Ist mein Triebfahrzeugführerschein noch gültig?

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Jason432
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Beitrag von Jason432 »

Hallo!
Ich habe ein kleines, aber für mich sehr bedeutendes Problem.
Ich weiß nämlich nicht wie ich meinen Wiedereinstieg zur DB oder Privatbahnen finden kann. :( :(
Kurz zu meiner Story:
2008 habe ich in meiner EiB Ausbildung bei DB Schenker die Prüfung zum Triebfahrzeugführerschein Klasse 3 erfolgreich bestanden.
Allerdings habe ich nach meiner Ausbildung noch eine komplett andere Berufsausbildung außerhalb der DB gemacht weil ich damals einfach noch neugierig war.
Aber jetzt würde ich gerne wieder in den Führerstand zurückkehren und das ist gar nicht so einfach wie ich dachte. :unsure:

Kann ich mir jetzt einfach einen Führerschein beim EBA beantragen?
Oder muss ich die Prüfung wiederholen weil es schon zu lange her ist??
Oder bietet sich eine Quereinsteiger-Ausbildung wie z.B. bei der S-Bahn München oder anderen Privatbahnen an?

Ich persönlich finde ja die Quereinsteiger-Ausbildung sehr praktisch um einfach das Wissen wieder etwas aufzufrischen...allerdings wird dann
meistens der Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefordert, den ich aber nicht bekommen da ich nicht arbeitslos oder gefährdet dafür bin :unsure:

Ich würde ich über Eure Tipps sehr freuen!!!

VG
mapic
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Beitrag von mapic »

Ohne regelmäßige Fortbildung und Prüfung bzw. Überwachung sowie mindestens 100 Fahrstunden im Jahr verfällt der Führerschein. Demnach ist dein Führerschein also definitiv nicht mehr gültig. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass du den komplett neu machen musst.
Wie genau die Auffrischung oder neue Ausbildung aussehen muss, entscheidet im Zweifelsfall der EBL des betreffenden EVU, bei dem du wieder anfangen willst. Bei kürzeren Unterbrechungen reicht es da vielleicht, einen kleinen Test zu schreiben und anschließend ein paar Fahrten in Begleitung zu machen. Wenn dein letzter Kenntnisstand von der Ausbildung her aber von 2008 ist, dann reicht das sicher nicht. Denn seit dem haben sich auch einige Regeln geändert. Also es nützt dir noch nicht mal was, wenn du sämtliches Wissen von damals noch behalten hast. Da braucht es auf jeden Fall eine ordentliche Zusatzausbildung über die Änderungen.
Wie das genau gehandhabt wird, kann sicherlich je nach EVU unterschiedlich sein. Da müsste man halt dort einfach mal nachfragen.

Einfach einen Führerschein beim EBA beantragen funktioniert jedenfalls garantiert nicht.
Jason432
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Beitrag von Jason432 »

Super Danke!
So ähnlich habe ich mir das schon gedacht!

Haben noch andere ein paar Tipps für mich?
Guido
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Beitrag von Guido »

mapic @ 15 Dec 2014, 19:47 hat geschrieben:Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass du den komplett neu machen musst.
Doch, zumindest bei der DB. Wie das bei dem einen oder anderen privaten EVU gehandhabt wird weiß ich nicht, viele arbeiten aber nach den gleichen Grundsätzen wie die DB.


Problem dabei ist, wenn man die Q-Ausbildung macht, kommt einem sehr viel von dem was da erzählt wird verdammt bekannt vor, man muß sich dann sehr dazu zwingen trotzdem gespannt zuzuhören, es könnte ja mal was neues dabei sein.

Quereinsteigerkurse werden derzeit bei der DB einige angeboten, eine Auflistung findest Du auf der Seite karriere.deutschebahn.com
Und da schon explizit die S-Bahn München aufgeführt war in der Frage, hier der direkte Link zum Stellenangebot

Auch einige Privatbahnen bieten sowas an, ich empfehle aber die Ausbildung bei der DB. Ein Spezl von mir hat das über eine Privatbahn (eine der guten) gemacht, die Ausbildung war dann aber trotzdem bei so nem schwarzen Schaf, und die war echt unterirdisch, also das mach wirklich besser bei der DB.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Den Bildungsgutschein brauchst du nicht unnbedingt, zumindest für die S-Bahn München kann ich sagen, dass er nicht benötigt wird.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Froschkönig @ 15 Dec 2014, 22:34 hat geschrieben: Den Bildungsgutschein brauchst du nicht unnbedingt, zumindest für die S-Bahn München kann ich sagen, dass er nicht benötigt wird.
Es gibt aber eine Bildungsgutscheinmafia, so will ich sie mal bezeichnen, das sind Schwarze-Schaf-EVU, die nur entsprechende Leute nehmen und z. B. erfahrene Tf ablehnen, die wollen alles vom Staat geschenkt bekommen. Kommt so im Güterverkehr bei einigen Bahnen vor.

Und wieder richtet sich da der Blick nicht nur nach Erfurt... ;)
(und nein, die Erfurter Bahn ist ausdrücklich nicht gemeint)
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Beitrag von Zp9 »

mapic @ 15 Dec 2014, 19:47 hat geschrieben: Einfach einen Führerschein beim EBA beantragen funktioniert jedenfalls garantiert nicht.
Hallo,

das ist so nicht richtig. Wenn er den EiB L/T mit Gesellenbrief der IHK abgeschlossen hat, kann er sehrwohl einen EU Führerschein beantragen. Er muss nur seine gesundheitliche Tauglichkeit und die Ausbildung (mittels Gesellenbrief / Prüfungszeugnis) nachweisen.
Er bekommt allerdings keine Zusatzbescheinigung, welche ebenfalls zum fahren Notwendig ist, da selbige auch die Klasse beschreibt, für welche er eingesetzt werden kann.

Auch verfällt weder der VDV noch der EU Führerschein (der EU Führerschein läuft nur als Dokument ab, kann aber verlängert werden wenn die "Gesundheit" bescheinigt wird. Es wird halt nach örtlich getroffenen Regeln das Beiblatt bzw. die Zusatzbescheinigung eingezogen, welche ja zwingend zum Fahren benötigt wird. (--> Keine Simulatorfahrt alle x Jahre, Bahnarzt abgelaufen, keine Weiterbildung usw.)

Ich weiß, möglicherweise Haarspalterei, aber den Führerschein an sich würde er bekommen.

@ Threadersteller: wo hast du denn Gelernt? (Ich hab auch 2008 bei DB Schenker "ausgelernt" :-) )
mapic
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Beitrag von mapic »

Zp9 @ 16 Dec 2014, 17:15 hat geschrieben:das ist so nicht richtig. Wenn er den EiB L/T mit Gesellenbrief der IHK abgeschlossen hat, kann er sehrwohl einen EU Führerschein beantragen. Er muss nur seine gesundheitliche Tauglichkeit und die Ausbildung (mittels Gesellenbrief / Prüfungszeugnis) nachweisen.
Also laut diesem EBA Dokument ist auch ein "Nachweis über die Aufrechterhaltung der Befähigung" erforderlich. Und den kann er nicht liefern. Also wird ihm auch nichts ausgestellt. Das wäre ja noch schöner, wenn jemand einfach einen nagelneuen Führerschein bekommen würde, obwohl er seit 6 Jahren weder gefahren ist noch irgendeine Fortbildung bekommen hat.
Abgesehen davon ist auch noch ein Arbeitsverhältnis als Tf notwendig, um den EBA-Schein zu erhalten. Einfach so kriegt man den nicht, egal welche Ausbildungszeugnisse man vorlegen kann.
Jason432
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Beitrag von Jason432 »

Klasse! Vielen vielen Dank!
Ihr habt mir sehr weitergeholfen!
Ich habe jetzt mal ein paar Bewerbungen draußen. Mich bei den "schwarzen Schafen" zu bewerben habe ich jetzt mal vermieden :-)
Ich hoffe sehr dass es bei der S Bahn München klappt.
Eventuell kann ich ja dann die Quereinsteigerausbildung durch meine Vorkenntnis verkürzen. Aber jetzt ist erst mal abwarten angesagt.

Nochmals vielen Dank!

@Zp9: Ich war bei DB Schenker München :-)
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Hmmm, es hat also für Arbeitnehmer erhebliche Nachteile das die Eisenbahn als einziges Transportmittel keine Privatfahrten erlaubt. Ein Pilot kann immer für eine Stunde eine Cessna buchen um seine Lizenz zu erhalten.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Galaxy @ 18 Dec 2014, 19:16 hat geschrieben: Hmmm, es hat also für Arbeitnehmer erhebliche Nachteile das die Eisenbahn als einziges Transportmittel keine Privatfahrten erlaubt. Ein Pilot kann immer für eine Stunde eine Cessna buchen um seine Lizenz zu erhalten.
Du kannst sie doch erhalten, du musst nur ein EVU haben wo du die 100 Stunden im Jahr ableisten kannst, das ist wirklich nicht zu viel verlangt.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

DSG Speisewagen @ 18 Dec 2014, 19:23 hat geschrieben: Du kannst sie doch erhalten, du musst nur ein EVU haben wo du die 100 Stunden im Jahr ableisten kannst, das ist wirklich nicht zu viel verlangt.
Du bist aber damit an die Branche gekettet.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Du kannst selbstverständlich auch statt diese 100 Stunden im Jahr gegen Geld zu arbeiten zu einem EVU deiner Wahl gehen, ein schönes Bündel Scheine auf den Tisch legen, und im Gegenzug erhältst du dort nach Ablegen der nötigen Prüfungen ein Beiblatt und einen Zug gestellt, den du dann zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort fahren darfst. Oder gegen noch mehr Geld sogar Lok ohne Zug und Strecke deiner Wahl. :rolleyes:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Jason432 @ 18 Dec 2014, 19:11 hat geschrieben: @Zp9: Ich war bei DB Schenker München :-)
Dann müssten wir und zumindest vom Sehen her aus der Berufsschule kennen. Ausgelernt ebenfalls 2008 in München, bei Regio.
elchris
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Beitrag von elchris »

Die einfachste Möglichkeit für den Schein(Wieder-)erhalt ist deine Arbeitskraft einem EVU, das für Museumsbahnen fährt, bereit zu stellen. Auch werden durch die von DB Netz ausgelobten großen Baustellen sicher bald schnell auf den Bock zu bringende Leute für AZ-Dienste gesucht.

Bei der SBM (Froschkönig würd mir da sicher zustimmen) erhälst du (jetzt wieder) eine sehr gut brauchbare Auffrischung deines Wissens. Die ersten ~4-5 Monate wirst komplett mitmachen müssen, was sich für dich natürlich verkürzt sind Fahrpraxis und die Vorbereitung für Fahrzeugprüfungen, da ist die Zeitspanne ja auf vollständige Quereinsteiger ausgelegt.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Museumsbahnen ja klar, wo es nur vor schwarzen Schafen wimmelt und wenn man so mitbekommt was da teilweise abgeht, nein, da rate ich ab...
Arbeitszugdienst ist auch was spezielles und groß auf die Strecke kommt man da auch nicht, was soll das bringen?
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Beitrag von Martin H. »

Es bringt die Erhaltung der Lizenz.
Außerdem favorisiert er ja ohnehin jetzt die Ausbildung bei der S-Bahn München.
Und Du kommst schön langsam wieder an eine Grenze, wo es reicht. So recht wie Du leider teilweise hast.
Guido
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Beitrag von Guido »

elchris @ 19 Dec 2014, 07:11 hat geschrieben: Bei der SBM (Froschkönig würd mir da sicher zustimmen) erhälst du (jetzt wieder) eine sehr gut brauchbare Auffrischung deines Wissens. Die ersten ~4-5 Monate wirst komplett mitmachen müssen, was sich für dich natürlich verkürzt sind Fahrpraxis und die Vorbereitung für Fahrzeugprüfungen, da ist die Zeitspanne ja auf vollständige Quereinsteiger ausgelegt.
Da wird nichts verkürzt, jeder bekommt das gleiche Programm.

DSG Speisewagen @ 19 Dec 2014, 14:39 hat geschrieben:Museumsbahnen ja klar, wo es nur vor schwarzen Schafen wimmelt und wenn man so mitbekommt was da teilweise abgeht, nein, da rate ich ab...
Wieviele von denen KENNST Du? Und zwar nicht nur vom Hörensagen ...
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Da wird nichts verkürzt, jeder bekommt das gleiche Programm.
Was willst du da auch noch verkürzen? Die Funktionsausbildung ist ja eh schon eine extrem verkürzte Ausbildung und wer länger draußen war findet zwar sicher schneller wieder rein, aber auch nicht mehr als z. B. Fahrdienstleiter oder Zugbegleiter die sich umschulen lassen. Die größten Probleme haben da die bahnfremden Leute, da sie keinerlei Hintergrundwissen haben und dann innerhalb viel zu kurzer Zeit in die Materie rein sollen.
Wieviele von denen KENNST Du? Und zwar nicht nur vom Hörensagen
Ich habe selbst schon für zwei Museumsbahnen Züge gefahren und kenne Kollegen die auch bei der einen oder anderen aktiv sind.
Aus eigener Erfahrung haben ich ein 50/50-Erlebnis. ;)
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

chris232 @ 18 Dec 2014, 19:55 hat geschrieben: Du kannst selbstverständlich auch statt diese 100 Stunden im Jahr gegen Geld zu arbeiten zu einem EVU deiner Wahl gehen, ein schönes Bündel Scheine auf den Tisch legen, und im Gegenzug erhältst du dort nach Ablegen der nötigen Prüfungen ein Beiblatt und einen Zug gestellt, den du dann zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort fahren darfst. Oder gegen noch mehr Geld sogar Lok ohne Zug und Strecke deiner Wahl. :rolleyes:
Uhm, nein. Das jemand von EVUs Abhängig ist, ist je gerade das was mich stört. Es gibt leider für Lokführer keine Möglichkeit bei Rent A Train mal kurz zu mieten.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Und wo genau liegt da jetzt der Nachteil?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

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Beitrag von Galaxy »

chris232 @ 20 Dec 2014, 01:36 hat geschrieben: Und wo genau liegt da jetzt der Nachteil?
Anfang der 2000er war der Arbeitsmarkt für Piloten in den USA am Boden, einige haben mehrer Jahre in anderen Branchen gearbeitet. Um ihre Lizenz zu erhalten haben einige für ~$130 pro Stunde eine Cessna 172 oder ähnliches gemietet um auf die Minimum 3 Starts/Landungen pro 90 Tage zu kommen.

Derartiges ist für die Lokführer nicht möglich, und deshalb auch mein Kommentar das die Lokführer an die Branche gekettet sind.
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Beitrag von Zp9 »

Martin durchaus möglich ;-) ich hab halt im Frühjahr 08 verkürzt ausgelernt.
@ TE magst du mir verraten wie du heist ? Ich hab da so eine Vermutung.... ;-)
Markus ? ;-) ( wenn nein egal), gern auch Antwort per PM wenn du magst.
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Beitrag von ropix »

Galaxy @ 20 Dec 2014, 01:50 hat geschrieben: Anfang der 2000er war der Arbeitsmarkt für Piloten in den USA am Boden, einige haben mehrer Jahre in anderen Branchen gearbeitet. Um ihre Lizenz zu erhalten haben einige für ~$130 pro Stunde eine Cessna 172 oder ähnliches gemietet um auf die Minimum 3 Starts/Landungen pro 90 Tage zu kommen.

Derartiges ist für die Lokführer nicht möglich, und deshalb auch mein Kommentar das die Lokführer an die Branche gekettet sind.
Natürlich kann sich auch der Lokführer einen Zug mieten oder bei einer Museumsbahn eine Runde drehen...

Ersteres wird halt ein wenig unverhältnismäßig, zweiteres gibt's aber durchaus.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Galaxy @ 20 Dec 2014, 01:50 hat geschrieben: Derartiges ist für die Lokführer nicht möglich, und deshalb auch mein Kommentar das die Lokführer an die Branche gekettet sind.
Derzeit und auf lange Zeit hinaus wird es keinen Personalüberhang geben und damit hat man immer irgendwo die Möglichkeit die 100 Stunden zu erhalten und wer meint die Branche verlassen zu müssen, der muss eben damit leben. Kann ich eh nicht verstehen.

Außerdem kannst du dir jederzeit eine Lok und eine Trasse mieten. Dann kannst du unabhängig deine Fahrten machen. Es gibt auch genug Leute die sich von einem EVU Zug inkl. Personal mieten. Jederzeit möglich, man braucht halt einen dicken Geldbeutel.
Der einfachste Weg ist immer noch die Branche nicht zu verlassen. Es gibt keinen Grund und ein echter Eisenbahner macht das auch nicht.
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Beitrag von ropix »

DSG Speisewagen @ 20 Dec 2014, 12:54 hat geschrieben:
Galaxy @ 20 Dec 2014, 01:50 hat geschrieben:Derartiges ist für die Lokführer nicht möglich, und deshalb auch mein Kommentar das die Lokführer an die Branche gekettet sind.
Der einfachste Weg ist immer noch die Branche nicht zu verlassen. Es gibt keinen Grund und ein echter Eisenbahner macht das auch nicht.
ohne Worte.
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Beitrag von mapic »

Was habt ihr denn mit der Branche? Man kann durchaus in einer ganz anderen Branche arbeiten, und nebenbei (z.B. auf 450 Euro Basis) noch bei einem EVU als Lokführer fahren. Dann macht man halt gelegentlich mal am Wochenende die ein oder andere Schicht. So bleibt der Führerschein erhalten, obwohl man hauptberuflich ganz wo anders tätig ist.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

ropix @ 20 Dec 2014, 13:01 hat geschrieben: Der einfachste Weg ist immer noch die Branche nicht zu verlassen. Es gibt keinen Grund und ein echter Eisenbahner macht das auch nicht.
ohne Worte. [/quote]
Sag du mir einen nachvollziehbaren Grund warum man weg will, aber die Lizenz erhalten.
Wenn die Zeit überschaubar ist, kannst dich ja von deinem EVU freistellen lassen und nur die 100 Stunden im Jahr dort leisten, z. B. bei einer Weltumseglung oder weil man mal 2 Jahre nach Burkina Faso will, was auch immer.
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Beitrag von ropix »

DSG Speisewagen @ 20 Dec 2014, 13:58 hat geschrieben:
ohne Worte.
Sag du mir einen nachvollziehbaren Grund warum man weg will, aber die Lizenz erhalten.
BMW. Freude am Fahren und zahlen das zehnfache.

Nein, im Ernst. Leute die ihr Hobby zuerst zum Beruf gemacht haben, dann aber aus was weiß ich für welche Gründe - kein Schichtdienst wegen Familie oder Krankheit, geerbtes Unternehmen, mehr - deutlich mehr - Verdienst der Bahn den Rücken gekehrt haben? Und trotzdem gern noch hin und wieder einen Zug von A nach B fahren. So wie Piloten ja auch in der Freizeit oder im Rentenalter noch eine Cessna durch die Gegend fliegen.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Dafür gibts Museumsbahnen.
Ansonsten ist der Regelbetrieb nichts für Hobbybahner und in EVU wo ich aktiv war kommen auch keine Leute rein die nicht mind. zu 50% arbeiten, weil der Aufwand hoch und der Nutzen zu gering ist. Richtig so.

Aus meiner Sicht würde ich für kein Geld der Welt etwas bahnfremdes machen und ich bin mit Sicherheit kein 24/7-Fuzzy und habe ein Leben neben der Eisenbahn. Das geht optimal, es müssen nur alle mitziehen.
Bei Dingen wie Krankheit in der Familie oder ähnliches, kann man das auch mit dem eigenen EVU aushandeln, dann macht man halt mal 3-4 Jahre nur 100 Stunden.

Ich erinnere mich schaudrig an Zeiten zurück wo ich Tätigkeiten gemacht habe die mir nicht gefallen haben, da schaut man nur auf die Uhr und lebt nur von Wochenende zu Wochenende. Ist Geld da so wichtig?
Für mich muss ein Beruf auch Spaß machen, denn nur so macht es nichts aus ihn auszüben und genau darum könnte ich mir nichts anderes vorstellen als diese Branche. Innerhalb der Branche aber alles mögliche.
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