Hauptsache, einer kennt sich hier aus und hätte in dieser Extremsituation alles im Griff.218 466-1 @ 24 Mar 2014, 17:06 hat geschrieben: Wenn der LKA-Beamte (die beiden Anderen Polizisten waren nicht mehr einsatzfähig) gesehen hätte, dass die Täter den Zug verlassen haben, hätte man wohl kaum in Kempten den Zug nach ihnen durchsucht.
Sie waren lt. Polizei zwar zwischen zwei Wagen und damit in unmittelbarer Nähe zu den Türen (außer es war ein n-Wagen dabei?), sind nach den Schüssen des LKA-Mann aber wohl an das andere Ende des Wagens oder eben bis zur nächsten Türe gerannt und damit nicht mehr in Sicht gewesen.
Wenn man aber wusste, dass die Zwangsbremsung durch eine notentriegelte Türe ausgelöst wurde (der Hebel ist verschoben und es gibt einen Pfeifton), hätte man sich vergewissern müssen, ob weiter hinten oder unter dem Zug eine Person liegt, bevor man weiterfährt. Das hat man nicht gemacht und das war der Fehler.
Dass überhaupt während des Haltes Leute ausgestiegen sind war nachweislich (siehe erste Polizei PM) bekannt. Auch hier hätte man die Täter darunter vermuten können und müssen und daher die Einsatzkräfte zum Standort des Zuges beordern müssen, statt nach Kempten zu fahren, wo das SEK den Zug für die Katz durchsucht hat.
Ob die verbliebenen Leute 10 Minuten im fahrenden Zug mit den Tätern sind (Vermutung A), oder mit den Tätern 10 Minuten im Zug stehen, oder diese sich irgendwo in der Nähe des Zuges aufhalten (ignorierte Vermutung B), war einerlei.
Wenn die Täter etwas schlauer gewesen und die Technik der Bahn gekannt hätten, dann wären sie erst ab Stillstand des Zuges geflüchtet, und hätten Geiseln nehmen können, ggf. sogar ihre Flucht an der nächsten Straße mit gekidnapptem Autofahrer fortgesetzt. Durch die Weiterfahrt des Zuges wurde diese Möglichkeit billigend in Kauf genommen.
Klar.. es war keine Zeit über alles erst nachzudenken, aber sowohl aus sicht der Bahn, als auch aus Sicht der Polizei, ergiebt die Fahrt nach Kempten keinen Sinn.
Und Rückblickend (ja ich weiß, ich kann jetzt g'scheit dagerreden) stellt sich heraus, dass die Weiterfahrt völlig falsch und wegen dem übersehenen PU sogar illegal war.
Übrigens war auch der Schusswaffengebrauch illegal....
Alle Beteiligten haben in dieser Extremsituation gut und richtig gehandelt. Im Nachhinein und von außen her ist es immer sehr leicht, andere maßzuregeln, was sie in der Situation zu tun gehabt hätten. Angenommen, Dich greift einer mitten auf der Straße an - Du hältst sicher auch bei der Flucht an einer roten Ampel an, weil das Überqueren einer Straße bei rot illegal ist. In so einer Situation muss man blitzschnell abwägen, was für alle Beteiligten das Beste ist - auch wenn es illegal ist.