Moment mal bitte eben. Kooner hat was gsoochd, dass es ellweil perfekts Schriftdeutsch sei muaß, solange bitte danke das gegenseitige Verstehen annaweech gewährleistet ist. Klappt zum Beispiel zwischen mir und einem Kollegen aus Dresden auch wunderbar, wobei dieser seine sächsische Herkunft auch ganz sicher nicht verleugnet. Und bitte, als Bewohner einer Stadt mit Menschen aus > 120 Nationen und einer ansehnlichen Sprachvielfalt kann ich im Normalfall durchaus beurteilen, wer ernsthafte Schwierigkeiten mit der (vielleicht neuen) Sprache hat, wer sich bemüht sie zu lernen, und wer sie nur aus der schieren Lust am ... ja, was eigentlich? - verunstaltet.GSIISp64b @ 6 Mar 2014, 20:57 hat geschrieben: Wer von euch perfektes Hochdeutsch spricht, werfe den ersten Stein.
Gerade im Süden der Republik ist das ja eher Ausnahme als Regelfall. Nur dass man auf Bayrisch halt stolz sein darf (ist ja ein Kulturgut), während jede Form von Jugendsprache oder Dialekten von Migranten ein Geschwür ist, das beseitigt werden muss.
Ein bisschen bigott ist das dann irgendwo schon.
Die Sorgenfalten über derartige Verunstaltungen richten sich nicht gegen eine bestimmte Personengruppe, auch nicht unterschieden nach Herkunft und/oder Alter. Auch meine Generation hatte zu Schulzeiten ihre eigenen "speziellen" Ausdrücke - das hat es schon immer gegeben, das wird es immer geben (oh je, der alte Sack spricht). Keine Sekunde etwas dagegen. Ich finde nur im Gegenzug: Jeder Subkultur sollte der Wortstamm Kultur innewohnen, und gedankenloses Mißbrauchen einer Sprache zählt für mich da nicht unbedingt dazu. Das verkehrt sich für mich schon fast in ein gedankenloses, unnötiges, herabsetzendes Veralbern jener, die wirklich mit jedem Wort der ungewohnten Sprache kämpfen müssen, sich aber ernstlich bemühen, das beste daraus zu machen. Insofern ist auch eine Unterscheidung zwischen welchem Dialekt und/oder Akzent auch immer und der grausamen Verunstaltung einer Sprache angebracht und erforderlich, weil ein Dialekt und/oder Akzent per se noch nicht den Respekt vor dem Mitmenschen vermissen lässt. Ein auf Erniedrigung der Sprachkultur zielender Sprachstil, der aus freien Stücken her angewandt wird, lässt diesen Respekt aber sehr wohl vermissen und bleibt für mich deshalb problematisch.