[M] Fußball-WM 2014 - die Probleme im ÖPNV

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Flogg
Haudegen
Beiträge: 548
Registriert: 25 Jan 2014, 18:17

Beitrag von Flogg »

imp-cen @ 16 Jul 2014, 20:32 hat geschrieben: So wie es war hätte es nicht laufen dürfen...

Es bräuchte zur Not ne Abt. der Bereitschaftspolizei um die Eingänge zur U-Bahn an der Leopoldstr. zu sperren
(Sarkasmus an) Das geht nicht, bei der Bereitschaftspolizei gibts sicher auch nicht genügend Leute um sowas durchzuziehen ;-). Drum stellt man lieber, aus Verantwortung, den Betrieb ein.

Die Leute, die beim MVV insgesamt den Nachtverkehr planen sind sicher selten oder nie Nachts unterwegs, gerade nicht bei so komischen Sachen wie einem WM- oder Championsleague-Finale...

Vielleicht sollte man die Verantwortlichen mal auf ne Kneipen- und Clubtour (wie es in einer Millionenstadt vorkommen könnte) einladen um zu zeigen, dass auch nach der Geisterstunde und später sehr viele Leute den ÖPNV nutzen würden, gerade bei einem WM-Finale oder einem anderem Großereignis. Das wissen die offenbar nicht oder es interessiert nicht.

Insgesamt kann man dem MVV, der MVG und der S Bahn im Nachtverker in einer Millionenstadt wie München nur die Note 6 geben!. Die Taxler freuts...
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

imp-cen @ 16 Jul 2014, 20:32 hat geschrieben: Sperrt man ganze Bahnhöfe, treffen sich die Fahrwilligen nur am nächsten Bahnhof am Bahnsteig und der wird noch mehr belastet und in der Folge der Bhf. auch noch gesperrt.
Im Fall von Giselastraße und Universität würde auch die Hundertschaft Polizei nicht helfen. Der Bahnhof muss ja im Brandfall evakuiert werden können - nur wohin soll man ihn evakuieren, wenn an allen Aufgängen an der Oberfläche alles gesteckt voll ist? Letztendlich müsste man, um einen Weiterbetrieb zu ermöglichen, an der Oberfläche entsprechende Evakuierungsräume freihalten.

Und wie gesagt, Brandfall halte ich bei Fußballfans inzwischen für Szenario das unbedingt berücksichtigt werden muss, dank der Marotte Pyrotechnik zu zünden.

Unabhängig davon hätte es an der Münchner Freiheit viel mehr Polizei gebraucht, um im Notfall reagieren zu können.
Die U9 soll an der MüFr auf dem Gleis der U6 fahren? Tja, wenn der Bahnsteig jetzt schon überlaufen ist, wäre der eigene Bahnsteig eine Etage tiefer evtl. doch besser.
Man kann die U-Bahnhöfe entlang der Leopoldstraße nicht auf so seltene Ereignisse auslegen. Die Bahnsteige an der Münchner Freiheit werden ja entlastet, da auch die Giselastraße zum Umsteigebahnhof wird.
Flogg @ 16 Jul 2014, 21:26 hat geschrieben:(Sarkasmus an) Das geht nicht, bei der Bereitschaftspolizei gibts sicher auch nicht genügend Leute um sowas durchzuziehen ;-). Drum stellt man lieber, aus Verantwortung, den Betrieb ein.
Die Bereitschaftspolizei hat den Trick schon im Namen: Bereitschaft.

Bereitschaftsfahrer gibt es halt nicht in dem Ausmaß. Und ja, natürlich kann man ein paar Fahrer zusammenkratzen, das hat man ja auch gemacht. Aber wie gefordert mal eben im ganzen Netz Nachtverkehr zu fahren geht mit der doch eher geringen Reserve an Fahrern dann wohl wirklich nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12553
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Flogg @ 16 Jul 2014, 21:26 hat geschrieben: Die Leute, die beim MVV insgesamt den Nachtverkehr planen sind sicher selten oder nie Nachts unterwegs, gerade nicht bei so komischen Sachen wie einem WM- oder Championsleague-Finale...
Fun fact: beim MVV gibt es niemanden, der mit Nachtverkehr auch nur entfernt zu tun hat. Zum Glück. Zum Glück für alle Beteiligten.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

TramBahnFreak @ 16 Jul 2014, 22:35 hat geschrieben: Fun fact: beim MVV gibt es niemanden, der mit Nachtverkehr auch nur entfernt zu tun hat. Zum Glück. Zum Glück für alle Beteiligten.
Würde ich mal widersprechen wollen. Irgendwer muss den N8x auch bestellen?
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12553
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 16 Jul 2014, 23:05 hat geschrieben: Würde ich mal widersprechen wollen. Irgendwer muss den N8x auch bestellen?
Ist das nicht eine Kooperation Landkreis <-> MVG ?
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

TramBahnFreak @ 16 Jul 2014, 23:17 hat geschrieben: Ist das nicht eine Kooperation Landkreis <-> MVG ?
Ich war jetzt davon ausgegangen, dass die Landkreise die Aufgabenträgerschaft von der MVV GmbH wahrnehmen lassen.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Laimer88 @ 16 Jul 2014, 14:03 hat geschrieben: Zum Thema Daseinsvorsorge: Nachdem der ÖPNV wohl unstreitig zum Bereich der Daseinsborsorge zählt, ist es ist sehr wohl eine Aufgabe der örtlichen Gemeinschaft, bei vorhersehbaren Ereignissen die Leistungsfähigkeit des Verkehrswesens aufrecht zu erhalten.
Wenn es darum gehen würde, hätte man ja auch z.B. unnützes hin- und herfahren ahnden müssen. Oder dafür sorgen, dass sich die Fußgänger nur auf den Gehwegen aufhalten.
Laimer88
Routinier
Beiträge: 482
Registriert: 10 Mai 2012, 20:46

Beitrag von Laimer88 »

Von mir aus, wenn's was bringt. Tut es aber meiner Meinung nach nicht. Und pflichtgemäßes Ermessen bedeutet gerade nicht Paragraphenreiterei, sondern Denken vom Ziel her und effektive Gefahrenabwehr.

Wenn es nicht möglich ist, an einem seit Monaten vorhersehbaren Termin (Dienstpläne Szenario A: keine Finalbeteiligung Deutschlands, Dienstpläne B: Finale mit deutscher Beteiligung) den Betrieb um 2 h zu verlängern, läuft einfach etwas falsch im System. Wieso man das verteidigt, anstatt Verbesserungen zu fordern, die auch dem alles anderen als problemlosen Normalbetrieb zu Gute kämen, ist mir nicht verständlich.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Laimer88 @ 17 Jul 2014, 00:45 hat geschrieben: Wenn es nicht möglich ist, an einem seit Monaten vorhersehbaren Termin (Dienstpläne Szenario A: keine Finalbeteiligung Deutschlands, Dienstpläne B: Finale mit deutscher Beteiligung) den Betrieb um 2 h zu verlängern, läuft einfach etwas falsch im System.
Wie stellst du dir das vor? Prophylaktisch alle Fahrten doppelt mit Fahrern besetzen?
Von mir aus, wenn's was bringt. Tut es aber meiner Meinung nach nicht.
Jemandem, der gerne die Fanpartysaufmeile mit seinem Kraftwagen befahren würde, vermutlich schon.
Laimer88
Routinier
Beiträge: 482
Registriert: 10 Mai 2012, 20:46

Beitrag von Laimer88 »

Wieso doppelt? Ich meine eine flexible Gestaltung, die Fahrbetrieb um 2 h verlängert und gesetzliche Vorgaben vereint. Wenn es kein deutsches Finale gegeben hätte, wäre alkes beim Alten geblieben. Wenn die Kapazität so knapp ist, dass das nicht realisiert werden kann, erklärt das manche "Betriebsstörung"...
Benutzeravatar
Flo_K
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2581
Registriert: 11 Nov 2004, 19:32
Wohnort: München

Beitrag von Flo_K »

Man hätte ja wenigstens den Nachtverlehr wie samstags fahren lassen können und das hätte man nicht Tage, sondern Monate vorher planen können.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Laimer88 @ 17 Jul 2014, 01:02 hat geschrieben: Wieso doppelt? Ich meine eine flexible Gestaltung, die Fahrbetrieb um 2 h verlängert und gesetzliche Vorgaben vereint. Wenn es kein deutsches Finale gegeben hätte, wäre alkes beim Alten geblieben. Wenn die Kapazität so knapp ist, dass das nicht realisiert werden kann, erklärt das manche "Betriebsstörung"...
...Und jetzt sag mir mal, wie das funktioniert. Unabhängig von Kapazitäten, rein von der Dienstplanung her...
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17181
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Es soll wohl gezaubert werden. Am besten die ganze Welt macht eine Zeitreise damit alles in Ruhe geplant werden kann. Ob allerdings dann wieder Deutschland gewinnt...?
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Also nochmal. Zusätzliches Personal war abgestellt. Damit sind alle Thesen dass das überhaupt nicht geht ohnehin falsch. Es war halt [viel] zu wenig, aber dagegen hätte ein Nachtfahrplan wie Samstags dann auch nicht geholfen. Mit dem was los war ist die U-Bahn ja schon zur Betriebszeit überfordert gewesen.
-
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Du sagst es, zusätzliches. Aber einfach mal doppelt planen und ad hoc entscheiden, je nach dem, ob Deutschland gewinnt oder nicht, geht halt nicht.
Benutzeravatar
Michi Greger
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4159
Registriert: 06 Sep 2002, 22:06
Wohnort: mehrfach

Beitrag von Michi Greger »

JeDi @ 17 Jul 2014, 09:31 hat geschrieben:...Und jetzt sag mir mal, wie das funktioniert. Unabhängig von Kapazitäten, rein von der Dienstplanung her...
Einen Sonderdienstplan (und Fahrzeugplan) "Finalwochenende" erstellen, der entsprechende (Mehr-)Dienstlängen enthält. Der muß dann natürlich schon am Sa geändert beginnen und mindestens bis Mo nacht laufen. Diesen Dienstplan 4-6 Wochen vorher, analog der Baustellen-Dienstpläne, an die Fahrer etc. ausgeben. Am Sonntag dann bei nicht-Bedarf die Mehrdienste dann doch nicht ausnutzen, sondern die Züge ggf. "vorzeitig" (nämlich wie normal üblich) einrücken und das Personal (bezahlt) früher nach Hause schicken.

So könnte man alles zwischen einem normalen Betriebsschluß und einem durchgehenden 10-Minuten-Nachtverkehr vorplanen. Könnte man. Wenn man es sich leisten wollen würde.

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
Laimer88
Routinier
Beiträge: 482
Registriert: 10 Mai 2012, 20:46

Beitrag von Laimer88 »

Danke, Michi. So in etwa habe ich mir das als Außenstehender vorgestellt. Es geht ja um deutsche Beteiligung, nicht deutschen Sieg als auslösendes Ereignis, so dass man einige Tage Vorlauf gehabt hätte. Und alternative Pläne gab's doch auch schon wegen fehlender Fahrzeuge etc., oder? Dass es natürlich etwas kostet, ist klar und in meinen Augen die wahre Begründung für "geht nicht".
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Das ganze aber bitte nicht nur für das Finale, sondern auch für das Spiel um Platz 3. Da wären wohl ähnlich viele Leute gekommen, wenn nicht sogar mehr, weil ja ein freier Tag gefolgt ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

ziemlich unwahrscheinlich. Platz 3 ist doch nix wert.
-
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Laimer88 @ 17 Jul 2014, 14:55 hat geschrieben:so dass man einige Tage Vorlauf gehabt hätte.
Du hast den Abschnitt "4-6 Wochen" schon gelesen?
ropix @ 17 Jul 2014, 10:09 hat geschrieben:Also nochmal. Zusätzliches Personal war abgestellt. Damit sind alle Thesen dass das überhaupt nicht geht ohnehin falsch.
Es geht hier u.a. auch um die Forderung nach Ganznachtbetrieb im kompletten U-Bahn-Netz. Geplant waren ja nur zusätzliche Züge zwischen Münchner Freiheit und Sendlinger Tor.
ropix @ 17 Jul 2014, 15:01 hat geschrieben:ziemlich unwahrscheinlich. Platz 3 ist doch nix wert.
Ahso?

Dass dieses Jahr nur am Finale wirklich viel los war, dürfte in erster Linie an der Uhrzeit gelegen haben - 2010 war schon zu den Vorrundensiegen mehr auf der Leopoldstraße los als diesmal nach gewonnenem Halbfinale. Aber um Mitternacht feiern, wenn man am nächsten Tag um 6 Uhr aufstehen muss, kommt halt für die meisten nicht in Frage - außer es ist am nächsten Tag frei. Und das war halt am Finaltag (da haben sich wohl viele freigenommen) gegeben - das wäre aber auch beim Spiel um Platz 3 der Fall gewesen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 17 Jul 2014, 15:10 hat geschrieben: Ahso?

Dass dieses Jahr nur am Finale wirklich viel los war, dürfte in erster Linie an der Uhrzeit gelegen haben - 2010 war schon zu den Vorrundensiegen mehr auf der Leopoldstraße los als diesmal nach gewonnenem Halbfinale.  Aber um Mitternacht feiern, wenn man am nächsten Tag um 6 Uhr aufstehen muss, kommt halt für die meisten nicht in Frage - außer es ist am nächsten Tag frei. Und das war halt am Finaltag (da haben sich wohl viele freigenommen) gegeben - das wäre aber auch beim Spiel um Platz 3 der Fall gewesen.
Nein. 2014 wäre man zum 5 mal nicht Welt/europameister geworden, 2010 war man noch vollst Euphorisch dass es nach 2006 klappt. Schon wieder nicht Weltmeister wäre dieses Jahr eine echte Niederlage gewesen.

Und ich sag ja auch nicht das nix losgewesen wäre. Aber den Ansturm hätte es so nicht gegeben, das von der MVG geplante Konzept wäre also umsetzbar gewesen.
-
Laimer88
Routinier
Beiträge: 482
Registriert: 10 Mai 2012, 20:46

Beitrag von Laimer88 »

Boris Merath @ 17 Jul 2014, 15:10 hat geschrieben:Du hast den Abschnitt "4-6 Wochen" schon gelesen?
Ja, aber es ist ja zu unterscheiden zwischen einer Vorlaufzeit für die Planung (4-6 Wochen) und dem Anlaufen des geänderten Dienstplans (einige Tage vor der verlängerten Betriebsdauer), sobald man wusste, dass es ein Finale geben würde.
Benutzeravatar
Zp T
König
Beiträge: 831
Registriert: 13 Jun 2011, 21:12
Wohnort: Augsburg

Beitrag von Zp T »

Michi Greger @ 17 Jul 2014, 14:51 hat geschrieben: Einen Sonderdienstplan (und Fahrzeugplan) "Finalwochenende" erstellen, der entsprechende (Mehr-)Dienstlängen enthält. Der muß dann natürlich schon am Sa geändert beginnen und mindestens bis Mo nacht laufen. Diesen Dienstplan 4-6 Wochen vorher, analog der Baustellen-Dienstpläne, an die Fahrer etc. ausgeben. Am Sonntag dann bei nicht-Bedarf die Mehrdienste dann doch nicht ausnutzen, sondern die Züge ggf. "vorzeitig" (nämlich wie normal üblich) einrücken und das Personal (bezahlt) früher nach Hause schicken.

So könnte man alles zwischen einem normalen Betriebsschluß und einem durchgehenden 10-Minuten-Nachtverkehr vorplanen. Könnte man. Wenn man es sich leisten wollen würde.

Gruß Michi
Wie oft denn noch??? Man hätte das nötige Personal nicht dazu gehabt!
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
Benutzeravatar
Michi Greger
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4159
Registriert: 06 Sep 2002, 22:06
Wohnort: mehrfach

Beitrag von Michi Greger »

Zp T @ 17 Jul 2014, 17:17 hat geschrieben:Wie oft denn noch??? Man hätte das nötige Personal nicht dazu gehabt!
Wie oft denn noch - warum nicht?

Zu Bundesliga- und Championsleague-Spielen in der Allianz-Arena, zu Großveranstaltungen im Olympiapark (z.B. Sommernachtstraum), zur Wiesn erst recht und auch sonst zu unzähligen anderen Ereignissen werden auch Sonderdienstpläne erstellt und Linien zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten verstärkt.
Und falls man auch nur mehr Nachtbusse haben will, wie funktionieren denn die groß angelegten Extra-Buslinien zur Langen Nacht der Musik und Langen Nacht der Museen?
Das Personal dafür wächst plötzlich auf den Bäumen, nur zur Fußball-WM wächst es nicht?

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Zp T @ 17 Jul 2014, 17:17 hat geschrieben:
Michi Greger @ 17 Jul 2014, 14:51 hat geschrieben: Einen Sonderdienstplan (und Fahrzeugplan) "Finalwochenende" erstellen, der entsprechende (Mehr-)Dienstlängen enthält. Der muß dann natürlich schon am Sa geändert beginnen und mindestens bis Mo nacht laufen. Diesen Dienstplan 4-6 Wochen vorher, analog der Baustellen-Dienstpläne, an die Fahrer etc. ausgeben. Am Sonntag dann bei nicht-Bedarf die Mehrdienste dann doch nicht ausnutzen, sondern die Züge ggf. "vorzeitig" (nämlich wie normal üblich) einrücken und das Personal (bezahlt) früher nach Hause schicken.

So könnte man alles zwischen einem normalen Betriebsschluß und einem durchgehenden 10-Minuten-Nachtverkehr vorplanen. Könnte man. Wenn man es sich leisten wollen würde.

Gruß Michi
Wie oft denn noch??? Man hätte das nötige Personal nicht dazu gehabt!
so oft bis du vom faktischen Gegenteil überzeugt bist...
-
P-fan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3389
Registriert: 02 Mai 2007, 13:21

Beitrag von P-fan »

Boris Merath @ 17 Jul 2014, 15:10 hat geschrieben: ... Aber um Mitternacht feiern, wenn man am nächsten Tag um 6 Uhr aufstehen muss, kommt halt für die meisten nicht in Frage - außer es ist am nächsten Tag frei. Und das war halt am Finaltag (da haben sich wohl viele freigenommen) gegeben - das wäre aber auch beim Spiel um Platz 3 der Fall gewesen.
Genau der Punkt, der noch nicht angesprochen wurde. Viele haben sich eben nicht freigenommen, z.B. weil schlicht nicht an Fußball interessiert (immerhin 17 Prozent, also jeder sechste) oder weil freinehmen nicht möglich war.

Diese Berufstätigen, von denen ein Teil um 5 Uhr bereits wieder aufstehen müssen und manche auch in verantwortungsvollen Berufen arbeiten, wurden bis 3 (!) Uhr nachts -auch in Wohngegenden- mit Herumgeplärre, Autogehupe und Benutzung des "südafrikanischen" Instruments malträtiert und mussten mit teilweise 2 (!) Stunden Schlaf auskommen. Dies ist in größtem Maße rücksichtslos!
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

P-fan @ 17 Jul 2014, 19:50 hat geschrieben: Diese Berufstätigen, von denen ein Teil um 5 Uhr bereits wieder aufstehen müssen und manche auch in verantwortungsvollen Berufen arbeiten, wurden bis 3 (!) Uhr nachts -auch in Wohngegenden- mit Herumgeplärre, Autogehupe und Benutzung des "südafrikanischen" Instruments malträtiert und mussten mit teilweise 2 (!) Stunden Schlaf auskommen. Dies ist in größtem Maße rücksichtslos!
Tja, so ist das halt wenn Menschen in großem Stil feiern. Ist im Rheinland an Karneval auch nicht anders. Mentalitätsfrage. Dass man das in München nicht gewohnt ist, ist allerdings klar. Das größte Fest was man hat schließt ja immer pünktlich - ganz in preußischer Tradition...

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Quak
Haudegen
Beiträge: 564
Registriert: 30 Mär 2005, 18:22
Wohnort: muenchen

Beitrag von Quak »

Wenn man den ÖPNV zur WM nicht ausweiten will, muss man das Public Viewing abschaffen & diese Tage zu stillen Feiertagen erklären.
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Quak @ 17 Jul 2014, 20:00 hat geschrieben: Wenn man den ÖPNV zur WM nicht ausweiten will, muss man das Public Viewing abschaffen & diese Tage zu stillen Feiertagen erklären.
warum - es scheint doch gutgegangen zu sein?

Mir ist zumindest kein schwerverletzter oder toter Fußballfan bekannt der das Resultat des Nichtverkehrens wäre...
-
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Quak @ 17 Jul 2014, 20:00 hat geschrieben: Wenn man den ÖPNV zur WM nicht ausweiten will, muss man das Public Viewing abschaffen & diese Tage zu stillen Feiertagen erklären.
Alle Leute die vom Public Viewing kamen hatten doch die Gelegenheit nach Hause zu fahren. Wenn man mitten in der Nacht auf der Leopoldstraße rumgrölen will, muss man halt damit leben, dann irgendwie anderweitig zu versuchen nach Hause zu kommen. Und nach Hause gekommen bin ich zumindest ganz gut - wenn es auch wesentlich länger gedauert hat als tagsüber.

Der zusätzliche U-Bahn-Verkehr, der geplant war, hätte da auch nur eingeschränkt geholfen - die paar U-Bahn-Stationen zu Fuß zu laufen zum Marienplatz sollte ja nicht so das Problem sein. Wenn dann hätte man schon flächendeckenden vollen Nachtverkehr gebraucht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Antworten