chris232 @ 12 Feb 2015, 02:55 hat geschrieben:Auf welchen Strecken mit S-Bahn-Gleisen fahren denn Regionalzüge auf den Ferngleisen, wo man den Güter- und Fernverkehr haben will?
Eigentlich auf keinen; mit ihrer klassischen Einstiegshöhe ist die S-Bahn Köln da auch etwas unpassend zum Mischverkehr. So wie ich das Konzept verstanden habe, sollen vor allem RB-Leistungen auf die S-Bahn umgelegt werden, die dann im Stadtbereich S-Bahn spielen und auf den Außenästen die Grundversorung übernehmen. Expressverkehr verlebleibt dann auf den Ferngleisen. So will man im Stadtbereich Köln, vulgo im Zulauf auf den Hbf, mehr Kapazitäten schaffen. Wobei mit der Gedenkhalt auf der Hohenzollernbrücke, der tagsüber für jeden Zug auf den Ferngleisen obligatorisch ist, schon fehlen würde...
chris232 @ 12 Feb 2015, 02:55 hat geschrieben:Linker Rhein nicht (keine S-Bahn),
Perspektivisch steht eine Verlängerung nach Bonn (linksrheinisch) im Raum; die setzt aber die Westspange und wohl auch das Kreuzungsbauwerk in Hürth voraus, mit dem Kreuzungskonflikte zwischen SPNV und GV vermieden werden.
chris232 @ 12 Feb 2015, 02:55 hat geschrieben:bis Düren schon (aber mangels Kreuzungsmöglichkeiten wohl kaum nutzbar, außerdem zu langsam),
Da die S12 sogar komplett bis Düren von der Fernbahn unabhängig fährt, ist hier die Trennung und das Einbinden RB-Leistungen in die S-Bahn eigentlich schon umgesetzt worden. Dementsprechend dürften die RE- bzw. RRX-Leistungen auf der Fernbahn verbleiben.
Für den Güterverkehr sind auf dieser Strecke noch andere homöpathische Ausbauoptionen denkbar (s.u.).
chris232 @ 12 Feb 2015, 02:55 hat geschrieben:[...] Richtung Düsseldorf nicht (keine Güterzüge, wenn dann für FV? aber auch zu wenig Kapazität),
Auf der S6 stehen mit dem RRX-Ausbau einige Veränderungen an. Laut
dieser DB-NETZE-RRX-Broschüre (PDF) soll in Köln-Mülheim, wenn ich die Grafik richtig interpretiere, der Gleisabstand der S-Bahnstrecke auf 4 Meter verbreitert werden, so dass auch Güterzüge dort fahren können; in Leverkusen wird die S-Bahn-Strecke zweigleisig aus- und neue Wichenverbindungen zur Fernbahn eingebaut werden.
chris232 @ 12 Feb 2015, 02:55 hat geschrieben:Richtung Opladen nicht (eigene Gütergleise und keine S-Bahn),
Für die RB48 wird auch eine S-Bahn diskutiert, mit der Vergabe an NX hat sich das aber für die nächsten Jahre erledigt.
chris232 @ 12 Feb 2015, 02:55 hat geschrieben:Richtung Troisdorf nicht (eigene Güter- und Ferngleise).
Hier steht die Verlängerung der S13 rechtsrheinisch bis Bonn-Oberkassel fest, lt. wiki ist eine Verlängerung bis Linz - sagen wir mal "angedacht". Dann dürfte die heutige RB 27 Koblenz-M'gladbach geteilt werden und darin aufgehen.
chris232 @ 12 Feb 2015, 02:55 hat geschrieben:Bleibt also kurz gesagt weiterer Ausbau bis Düren und Ausbau der S6-Strecke, wobei da zusätzliche Ferngleise wohl mehr bringen.
Aus den weiter oben verlinkten Desideraten wird noch konkret für den Güterverkehr (die homöpathische Verbesserung) die Integration der heutigen RB38 (Horrem-Bedburg, teilw. bis Köln und Düsseldorf) in die S12 genannt, deren Verlagerung auf die S-Bahn stündlich eine weitere Trasse auf der Fernbahn ermöglichen würde.
Außerdem besteht noch die Möglichkeit, in Müngersdorf die Regio-Leistungen nach M'gladbach auf die S-Bahn-Strecke zu verlegen, entweder mit weiteren Weichenverbindungen oder niveaufrei für einen 20-Minutentakt.
Passt IMO alles in das Paket, wonach im Stadtgebiet mehr Platz geschaffen wird für die "große" Bahn, indem man die Leistungsfähigkeit der S-Bahn erhöht.
chris232 @ 12 Feb 2015, 02:55 hat geschrieben:Wenn man denn für Güterzüge die Kapazität erhöhen will, sollte man wohl eher mal an den Geschwindigkeiten schrauben. Zum Beispiel, dass man auf den Gütergleisen im Stadtgebiet auch mal mehr als 40-60 km/h fahren kann wo es die Kurvenradien locker hergeben [...]
Plakativ gefragt: Bringt das was, die HG auf 80 oder 100 km/h zu erhöhen? Güterzüge sind doch (stell ich mir als Laie [!] vor) eher schwere Tanker, die relativ langsam beschleunigen können und etwas vorsichtiger gebremst werden. So lange keine grüne Welle sicher steht, dürfte doch ein harmonisches Durchrollen im eher niedrigen Geschwindigkeitsbereich passender sein. Und wenn der "vor uns befindliche noch durch einen anderen Zug belegt" ist, dürfte es doch etwas leichter sein, ausrollen zu lassen und wieder Endgeschwindigkeit zu erreichen.
(Korrekturen werden wirklich gerne angenommen

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TramBahnFreak @ 12 Feb 2015, 22:17 hat geschrieben:Im Film wurde ja angesprochen, dass die Einkaufspassage unterhalb der Gleise erst etwa zur zeit der Bahnreform in den 1990ern für den Publikumsverkehr geöffnet wurde. Wie kam man denn dann vorher auf die Bahnsteige? Existierte da schon ein Tunnel?
Die beiden Tunnel (A- und B-Passage) auf Straßenebene sind wohl seit jeher die Zugangsmöglichkeiten zu den Bahnsteigen gewesen sein. Bevor dann die Futterbereiche in der C-Passage eingebaut wurden, waren dort vermutlich bahnbetrieblich (nicht mehr) genutzte Räume, die dann anderweitig vermarktet wurden.