Ich rechtfertige gar nichts. Ich erkläre. Großer Unterschied. Ich gehe daher auch keiner Propaganda auf den Leim, weder von "Putin oder den Russen", noch vom "Westen".autolos @ 10 Mar 2014, 18:55 hat geschrieben: @ Catracho
Meines Erachtens gehst du der Propaganda von Putin auf den Leim. Putin erzeugt künstlich eine Konfrontation. Wenn "der Westen" hier eine Gegenposition aufbaut dann doch nicht, zwecks eigenem Machtanspruch und Ausdehnung von Interessenssphären, sondern um dem gefährlichen Nationalismus eines Putin entgegenzuwirken. Ein Putin hat keine Interesse an einer freien Ukraine. In Russland ist es um die Freiheit nicht gut bestellt. Die Ukraine tut sich schwer mit einer Richtungsfindung und die Russen nutzen ihr Erpressungspotential, um sie an sich zu binden. Weil man offenbar paranoid ist. Wie gesagt: Mir ist die Rechtfertigungshaltung russischen Expansionsstreben gegenüber ein Rätsel und umso unverständlicher, wenn sie von Personen kommt, die in Freiheit leben.
Die russische Regierung hat ein elementares Interesse daran, die Ukraine (bzw. die Krim) in ihrem Einflussbereich zu haben - aus ethnischen, geographischen, politischen, wirtschaftlichen und militärischen Gründen. Dieser Status war seit Jahrzehnten zementiert und wird nun aus russischer Sicht bedroht. Da ist es völlig normal, dass man einschreitet. Natürlich mit Gewalt, denn das ist die Sprache die man dort spricht und versteht. Das hat auch nichts mit Expansion zu tun, sondern mit dem Wunsch nach Aufrechterhaltung des status quo und der in der Politik (leider) fest verankerten Handlungsweise, auf komplexe Probleme mit einfachen Mitteln zu reagieren. Und diese Entwicklung hätte den westlichen Regierungen von vorneherein bewusst sein müssen, als man sich in die inneren Probleme der Ukraine nicht als Schlichter, sondern als Parteigänger eingemischt hat. Der Westen hat von vorneherein Partei ergriffen und ist auf Konfrontationskurs gegangen. Mit allen Risiken. Das ist unvernünftig und wird der Komplexität der Ereignisse nicht gerecht. Dass die Russen sich so verhalten wie sie es tun, ist für mich verständlich - sie sind aus verschiedenen Gründen (siehe oben) tief involviert und haben auch was zu verlieren. Aber von den westlichen Regierungen, die eigentlich kein Eigeninteresse in diesem Konflikt haben, sollte man ein besonneneres bzw. neutraleres Verhalten erwarten. Eine Seite muss hier einen kühlen Kopf bewahren - und das sollte eigentlich die sein, die nichts zu verlieren hat. Stattdessen.... - nun ja.
Wie gesagt, ich heiße das Verhalten (und die meisten politische Grundhaltungen) der russischen Regierung in keinster Weise gut - aber sie tragen für die momentane Situation beim besten Willen nicht alleine die Verantwortung.
Mfg
Catracho