Krisenmanagement bei der Bahn

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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Nach ICE-Unfall: Kritik am Krisenmanagement der Deutschen Bahn

In Folge des ICE-Unfalls endeten die letzten Regionalzüge München - Ingolstadt in Rohrbach bzw. haben dort vorzeitig gewendet, wie ich gestern sogar zufällig noch im RIS hab sehen können. Dummerweise wurde laut Donaukurier in München und im Zug wohl ein SEV für die Weiterfahrt angekündigt, es kam aber keiner. Und so standen wohl laut Augenzeugen um 1:45 Uhr noch 200 bis 250 Leute (nach'm Wiesnbesuch) am Bahnhof in Rohrbach bei ca. 12 Grad im Regen, für einige dürft's im Dirndl dann doch recht frisch geworden sein. Die Wartehalle abgesperrt, keine Infos: "Auf Anfrage unserer Zeitung antwortete eine Sprecherin der Bahn, dass in der Nacht auf Montag ab 22.15 Uhr insgesamt zehn Regionalzüge betroffen gewesen seien. Aufgrund des Oktoberfests konnten keine Ersatzbusse, sondern lediglich Großraumtaxen eingesetzt werden."

Sorry, liebe DB Regio, bei mindestens einer der folgenden Firmen hätte man gestern sicher gegen auch gegen 22:45 Uhr noch anrufen und einen SEV ordern können:

Lankl Reisen, Geisenfeld
Amann Reisen, Pfaffenhofen
Stanglmeier Touristik, Mainburg/Pfaffenhofen
Omnibus Zinsmeister, Hohenwart
Spangler Touristik, Karlskron
Stadtbus Ingolstadt GmbH, Ingolstadt
RBA Betrieb Ingolstadt, Gaimersheim

Die haben bestimmt trotz der über 50 km weiter südlich stattfindenden Wiesn Busse und Fahrer, zumindest bei der INVG sollte sogar die Leitstelle auch außerhalb der Bürozeiten irgendwie besetzt sein. Es kann nicht sein, dass man für sowas keinen Notfallplan hat, außer ggf. ein, zwei Großraumtaxen, ergo Pkw mit acht (!) Fahrgastsitzen. Und selbst wenn nicht, kann man die Leute definitiv nicht stundenlang über Nacht an einem unbesetzten Dorfbahnhof mit abgesperrtem Warteraum stehen lassen! :wacko:

Aber ich vermute mal ins Blaue, es gibt für sowas (um die Uhrzeit) einfach keine Leute bei der DB. :ph34r:
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Beitrag von Rohrbacher »

Also, wie ich mittlerweile rausgefunden habe, sind sogar ca. 400 Reisende nacheinander mit RB 59108, RB 59698, RB 59186 und RB 59170 in Rohrbach gestrandet. Durchsagen gab es in Rohrbach angeblich wieder mal keine. In München bzw. in den Zügen wurde auf einen SEV von Rohrbach nach Ingolstadt hingewiesen, da ist aber wohl auch beim vierten Zug keinem aufgefallen, dass sich die Leute in Rohrbach stapeln. Der SEV bestand nämlich in der Tat nur aus vier Großraumtaxen und einigen (überwiegend privat bestellten) Taxen. Es dauerte wohl bis nach 4 Uhr, also fünf Stunden bis die letzten Reisenden wieder aus Rohrbach weggekommen sind.

Die INVG hätte sicherlich über ihre zu dieser Zeit auch noch besetzte Leitstelle ohne weiteres ein, zwei Gelenkbusse losschicken können, hätte man dort angerufen und die Fahrten bezahlen wollen... Was ich mich jetzt noch frage: Warum hat man nicht wenigstens den letzten Zug in Rohrbach stehenlassen? Heizung, Sitzmöglichkeiten, Toiletten! Gab's in [acronym title="MRBI: Rohrbach (Ilm) <Bf>"]MRBI[/acronym] alles zwar mal, heute aber nicht mehr. Der Zug sei irgendwann ohne weitere Info leer weggefahren. Angeblich. So sagen's die Leute. So wie's aussieht, könnte die Geschichte ab morgen medial ganz hohe Wellen schlagen nach dem Motto "Bundesbahn setzt 400 500 Wiesnbesucher nachts in der Pampa aus!"
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Beitrag von 146225 »

Von der Vorstellung jederzeit und überall in kürzester Frist einen BNV zu haben, sollte man sich - egal wo - verabschieden. Zuwenige Mitarbeitende der EVU haben in zu kurzer Zeit zu viel um die zu wenigen Ohren, als dass sie von einem Busbetrieb zum anderen googeln und telefonieren könnten. Im Reich des roten Riesen werden zudem fast ausnahmslos eigene Bustöchter bevorzugt - wenn deren nächster Betriebshof weiter weg ist, dauert es halt länger. Um so schöner ist es natürlich, wenn es doch mal gut klappt (erlebt bei AVG und OSB), aber generell ist es die übliche Moral von der Geschicht': Wenn die Politik über Jahrzehnte eine billige Eisenbahn möchte und fordert bis fördert, dann baden die Fahrgäste die Folgen aus.
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Beitrag von 218 466-1 »

Vlt. hätte man zumindest einen Regionalzug auch über Augsburg und Donauwörth umleiten sollen.

Es gab Zeiten, da wurde schon bei nur +25 (E 3363 [acronym title="RF: Freiburg (Breisgau) Hbf <Bf>"]RF[/acronym] - [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] anno 1990) ab [acronym title="TAU: Aulendorf <Bf>"]TAU[/acronym] der VT 627 als zusätzlicher Ersatzzug gefahren (Et 12363 nach [acronym title="TKG: Kißlegg <Bf>"]TKG[/acronym]). Ging alles unbürokratisch und das bei der damaligen "Behördenbahn".

Einen SEV zu organisieren ist nicht immer (und schon garnicht in ausreichendem Umfang) möglich, aber dann hätte man wenigstens in Rohrbach entsprechend informieren sollen, dass es auf unbestimmte Zeit erstmal nicht weiter geht. Dann können sich die Leute drauf einstellen und ggf. Alternativen suchen, statt stundenlang zuzuwarten.
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andreas
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Beitrag von andreas »

146225 @ 22 Sep 2014, 20:38 hat geschrieben: Von der Vorstellung jederzeit und überall in kürzester Frist einen BNV zu haben, sollte man sich - egal wo - verabschieden. Zuwenige Mitarbeitende der EVU haben in zu kurzer Zeit zu viel um die zu wenigen Ohren, als dass sie von einem Busbetrieb zum anderen googeln und telefonieren könnten. Im Reich des roten Riesen werden zudem fast ausnahmslos eigene Bustöchter bevorzugt - wenn deren nächster Betriebshof weiter weg ist, dauert es halt länger. Um so schöner ist es natürlich, wenn es doch mal gut klappt (erlebt bei AVG und OSB), aber generell ist es die übliche Moral von der Geschicht': Wenn die Politik über Jahrzehnte eine billige Eisenbahn möchte und fordert bis fördert, dann baden die Fahrgäste die Folgen aus.
der Unfall war gegen 10 soweit ich weiß, die letzten Züge kamen drei Stunden später an. Drei Stunden ist nicht mehr innerhalb kürzester Zeit....
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Beitrag von Rohrbacher »

218 466-1 @ 22 Sep 2014, 21:08 hat geschrieben:Vlt. hätte man zumindest einen Regionalzug auch über Augsburg und Donauwörth umleiten sollen.
Gestern sind die Fahrgäste nach Baar-Ebenhausen und Ingolstadt in Rohrbach gestrandet, die beiden Gegenzüge sind ab Rohrbach noch nach München gefahren, wenn auch mit Verspätung. Bei einer Umleitung über Donauwörth kämen die Fahrgäste nach Ingolstadt "nur" etwa 2 Stunden zu spät, aber es stranden die Fahrgäste nach Paindorf, Reichertshausen, Pfaffenhofen, Rohrbach und Baar-Ebenhausen plus Ausfall der beiden Gegenzüge und entsprechender Auswirkung auf die Bezahlung von Bestellerentgelten. So gesehen hat die DB im Prinzip ja alles richtig gemacht. Ich hätte es auch so gemacht, mir nur den Ar... ein bissl weiter aufgerissen, um große Busse zu kriegen. Zur Not hätte ich die aus'm Werbeetat bezahlt, denn so viel Imagewerbung kann ich gar nicht machen, wie das gestern wieder ruiniert hat!
218 466-1 @ 22 Sep 2014, 21:08 hat geschrieben:aber dann hätte man wenigstens in Rohrbach entsprechend informieren sollen, dass es auf unbestimmte Zeit erstmal nicht weiter geht. Dann können sich die Leute drauf einstellen und ggf. Alternativen suchen, statt stundenlang zuzuwarten.
Du bist lustig. :lol: Was genau meinst du, haben die Leute gestern gemacht? Auf den nächsten Takt30-Regionalbus gewartet?^^ Was hast du für Optionen, wenn du in Rohrbach stehst und kein Zug mehr fährt? Wenn dein Smartphone um die Uhrzeit nach einem Wiesn-Selfie-Marathon noch Saft hat, kannst du gucken, ob du ein Taxi bekommst. Nur blöderweise waren alle so schlau und es gibt hier nunmal nicht soooo viele Taxen, schon gar nicht nachts. Rohrbach (Ilm) ist leider nicht München Hbf... :rolleyes:
146225 @ 22 Sep 2014, 20:38 hat geschrieben:Von der Vorstellung jederzeit und überall in kürzester Frist einen BNV zu haben
Es geht nicht um "kurzfristig". Natürlich hätten die erwähnten Busse der INVG nach Bestellung ca. zwei Stunden gebraucht bis sie in Rohrbach gewesen wären. Aber an einem Wiesn-Sonntag bei den letzten Zügen des Tages kann man das schonmal machen, wenn man nachts bei unter 15 Grad und Regen 400 Fahrgäste, teils nur mit recht luftigen Dirndln bekleidet an einem Dorfbahnhof stehen hat, dessen Wartesaal abgesperrt ist und wo's keine Toiletten gibt. Nochmal: Die Sperrung begann gegen 22:15 Uhr, die letzten Fahrgäste hingen bis nach 4 Uhr in Rohrbach fest, also über sechs Stunden!
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 22 Sep 2014, 22:10 hat geschrieben: Nochmal: Die Sperrung begann gegen 22:15 Uhr, die letzten Fahrgäste hingen bis nach 4 Uhr in Rohrbach fest, also über sechs Stunden!
Was vielleicht für manchen Dorfbusbetrieb ein Argument gegen einen BNV-Einsatz gewesen war/wäre. Haust Du Sonntag auf Mitternacht zu deine Fahrer aus dem Bett, fällt spätestens mittags der Bus aus, der die Kinder wieder von der Schule auf die Dörfer bringt. Und das für einen ungeplanten Spontaneinsatz, wo unklar bleibt, wer wann welche Rechnung in welcher Höhe zahlt? So mancher kleine Busbetrieb denkt sich da "Naa, danke!"

Deshalb wäre es sinnvoll, man hätte als EVU nicht nur ggf. den/die etwaigen (konzern-)eigenen Busbetriebe in der Hinterhand, sondern bereits schon vorher feststehende Vereinbarungen mit regionalen Busbetrieben, wer bei welchem Notfall wie und wo ausrücken kann, zu welchen Zeiten, mit welchem Material und Personal, auf welchen Routen und für welches Geld. BNV ist per se im Gegensatz zum SEV zwar nicht wirklich planbar, aber die Folgen kann man mit einer solchen Vereinbarung abmildern, den Willen das dafür nötige Geld in die Hand zu nehmen, mal vorrausgesetzt. Paradebeispiel für raschen BNV bleiben für mich die OSB, da hab ich in Alpirsbach ungefähr 3 Minuten nach Ausstieg aus dem 650 auf den Bus gewartet - fast genauso schnell und Spitzenreiter im DB-Konzern war die Kurhessenbahn, die in Korbach auch in knapp 5 Minuten mit dem eigenen O 407 am Bahnsteig stand.

EDIT: Ob wohl bundesweiter 24/7-BNV-Speed-Support eine Marktnische wär? Mal einer gewissen Busunternehmung aus dem Nordschwarzwald weitergeben, die Idee? <_<
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 22 Sep 2014, 23:14 hat geschrieben: Mal einer gewissen Busunternehmung aus dem Nordschwarzwald weitergeben, die Idee? <_<
Wahrscheinlich war die als BNV bestellt, und kam daher leider erst gegen 6 in Rohrbach an.
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 22 Sep 2014, 23:14 hat geschrieben:Was vielleicht für manchen Dorfbusbetrieb ein Argument gegen einen BNV-Einsatz gewesen war/wäre. Haust Du Sonntag auf Mitternacht zu deine Fahrer aus dem Bett, fällt spätestens mittags der Bus aus, der die Kinder wieder von der Schule auf die Dörfer bringt. Und das für einen ungeplanten Spontaneinsatz, wo unklar bleibt, wer wann welche Rechnung in welcher Höhe zahlt? So mancher kleine Busbetrieb denkt sich da "Naa, danke!"
Die Stadtbus Ingolstadt GmbH fährt um die Zeit noch normalen Linienverkehr in und um eine Großstadt (ja, echt!^^), zufällig der nördliche Endpunkt der per Notverkehr zu überbrückenden Strecke. Der letzte 18 endet beispielsweise täglich planmäßig um 0:58 Uhr in Langenbruck, also keine 8 km von Rohrbach entfernt. Die Leitstelle müsste nur den Fahrer anfunken, sorry, dein Feierabend verzögert sich um 'ne halbe Stunde, fahr schnell noch nach Rohrbach und nimm' dort am Bahnhof mit wer reinpasst und fahr via Bahnhof Baar-Ebenhausen zurück nach Ingolstadt Hbf. Ankunft Rohrbach wäre gegen 1:15 Uhr, das hätte sogar exakt auf die Ankunft von RB 59170 gepasst, zumindest dessen Fahrgäste hätten direkt umsteigen können. Minimalaufwand mit minimalem Risiko. Auch die Firma Stanglmeier ist eigentlich groß genug, dass die immer Busse auf der Straße und damit sicherlich daheim wen am Telefon hat.

Egal wie, jeder der nachts bis um 4 Uhr an unserem Bahnhof strandet, ist zu Recht stinksauer auf die Bahn. Sowas darf - egal wo - nicht nochmal passieren!
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Beitrag von Zp9 »

Offenbar hat Rohrbachaer noch nie das von Lenk- und Ruhezeiten der Busfahrer gehört ;-) denn ja was geht denn zirka 6-8 Stunden nach Störungsbeginn los? Richtig ! Der Schulbusverkehr. Ich glaube ich brauche dir nicht erzählen, dass der Schulbusverkehr viel zu Lukrativ und das Kerngeschäft nahezu aller Busbetriebe ist, die sicher keine Vorhaltung für den alle paar Monate vorkommenden Sev betreiben werden weil es schlicht zu unluktativ ist. Warum glaubst du denn dass es in den HVZten selten bis nie Busse gibt ? Richtig alle verplant, und im Einsatz. Und gerade bei den auf der Straße fahrenden Kollegen ist die Überwachung was Lenk- und Ruhezeiten angeht deutlich deutlich deutlich ... Konkreter als anderer Orten, und kostet bei Überschreitung richtig viel Geld, da ist so ein SEV Einsatz pille palle ;-)
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Beitrag von 146225 »

@ Rohrbacher: Ich bin ja bei Dir, dass es keine Glanzleistung war und jeder, der irgendwo steht und über Stunden stehen gelassen wird, ist natürlich zu Recht auch erst einmal angefressen. Ich spiele hier ja nur den advocatus diaboli, um aufzuzeigen wo die potentiellen Schwierigkeiten liegen, wenn von jetzt auf nicht allzu viel später eine gestrandete Reisendenmenge - womöglich auch aus mehreren Zügen, wie im vorliegenden Fall - irgendwohin bewegt werden soll.

Deshalb ja die Anregung, solche Dinge im Grundsatz schon mal fix und fertig vorzuplanen. Ein kleines EVU kennt seine potentiellen Partner vor Ort, wenn bei einem größeren EVU erst im Augenblick des Geschehens ein in diesem Moment mit vielen Dingen belasteter Mitarbeitender erst mal Google anwerfen muss, um herauszufinden, wer den nun für den BNV in Hohenwulsch, Großarmschlag oder Paffendorf einspringen könnte, ist das eindeutig zu spät. Bis man dann einen Busbetrieb gefunden hat, der spontan bereit ist einzuspringen und mit diesem die Fahrtwege geklärt hat, vergeht dann sehr viel Zeit. Daher der Rat nach der Konserve, wo der Mitarbeitende im Stressfall "größere Betriebsstörung" alle Infos vorgekaut findet "wenn Problem A, dann Reaktion B". Ich weiß, dass es solche Dinge teilweise bereits gibt, auch Bf/Hp wo auch die BNV-Haltepositionen per Aushang am Bahnsteig bekannt gegeben sind - nicht an jedem Bf/Hp ist es immer automatisch der Vorplatz vorm Empfangsgebäude, wo ein (langer) Bus anfahren und halten kann. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass dies bereits flächendeckend für alle Bahnstrecken in ganz Deutschland erledigt ist.
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Beitrag von rautatie »

Hm, bin ich froh, dass mich das alles nicht erwischt hat... Und als Lehre muss man wohl daraus mitnehmen, dass man auch auf kurzen Fahrten im Regionalzug immer mindestens einen Rucksack mit warmer Kleidung, Essen und Getränken und vielleicht einen kleines Zelt mitnehmen muss, damit man im Notfall irgendwo im Trockenen ein wenig schlafen kann... Jedenfalls stelle ich es mir ansonsten sehr unangenehm vor, an einem ländlich-abgeschiedenen Bahnhof nachts stundenlang zu stranden, ohne Hilfe oder Unterstützung durch die Bahn...
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Beitrag von elchris »

Ausreichend Geld für ein Hotelzimmer, der Witterung entsprechend gekleidet sind Tipps, die jedem Autofahrer mitgegeben werden - der Bahnfahrer sollte sie aber auch beherzigen. Ausserdem sind Wiesngänger doch gewöhnt, auf kalten Bahnhöfen zu schlafen, wer zu wenig an hat und es warm haben will, muss doch nur vor zur Staatsstraße laufen - in dem Aufzug hält sicher bald ein Auto. :ph34r:
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Beitrag von rautatie »

Übrigens fände ich es in solchen Situationen schon mal sehr konfliktentschärfend, wenn IRGENDEIN Bahnmitarbeiter als Ansprechpartner vor Ort wäre, der den Leuten das Gefühl gibt, dass sich jemand um sie kümmert. Leider habe ich schon zu oft erlebt, dass Bahnhöfe dann in erster Linie durch gähnende Leere und völliger Abwesenheit von Bahnpersonal glänzen. Bzw. falls doch jemand in der Nähe ist, dann neigt diese Person leider oft noch dazu, die Reisenden nicht zu unterstützen sondern abzukanzeln.
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Beitrag von rautatie »

elchris @ 23 Sep 2014, 13:49 hat geschrieben: Ausreichend Geld für ein Hotelzimmer, der Witterung entsprechend gekleidet sind Tipps, die jedem Autofahrer mitgegeben werden - der Bahnfahrer sollte sie aber auch beherzigen.
Und an jedem kleinen Bahnhof finden sich Hotels mit ausreichenden Bettenzahlen?

Immerhin sind Autofahrer oft noch in der Lage, 10 km bis zum nächsten Hotel zu fahren. Als Bahnfahrer kommt man allerdings deutlich schlechter weg, wenn man irgendwo auf offener Strecke strandet.... Dazu kommt, dass es in einem Auto einfacher ist, Notfall-Equipment mitzuführen, als als Bahnfahrer. Man will ja nicht immer zum normalen Gepäck noch ein weiteres Gepäckstück für Notfälle mit sich führen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Zp9 @ 23 Sep 2014, 05:45 hat geschrieben:Offenbar hat Rohrbachaer noch nie das von Lenk- und Ruhezeiten der Busfahrer gehört ;-) denn ja was geht denn zirka 6-8 Stunden nach Störungsbeginn los? Richtig ! Der Schulbusverkehr.
Doch, hab' ich. Genau deswegen fährt keiner, der seinen Bus planmäßig gegen 1:30 Uhr im Betriebshof abstellt, ab 5 oder 6 Uhr schon wieder Leute durch die Gegend. ;)
rautatie @ 23 Sep 2014, 13:57 hat geschrieben:Und an jedem kleinen Bahnhof finden sich Hotels mit ausreichenden Bettenzahlen?
Ein Mitarbeiter, der den Wartesaal aufsperrt, würde auch schon reichen. Aber seit 2006 nach Abzug des örtlichen Fdl ist außerhalb der Schalter-Öffnungszeiten bzw. zum pünktlichen Auf- und Zusperren (tät' mich mal interessieren, wer das eigentlich immer macht...) der Wartehalle eben niemand mehr vor Ort. Und jemanden hinschicken, so eine Art Notfallmanager für Serviceaufgaben, ist scheinbar auch nach Stunden und nachts nicht üblich.
rautatie @ 23 Sep 2014, 13:57 hat geschrieben:Immerhin sind Autofahrer oft noch in der Lage, 10 km bis zum nächsten Hotel zu fahren.
Nicht wenn das Auto nicht mehr fährt und man nachts irgendwo auf einer Staatsstraße liegenbleibt oder man auf der Autobahn in einem Stau mit Totalsperre steht. Anfang des Jahres standen die Leute mal zig Stunden von abends bis tief in die Nacht auf der A9.
146225 @ 23 Sep 2014, 05:55 hat geschrieben:Deshalb ja die Anregung, solche Dinge im Grundsatz schon mal fix und fertig vorzuplanen.
Allerdings sollte der Netzbetreiber das regeln, da ja oft unterschiedlichste EVU auf den Strecken fahren und DB Netz in der Regel am schnellsten weiß, ob sowas im Zeifel noch länger dauert. Wie sieht es eigentlich aus, wenn das EVU seine bestellten Trassen aus Gründen, die beim EIU liegen nicht nutzen kann, müsste dafür nicht eh der Netzbetreiber aufkommen? Für den Fall, dass am Bahnhof/Streckenabschnitt A ein Notverkehr eingerichtet werden muss, weiß man dann, Firma B kann zu den Zeiten C und Firma D zu den Zeiten E innerhalb der Zeit F Buskapazitäten G zur Verfügung stellen/organisieren und kann das dann den Fahrgästen entsprechend kommunizieren.
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Beitrag von Martin H. »

Rohrbacher @ 22 Sep 2014, 20:15 hat geschrieben: .....Durchsagen gab es in Rohrbach angeblich wieder mal keine......
Zum Rest halte ich mich mal raus.

Vor rund zwei Jahren, jeder zweite Regionalzug endete von Süden kommend in Rohrbach und fuhr zurück. Während der Wartezeit unterhielten wir uns auch mit der Reisendenlenkerin. Kurz vor der Abfahrt den Fahrdienstleiter angefunkt, weil auf Gleis 4, dem normalerweise richtigen Gleis schon eine ganze Menge Leute standen. "Lautsprecher schon Wochen kaputt, er ruft die Reisendenlenkerin an": Bevor ich sagen konnte, die steht neben mir, aufgelegt. Das gab dann Ihrem neuen Dienst-htc-Desire-Akku den Rest, Lademöglichkeit gibt´s ja nicht aber den ganzen Tag Dienst.
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Beitrag von andreas »

elchris @ 23 Sep 2014, 13:49 hat geschrieben: Ausreichend Geld für ein Hotelzimmer, der Witterung entsprechend gekleidet sind Tipps, die jedem Autofahrer mitgegeben werden - der Bahnfahrer sollte sie aber auch beherzigen. Ausserdem sind Wiesngänger doch gewöhnt, auf kalten Bahnhöfen zu schlafen, wer zu wenig an hat und es warm haben will, muss doch nur vor zur Staatsstraße laufen - in dem Aufzug hält sicher bald ein Auto. :ph34r:
wir wissen, daß du uns beförderungsfälle am liebsten mit den Viehwagen fahren würdest, trotzdem ist es eine Sauerei, wenn man da mitten in der Nacht die Leute im nix stranden läßt (und vor allem die Leute mit dem Argument SEV erstmal da hin lotst)
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Beitrag von 146225 »

rautatie @ 23 Sep 2014, 13:40 hat geschrieben: Hm, bin ich froh, dass mich das alles nicht erwischt hat... Und als Lehre muss man wohl daraus mitnehmen, dass man auch auf kurzen Fahrten im Regionalzug immer mindestens einen Rucksack mit warmer Kleidung, Essen und Getränken und vielleicht einen kleines Zelt mitnehmen muss, damit man im Notfall irgendwo im Trockenen ein wenig schlafen kann... Jedenfalls stelle ich es mir ansonsten sehr unangenehm vor, an einem ländlich-abgeschiedenen Bahnhof nachts stundenlang zu stranden, ohne Hilfe oder Unterstützung durch die Bahn...
Ich schlepp das alles auch nicht mit mir rum und fahre fast täglich Eisenbahn - bleibt mal auf dem Teppich bzw. dem Bahnsteigboden der Tatsachen. Ja, ich bin dieses Jahr auch schon unwetterbedingt gestrandet, stand bei strömenden Regen auf einem Landbahnhof und habe es überlebt.
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Beitrag von Entenfang »

Nein, schön ist das nicht gewesen. Eigentlich ein ziemliches Armutszeugnis. Aber wie auch eine Vollsperrung auf der Autobahn gibt es Dinge, die erlebt man höchstens einmal in 10 Jahren und die gehören zum allgemeinen Lebensrisiko.

Man muss sich halt entscheiden, was man haben möchte.

Jeden noch so kleinen Bahnhof mit Personal besetzt, zuständig für Fahrkartenverkauf, Beobachten von ein-, aus- und durchfahrenden Zügen und Blumengießen, wie es noch oft in Osteuropa vorkommt.

Alle Kosten so weit wie möglich reduziert, Personal abgebaut und in Betriebszentralen zentralisiert, Ausstattung mit einem kleinem Wetterschutz am barrierefreien Bahnsteig.

Ersteres kostet wohl erheblich mehr als Letzteres. Deswegen hat man sich bei uns wohl für Letzteres enschieden. Gut finde ich das nicht unbedingt.
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Beitrag von JeDi »

Entenfang @ 23 Sep 2014, 22:49 hat geschrieben: Jeden noch so kleinen Bahnhof mit Personal besetzt, zuständig für Fahrkartenverkauf, Beobachten von ein-, aus- und durchfahrenden Zügen und Blumengießen, wie es noch oft in Osteuropa vorkommt.

Alle Kosten so weit wie möglich reduziert, Personal abgebaut und in Betriebszentralen zentralisiert, Ausstattung mit einem kleinem Wetterschutz am barrierefreien Bahnsteig.

Ersteres kostet wohl erheblich mehr als Letzteres. Deswegen hat man sich bei uns wohl für Letzteres enschieden. Gut finde ich das nicht unbedingt.
Wobei es ersteres selbst in großflächig privatisierten Systemen (Großbritannien) gibt..
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Beitrag von rautatie »

146225 @ 23 Sep 2014, 22:22 hat geschrieben: Ja, ich bin dieses Jahr auch schon unwetterbedingt gestrandet, stand bei strömenden Regen auf einem Landbahnhof und habe es überlebt.
Und bei welchen Temperaturen? Nachts? Wieviele Stunden?

Ich bin auch schon auf kleinen Bahnhöfen gestrandet, aber bisher hatte ich wettermäßig Glück, denn es war im Sommer, tagsüber, bei warmen Temperaturen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

rautatie @ 24 Sep 2014, 09:06 hat geschrieben: Und bei welchen Temperaturen? Nachts? Wieviele Stunden?

Ich bin auch schon auf kleinen Bahnhöfen gestrandet, aber bisher hatte ich wettermäßig Glück, denn es war im Sommer, tagsüber, bei warmen Temperaturen.
Ich bin mal in Leipzig Hbf gestrandet. Ende Dezember, bei -10Grad. Ankunftszeit: 23:59.

Aufwärmgelegenheiten waren:
- DB Lounge bis 24:00
- Bahnhofskneipe bis 01:00
- Schachtelwirt zum goldenen M bis 02:00

Nächster Zug ging um 04:30Uhr in meine Richtung. Das witzige daran ist, dass der Zug mit dem ich angekommen bin vor dem Fahrplanwechsel noch bis Dresden (mein Ziel) weiter fuhr.

Es war NICHT angenehm.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von JeDi »

LL hat doch von 22 bis 7 Uhr den tollen Nachtwartesaal am Museumsbahnsteig?
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Beitrag von Fichtenmoped »

JeDi @ 24 Sep 2014, 14:07 hat geschrieben: LL hat doch von 22 bis 7 Uhr den tollen Nachtwartesaal am Museumsbahnsteig?
Den gab's damals&#153; noch nicht, das war kurz nach dem Umbau. Fahrgastrechte gab's damals&#153; auch noch nicht und der Zug war außerdem pünktlich in Leipzig. Bin halt ein paar Minuten zu spät in Düsseldorf(?) losgefahren, dank einer Messe... Und außerdem hatte ich damals noch Anspruch auf Freifahrten (noch einzeln auf der Pappkarte einzutragen...) - gelten da überhaupt Fahrgastrechte? :unsure:

Dachte mir im jugendlichen Leichtsinn, dass es prima wäre mal die neue Ladenpassage bei Nacht anzuschauen. Ist aber an dem Gitter an der Treppe gescheitert...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Bei perfektem Service müsste die DB Lounge 24 Stunden offen haben und für 2. Klasse-Reisende müsste es ebenso eine Lounge geben, statt einem Wartesaal 4. Klasse. Man muss den Kunden etwas bieten!
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von 146225 »

rautatie @ 24 Sep 2014, 09:06 hat geschrieben: Und bei welchen Temperaturen? Nachts? Wieviele Stunden?

Ich bin auch schon auf kleinen Bahnhöfen gestrandet, aber bisher hatte ich wettermäßig Glück, denn es war im Sommer, tagsüber, bei warmen Temperaturen.
Spätabends gegen ca. 23:50 Uhr, bei Temperaturen um ca. 15° C und wie erwähnt, unwetterähnlichem Starkregen / Gewitter - das Wetter war ja auch der Grund für das vorzeitige Verenden des Zuges, da mehrere Bäume / Baumteile im Gleis / der Oberleitung die Strecke blockiert haben. Der besagte kleine Landbahnhof war übrgiens Schwaigern, und da ist nachts um diese Zeit auch der Hund schon länger begraben. Einzig das Organisationstalent der AVG hat mich vor zu langem Aufenthalt bewahrt - nach einer guten halben Stunde waren mehrere Großraumtaxis bzw. Kleinbusse vor Ort.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 24 Sep 2014, 14:26 hat geschrieben: Bei perfektem Service müsste die DB Lounge 24 Stunden offen haben und für 2. Klasse-Reisende müsste es ebenso eine Lounge geben, statt einem Wartesaal 4. Klasse. Man muss den Kunden etwas bieten!
Wenn es - außerhalb der DB-Lounge - einen klimatisierten Wartesaal mit halbwegs bequemen Sitzmöglichkeiten und Zutritt nur mit Fahrkarte gäbe, würde ich auf die Lounge sogar freiwillig verzichten (trotz Status).
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 24 Sep 2014, 18:46 hat geschrieben:Einzig das Organisationstalent der AVG hat mich vor zu langem Aufenthalt bewahrt - nach einer guten halben Stunde waren mehrere Großraumtaxis bzw. Kleinbusse vor Ort.
Die hatte die DB am Samstag in Rohrbach auch recht bald vor Ort. Nur ist es halt ein Unterschied, ob man es mit EBO-Straßenbahnen oder einem 628 zu tun hat oder mit dank Wiesn mehreren gut gefüllten Zügen bestehend aus fünf Dostos bzw. vier Dostos + Bn-Steuerwagen. Das selbe "Organisationstalent" hätte der AVG hier auch nix genützt, außer es hätte zu großen Bussen, gaaaaanz vielen Großraumtaxen oder/und einer nicht 25 km langen Ausfallstrecke geführt. ;)

Bis ein so'n Taxi 2x 25 km gefahren ist, vergeht doch eine Weile, nämlich im konkreten Fall ca. 45 Minuten. Bei sagen wir fünf Taxen zu je 8 Plätzen sind das 40 Plätze in 45 Minuten bzw. rechnerisch 53,3 Plätzen pro Stunde. Da ist anzunehmen, dass mit jedem Zug alle 60 Minuten mehr Leute nachströmen als der Notverkehr wegschaufeln kann, selbst wenn sich viele privat abholen lassen. Je nach Quelle und Genauigkeit der Zeitangaben standen gegen Mitternacht 250 bis 400 Personen am Bahnhof. Deswegen dürfte es nach der letzten Zugankunft um 1:15 Uhr auch noch bis nach 4 Uhr gedauert haben, bis alle weg waren! Und das darf bei einer ab 22:15 Uhr bekannten Störung einfach nicht sein.

Samstag Nacht hätten die Leute übrigens echt Dusel gehabt, da wäre eine der berüchtigen Partynächte beim Bahnhofsbäcker gewesen. :D
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 24 Sep 2014, 19:30 hat geschrieben: Die hatte die DB am Samstag in Rohrbach auch recht bald vor Ort. Nur ist es halt ein Unterschied, ob man es mit EBO-Straßenbahnen oder einem 628 zu tun hat oder mit dank Wiesn mehreren gut gefüllten Zügen bestehend aus fünf Dostos bzw. vier Dostos + Bn-Steuerwagen. Das selbe "Organisationstalent" hätte der AVG hier auch nix genützt, außer es hätte zu großen Bussen, gaaaaanz vielen Großraumtaxen oder/und einer nicht 25 km langen Ausfallstrecke geführt. ;)
Ja, es waren in dieser Nacht weniger Leute unterwegs als nach der Wiesn - okay. Rund 60 Leute waren es aber dennoch, die auf diverse Ziele hin verteilt sein wollten, und etwas früher am Tag wäre tatsächlich ohne Busse die Geschichte auch übel ausgegangen. Früher hätt' ich da ja keine Sekunde gezweifelt, dass die AVG auch einen BNV ruck-zuck auf die Beine stellt (schon selbst erlebt, damals bei einer Bagger-bedingten OL-Störung bei Bretten), wie das nach den Flurschäden der Ära Casazza aussieht, mag ich nicht beurteilen.

Aber zurück nach Bayern. B-)
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