[M] Fußball-WM 2014 - die Probleme im ÖPNV

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Aus der Störungschronik der U-Bahn München:
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=4...95&#entry557316


Jetzt weitet sich das noch weiter aus - keine U3/6 zwischen Odeonsplatz und Münchner Freiheit, 23er zum Scheidplatz und noch einiges anderes (Hervorhebung durch mich) ...
MVG-Ticker @ 14 Juli 2014, 1:04 Uhr hat geschrieben:Linie(n) U3+U6, 23, 53,54, 100 + 154: Streckenunterbrechung vom Odeonsplatz bis Münchner Freiheit, sowie Schellingstr. wegen Fußballfeierlichkeiten... [weiter]

Liebe Fahrgäste,

bei den o. g. Linien ist der Linienweg derzeit unterbrochen.
Linie 23 fährt ab Parzivalplatz zum Scheidplatz.
Die Linie 53 fährt ab Kurfürstenplatz zum Scheidplatz. Die Linie 54 fährt ab Mauerkircherstr. über Ifflandstr. zur Potsdamer Str., weiter zum Scheidplatz. Die Linie 154 fährt Umleitung ab Mauerkircherstr. über Emil-Riedel-Str. - Oettingenstr.-Prinzregentenstr. durch den Altstadttunnel-Türkenstr., weiter über Theresienstr. zur Schleißheimer Str. Linie 100 ab Königinstr. Ri. Hauptbahnhof durch den Altstadtunnel über Türkenstr. zur Haltestelle Maxvorstadt und zurück.

Bei der Haltestelle Gieselastr. der Linien U3+U6 wird durchgefahren und findet kein Fahrgastwechsel statt.

Im gesammten Innenstadtbereich ist durch Autocorso stehender Verkehr. Dadurch kommt es auf allen Linien zu erheblichen Verspätungen.

Die Behinderung wird vsl. noch bis Betriebsende andauern.

Bitte achten Sie auch auf Lautsprecherdurchsagen und Lauftextinformationen an den Haltestellen.

Wir sind bemüht, so schnell wie möglich wieder einen fahrplanmäßigen Betrieb herzustellen.

Ihre MVG - U-Bahn, Bus und Tram für München.

Erstellt/Aktualisiert: 14.07.2014 00:48
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Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Und am OU platzen beide Bahnsteige aus allen Nähten und zumindest nach Auskunft der extrem unfreundlichen U-Bahnwache (mag dem Stress geschuldet sein, trotzdem unprofessionell) ist der letzte Zug jeweils schon durch. Mehr gibts nicht.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Es hat sich wohl wieder niemand getraut, an den Fussball-Gewinn zu glauben und dafür das Personal einzuplanen und damit natürlich Geld in die Hand zu nehmen ...
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Beitrag von Caesarion »

Viele Leute sind immer noch unterwegs, keine Ahnung wie der stündliche Nachtverkehr diese Zehntausende bewältigen soll.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Mittlerweile hat auch die TZ das Thema aufgegriffen.
Im Laufe der weiteren Nacht fuhren die U-Bahnen nach Plan - also gar nicht mehr. Sehr zum Ärger vieler Fans, die gerne spät nachts noch per U-Bahn nach Hause gekommen wären. Der MVG-Sprecher verwies hier auf die Nachtlinien der Busse. Es seien zwar nicht mehr Busse als sonst im Einsatz gewesen, jedoch größere Busse als regulär auf den Nachtlinien.
Irgendwie war das gestern schon peinlich, muss ich gestehen. Die Feier und das Finale kamen schließlich alles andere als unerwartet. Dass die drittgrößte Stadt Deutschlands da um 1.30 Uhr den U-Bahn-Betrieb einstellt ist schon bemerkenswert. In Berlin war es aber wohl auch nicht besser ^^
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Jean
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Beitrag von Jean »

Nichts für ungut, aber das wussten die Leute schon vorher... :ph34r: :ph34r:
Warten wir mal auf eine offizielle Stellungsnahme der MVG...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von Bayernlover »

War am 25. Mai 2013 schon genau so. Das ist eben München - riesiges Dorf.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 14 Jul 2014, 14:16 hat geschrieben: War am 25. Mai 2013 schon genau so. Das ist eben München - riesiges Dorf.
In welcher Stadt gab es denn zusätzliche Züge?
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Na ja, diese Feiern sind eben keine offizielle Veranstaltungen und somit gibts auch niemanden, der dafür verantwortlich ist! Denke, da darf man der MVG keinen Vorwurf machen, sondern eher der Stadt München... Da aber keine durchgängigen Züge angekündigt waren, hätte jeder wissen müssen, wann die letzten Bahnen fahren, also geht man doch erst gar nicht auf die Leopold! Ansonsten sollte man halt durchfeiern! Man jammert wieder auf höchstem Niveau! Mal abgesehen davon, hätte man nie soviel Personal dafür herbekommen! denn wer arbeitet schon freiwillig, bei einem WM-Finale
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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Beitrag von Laimer88 »

Doch, der ÖPNV ist öffentliche Daseinsvorsorge. Darauf besteht zwar nicht zwingend ein individueller Anspruch des Einzelnen, aber gerade in einer reichen Stadt wie München erscheint mir die Verursachung eines solchen Chaos kaum vertretbar. Sperrung der Bahnhöfe aus Sicherheitsgründen - eine zwingende Maßnahme, geschenkt. Anders sieht es aus, wenn die Sicherheitsprobleme erst wegen des Konzepts verschärft werden (zu wenige, zu früh endende Züge), das Sicherheitspersonal nach Abpfiff im Wesentlichen eingespart wird (3 Personen am OD um 1 Uhr sichtbar) oder man tatsächlich bei vollen U-Bahnsteigen auf Nachtbusse (!) verweist. Damit werden Sicherheitsprobleme erst kreiert, die Grundaufgabe des ÖPNV verkannt und das Image des ÖPNV insgesamt massivst geschädigt. Ich war gestern, obwohl ich im Bekanntenkreis oft Lanzen für die MVG breche, sprachlos.

Fast vergessen: Arbeiten während/nach einem Fußballspiel gehört im ÖPNV zum Job. Frag mal in Kliniken, bei Feuerwehr/Polizei oder in der Gastronomie nach. Zur Not muss man sich eben einmal etwas fürs Personal einfallen lassen.
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Beitrag von Bayernlover »

Ja ist recht, wozu ÖPNV anbieten bei nem Massenereignis :D
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das Zusatzangebot hat aber keiner bestellt. Die MVG fährt kein Zusatz freiwillig, sie macht nur das Minimum... Die DB macht es genauso...
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ropix
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Beitrag von ropix »

Jean @ 14 Jul 2014, 15:16 hat geschrieben: Das Zusatzangebot hat aber keiner bestellt. Die MVG fährt kein Zusatz freiwillig, sie macht nur das Minimum... Die DB macht es genauso...
laut Zeitung genau anders, oder?
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Beitrag von Laimer88 »

Die MVG ist faktisch die Stadt, womit der Vorwurf natürlich nicht die GmbH, sondern die kommunale Verwaltung trifft. Aber die MVG bzw. ihre leitenden Mitarbeiter werden bei der Planung einiges mitzureden haben, vermute ich.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ich hab mir das ganze auch angeschaut, zu Beginn gabs gleich Randale:

Im Nachbarwagen wurde während der Fahrt die vollständige Beleuchtung demoliert, in meinem dagegen haben ein Bayern- und ein 60er-Fan versucht sich zu verprügeln, und dabei in dem Gedränge auch andere Fahrgäste beinahe erwischt. Ihren jeweiligen Freunden ist es nur mit sehr viel Mühe gelungen sie zurückzuhalten. Das ganze ganz toll, wenn man fast daneben steht, das ganze am Odeonsplatz anfängt, und die U-Bahn ohne Halt, aber sehr langsam, bis zur Münchner Freiheit fährt...

An der Münchner Freiheit wieder totales Chaos - gewaltiges Gedränge, ich habe 5 Minuten gebraucht um überhaupt ins Sperrengeschoß zu kommen. Was hier in einem Notfall passiert wäre (genug Idioten mit Pyrotechnik laufen ja rum) will ich mir nicht ausmalen.

Der Bahnhof war im Feueralarm-Modus (Rauchschürzen unten, die Rauchabschlußwand im Fußgängertunnel zum Forum halb geschlossen (gehört das so?....), Leuchtmelder "Brandalarm" an der Rauchschürzensteuerung an ), Entrauchung war aber interessanterweise nicht an. Das ganze scheint ja inzwischen Tradition bei Fußballfeiern zu sein, sowohl, dass die Pyrotechnikrauche den Feueralarm auslösen, als auch, dass das Personal vor Ort sich dafür nicht interessiert oder maximal (vergeblich) versucht die Rauchschürzen wieder hochzufahren oder die Rolltreppen einzuschalten.

Im Gegensatz zum letzten Mal kam dieses mal dann auch ein Löschzug der Feuerwehr, und was dann kam war an Kuriosität kaum zu überbieten:
Die Feuerwehr irrte über eine Stunde in voller Montur (schwerer Atemschutz (aber Maske nicht aufgesetzt), Äxte etc) durch das Bauwerk und bahnte sich ihren Weg durch die Fanmassen, und versuchte rauszufinden was den Feueralarm ausgelöst hat. Immerhin wurde nach Eintreffen der Feuerwehr die Entrauchung aktiviert.

Die vormals 6 U-Bahn-Wachler im Sperrengeschoß wurden daraufhin weiter reduziert, da die Feuerwehr es nicht geschafft hat die Tür zum Fluchttreppenhaus aufzusperren, so dass zwei der U-Bahn-Wachler (die erfahrensten) sich dem Feuerwehrtrupp angeschlossen haben. Ein weiterer U-Bahn-Wachler war dann auf einmal auch irgendwann weg (keine Ahnung wohin), die restlichen drei haben dann festgestellt dass einer der beiden Bahnsteige zu voll ist und haben versucht den Bahnhof zu sperren. Blöderweise schaffen drei Personen es gerade mal so mit Mühe, die Hälfte des Zugangs zuzumachen... Der Bahnsteig wurde als immer voller, und irgendwann hat sich dann auch noch der Feuerwehrtrupp samt Äxten durchgedrängt.
Effektiv war es in meinen Augen noch nicht kritisch, der Bahnsteig war zwar gut voll, aber noch nicht endgültig überlaufen - die drei U-Wachler hätten aber keinerlei Chance gehabt es zu verhindern.

Polizei war übrigens zu keiner Zeit im Bahnhof.

Als dann die letzten Züge kamen, war auf einmal alles voller U-Bahn-Wachler, so dass am Ende 10 Wachler plus der Chef anwesend waren - was dann auch endlich eine ausreichende Besetzung war. Wo die herkamen, weiß ich nicht - auf den Bahnsteigen habe ich davor jedenfalls keine gesehen. Vielleicht wurden sie von anderen Bahnhöfen abgezogen?

---------------------

Fazit: Es ist alles gut gegangen. Insgesamt fand ich das Geschehen aber schon sehr zweifelhaft. Ich weiß nicht, ob es wirklich nur 6 Leute für den ganzen Bahnhof waren, als Probleme auftraten, war jedenfalls viel zu wenig Personal anwesend. Wenn die Mitarbeiter es nicht einmal schaffen, die Bahnsteige im Notfall zu sperren, dann ist das eine ungute Situation - und zum Sperren braucht man mindestens 6 Leute, man braucht an so einem Tag aber auch noch mindestens zwei Einsatztrupps, die nicht fest an einen Ort gebunden sind.
Was wäre passiert, wenn der Feueralarm ernst geworden wäre? Eine Evakuierung hätte viel zu lang gedauert.

Auch stellt sich mir die Frage, ob man nicht zu dem Zeitpunkt, wo Feueralarm ausgelöst wurde, sich auf den Ernstfall einstellen müsste, d.h. eine Sperrung und Evakuierung zumindest vorzubereiten. Allerdings kenne ich die Notfallpläne nicht, möglicherweise gibt es da ja auch einen "Voralarm", die Entrauchung war ja anfangs auch nicht an.
Eine Evakuierung ohne ernsthaften Grund durchzuführen wäre aber wohl auch keine gute Idee gewesen, von daher halte ich es grundsätzlich schon für richtig, den Bahnhof nicht komplett gesperrt zu haben - zumal es auch keine Anzeichen gab, dass es wirklich brennt.

Wäre eine Sperrung nötig gewesen, hätte das anwesende Personal jedenfalls keine Chance gehabt.

Auch frage ich mich, warum eigentlich in dem ganzen U-Bahn-Bauwerk genau 0 Polizisten anwesend waren, während man an der Giselastraße an jedem Abgang zum Sperrengeschoß drei Polizisten zum Sperren eingesetzt hat, also insgesamt 18 Polizisten das Bauwerk abgesperrt haben, während an der Münchner Freiheit 6 U-Bahn-Wachler (zumindest die, die ich gesehen habe) alleine für den kompletten U-Bahnhof zuständig sind.

Man ging wohl davon aus, dass die Gisela und die Uni am meisten betroffen sind - aber dass die Münchner Freiheit am Rand der Feiermeile auch sehr viel abbekommt, und insbesondere bei Sperrung der anderen beiden Bahnhöfe der am meisten belastete Bahnhof ist, hätte man vorher wissen müssen.

----------------------------
Ich möchte betonen, dass das nur meine eigenen subjektiven Beobachtungen sind. Ich weiß nicht, ob wirklich nur 6 U-Bahn-Wachler da waren, oder ob die anderen so viel an Orten zu tun hatten, wo ich sie nicht gesehen habe. Abschnittsweise war es jedenfalls definitiv zu wenig.

Und das selbe gilt für die Polizei - hier waren schon an der Oberfläche nur wenige Polizisten anwesend, unten gar keine. Viel zu wenig, um im Notfall wirklich agieren zu können.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Auer Trambahner »

Zusätzliche Züge oder Busse? Wer soll die fahren?
Dazu bräuchte man freiwillige, die das ganze zuerstmal auch mit ihren Lenk- und Ruhezeiten vereinbaren können und sich dann auf Risiko wieder heimgeschickt zu werden hinsetzen.
Und das ganze in größerer Menge, um sinnvoll eigesetzt zu werden.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Zp T @ 14 Jul 2014, 14:34 hat geschrieben: Na ja, diese Feiern sind eben keine offizielle Veranstaltungen und somit gibts auch niemanden, der dafür verantwortlich ist! Denke, da darf man der MVG keinen Vorwurf machen, sondern eher der Stadt München... Da aber keine durchgängigen Züge angekündigt waren, hätte jeder wissen müssen, wann die letzten Bahnen fahren, also geht man doch erst gar nicht auf die Leopold! Ansonsten sollte man halt durchfeiern! Man jammert wieder auf höchstem Niveau! Mal abgesehen davon, hätte man nie soviel Personal dafür herbekommen! denn wer arbeitet schon freiwillig, bei einem WM-Finale
Da machst Du es dir aber etwas zu einfach. Ob eine Veranstaltung organisiert ist, oder sich selbst organisiert ist doch im Ergebnis vollkommen egal. JEDER wusste, dass Deutschland im WM-Finale steht und halb München auf den Beinen sein wird. Auch Verlängerung und 11er Schießen sind bei einer WM jetzt so ungewöhnlich nicht. Fasching ist auch keine organisierte Veranstaltung und auch hier stellt man Sonderfahrpläne auf die Beine.

Ebenso zweifelhaft ist das Argument der jeweils letzten fahrenden Züge... hast Du Dir die Situation angeschaut? So haben schon nicht alle in die Bahnen hineingepasst, die sie nehmen wollten. Also selbst wenn die Leute den fahrplan beachtet hätten (haben ja auch viele), wären sie nicht mitgekommen. Hätten alle Deinen Rat beherzigt und wären zur letzten fahrenden Bahn gegangen, hätte die MVG vermutlich das komplette Netz schließen können.

Und seit wann arbeitet man denn freiwillig? Niemand arbeitet gerne nachts, feiertags oder am WM-Finale (und ja, ich kenne Schichtarbeit auch!). Aber das kann in diesem bereich kein Argument sein. Sonst stellen demnächst bei WM-Finalspielen auch Feuerwehren, Polizei, Krankenschwestern, Journalisten, Kellner und Straßenreiniger den Dienst ein?! Der Knackpunkt ist hier in meinen Augen einfach, dass man seit mehreren Tagen wusste, dass dieses Finale auf München zu kommt. Es war ja keine spontane und ungeplante Aktion.

Noch zwei Ergänzungen:
- Ich kenne mich mit der Zuständigkeitsverteilung zwischen MVG und Stadt nicht aus, meine Vorwürfe richten sich daher einfach mal an beide.
- Auch ich habe wenig Sicherheitspersonal von MVG und DB gesehen
Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Danke, Flo!

Ich habe mir gerade einmal die "Diskussion" auf der Facebook-Seite der MVG angesehen. Die Verteidigung ist hanebüchen. Man bezieht sich allein auf die zusätzlichen 5 Kurse für die U3, die dann letztlich ausfallen mussten.

Dabei war von vornherein abzusehen, dass das nicht reichen würde. Wer will denn nur zum Sendlinger Tor mitten in der Nacht? Dass es dort dann zu Überfüllung und Problemen bei der Zugentleerung gibt, überrascht doch niemanden. Und warum macht man seit Jahren massiv Werbung für die U1 als Alternative zur U3 bei Veranstaltungen im Olympiapark, stellt den Betrieb dann aber wie an einem Tatort-Abend im Winter planmäßig ein? In meinen Augen grob fahrlässiges, wenn nicht bedingt vorsätzliches Herbeiführen sicherheitsrelevanter Situationen.
Und mal vom Olympiastadion und der Leo weg ins übrige Netz: Dass auch andere Münchener das Spiel außer Haus (bei Freunden oder wo auch immer) schauen würden und dann noch nach Hause kommen wollen und dass das beim Standard-Takt bis 1 Uhr nicht geschafft sein würde, war doch ebenfalls offensichtlich.
Und selbst wenn man sich sklavisch an den Standard-Plan hält wie geschehen: Wie kann man dann beispielsweise am OU Hunderte stranden lassen, ohne dass auch nur eine Person offiziell erkennbar für Sicherheit sorgt und Fragen beantwortet? Die Leute haben gar nicht geglaubt, dass da nichts mehr kommen würde.

Wenn gestern im Bereich der U-Bahn etwas passiert wäre, hätten die Verantwortlichen für den U-Bahnverkehr trotz aller Idioten mit gehöriger Mitschuld zumindest in meinen Augen und vielleicht sogar juristisch bei dieser Planungslage einen bedeutenden Verursachungsbeitrag zu verantworten gehabt.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Auer Trambahner @ 14 Jul 2014, 16:33 hat geschrieben: Zusätzliche Züge oder Busse? Wer soll die fahren?
Dazu bräuchte man freiwillige, die das ganze zuerstmal auch mit ihren Lenk- und Ruhezeiten vereinbaren können und sich dann auf Risiko wieder heimgeschickt zu werden hinsetzen.
Und das ganze in größerer Menge, um sinnvoll eigesetzt zu werden.
Man könnte ja mehr Geld bieten. Aber das wäre zu einfach. Anstatt den Takt10 mal ausnahmsweise bis tief in die Nacht zu verlängern, setzt man Unmengen an Personal ein, um die Leute vom ÖPNV fernzuhalten.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Ob mehr Geld allein genügt, sich dem Risiko mit den ganzen verrückten auszusetzen lassmer lieber mal dahingestellt.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Zumal es ja wirklich nicht nur an den neuralgischen Punkten so zuging. Ich wollte nach dem Spiel und der Siegerehrung an der Theresienwiese in die U5 steigen Richtung Odeonsplatz (Erster Kommentar meiner Begleitung aus dem Ausland: "Was? Zehn Minuten? Wartet man hier so lange auf U-Bahnen?"). Die U5 kam dannn schon gesteckt voll an und die nächste stand dann erst in 36 Minuten auf der Anzeige. Und das nach dem WM-Finale.
Antares
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Beitrag von Antares »

Kurfürstenplatz, zwischen 02.00 und 03.00 ein N27 auswärts und ein umgeleiteter N41 auswärts, der aber nicht hielt, sonst nichts. Der kurz nach 3 ankommende Ringnachtbus Richtung Hirschgarten wurde entsprechend überrannt. Und, oh Wunder - in der Zwischenzeit hatten sich an den kommenden Hst. entsprechend viele Menschen gesammelt. Nach 10 Minuten Aufenthalt am Hohenzollernplatz, wo in den Bus drängende Massen erst von den dort schon befindlichen wieder herausbugsiert werden mussten, gings unter Auslassung mehrerer Halte weiter (Menschen, die nicht aus Schwabing kamen, hatten das Nachsehen). Erst am Rotkreuzplatz gabs wieder etwas Luft, Ankunft am Lokschuppen erstaunlicherweise nur mit ca. +20. Immerhin hatte die N19 ebenfalls +20 drauf, Anschluss war also kein Problem. Dafür auch hier: es war fast unmöglich, überhaupt in die Tram reinzukommen, ging nur, weil glücklicherweise jmd. raus ist.

In Anbetracht der Tatsache, dass wie gesagt an den Zwischenhaltestellen beim Bus - und vermutlich ebenso bei der Tram - etliche Leute stehengelassen wurden, die dann eine (weitere!) Std. warten durften, vermute ich, dass der Großteil der Menschen, ob gewollt oder nicht, erst mit den ersten U-Bahnen heimgekommen ist.
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Beitrag von Flo_K »

Auch die Süddeutsche berichtet.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Kurzer Einschub: Ich habe mir gestern Abend eine Flasche Rotwein aufgemacht, ein Ripperl Schokolade und eine angebrochene Packung Brotchips dazu, und habe mir eine DVD eingelegt mit einem schönen Krimi aus den 70er-Jahren. Ich verstehe die ganze Aufregung hier also gar nicht. B-) So, Ende des Einschubs, weitermachen.
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von TramBahnFreak »

Beobachtungen meinerseits: Halb zwei bis zwei am Kurfürstenplatz. Es kommt als auswärtiger N27 ein einzelner Ersatz-Solobus vorbei, Füllungsgrad selbstverständlich jenseits von Gut und Böse.
Der letzte 53 zum Scheidplatz ist gesteckt voll, kriegt aber gerade so noch alle Wartenden mit.
Ich nehme letztendlich den ersten N43, der schon bei der Ankunft bis zum bersten gefüllt ist. Glücklicherweise steigen sehr viele aus, sodass am Ende auch wieder alle in den eingesetzten Gelenkbus gepasst haben. Immerhin: Bis auf den E-Wagen am N27 sind mir die ganze Nacht nur Gelenkbusse begegnet, die auch dringend nötig waren. Abfahrt Kurfürstenplatz dank extrem langer Fahrgastwechselzeiten (zum Glück haben MANs eine Zwngsschließen-Funktion für die Türen) geht es mit ungefähr +10 weiter, ohne Halt bis zur Mauerkircherstraße. Sehr lockerer Fahrer, der sich bei hupenden Autokorsos gerne mal akustisch anschließt und sich dann darüber aufregt, dass seine Hupe nix Gescheites sei. Auf der Umleitungsstrecke gelegene Haltestellen wurden nicht bedient. Das zog an roten Ampeln natürlich die Fragen verwirrter Passanten nach sich, die gerne mitgefahren werden. "Von wo wir fahren? Einfach rund um München! Wir feiern einfach!"
Ab Herkomerplatz ist dann wieder etwas Luft im Bus, weil mit mir noch einige andere aussteigen und die Nicht-mehr-ganz-halbe Stunde auf den N42 warten, der freundlicherweise auch gelenkig unterwegs und mit ungefähr 70 Leuten ganz angenehm gefüllt war.

Nichtsdestotrotz wäre der betrieb zumindest nach dem wochenendlichen Nachtbus-Fahrplan sicher keine Fehler gewesen, wenn man den Aufwand für U-Bahn-Betriebs-Ausweitungen u.ä. schon (aus mitunter durchaus verständlichen Gründen) scheut!
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Beitrag von Auer Trambahner »

Wildwechsel @ 14 Jul 2014, 18:05 hat geschrieben: Kurzer Einschub: Ich habe mir gestern Abend eine Flasche Rotwein aufgemacht, ein Ripperl Schokolade und eine angebrochene Packung Brotchips dazu, und habe mir eine DVD eingelegt mit einem schönen Krimi aus den 70er-Jahren.
Einschub zum Einschub...
Du glücklicher! Wir wurden im Flieger nach der Landung mit einem bescheuerten Fußballied beschallt und durften in der (S) eine Horde besoffene Windelscheißer ertragen.
Einschub zum Einschub ende...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Aber nicht das hier, oder? ;)
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
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Beitrag von Auer Trambahner »

Leider nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Flo_K @ 14 Jul 2014, 17:59 hat geschrieben: Auch die Süddeutsche berichtet.
Der Andrang an den Stationen war dann aber so groß, dass die Verantwortlichen aus Sicherheitsgründen darauf verzichteten. Und die eigens bereitgestellten und mit Fahrern ausgestatteten Züge in den Depots beließen.
Halte ich nach meinen Beobachtungen an der Münchner Freiheit für die richtige Entscheidung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Laimer88 »

Ja, aber nur als Konsequenz aus einer gefährlichen Situation, die durch umsichtigere Planung vermieden hätte werden können und m.E. müssen. Ist es personaltechnisch wirklich wie behauptet unmöglich, den Betriebsschluss um 2 Stunden hinauszuschieben, ohne den Früh-Stoß am darauffolgenden Morgen zu gefährden? Oder meint "unmöglich" eher "mit erheblichem Aufwand verbunden"? Was auf jeden Fall nötig und möglich gewesen wäre, war mehr Personalpräsenz an den Innenstadtbahnhöfen.
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