Pofalla neues Vorstandsmitglied bei der DB

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abzwanst
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Beitrag von abzwanst »

Wie der Postillon weniger die Medien, als die "Leser" getrollt hat und die Realsatire des Wechsels von Pofalla zur DB für eigene Zwecke verwendet hat, ist hier ganz nett zusammengefasst: freundeskreis.einslive.de
ropix
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Beitrag von ropix »

Naja - es wäre zu schön gewesen um Wahr zu sein. Statt Klüngelei und Postenzuschusterung ein Reinfall der Medien. Es ist ja nicht so dass vermutlich auch nur irgendjemand den Gang Profallas zur Bahn gutheißen würde. Geschweigedenn dass irgendein Kunde in Deutschland irgendwas davon hätte dass die Bahn noch viel mehr Geld für nix in den Sand setzt?

Andere Unternehmen sanieren für dieses Geld ganze Eisenbahnstrecken.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Solange Pofalla sich nur um DB Netz kümmert und die marode Infrastruktur in Angriff, kann ein Politiker im Vorstand sehr nützlich sein...
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Zp T @ 3 Jan 2014, 17:48 hat geschrieben: Solange Pofalla sich nur um DB Netz kümmert und die marode Infrastruktur in Angriff, kann ein Politiker im Vorstand sehr nützlich sein...
Noch nützlicher wäre jemand, der seinen Job durch Fachkompetenz bekommen hat statt durch Hinterzimmermauscheleien.
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Beitrag von 146225 »

Und ob wirklich Nutzen in irgendeiner Form generiert werden kann oder doch nur warme Worte, das bleibt auch noch abzuwarten.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

GSIISp64b @ 3 Jan 2014, 17:49 hat geschrieben: Noch nützlicher wäre jemand, der seinen Job durch Fachkompetenz bekommen hat statt durch Hinterzimmermauscheleien.
Die Frage ist nicht, ob Pofalla für den Vorstandsposten im Bereich Politik geeignet ist - er ist als ehemaliges Regierungsmitglied zweifellos ein Politprofi. Die Frage ist, ob der Posten notwendig ist, wenn ja, wozu, und ob es taktlos von Pofalla war, unter diesen Umständen zu wechseln.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Caesarion @ 3 Jan 2014, 21:36 hat geschrieben: Die Frage ist nicht, ob Pofalla für den Vorstandsposten im Bereich Politik geeignet ist - er ist als ehemaliges Regierungsmitglied zweifellos ein Politprofi. Die Frage ist, ob der Posten notwendig ist, wenn ja, wozu, und ob es taktlos von Pofalla war, unter diesen Umständen zu wechseln.
"Bereich Politik" klingt für mich schon danach, als wären Hinterzimmermauscheleien sein offizieller Aufgabenbereich. Dementsprechend ist es auch höchst passend, wie er den Job bekommen hat.
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Pjöngjangmetro
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Beitrag von Pjöngjangmetro »

Den Pofalla braucht doch niemand, weder die CDU, geschweige denn die Bahn ... ;)
Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

GSIISp64b @ 3 Jan 2014, 21:37 hat geschrieben: "Bereich Politik" klingt für mich schon danach, als wären Hinterzimmermauscheleien sein offizieller Aufgabenbereich. Dementsprechend ist es auch höchst passend, wie er den Job bekommen hat.
Politik kann man auch mit "Hinterzimmermauschelei" gleichsetzen - das wäre allerdings Stammtischniveau!

Jedes Unternehmen ist verpflichtet, die Interessen der Aktionäre zu schützen. Dazu hat der Vorstand alle legalen Maßnahmen zu ergreifen: Steuervermeidung (bis in den Graubereich!), Wahrung des Rufes, Ausbau des Klientels (was meistens durch "Hinterzimmermauschelei" erfolgt) und auch gute Kontakte im Politischen ("Lobbyismus"). Die DB AG als Staatsunternehmen ist auf Letzteres besonders angewiesen, da sie Gegenstand permanenter Gesetzesänderungen, Regierungseingriffe und Regulierungen aus Brüssel ist. Gerade die andauernde Debatte "Trennung Netz und Betrieb" wird für die DB jahrelang ein Kraftakt werden. Auch Großprojekte wie S21 wollen politisch koordiniert sein. Daher kann ich sehr wohl den Wunsch der Bahn verstehen, Politik sogar auf Vorstandsebene in einem Ressort bündeln, denn es geht um viel größere Summen, als vergleichsweise läppische 1,5 Mio. Euro Vorstandsgehalt.

Die Personalie Pofalla war jedoch aus Imagegründen ein totaler Fehlgriff, die zu Recht und absolut unnötigerweise den Vorwurf von Bestechlichkeit und Gratlosigkeit aufbringt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

So wenig ich Profalla mag, und es für sehr fragwürdig halte, wie der zur Bahn gekommen ist:

Man muss sich denke ich auch die Frage stellen, ob man auf diesem Posten Ahnung von der Bahn haben muss. Ich denke, Ahnung von der Politik ist auf dem Posten wichtiger, für alles andere gibt es ja die anderen Vorstände, die dem Profalla dann schon sagen werden, was er aushandeln soll. Effektiv dürfte er wohl gar keine so schlechte Besetzung sein, sofern er das macht was man ihm sagt und nicht ein Eigenleben entwickelt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von GSIISp64b »

Stellt sich raus, die Bahn will den Pofalla gar nicht, und noch dazu hat die Geschichte so ein schlimmes G'schmäckle, dass es selbst Teilen der CDU zu viel ist.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

GSIISp64b @ 5 Jan 2014, 00:07 hat geschrieben:Stellt sich raus, die Bahn will den Pofalla gar nicht, und noch dazu hat die Geschichte so ein schlimmes G'schmäckle, dass es selbst Teilen der CDU zu viel ist.
Aus dem Spiegel Online Artikel
Verteidigt wird die Personalie vom ehemaligen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn: "Solange jeder Bürgermeister in diesem Land die Bahn als sein Eigentum betrachtet, braucht der Konzern einen starken hauptamtlichen Lobbyisten", sagte Mehdorn.
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

ropix
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Beitrag von ropix »

Woodpeckar @ 5 Jan 2014, 08:14 hat geschrieben: Jeder Bürgermeister? Beinahe jeder Nutzer im Eisenbahnforum und mindestens jeder zweite Stammtisch!
Und nachdem wir alle schon wissen (ja, auch du :P ) wie der Bundestrainer es besser gemacht hätte schadet der Rat eines jeden wohl nicht Pofalla nicht in den DB-Vorstand zu holen.

Und ob der Mehdorn seine Bahn nun besser ruiniert hat wie so mancher Spielzeugeisenbahner im Hobbykeller sei auch mal dahingestellt. Das mit den Abstellbahnhöfen hat er jedenfalls gut abgeschaut. Und dann man neben der Eisenbahn keine Infrastruktur braucht auch.
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GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Ich mag Mehdorn ja eigentlich, aber in diesem Punkt halte ich seine Meinung für durchaus kritikwürdig: Das letzte Mal, als ich nachgeguckt habe, war die Bahn ein Unternehmen der öffentlichen Hand, und sie diente dem Allgemeinwohl. "Die Bahn" als Unternehmen gehört zwar der Bundesrepublik, aber "Die Bahn" als System gehört der Öffentlichkeit als solcher - und damit eben sehr wohl auch den Bürgermeistern vor Ort.

Deutschland ist zwar das Land der einundachtzig Millionen Bahnmanager, sicherlich. Aber trotzdem sollte sich die Bahn nach der Öffentlichkeit (und damit vor allem nach der Politik) richten und nicht umgekehrt.
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Chemin de fer
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Beitrag von Chemin de fer »

Die Bundesbahn diente dem Allgemeinwohl. Was die Politik daraus gemacht hat steht auf einem anderen Blatt.

Die Bahn AG ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen das wie alle nach möglichst hoher Rendite giert und kein Wohlfahrtsunternehmen. Wenn das gewünscht ist, muss der Bund dies auch ändern und eine AöR oder ähnliches daraus machen und die ganzen weltweiten bahnfremden Töchter verkaufen.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Unterscheide: die Deutsche Bahn AG als Unternehmen und die Bahn als System sind zwei sehr verschiedene Dinge; und dass die DB AG profitorientiert ist, heißt nicht, dass dass System Bahn nicht weiterhin dem Gemeinwohl dienen kann.

Leider ist das aber noch nicht zu Herrn Mehdorn durchgesickert, der in seiner Zeit als Cheffe immer sehr schnell dabei war, diese Unterscheidung zu übersehen.
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

Ich finde auch, dass es gerade auf diese Unterscheidung ankommt. Wenn ein Poiltiklobbyist bei der Bahn die Aufgabe hat, einen Strategiewechsel in der Verkehrspolitik zu bewirken (höherer Stellenwert und mehr Investitionen in das System Bahn), dann halte ich das für sehr gerechtfertigt. Die Autoindustrie betreibt ja schließlich auch hoch professionellen und wirkungsvollen Lobbyismus und das sicher nicht zu Gunsten des Systems Bahn, davon kann man ausgehen.

Wenn der DB-Politik-Lobbyist hingegen nur den Konzern DB vor Ungemach schützen soll, also z.B. vor Konkurrenz als EVU und/oder vor Änderungen beim integrierten Konzern oder beim Thema Trassen- und Stationsgebühren (siehe z.B. Kommentar von Ralf Wiedenmann), dann halte ich das für sehr fragwürdig.

Nach wie vor wird das System Bahn in der Verkehrspolitik eher stiefmütterlich behandelt (wie auch der sonstige ÖPNV). Um das zu ändern, in dem Sinne würde ich mir bessere Kontakte der DB-Führung zur Politik wünschen. Aber genau in dem Sinne stellt sich der integrierte Konzern immer wieder als problematisch dar. Leider.
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Beitrag von ropix »

Nicht zu vergessen dass auch die DB großes Interesse an Gummifahrzeugen und deren Infrastruktur hat.
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GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Neues im Fall Pofalla: Sind die Medien nicht auf den Postillon reingefallen, sondern nur generell reingefallen?
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Das, was Sichermann veranstaltet hat, war genial. Ich ziehe meinen nicht vorhandenen Hut vor ihm. Damit ist der Postillon endgültig in den Satire-Olymp aufgestiegen. Ehrlich gesagt wäre ich wahrscheinlich auch darauf reingefallen, wenn ich nicht live mitbekommen hätte, dass die Postillon-Meldung erst am Donnerstag reinkam. Damit kann sie dann nur vordatiert worden sein.

Auch, wenn jetzt auf einmal die Bahn nichts (mehr) davon weiß, dass sie Ronald Pofalla woll(t)en, ändert das nichts an dem eminent gelungenen Gag.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Das ist wieder mal so einer der keine Ahnung hat was er tut: Spiegel
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Beitrag von Metropolenbahner »

karhu @ 29 Apr 2016, 20:32 hat geschrieben: Das ist wieder mal so einer der keine Ahnung hat was er tut: Spiegel
Na der weiss sehr gut was er macht ... sich ein Reich von Günstlingen schaffen, um bei Übernahme des ganzen Apparats uneingeschränkt herrschen zu können. :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ausnahmsweise bin ich hier bei Metropolenbahner.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

karhu @ 29 Apr 2016, 20:32 hat geschrieben:Das ist wieder mal so einer der keine Ahnung hat was er tut: Spiegel
Spiegel @ 29 Apr 2016, 18:00 hat geschrieben:Pofalla schmeißt "einen Verantwortlichen nach dem anderen raus"
Alles gut, solange die Stellen nicht neu besetzt werden und Pofalla am Ende sich selbst rauschmeißt.
Der ganze Vorstand hat in den letzten 20 Jahren nichts sinnvolles zustande gebracht, außer einer Peinlichkeit nach der anderen.
Die Manager sind überflüssig.

Im Vorstand sollten ausschließlich Personen mit mindestens 20 Jahren Berufserfahrung als Betriebseisenbahner sein, statt igendwelcher Pinguine (Kravettenträger) die nicht mal wissen, was "Hp1" oder "Vr0" bedeutet.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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rabauz
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Beitrag von rabauz »

Man könnte ja auch noch De Maiziere bei der Bahn endlagern ....
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Für Dobrindt braucht man auch ne Deponie.

Abgesehen davon, befolgt Pofalla doch nur das Zukunftsprogramm der Bahn: "Ärgernisse beseitigen" steht da wo drin. Er beseitigt halt seine Ärgernisse, nämlich die Leut die ihm nicht gewogen sind: "Hiermit erkläre ich Ihre Karriere bei der DB für beendet."
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