Schutzstreifen auf der Fahrbahn haben den Vorteil, dass sie in der Regel direkter und mit weniger Kruven sind. Außerdem wird man hier durch den Kraftfahrzeugverkehr besser wahrgenommen, egal ob beim Rechtsabbiegen oder beim Verlassen einer Grundstücksausfahrt. Darauf dürfte vemutlich die höhere Sicherheit kommen, das habe ich auch schon gehört. Auch beim Türöffnen wird eher auf der Fahrbahnseite abgesichert als auf der Fuß-/Radwegseite und es ist möglich, sich beim Linksabbiegen korrekt einzuordnen. Hier gibt es auch keine Konflikte mit Fußgängern.
Nachteile sind das höhere Unfallrisiko, wenn ein Radfahrer stürzt, kann es zu schweren Folgeunfällen kommen. Außerdem werden Schutzstreifen manchmal durch größere Fahrzeuge wie Busse oder LKWs notgedrungen benutzt, da ist man auf dem separaten Radweg natürlich deutlich besser geschützt. Und mehrfach haben mich Autos überholt und anschließend eine Vollbremsung vor meiner Nase auf dem Schutzstreifen gemacht, weil sie einparken wollten.
Bei getrennten Radwegen ist ein enger Radweg entlang geparkter Autos mit zahlreichen Grundstücksausfahrten und einem Schilderwald, der halb auf dem Radweg steht, mein absoluter Albtraum. Glücklicherweise wird das in München nach und nach umgebaut. Ganz übel in der Hinsicht habe ich den Radweg stadtauswärts entlang der Albert-Roßhaupter-Str. zwischen Harras-nicht mehr Rondell und Partnachpl. in Erinnerung, falls man das nicht im Zuge der Baumaßnahmen geändert hat.
@glemsexpress: Das Beispiel aus Karlsruhe ist natürlich eine Katastrophe. Da sind eigentlich Konflikte mit Fußgängern vorprogrammiert und eine unachtsam geöffnete Autotür führt da unweigerlich zum Sturz. In der Fahrschule habe ich jedenfalls gelernt, dass die StVO vorschreibt, mindestens 1m Abstand zu festen Hindernissen (z.B. parkende Autos) und 1,5m zu lebenden Hindernissen (z.B. Fußgänger). Ich weiß zwar nicht, ob das für den Fahrradverkehr auch gilt, sinnvoll wäre es aber...
@Boris: Teilweise kenne ich das Problem der umständlichen Radwegführung, z.B. am Mittleren Ring am Ende der A8 Fahrtrichtung Norden. dort muss man eigentlich einen gemeinsamen Rad- und Fußweg benutzen. Der führt erstmal mitten durch die Bushaltestelle, und anschließend über 2 Bedarfsampeln, die aber leider erst nach 2 Min. schalten, wenn man drückt und noch über die 2 normalen Ampeln, zu guter Letzt dann noch über einen Zebrastreifen. Dort fahre ich immer auf der Straße, wenn ich es eilig habe und die Hupquote liegt bei etwa 50%

Was genau meinst du denn mit komplizierter Führung zum Linksabbiegen? Da würde mir jetzt auf die Schnelle nichts dazu einfallen.
Die Radwege, die durch Parkstreifen und Grünstreifen von der Fahrbahn getrennt sind, sind natürlich sehr angenehm, aber an den Kreuzungen absolute Katastrophe. Insbesondere im Dunkeln ist man dort als Fahrradfahrer kaum zu erkennen. Ich lasse an solchen Stellen auch immer Ausrollen und beobachte die Autos...