig gehen oder?

In München ist ja genug Gleichstrom Infrastrukutor vorhanden, um dann z.b. auch an Endstellen an U-bahnhöfen kurze Ladeabschnitte zu realisieren...
Diese Idee erinnert mich an das Konzept, welches in Wien mit dem Batteriebus realisiert wird: an den Endhaltestellen wird die Ladestation aus der Tram-Oberleitung gespeist, in der Garage vom U-Bahn-Unterwerk.
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Beitrag von gmg »

GSIISp64b @ 7 Dec 2013, 21:18 hat geschrieben: Und bei Achsnabenmotoren schon mal gleich gar nicht - weil wie soll das bitteschön funktionieren?
Na, halt wie beim Fahrrad. Drehst du die Zahnkränze des Hinterrades (und das macht ja die Kette), dreht sich das ganze Hinterrad mit und das Fahrrad fährt. Drehst du aber das Hinterrad (wie es beim Ausrollen geschieht), drehen sich seine Zahnkränze umgekehrt aber nicht mit.
Ich weiß nicht, ob man das, was im Inneren der Nabe ist, als Getriebe bezeichnet. Jedenfalls funktioniert es. Früher gab das noch so ein rasselndes Geräusch, wie bei einem Ratschenschraubschlüssel. Heutige Räder bleiben leise.
So könnte man es bei Autos zumindest auch machen, macht man aber anscheinend nicht.

Wenn ich euch also richtig verstehe, haben Elektroautos keine Möglichkeit, zu rollen, ohne dass sich der Motor mitbewegt. *Staun*

Ich war im Frühling mal im Kartpallast E-Gokart fahren. Kann ich übrigens sehr empfehlen! Jedenfalls hatten die, glaube ich, auch immer eine Verbindung zum Motor. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass das bei richtigen Autos auch so ist.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Ja, das mit der Kette ist ein Getriebe - und das überträgt Drehmomente halt nur in eine Richtung. Bei E-Fahrzeuge ist zwischen Achse und Motorwelle halt bestenfalls ein Großrad-Ritzel-Getriebe, bei Achsnaben üblicherweise nicht mal das. Und da gibt es dann eben kein Bauteil, das Drehmomente auskuppeln kann.

Bei Schienenfahrzeugen ist das übrigens genauso.
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Beitrag von EasyDor »

gmg @ 7 Dec 2013, 22:07 hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob man das, was im Inneren der Nabe ist, als Getriebe bezeichnet. Jedenfalls funktioniert es. Früher gab das noch so ein rasselndes Geräusch, wie bei einem Ratschenschraubschlüssel. Heutige Räder bleiben leise.
So könnte man es bei Autos zumindest auch machen, macht man aber anscheinend nicht.
Schonmal mit einem Fahrrad Rückwärts gefahren? Das ganze nennt sich Überholkupplung... Ist sowohl dafür verantwortlich dass das Rad frei läuft und als auch dass die Pedale beim rückwärts treten keinen Effekt haben.

Ein Auto und auch ein Bus sollte durchaus im Stande sein Rückwärts zu fahren... Also bleibt als mechanische Lösung nur, den Motor auszukuppeln, was bei Elektrofahrzeugen mit Nabenmotor eine ziemliche Unmöglichkeit ist. Daher muss man den Stromkreis unterbrechen oder die erzeugte Energie irgendwie abführen.
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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