[B / BRB]Kirche verklagt DB AG

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Kirche verklagt Bahn wegen Friedhofsbahn

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Ideen muss man haben...

EDIT: die dazugehörige DSo-Diskussion gibt es hier

aus urheberrechtlichen Gründen wurde das Zitat gelöscht
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Jetzt werde ich immer mehr bestätigt, daß mein Entschluß, aus der Kirche auszutreten, nicht falsch war.

Außerdem kann die Bahn gar nicht verurteilt werden, eine Bahn wiederaufzubauen und in Betrieb zu nehmen, was denken sich diese verwirrten Leute eigentlich :lol:. Wie es natürlich mit rechtlichen Nachfolgern aussieht, weiß ich auch nicht.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

ET 423 @ 16 Jan 2005, 16:44 hat geschrieben: Außerdem kann die Bahn gar nicht verurteilt werden, eine Bahn wiederaufzubauen und in Betrieb zu nehmen, was denken sich diese verwirrten Leute eigentlich :lol:. Wie es natürlich mit rechtlichen Nachfolgern aussieht, weiß ich auch nicht.
Naja, die Kirche hat einen Vertrag mit der Preussischen Staatsbahn abgeschlossen, die heutige Bahn AG ist durch diverse Verträge ihr Rechtsnachfolger. Da die Kirche die Baukosten teilweise getragen hat, steht ihr das Recht aus dem Vertrag zu, wonach der Bahnbetrieb aufrecht erhalten werden muss...
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Christian aus München @ 16 Jan 2005, 16:55 hat geschrieben: Naja, die Kirche hat einen Vertrag mit der Preussischen Staatsbahn abgeschlossen, die heutige Bahn AG ist durch diverse Verträge ihr Rechtsnachfolger. Da die Kirche die Baukosten teilweise getragen hat, steht ihr das Recht aus dem Vertrag zu, wonach der Bahnbetrieb aufrecht erhalten werden muss...
Unter diesen Aspekten ist das natürlich was Anderes. Aber dennoch steht der Weiterbetrieb auf wackeligen Beinen, denn wenn sich der Betrieb nicht rentiert, kann die Bahn auch nicht darauf verklagt werden. Ich würde an die Bahn ihrer Stelle einfach die Grundstücke zurückgeben (darauf hat die Kirche ein Recht, streite ich nicht ab) und gut is. ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 16 Jan 2005, 16:44 hat geschrieben: Außerdem kann die Bahn gar nicht verurteilt werden, eine Bahn wiederaufzubauen und in Betrieb zu nehmen, was denken sich diese verwirrten Leute eigentlich :lol:.
Wieso nicht? Wenns einen entsprechenden Vertrag gibt, und die Bahn Nachfolger dieser alten Gesellschaft ist, sollte das schon moeglich sein, zumindest der Schadensersatz.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 16 Jan 2005, 16:59 hat geschrieben: Wieso nicht? Wenns einen entsprechenden Vertrag gibt, und die Bahn Nachfolger dieser alten Gesellschaft ist, sollte das schon moeglich sein, zumindest der Schadensersatz.
Siehe Beitrag eins weiter oben. ;) Aber jeder Vertrag endet irgendwann mal und 95 Jahre sind Zeit genug. Vielleicht hat sich der Betrieb damals gelohnt, aber wenn es sich jetzt nicht mehr rentiert, wäre das betriebswirtschaftlicher Unsinn.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 16 Jan 2005, 16:59 hat geschrieben: Unter diesen Aspekten ist das natürlich was Anderes. Aber dennoch steht der Weiterbetrieb auf wackeligen Beinen, denn wenn sich der Betrieb nicht rentiert, kann die Bahn auch nicht darauf verklagt werden.
Wie kommst Du darauf? Die Gueltigkeit eines Vertrages haengt ja nicht davon ab, ob der sich fuer alle Vertragspartner rentiert (siehe z.B. Bestellervertraege, da darf die Bahn ja auch nciht einfach ne Strecke auf einmal nciht mehr betreiben)
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magra
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Beitrag von magra »

ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 16 Jan 2005, 17:01 hat geschrieben: Wie kommst Du darauf? Die Gueltigkeit eines Vertrages haengt ja nicht davon ab, ob der sich fuer alle Vertragspartner rentiert
:lol: Hältst du die Leute etwa für so blöd, daß sie Verträge abschließen, die sich nicht rentieren? :lol: Dann hätte die Preußische Staatsbahn ja seinerzeit nicht mal Interesse gehabt, den Vertrag überhaupt zu unterzeichnen. ;)
Boris Merath @ 16 Jan 2005, 17:01 hat geschrieben: (siehe z.B. Bestellervertraege, da darf die Bahn ja auch nciht einfach ne Strecke auf einmal nciht mehr betreiben)
Schlechter Vergleich/Schlechtes Beispiel; da wird die Bahn zwar dafür bezahlt, die Züge zu fahren, aber die Strecke wird von DB Netz unterhalten und hat mit der Bestellung durch die Bundesländer wenig zu tun.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 16 Jan 2005, 17:33 hat geschrieben: :lol: Hältst du die Leute etwa für so blöd, daß sie Verträge abschließen, die sich nicht rentieren?
Der Vertrag ist aber bereits abgeschlossen, und besteht scheinbar weiterhin, nur halt jetzt mit der DB-AG als rechtlichem Nachfolger. Damals scheint es sich rentiert zu haben, aber solange keine Klausel drin ist dass der nur gilte wenn die Strecke rentabel ist gibt es keinen Grund warum der Vertrag jetzt auf einmal ungueltig sein soll.
Schlechter Vergleich/Schlechtes Beispiel; da wird die Bahn zwar dafür bezahlt, die Züge zu fahren, aber die Strecke wird von DB Netz unterhalten und hat mit der Bestellung durch die Bundesländer wenig zu tun.
Da sehe ich keinen grossen Unterschied, weil beides ist ein Vertrag, nur der genaue Inhalt ist etwas anders.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 16 Jan 2005, 19:02 hat geschrieben: Damals scheint es sich rentiert zu haben, aber solange keine Klausel drin ist dass der nur gilte wenn die Strecke rentabel ist gibt es keinen Grund warum der Vertrag jetzt auf einmal ungueltig sein soll.
Dennoch sieht das deutsche Recht vor, daß Verträge auch gekündigt werden können, wenn gewisse Umstände erreicht werden oder auch Leistungen nicht mehr erbracht werden (können) (natürlich nur unter Voraussetzungen, wie in diesem Fall die Rückgabe der Grundstücke). ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 16 Jan 2005, 19:08 hat geschrieben: Dennoch sieht das deutsche Recht vor, daß Verträge auch gekündigt werden können, wenn gewisse Umstände erreicht werden oder auch Leistungen nicht mehr erbracht werden (können) (natürlich nur unter Voraussetzungen, wie in diesem Fall die Rückgabe der Grundstücke). ;)
Und genau deswegen geht es in der Klage ja auch um eventuellen Schadensersatz :-)
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

ET 423 @ 16 Jan 2005, 16:44 hat geschrieben: Jetzt werde ich immer mehr bestätigt, daß mein Entschluß, aus der Kirche auszutreten, nicht falsch war.
Bitte nicht so tragisch sein ;)

Würdest du gern für dumm an DB verkaufen? Etwa dein Grundstück kostenlos an DB überlassen oder irgendwo reinstecken, was du vorher mit DB ausgemacht hast?
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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 16 Jan 2005, 19:16 hat geschrieben: Und genau deswegen geht es in der Klage ja auch um eventuellen Schadensersatz :-)
Womit wir uns ja einig sind. ;)
Wobei anstatt des Schadensersatzes ja auch eine Rückgabe der Grundstücke in Betracht käme. Bin schon auf das Urteil gespannt. ;)
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Auf der weiter oben verlinkten Homepage steht ja, dass die Kirche nicht nur Grundstücke zur Verfügung gestellt hat, sondern die gesamten Baukosten getragen hat. Eine Wiederinbetriebnahme halte für unlogisch und auch unrentabel, da beide Gründe, weshalb die Bahn gebaut wurde, nämlich Leichentransporte und Friedhofsbesucher, mittlerweile andere Verkehrsmittel nutzen...
Guido
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Beitrag von Guido »

Weitere interessante Links zu dieser Strecke:

http://www.stillgelegte-s-bahn.de/friedhof...iedhofsbahn.htm

http://www.s-bahn80.de/strecken/friedhofsbahn/

Es sei angemerkt, das die Planungen des Berliner Senats bereits seit Jahren vorsehen, diese Strecke langfristig wieder in Betrieb zu nehmen.

Planung des Berliner Senats zur S-Bahn
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Guido @ 16 Jan 2005, 23:46 hat geschrieben: Es sei angemerkt, das die Planungen des Berliner Senats bereits seit Jahren vorsehen, diese Strecke langfristig wieder in Betrieb zu nehmen.
Aber sicherlich nicht, um Leichen zu transportieren, oder? :lol: Also allmählich, wenn ich mir deine Fotos und all das so anschaue, glaube ich dahinterzusteigen, was die Kirche eigentlich bezweckt. Es geht ihr nicht um den Wiederaufbau und um Wiederinbetriebnahme dieser Bahn, denn wenn sie nur ein bißchen logisch denkt (was ich bei der Kirche desöfteren anzweifle...), dann merken die Leute, daß das purer Schwachsinn ist. Ich glaube, die wollen nur ihre Grundstücke und all das zurückhaben, was noch wiederzubeschaffen geht.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

ET 423 @ 17 Jan 2005, 00:01 hat geschrieben: Es geht ihr nicht um den Wiederaufbau und um Wiederinbetriebnahme dieser Bahn,
Guten Morgen! ;) Naturlich geht es nicht darum. Es ist doch bekannt, daß es auch der Kirche nicht sonderlich gut geht. Da ist es doch verständlich, daß die wie jedes Unternehmen zusehen müssen, wo sie Geld herbekommen können.

Und Martin, indirekt bist du ja schuld! ;) Die Kirchensteuer können sie ja von dir nicht mehr eintreiben.
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