Mahlzeit,
prinzipiell sind die Probleme lösbar. Bis auf den Pfanzeltplatz fährt die Tram halt dort, wo der Bus fährt, und das ist zwischen Ramersdorf und Waldheimplatz größtenteils das Straßenplanum. Leider wären diese Strecken nicht förderfähig.
Flo @ 27 Jan 2005, 17:55 hat geschrieben:[...] Wie soll die Tram über den Pfanzelplatz kommen, ohne dass ein Verkehrchaos ausbricht? Diejenigen, die die Platzverhältnisse dort kennen, wissen wovon ich rede. In der HVZ kommt es schon zu einem Verkehrsstau, wenn ein Bus an der Haltestelle hält. [...]
Der Pfanzeltplatz müsste halt umgestaltet werden, Platz genug ist da schon. Ob man glücklich ist, wenn der Platz schon wieder im größeren Stil verändert wird und die wenigen verkehrsfreien Flächen, die da ist, reduziert werden, ist natürlich fraglich.
andreas @ 28 Jan 2005, 17:07 hat geschrieben:(alternativ könnte man die Tram ja über die Autobahn und Ständlerstraße nach Neuperlach Zentrum führen
)
Auch wenn das wohl nicht ganz ernst gemeint ist, diese Möglichkeit bestünde tatsächlich, würde aber recht weit von der Strecke des M55 abweichen. Breit genug ist die Ständlerstraße, am südlichen Rand ist locker Platz für ein Gleispaar, allerdings müssten zwei, drei Brücken verbreitert werden.
Zwar würde eine schnelle Verbindung zwischen Ramersdorf und Neuperlach auf eigenem Gleiskörper geschaffen, die aber durch ein Areal führt, das ein paar Meter von erschlossenen Wohngebieten entfernt liegt. Aber man könnte entlang der Ständlerstraße Stationen einrichten, mindestens eine davon wäre in einer Art Hochlage. Dabei handelt es sich um die Querung der Ottobrunner Straße, hier ist man näher am M55 dran, als es aus Autofahrersicht von der Ständlerstraße aus erkennbar ist. Eine solche Haltestelle wäre aber nur mit einem Aufzug und mit Rolltreppen attraktiv, dies dürfte schon das erste Finanzierungsproblem darstellen.
Interessant wären auch Stopps in Höhe der Nawiaskystraße, hier könnte man in etwa den alten 97er-Endpunkt "Neuperlach West" wiederbeleben, ein recht großes Anwohnerpotenzial wäre da (Hochhausgebiet). Pflicht sind auch natürlich Stopps am Quiddezentrum und am Plettzentrum. Diese Einkaufszentren würden hervorragend angeschlossen und aufgewertet und von den Stationen wären es nur wenige Meter bis hinein in die Ladengeschäfte. Speziell die Stadteilbibliothek (Quiddeszentrum, früher Plettzentrum) würde endlich einen würdigen ÖPNV-Anschluss erhalten, gerade die kulturverliebten Kommunalpolitiker dürften Gefallen an dieser Streckenführung finden.
Die Anwohnerproteste würden sich entlang der Ständlerstraße wohl in Grenzen halten, da die Trambahngeräusche ohnehin im Autolärm untergehen.
Die Streckenführung würde so aussehen:
- Ostbahnhof - Ramersdorf (alte Schleife): wie M55, größtenteils auf eigenem Gleisplanum (auf dem auch Busse verkehren).
- Ramersdorf (alte Schleife) - Querung Mittlerer Ring, ein kurzes Stück entlang der Salzburger Autobahn und dann per Rampe rauf auf die Ständlerstraße.
- Entlang der Ständlerstraße mit den wesentlichen Stopps Ottobrunner Straße (Haltestelle in Hochlage) - Neuperlach West - Quiddeszentrum - Plettzentrum bis zur Heinrich-Wieland-Straße.
- An der Heinrich-Wieland-Straße rechts abbiegen und auf den alten Gleisen der 24er bis Neuperlach Zentrum (mit Zwischenstopp Fritz-Schäffer-Straße). Der alte Gleiskörper ist hier zum Teil noch vorhanden bzw. wurde zumindest freigehalten.
- Von Neuperlach Zentrum über die Fritz-Erler-Straße (hier wurde ein trambahntauglicher Grünstreifen in Mittellage freigehalten, was sich jetzt positiv auszahlt!) bis zur Kreuzung Putzbrunner Straße. Ab hier weiter wie der M55, ab dieser Stelle ist leider kaum mehr eigenes Gleisplanum möglich .
Möglich wäre es aber auch, mit einer Führung über die Ständlerstraße und einer entsprechenden Weiterführung über den wesentlichen Teil der Ständlerstraße und deren westlichen Verlängerungen nicht den M55 zu ersetzen, sondern eine leistungsstarke Verbindung Neuperlach - Schwanseestraße - Mangfallplatz - Krankenhaus Harlaching zu schaffen. Dies wäre eine hervorragende West-Ost-Verbindung, die fast durchgehend auf eigenem Gleisplanum laufen könnte. So eine Führung war ja schon einmal als Stadtbahn im Gespräch.
Gut an dieser Lösung wäre, dass die schwache U1 Süd einen Umsteigeknoten bekommt, sodass sich das Fahrgastpotenzial der U1 steigern dürfte.
Wenn es aber darum geht, den M55 zu ersetzen, plädiere ich weiter für eine O-Bus-Lösung, weiß aber, dass diese wahrscheinlich noch unrealistischer ist als eine Trambahn. Der Vorteil wäre aber, dass keine großen Umgestaltungen notwendig sind. Möglichkeiten, das Depot Steinhausen ohne Trambahnquerung anzuschließen, habe ich ja bereits aufgezeigt.