Süddeutsche beschränkt Kommentarfunktion

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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich packe es mal hier hinein:

SZ zwickt die Kommentarfunktion

Die Süddeutsche Zeitung hat vorgestern die Kommentarfunktion für ihre Artikel fast ersatzlos gestrichen. Die Debatte wurde im Endeffekt, abgesehen von drei Themen am Tag, in social networks ausgelagert.

Auf den ersten Blick war ich schon ein wenig entrüstet, dann habe ich aber eine Weile drüber nachgedacht. Auch wenn es da nicht irre viel zu beschönigen gibt, ein wenig kann ich das schon nachvollziehen: wenn man sich die Kommentare bei den Artikeln über den Ukraine-Konflikt angesehen hat, dann konnte man da durchaus den Eindruck gewinnen, dass es da eine gewaltige Schieflage zugunsten der pro-russischen Fraktion gab - teils so eklatant, dass das mit "zufällig die Meinung der Klientel der SZ" nicht mehr hinreichend erklärbar war. Der Verdacht, dass sich dort eine Menge an Bezahlschreibern vergangen hat, ist durchaus nicht absurd.

Letztendlich fürchtete die SZ wohl, dass diese Gruppe (wie groß sie tatsächlich auch sein mag), der Zeitung schaden zufügen könnten - auch sind die Diskussionen zum Teil ganz fürchterlich ausgeartet.

Schön ist dieser Schritt in meinen Augen nicht, nachvollziehbar aber ein wenig.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

@DumbShitAward: Ich habe mich auch geärgert. Bezahlschreiber mag es geben, aber ich kenne Leute, die russische Wurzeln haben und die seit der Annektierung der Krim nichts anderes machen, als überall ihre prorussische Propaganda zu hinterlassen. Geld bekommen sie dafür eher nicht.

Massive Propaganda gibt es mit Sicherheit auf beiden (allen) Seiten. Aber die Schieflage zum Thema Ukraine/Russland speziell bei Facebook ist in der Tat gewaltig.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Ich finde es eh interessant dass diese Kommentarfunktionen so spät gekommen sind und dann so stiefmütterlich behandelt werden, egal ob SZ, Spiegel oder Focus.

Wenn ich das mit dem Standard vergleiche, die waren allen anderen in dem Bereich um Jahre voraus und wenn man sieht wie viel dort diskutiert wird und das mit den üblichen Portalen in Deutschland vergleicht...

Bei Focus Online braucht man die meist rechtslastigen User-Kommentare aber auch schon gar nicht mehr lesen, das ist schon heftig was da manchmal abgeht...

Achja, ebenso typisch dass bestimmte Themen gar nicht kommentiert werden können, z. B. oft auf Spiegel Online, was es beim Standard so gar nicht gibt.
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Beitrag von Fichtenmoped »

TramPolin @ 4 Sep 2014, 22:02 hat geschrieben: @DumbShitAward: Ich habe mich auch geärgert. Bezahlschreiber mag es geben, aber ich kenne Leute, die russische Wurzeln haben und die seit der Annektierung der Krim nichts anderes machen, als überall ihre prorussische Propaganda zu hinterlassen. Geld bekommen sie dafür eher nicht.

Massive Propaganda gibt es mit Sicherheit auf beiden (allen) Seiten. Aber die Schieflage zum Thema Ukraine/Russland speziell bei Facebook ist in der Tat gewaltig.
Das liegt vielleicht daran, dass die russische Propaganda nicht so hysterisch und wesentlich lockerer rüber kommt wie die die westliche Propaganda...
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Ich frage mich wieso so viele Leute ständig Russland verteidigen?

Die EU und die USA sind mit Sicherheit nicht unschuldig am Konflikt, die Ukraine schon gleich gar nicht, aber dass Russland hier von manchen als Opfer hingestellt wird oder als harmloses Land ist schon heftig.

Gerade finde ich das mit dem Minderheitenschutz z. B. auf der Krim interessant, wo man doch jetzt scheinbar gegen Minderheiten dort vorgeht, z. B. Homosexuelle.

Hochkomisch ist dass gerade die Linke sich so für Russland einsetzt, wo das Land in der heutigen Form doch so gar nicht dem entspricht was sich die Linke vorstellt. Wie passt das zusammen?

Auch interessant dass sich die Seperatisten beschweren dass sie von der Bevölkerung im besetzten Gebiet kaum Unterstützung erfahren. Nur mal so viel dazu weil ja immer wieder von einseitigen Russland-Schreibern behauptet wird dass die Leute zu Russland wollen bzw. weg von der Ukraine. Mag sein dass das viele der russischstämmigen Leute wollen, aber das ist nicht die Mehrheit.

Wir müssen wirklich aufpassen dass das nicht hochgefährlich wird und schlimmstens endet. Hatten wir das nicht schon mal? Zum Schutz der eigenen Minderheit muss man in ein Land einmarschieren bzw. es anektieren und die Welt schaut zu.
Das Ergebnis haben wir in diesen Tagen vor 75 Jahren erlebt und will das ernsthaft hier einer erleben dass wir so einen Mist nochmal bekommen?
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Beitrag von Fichtenmoped »

Wenn Du wüsstest...

Die Swoboda (Ukrainische Partei) hat Vertreter zu einer Bildungsreise in den sächsischen Landtag geschickt, wo sie sich mit Abgeordneten der NPD getroffen haben. Die NPD unterstützt die Palästinenser im Kampf gegen Israel.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-03...-rechtsparteien
Und und und...

Vielleicht hat im Hinblick auf die Ukraine-Krise die Bevölkerung der westlichen Nationen einfach die Schnauze gestrichen voll, dass im Moment Politik nach dem Motto "Der Feind meines Feides ist mein Freund" gemixt mit "Alles was dem Gegner irgendwie schadet, ist anzuwenden - auch wenn es uns schadet!" betrieben wird? Die Gemengelage ist nicht wie vor 75 Jahren - die Gemengelage in der Ukraine ist wie vor 100 Jahren. Tut mir Leid - aber am 1.WK hatte nicht nur Deutschland die (Allein-)Schuld. Und wenn nicht mal Familienbande einen so hässlichen Krieg wie der vor 100 Jahren verhindern konnten - was erwartest Du von unseren heutigen Politikern?
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

DSG Speisewagen @ 5 Sep 2014, 02:57 hat geschrieben: Hochkomisch ist dass gerade die Linke sich so für Russland einsetzt, wo das Land in der heutigen Form doch so gar nicht dem entspricht was sich die Linke vorstellt. Wie passt das zusammen?
Die Linke=PDS=SED stand doch immer treu an der Seite des großen Bruders und hat sich mit totalitären Auswüchsen wie der Stasi profiliert. Insofern wundert mich da garnichts. Ansonsten wird da von allen Seiten so viel Propaganda betrieben, dass ich ganz vorsichtig wäre, was nun zu glauben ist. Bei Putin liegen Genie und Wahnsinn wie häufig dicht beieinander, und ein Wahnsinniger lässt sich nicht aufhalten. Aber ich wäre mir nicht sicher, ob seine Darstellung der Dinge in manchen Punkten nicht näher an der Wahrheit liegt als das Merkel'sche Credo.
Beste Grüße usw....
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Beitrag von JeDi »

Fichtenmoped @ 5 Sep 2014, 03:38 hat geschrieben: Die NPD unterstützt die Palästinenser im Kampf gegen Israel.
TPFKA SED allerdings auch.
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Beitrag von DumbShitAward »

Könnten wir uns beim Russland-Ukraine-Konflikt in der Sachfrage in den dafür vorgesehenen Thread verlagern? Natürlich ist das ein spannendes und kontroverses Thema, aber eben etwas Off Topic...

Danke
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Am Anfang waren die Foren dort wirklich interessant, und man konnte auch neue Einblicke bekommen, z.T. mehr als mit den Artkeln selber. Mittlerweile ist es aber doch so bei jeder Zeitung, ob SPON, FAZ, SZ...: Man kann bei jedem neuen Artikel ohne hellseherische Fähigkeiten exakt vorhersehen wie die "Diskussion" verlaufen wird, egal ob Urkaine oder sonst was anderes: Es werden massenhaft die immer gleichen "rechten" wie "linken" Scheißhausparolen und Totschlagargumente rausgehauen. Auf eine interessante Meinung kommen mind. 20 Posts die den Speicherplatz nicht wert sind den sie verbrauchen. Weil sie dienen denen die sie produzieren gleich auch als rechtskräftiger Plebiszit a la "Wir sind eindeutig und unwiderlegbar die Mehrheit, unser Wille geschehe." Mal abgesehen davon dass eine mehrheitlich gefällte Entscheidung immer noch total falsch sein kann.

Edit Martin H.: Beitrag eingekürzt, die Beiträge zum Flugzeugabsturz in der Ukraine wurden in´s entsprechende Thema verschoben. http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=6...05&#entry561399
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Fichtenmoped @ 5 Sep 2014, 03:38 hat geschrieben: Wenn Du wüsstest...

Die Swoboda (Ukrainische Partei) hat Vertreter zu einer Bildungsreise in den sächsischen Landtag geschickt, wo sie sich mit Abgeordneten der NPD getroffen haben.
Das ist eine kleine Minderheit in der Ukraine, aber natürlich darf man das nicht klein reden. Wenn du gelesen hättest wüsstest du dass ich die Vorgänge in der Ukraine nicht gut finde. Aber deine Reaktion ist Kindergarten: "Der macht doch das da, dann darf ich doch auch was machen oder nein, aber der hat angefangen..."

Macht das das Verhalten Russlands besser? Was ist das für ein komischer Vergleich? Nur weil die Ukraine auch Dr... am Stecken hat, soll man Russland für sein Vorgehen nicht kritisieren?

Ich persönlich halte zu keiner Seite, mich nervt nur dieses Fanboytum eines Staates wo viele von uns hier nicht ihre freie Meinung äußern könnten oder ihr Leben so wie sie es gerne haben ausleben.
Man kann ja zu allem stehen wie man will, aber das Verteidigen von Russland, was du ständig machst, ist schon recht eigenartig. Was hast du mit Russland zu schaffen? Hast du persönliche Kontakte oder beziehst du dein Wissen aus dem russischen Staatsfernsehen?

Ich weiß nicht was genau vorgeht und den Medien auf allen Seiten trau ich kein bisschen, daher werde ich mich auch davor hüten Partei zu ergreifen. Das machen aber genug hier oder in anderen Foren und das ist geprägt von Voreingenommenheit und man macht sich die Welt wie sie einem am besten gefällt.

Genauso eben wie sich die eigenartige Allianz aus SED und NPD ja im Nahostkonflikt einseitig auf eine Seite schlagen, was bei beiden eben auch antisemitische Hintergründe hat (die sowohl bei der Linken als auch bei den Rechten sehr ausgeprägt sind). Zumal auch dort wieder mal der Täter zum Opfer gemacht wird und der der sich wehrt (vielleicht nicht immer Verhältnismäßig) wird an den Pranger gestellt und das mit den Jahrhunderte alten Vorurteilen gepaart.
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Beitrag von Meikl »

Wildwechsel @ 5 Sep 2014, 10:40 hat geschrieben: Linke=PDS=SED
Da kannst Du aber genauso gut sagen:
CDU = CDU West + CDU Ost = CDU West + Blockpartei = CDU West + SED
oder
FDP = FDP West + LDPD = FDP West + Blockpartei = FDP West + SED
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Und was genau hatten diese Blockparteien zu melden? Nichts, alles von der SED entschieden und ohne sie ging nichts.
Die Leute in den Blockparteien waren Winkhansel um seine Scheindemokratie nach außen besser zu verkaufen und im Falle des scheiterns (wohl einkalkuliert) kann man diesen Leuten eine Mitschuld geben, obwohl sie nichts zu melden hatten.

Entscheidend ist ja nicht wo jemand früher war, es gab auch in der SED genug Leute die mit dem Kommunismus nichts am Hut hatten und nur aus Karrieregründen dort aktiv waren.
In der "Linke" gibt es aber heute noch immer genug Leute die die DDR verherrlichen oder den Kommunismus einführen wollen (obwohl der nicht funktionieren kann, da er ein Widerspruch in sich ist und nicht der Natur des Menschen entspricht).
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ohne Kommentarfunktion verlieren die Artikel sehr an Reiz. Meist waren die Kommentare das interessanteste... :(
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Jean @ 6 Sep 2014, 16:03 hat geschrieben: Ohne Kommentarfunktion verlieren die Artikel sehr an Reiz. Meist waren die Kommentare das interessanteste... :(
Ich lese jetzt auch weniger auf sueddeutsche.de. Oft ist es ja auch so, dass einem was Seltsames am Artikel auffällt, da schaue ich dann auch gerne, ob das die anderen auch bemerkt haben. ;) Das fällt ja jetzt wohl für immer weg, das ist leider nur noch Web 1.0.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Spiegel Online hat die Unsitte bei bestimmten Themen wie z. B. "Scharia-Polizei" oder zur NPD die Kommentarfunktion wegzulassen, das halte ich für absolut undemokratisch, nur weil auch manch einer nicht PC-konforme Antworten schreiben könnte.
Wenn ein Beitrag gegen etwas verstößt kann man ihn auch entfernen, aber gar keine Diskussion zuzulassen ist Zensur.

Die SZ ist da schon lange mies, auch mit der zeitlichen Beschränkung der Kommentare. Bei Spiegel Online wird einfach das Thema beendet, oft schon nach wenigen Stunden, so dass keine Diskussion mehr möglich ist.

Die könnten sich wirklich vom "Standard" eine Scheibe abschneiden: Tolle Kommentarfunktion, viele Kommentare, schnell eingestellt (dauert bei SPON oft eine Ewigkeit) und mit Bewertungsmöglichkeit.
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Beitrag von Catracho »

DSG Speisewagen @ 6 Sep 2014, 19:31 hat geschrieben: Spiegel Online hat die Unsitte bei bestimmten Themen wie z. B. "Scharia-Polizei" oder zur NPD die Kommentarfunktion wegzulassen, das halte ich für absolut undemokratisch, nur weil auch manch einer nicht PC-konforme Antworten schreiben könnte.
Wenn ein Beitrag gegen etwas verstößt kann man ihn auch entfernen, aber gar keine Diskussion zuzulassen ist Zensur.

Die SZ ist da schon lange mies, auch mit der zeitlichen Beschränkung der Kommentare. Bei Spiegel Online wird einfach das Thema beendet, oft schon nach wenigen Stunden, so dass keine Diskussion mehr möglich ist.

Die könnten sich wirklich vom "Standard" eine Scheibe abschneiden: Tolle Kommentarfunktion, viele Kommentare, schnell eingestellt (dauert bei SPON oft eine Ewigkeit) und mit Bewertungsmöglichkeit.
Inzwischen dient bei einer ganzen Reihe von Themen in deutschsprachigen Onlinemedien die Kommentarfunktion sowieso nur noch dazu zu hetzen, zu pöbeln, Personen/Gruppen anzugreifen und dumm daher zu quatschen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Kommentarseiten abertausender Artikel auf abertausenden Seiten. Also kann man die Kommentarfunktion auch getrost weglassen - wenn sie nichts konstruktives beiträgt (und das tut sie in gefühlt 99% der Fälle nicht), ist sie absolut überflüssig.

Und Du solltest dich mal über den Begriff Zensur informieren. Ob, wie und in welchem Umfang ich als Privatmedium oder -person Kommentarmöglichkeiten einschränke hat nichts, aber auch wirklich gar nichts, mit Zensur zu tun. Und undemokratisch ist es auch nicht.

Mfg
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Catracho @ 6 Sep 2014, 20:02 hat geschrieben: Inzwischen dient bei einer ganzen Reihe von Themen in deutschsprachigen Onlinemedien die Kommentarfunktion sowieso nur noch dazu zu hetzen, zu pöbeln, Personen/Gruppen anzugreifen und dumm daher zu quatschen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Kommentarseiten abertausender Artikel auf abertausenden Seiten. Also kann man die Kommentarfunktion auch getrost weglassen - wenn sie nichts konstruktives beiträgt (und das tut sie in gefühlt 99% der Fälle nicht), ist sie absolut überflüssig.

Und Du solltest dich mal über den Begriff Zensur informieren. Ob, wie und in welchem Umfang ich als Privatmedium oder -person Kommentarmöglichkeiten einschränke hat nichts, aber auch wirklich gar nichts, mit Zensur zu tun. Und undemokratisch ist es auch nicht.

Mfg
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Du hast natürlich recht wenn man das gerade auf Focus Online beziehen möchte, wo viele Kommentare total rechtslastig sind. Dort könnte man meinen die rechten Parteien hätten einen Stimmenanteil von 60%.
Bei Spiegel-Online ist das nicht ganz so schlimm.

Komisch, beim Standard gibt es auch mal unqualifizierte Beiträge, aber gerade bei der Vielzahl der Beiträge dort ist das meist auf einem vernünftigen Niveau. Wieso funktioniert das also beim Standard?

Und natürlich muss man kritisch hinterfragen warum bei bestimmten Beiträgen die Kommentarfunktion nicht zur Verfügung steht.
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Beitrag von DumbShitAward »

Jein. Ich habe das so gehandhabt: bei den polarisierenden Themen und den Leitartikeln habe ich mich meistens rausgehalten, weil dort von beiden Extrempositionen einfach zuviel Bullshit kam und eine sinnvolle Debatte nicht möglich war.

Bei den Ressortthemen sah das anders aus, da war der ein oder andere Deppenkommentar zwar schon dabei, aber die Mehrheit war dann doch sachlich - und das fehlt mir persönlich jetzt. Selbst wenns nur mal um Fußball ging.

Edit: das war es, was ich an der SZ geschätzt habe, beim Spiegel beispielsweise sind alle Artikel von solch hundsdummen Kommentaren verseucht, dass das unbenutzbar ist.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die Beiträge zur Kritik an der Ukraine-Berichterstattung sind jetzt in der Weltpolitik
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Warum Kommentarfunktionen beschränkt werden sieht man Aktuell bei Berichten über den schlimmen Unfall der Formel 1 in Japan (Ein Auto ist mit über 200kmh unter einen Bergungskran geraten) wo einiger es nicht lassen können geschmacklosen Humor zu posten.

Die Medien fürchten zu recht das solche Kommentare ihr eigenes Image ankratzt.
Meikl
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Beitrag von Meikl »

Mei, das ist halt das Risiko bei Formel 1. Also ich hab da auch nicht die geringste Spur einer Betroffenheit, zumal es ein absolut aberwitziger "Sport" ist (mit verantwortungsloser Geschwindigkeit und einem Verbrauch von 1 Liter pro Kilometer im Kreis zu fahren), der meiner Meinung nach den Namen Sport nicht verdient hat.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Meikl @ 6 Oct 2014, 07:18 hat geschrieben:Mei, das ist halt das Risiko bei Formel 1. Also ich hab da auch nicht die geringste Spur einer Betroffenheit, zumal es ein absolut aberwitziger "Sport" ist (mit verantwortungsloser Geschwindigkeit und einem Verbrauch von 1 Liter pro Kilometer im Kreis zu fahren), der meiner Meinung nach den Namen Sport nicht verdient hat.
Es gibt einen gewaltigen Unterschied ob jemand keine Betroffenheit zeigt (was nicht verlangt ist) oder irgendetwas hämisches schreibt.


Wer behauptet die Formel1 sei kein Sport, sollte mit 5G+ durch die Gegend geschleudert werden. Mal sehen wie "fit" dein Kreislauf ist. Die Formel 1 kann durchaus Grundlagenforschung für die Automobilindustrie leisten da sie Talente anzieht und die besten in ihren jeweiligen Fachgebieten am gleichen Tisch sitzen. Es gibt in der Zivilenwelt außerhalb von Boeing und Airbus wahrscheinlich kein derartiges Wissen an Carbonfasern. Bei der Rückgewinnung von Energie ist die Formel 1, vor allem was die Umwandlung von Wärme in mechanische und elektrische Energie angeht, in der Automobilindustrie führend. Nico Rosbergs schnellste Runde 2014 in Bahrain war 0.1s langsamer als 2013, er verbrauchte aber nur 2/3 der Benzinmenge.
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Beitrag von JeDi »

Würde man die Kohle, die in der F1 landet, allerdings in Entwicklung stecken, ergibt das ggf. mehr Innovationen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

JeDi @ 6 Oct 2014, 08:53 hat geschrieben: Würde man die Kohle, die in der F1 landet, allerdings in Entwicklung stecken, ergibt das ggf. mehr Innovationen.
Es nützt aber nix, wenn die Innovationen nicht IRGENDWO eingesetzt werden. Schau Dir nur den technologischen Fallout verschiedener Großprogramme an:
- Atombombe: Teflon, zivile Nutzung der Kernenergie
- Weltraumforschung: Mikroprozessoren, leichtere Materialien

Und so weiter. Ohne echten Anwendungszweck kannst Du Geld in der Forschung verbraten, ohne dass am Ende irgend etwas heraus kommt. Man braucht einen Zweck und ein Ziel.
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Beitrag von Balduin »

JeDi @ 6 Oct 2014, 08:53 hat geschrieben: Würde man die Kohle, die in der F1 landet, allerdings in Entwicklung stecken, ergibt das ggf. mehr Innovationen.
Das Geld, was in die F1 und andere Rennserien gesteckt wird fließt sowohl in die Entwicklung als auch ins Marketing. Die Boliden dienen als Versuchsträger und die Rennen als Langzeittest sogar mit Vergleich zu anderen. Ich denke mal die Autokonzerne werden schon wissen warum sie das Geld dafür ausgeben, die rechnen schließlich auch mit dem spitzen Bleistift. Und die verstehen sich sicher nicht als Vergnügungsdienstleister.
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Beitrag von ZüriMünchner »

Galaxy @ 5 Oct 2014, 21:00 hat geschrieben: Warum Kommentarfunktionen beschränkt werden sieht man Aktuell bei Berichten über den schlimmen Unfall der Formel 1 in Japan (Ein Auto ist mit über 200kmh unter einen Bergungskran geraten) wo einiger es nicht lassen können geschmacklosen Humor zu posten.

Die Medien fürchten zu recht das solche Kommentare ihr eigenes Image ankratzt.
Dass es in Foren / Kommentar-Anhängseln immer irgendwelche Trolle mit blödsinnigen Sprüchen gibt, ist sowieso klar.
(Dies als Begründung herhalten zu lassen fürs Schließen der Kommentarfunktion, ist für mich eine absolute Ausrede!)

Weniger schön ist, dass man jetzt nicht mehr schauen kann, wieviele Leute ähnlicher Meinung sind wie man selbst
bei der Süddeutschen.
Für mich ist die Kommentarfunktion auch immer ein Quäntchen Demokratie , wo man als Volksmeinung mal was kundtun kann.
Wenn die wegfällt, finde ich es eher bedenklich.

Angefangen hat es vor gut 18 Monaten bei web.de/gmx/1und1, wo man plötzlich keine Kommentare mehr zuließ. Ohne Begründung.
Es war wirklich interessant zu sehen, wieviel gutes Wissen viele Kommentaristen hatten und das auch jenseits vom Mainstream.

Für mich ist das langsam der Anfang vom Ende der Demokratie. Man kann sich nicht mehr solidarisieren.

Auf FAZ.net ist es bis jetzt noch möglich zu kommentieren. :) Fragt sich nur wie lange noch? :angry:

In Zeiten von ENN ESS ÄII und Co sollte man wirklich wachsam sein, was Demokratie betrifft, sonst seh ich schwarz für die nächsten Jahre.
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
Catracho
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Beitrag von Catracho »

ZüriMünchner @ 6 Oct 2014, 17:40 hat geschrieben: Für mich ist das langsam der Anfang vom Ende der Demokratie. Man kann sich nicht mehr solidarisieren.
Genau! Vor der Einführung der Kommentarfunktion im Internet gab es ja bekanntlich auch keine Demokratie... :rolleyes:

Mfg
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Beitrag von imp-cen »

ich schaue zumindest seltener bei der sz online vorbei... denn in manchen kommentaren waren interessante anmerkungen/ergänzungen zu den artikeln

diese klicks sind (werbezähltechnisch) somit erstmal verloren...
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Galaxy @ 6 Oct 2014, 08:24 hat geschrieben: Wer behauptet die Formel1 sei kein Sport, sollte mit 5G+ durch die Gegend geschleudert werden. Mal sehen wie "fit" dein Kreislauf ist. Die Formel 1 kann durchaus Grundlagenforschung für die Automobilindustrie leisten da sie Talente anzieht und die besten in ihren jeweiligen Fachgebieten am gleichen Tisch sitzen. Es gibt in der Zivilenwelt außerhalb von Boeing und Airbus wahrscheinlich kein derartiges Wissen an Carbonfasern. Bei der Rückgewinnung von Energie ist die Formel 1, vor allem was die Umwandlung von Wärme in mechanische und elektrische Energie angeht, in der Automobilindustrie führend. Nico Rosbergs schnellste Runde 2014 in Bahrain war 0.1s langsamer als 2013, er verbrauchte aber nur 2/3 der Benzinmenge.
Und das alles hat jetzt genau wieviel mit "Sport" zu tun??
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