Es stimmt, dass man keinen Sitz bauen kann, der für alle bequem ist. Man kann aber durchaus versuchen einen Großteil der Fahrgäste zufrieden zu stellen. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein weicher Sitz, der sich dadurch etwas an die Körperform des Nutzer anpassen kann, die Fahrgäste eher zufrieden stellt, als ein steinharter Sitz der zudem eine sehr merkwürdige Form hat, die nur für ein paar wenige geeignet ist.
Zum Beispiel wäre der Sitztyp, den man in den meisten Desiros vorfindet (
Foto), ein guter Kompromiss. Der Sitz ist weich gepolstert, aber kein Plüschsitz, die Sitztiefe ist ausreichend, die Rückenlehne eher gerade, so dass Personen mit einer bestimmten Körpergröße keine Nachteile haben. Selbst wenn es Personen gibt, die diesen Sitz nicht sonderlich mögen, Rückenschmerzen nach wenigen Minuten Fahrzeit sollten darauf die wenigsten bekommen. Vom Match-Sitz höhere ich dies hingegen andauernd.
Wieso man keine einfachen Ohren wie in den n-Wagen mehr einbauen kann erschließt sich mir auch nicht. Wer sie nicht nutzen will, kann sie ignorieren. Deren komfort-steigernde Wirkung ist aber (gerade wenn man schlafen will) enorm. Zufriedene und (körperlich) entspannte Fahrgäste sollten die paar Euro Mehrkosten wert sein.
Ganz allgemein habe ich den Eindruck, dass die Auswirkungen von diesem Sparwahn unterschätzt werden. Man vertreibt durch solch unkomfortable Zustände mehr Fahrgäste und verliert mehr Einnahmen, als man durch die günstigere Ausstattung einspart. Zumal so etwas wie komfortable Sitze eine einmalige Investition sind, die sich dann über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs bezahlt macht.
Wenn es um Komfort geht, dann kriegt man nicht einmal Sachen hin, die man eigentlich umsonst haben könnte. Zum Beispiel eine etwas innovativere Beleuchtung. Da würde es ja schon reichen, wenn man über einzelnen Sitzgruppen die Neonröhren abschalten würde.