Nochmal der ZOB von außen.
Blick auf den Teide von Parador.
Die Seilbahn auf den Teide ist recht stark nachgefragt und dementsprechend teuer. Während man in der Schlange zum Einsteigen steht, bekommt man noch zu lächerlichen Preisen alles mögliche angeboten. Sogar für ein Faltblatt mit der unglaublichen Menge von 3 Wanderwegen von der Bergstation aus wird 2€ verlant. Hier die Kabine an der Talstation.
In der Seilbahn
Die Seilbahn führt auf gut 3500m Höhe, der Gipfel ist nochmal gut 100m höher. Dort darf man allerdings nur mit Genehmigung hoch und für Individualreisende ist die Anzahl sehr begrenzt. Als wir das am Vorabend im Internet holen wollten, waren die Genehmigungen für mehr als 2 Wochen schon weg. Ansonsten kann man sich natürlich auch einer Bustour anschließen und bezahlt dann nochmal 60€ extra. Meine persönliche Vermutung, warum man eine Genehmigung für die Gipfelbesteigung braucht, sind die ganzen Strandtouristen, die mit der Bahn hochfahren und dort eigentlich nicht hingehören. Es gibt 2 weitgehend ebene Wanderwege zu Aussichtspunkten, die jeder begehen darf. Die Schneefelder sind deutlich zu erkennen und die Wanderwege wurden teilweise freigeschaufelt (!). Angesichts der Tatsache, dass wir mehrere Leute in Flip-Flops, Strandklamotten usw bei Minusgraden auf 3500m Höhe gesehen haben, staunt mich gar nichts mehr. Aber mir scheint, man heißt auch solche Leute willkommen, solange sie für die Seilbahn bezahlen.
Auch hier sind die auf der Nordseite gestauten Wolken zu erkennen.
Die Kabine erreicht die Bergstation.
Einmal täglich wird die Talstation von den öffentlichen Bussen angefahren. Morgens hoch, nachmittags runter. Keine Ahnung, ob die Busfahrer dann 5 Stunden Pause machen.
Hier macht sich ein Bus auf den Weg nach Puerto Cruz, das touristische Zentrum in Norden der Insel. Die erkalteten Lavaströme sind gut zu erkennen.
Am Abend wurde nochmal am ZOB fotografiert.
Dann ging es weiter nach La Gomera, weniger als eine Stunde Fahrzeit mit der Fähre. Zuvor noch ein Blick zurück auf die Costa Adeje.
Zum ÖV auf La Gomera gibt es nicht viel zu sagen. Die Insel ist kleiner, wilder, grüner und ruhiger als Teneriffa, die Zahl der Touristen beträgt nur ein Bruchteil. Dementsprechend ist der ÖV auch sehr schlecht ausgebaut, es gibt Busse, die alle Städte und die wichtigsten Ausgangspunkte für Wanderungen miteinander verbinden, aber die Häufigkeit bewegt sich irgendwo zwischen Takt 60 und einem schlechtem Witz. Der Fahrplan gibt nur die Abfahrtszeiten in an beiden Enden der Linie an, die Zahl der Fußnoten und Ausnahmen ist teilweise länger als die paar Abfahrtszeiten. Es gibt keine Informationen an Haltestellen, kurzum, der Busverkehr ist eine Katastrophe. Für Wanderungen daher völlig ungeeignet, hatte ich nicht die Gelegenheit, mal damit zu fahren. Auch für ein Bild hat es nicht gereicht.
Die Bilder von La Gomera hier reinzustellen, spare ich mir an dieser Stelle und verweise auf meine Alben bei flickr.
Hier gibt es noch mehr Bilder von Teneriffa,
hier finden sich Bilder von La Gomera.
Mein persönliches Fazit:
Das Klima fand ich sehr gewöhnungsbedürftig, vom ewigen Frühling keine Spur. Im Schatten und den höheren Lagen war es sehr kühl, oben waren Wintersachen von daheim nötig. Durch den sehr geringen Breitengrad ist aber die Sonneneinstrahlung sehr stark, was sich auch an den Belichtungszeiten meiner Bilder recht deutlich bemerkbar gemacht hat. In der Sonne kann es trotz gemäßigter Temperatur unangenehm sein. Geschätzt die Hälfte der Leute hatte auf Teneriffa beim Abendessen einen Sonnenbrand...
Beim Wandern ist es lästig, wenn man in einem der Touristenorte am Strand wohnt, denn man muss jedes Mal viele Höhenmeter zurücklegen, um die Wanderungen weiter oben zu starten. Die Touristenorte an der Westküste haben meinen Geschmack absolut verfehlt. Total verbaut, schlechte Qualität zu nicht gerade günstigen Preisen. Und in jedem der 1000 Restaurants (egal ob China Palace, Greek Corner, deutsche Bar oder englische Kneipe) gab es nahezu das identische Angebot und einen Angestellten, der den ganzen Tag am Eingang stand und auf teilweise agressive Art versucht hat, die Leute reinzuziehen.
La Gomera fand ich wesentlich schöner, weil ruhiger und nicht so verbaut. Landschaftlich sind aber beide Inseln sehr schön und lohnen sich zum Wandern. Für Bahn- und ÖV-Freaks ist es aber definitiv das falsche Ziel, insbesondere auf La Gomera kommt man ohne Auto nicht weit.
@karhu Danke, ja es gibt zahlreiche Infos dort auf deutsch. Diese sind aber alle ähnlich katastrophal wie das gezeigte Schild
