Neubau München Hauptbahnhof

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Da wird die ewiggestrige Fraktion hier, die diesen alten Schund erhalten wollen würde, aber traurig sein. ;)
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

DSG Speisewagen @ 10 Apr 2015, 13:29 hat geschrieben: Da wird die ewiggestrige Fraktion hier, die diesen alten Schund erhalten wollen würde, aber traurig sein. ;)
Alles, was nicht aus Stahl, Glas oder Beton ist, ist also "Schund" ? Warum nicht gleich die Fraunkirche abreissen - da passt doch ein prima Einkaufszentrum hin?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Cloakmaster @ 10 Apr 2015, 14:35 hat geschrieben: Alles, was nicht aus Stahl, Glas oder Beton ist, ist also "Schund" ? Warum nicht gleich die Fraunkirche abreissen - da passt doch ein prima Einkaufszentrum hin?
Man kann auch alles ins lächerliche ziehen.

Welchen historischen Wert hat denn das alte 50er-Jahre Zeug? Solche Gebäude gibt es in Deutschland wie Sand am Meer, also braucht es auch nicht als Einzelstück erhalten werden.

Wäre der Hbf ein schönes Bauwerk, würde es keiner abreißen wollen, es ist aber ein hässliches Zweckbauwerk Marke Tiefosteuropa und den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen.
Ein Problem von Deutschland und seinen Bürgern ist der mangelnde Wille zur Erneuerung, gerade große Städte müssen sich immer wieder neu erfinden, brauchen neue Visionen. Hier will man doch alles nur noch bewahren, aber nichts neues mehr bauen.

Dafür erhält man für viel Steuergeld in Nürnberg die NS-Paradestrecke, anstatt sie als Mahnmal kontrolliert verfallen zu lassen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

@Electrification: Du hast in deinem Leben nix Sinnvolles zu tun, oder?

Da es vielen hier wohl anders geht, dürften dementsprechend wenige Lust auf ein erneutes Aufwärmen dieser Endlos-Diskussion haben, daher hier, extra für dich, der Link zum Nachlesen selbiger, damit du auch mal eine Beschäftigung hast: klick
Didy
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Beitrag von Didy »

DSG Speisewagen @ 10 Apr 2015, 16:14 hat geschrieben: den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen.
Wo bzw. inwiefern denn?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Didy @ 10 Apr 2015, 16:27 hat geschrieben: Wo bzw. inwiefern denn?
Kennst du das Innenleben des Hbf? Die Räumlichkeiten wo der Normalfahrgast keinen Zugang hat sind tiefstes Mittelalter was den Stand der Technik angeht und nebenbei total versifft, im Sommer eine Saunalandschaft und müssten komplett entkernt und neu aufgebaut werden, nur um die hässliche alte Hülle zu erhalten?

@TramBahnFreak
Ich muss darüber nicht diskutieren, ich bekomme meinen neuen Hbf und scheinbar auch eine neue Stadtachse Hbf - Stachus unter Einbeziehung des ehem. Hertie in eine verlängerte Fußgängerzone. Die neue Visitenkarte der Stadt. Das ganze Viertel wird aufgewertet und modernisiert, wenn das so kommt wie geschrieben.
Die paar Leute die dem alten Bauwerk nachtrauern können es ja auf eigene Kosten wieder irgendwo aufbauen und ein Museum daraus machen oder es einfach nur jeden Tag anklotzen.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 10 Apr 2015, 16:44 hat geschrieben: Die paar Leute die dem alten Bauwerk nachtrauern können es ja auf eigene Kosten wieder irgendwo aufbauen und ein Museum daraus machen oder es einfach nur jeden Tag anklotzen.
Sagt ja grade der Richtige. Der, der sonst nie auch nur einen Millimeter eigenes Engagement zeigen will.
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Beitrag von ropix »

DSG Speisewagen @ 10 Apr 2015, 16:44 hat geschrieben:Kennst du das Innenleben des Hbf?
Ja
Die Räumlichkeiten wo der Normalfahrgast keinen Zugang hat sind tiefstes Mittelalter was den Stand der Technik angeht
Nein
und nebenbei total versifft
Wird zumindest im Südbau grad stellenweise renoviert
, im Sommer eine Saunalandschaft und müssten komplett entkernt und neu aufgebaut werden, nur um die hässliche alte Hülle zu erhalten?
Ja sowas muss man mit Gebäuden halt machen. Sei dir sicher, das wird auch noch gemacht bis der neue Hauptbahnhof kommt, kein DB-Gebäude ist je abgerissen worden ohne dass nicht vorher Fenster, Fußboden und Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht wurde :D
-
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Beitrag von krylosz »

Didy @ 10 Apr 2015, 02:14 hat geschrieben: München versteht Bahnhof - der Plan wirft Fragen auf
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/millia...hnhof-1.2428302

Was rauchen die bei der CSU eigentlich?
(Betreffend Hochhaus am Starnberger Flügelbahnhof)
Vor allem die "verkehrliche Erschließung", so Kuffer, könnte noch zu längeren Diskussionen führen.
Verkehrsanbindung diskussionswürdig? A M . H A U P T B A H N H O F ? ? ?

Liebe CSU: Verkehr ungleich PKW. Eine bessere Verkehrsanbindung als direkt am Münchner Hauptbahnhof wird man in Bayern nicht finden.
Jetzt muß ich sogar mal die CSU in Schutz nehmen. Die verkehrliche bezieht sich bei einem Bürohaus nicht unbedingt auf PKW, sondern auf LKW bzw. generell Lieferverkehr. Den muß man bei so einem großen Gebäude durchaus ernst nehmen. Auf der Strasse parken fällt hier glaube ich zurecht komplett aus, der direkte Vorplatz ist verkehrsberuhigt, Tiefgarage fällt wohl komplett aus und ein Anschluß an die Hbf. Tiefgarage bzw. Ladehöfe ist wohl auch sehr weit. Deswegen ist das ein durchaus ernstzunehmendes Problem.
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Beitrag von NJ Transit »

Nein :ph34r:

(oder anders gesagt: Wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg)
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Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Kleiner Einwurf und Vorschlag meinerseits - einige der hier diskutierten Punkte erledigen sich ganz schlicht durch einen Blick in die aktuelle Stadtratsvorlage für den Planungsausschuß am 15.4.15 plus der entsprechenden Anlagen. Nachzulesen schlicht dort.

Danach haben wenigstens alle denselben (offiziellen) Stand und ersparen dem Thema unnötige Pirouetten ... ;)



Um für die Trambahn-Interessierten Details vorweg zu nehmen:
- Beim dreigleisigen Ausbau des Bahnhofplatzes wird offensichtlich die Variante "2C" bevorzugt, die die heutigen beiden Richtungsgleise so nach Westen verschiebt, dass beide etwa im Bereich der heutigen Straßen-Fahrbahn südwärts zu liegen kommen; das dritte Gleis (Richtung Dachauer Straße) läge in etwa so wie heute. Faktisch würde die Gleisanlage gegenüber heute komplett neu gebaut werden müssen.
- Die heutigen Doppelhaltestellen am Bahnhofsplatz sollen aufgelöst werden; stattdessen, so habe ich es verstanden, werden an den Haltestellen im Nordbereich des Platzes nur noch die Linien 16/17 sowie auf dem neuen dritten Gleis in gleicher Höhe 20 bis 22 halten; die Haltestellen im Südbereich des Platzes sind dann exklusiv für die Linie 19. Begründung: Notwendiges Nachrücken von Folgefahrzeugen auf den Platz infolge sehr dichter Taktung
- Die neuen Haltestellenbereiche sind auf 48-Meter-Züge (=> kommende Doppeltraktionen) ausgelegt. Man stelle sich alternativ eine 100 Meter lange Doppelhaltestelle vor, bei der ein Fahrgast dummerweise in der "falschen" Halteposition wartet und dann sprinten müsste. :unsure:
- In den Anlagen ist auch ein Vorschlag der SWM enthalten , der Grundlage für die sog. Variante "2A" des dreigleisigen Ausbaus ist (hier würde das dritte Gleis quasi auf der heutigen Fahrbahn nordwärts zu liegen kommen); bemerkenswertes Detail dabei: Die Darstellung enthält die Verbindung Arnulfstraße <-> Prielmayerstraße
- Die Grundstücksgrenzen lassen übrigens eine Wendeschleife "Hbf Nord" unwahrscheinlich erscheinen - der heutige Taxistandplatz sowie Parkbereich für Polizeifahrzeuge ist im Eigentum der DB. Diese beabsichtigt derartiges nur im Tausch freizugeben => ohne direkten Bahnhofsbezug fasst das niemand an.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke Dir Sendlinger für die wertvollen Informationen.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

DSG Speisewagen @ 10 Apr 2015, 16:14 hat geschrieben:Welchen historischen Wert hat denn das alte 50er-Jahre Zeug? Solche Gebäude gibt es in Deutschland wie Sand am Meer, also braucht es auch nicht als Einzelstück erhalten werden.
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass das Gebäude noch in gutem Zustand ist und es daher noch keinen Bedarf für einen Neubau gibt.
Das wäre so, wie wenn man die ICE3 jetzt schon abstellen würde, nur um "schickere" neue Züge einsetzten zu können. :rolleyes: Wo kämen wir denn hin, wenn man alle Gebäude nach nur 50 Jahren abreißen würde?
Wäre der Hbf ein schönes Bauwerk, würde es keiner abreißen wollen, es ist aber ein hässliches Zweckbauwerk Marke Tiefosteuropa
Der Neubau ist doch noch viel hässlicher. Ein lieblos hingeklatscher Glaskasten. :(
Man sollte aufhören, Dinge zu reparieren, die überhaupt nicht kaputt sind.
Dafür verfallen andere Bahnhofsruinen weiterhin, die dringend saniert werden müssten (Ausnahmen: Memmingen, Füssen).
und den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen.
Welchen Anforderungen genau?
Ein Problem von Deutschland und seinen Bürgern ist der mangelnde Wille zur Erneuerung, gerade große Städte müssen sich immer wieder neu erfinden, brauchen neue Visionen. Hier will man doch alles nur noch bewahren, aber nichts neues mehr bauen.
Weil München ja immer mit dem Hbf identifiziert wird? :lol:
Mit dem Transrapid hätte man wesentlich mehr "Aufsehen" erregt und das wäre wenigstens nützlich gewesen.

Wenn man ein neues Wahrzeichen und Visionen will, dan ja - Frauenkirche abreißen und dafür ein "Bavaria Trade Center" errichten. :ph34r:
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modercol
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Beitrag von modercol »

218 466-1 @ 13 Apr 2015, 17:10 hat geschrieben: Darum geht es nicht. Es geht darum, dass das Gebäude noch in gutem Zustand ist und es daher noch keinen Bedarf für einen Neubau gibt.
Für Reisende in gutem Zustand. Die U-/S-Sperrengeschosse waren für die Reisenden auch "noch in gutem Zustand". Außenrum hat aber der Zahn der Zeit genagt. Man kann doch nicht das ganze Gebäude bestehen lassen, nur weil da so ne tolle Front am Haupteingang ist, aber hinterhalb alles zerfällt, was für Reisende nicht sichtbar ist.
Ein weiteres Problem sind die Bahnsteige 11/26 als Zugänge zu den Flügelbf. Die sind einfach nicht mehr für die Massen ausgerichtet, da kann man dann nicht einfach an den Wänden daneben rumdoktern. Es braucht an diesen Stellen größere strukturelle Veränderungen, wo auch mal eben der Starnberger Flügel weichen muss. Dieser kann auch nicht auf ewig dahin dümpeln, Denkmalschutz schön und gut. Irgendwo muss der Yormas und die Bäcker auch ihre Lagermöglichkeiten haben und die sind eben mal in der alten Schalterhalle. Und als solches ist sie einfach unattraktiv und ein Platz für Penner. Die Bäcker jetzt einfach aus dem Flügel komplett (samt Geschäft) zu verscheuchen, weil man die Schalterhalle anderweitig nutzen möchte (für was eigentlich? Ist ja kein Reisendenstrom vorhanden => Platz für Penner), wird der Flügel noch mehr unattraktiver und der Reisendenstrom nimmt weiter ab.
Das ganze Areal ist einfach nicht mehr für die Leute gemacht, kann mir keiner erzählen, dass sie Rampen am Nord-Eingang dem noch gewachsen sind. Verbreitern geht nicht, weil Gebäude links und rechts im Weg.

Es ist da einfach Zeit, was völlig neues zu planen, was den heutigen Ansprüchen (Massen-Leitsystem) genüge tut und viel heller und übersichtlicher ist.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

modercol @ 13 Apr 2015, 18:03 hat geschrieben: Ein weiteres Problem sind die Bahnsteige 11/26 als Zugänge zu den Flügelbf. Die sind einfach nicht mehr für die Massen ausgerichtet, da kann man dann nicht einfach an den Wänden daneben rumdoktern. Es braucht an diesen Stellen größere strukturelle Veränderungen, (...)
Es ist da einfach Zeit, was völlig neues zu planen, was den heutigen Ansprüchen (Massen-Leitsystem) genüge tut und viel heller und übersichtlicher ist.
Nö, Querunterführung von Gl. 5-10 zu Gl. 27-36 mit Zugängen zu Gl. 11-26 - Problem gelöst.
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Beitrag von chris232 »

Das ist zwar zweifelsohne sinnvoll - aber der Großteil der Leute hat nun mal in München Start- und Endpunkt der Reise. Für die allermeisten dürfte es also mit S- und U-Bahn weitergehen, und dafür hilft das, genau, nichts...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Didy »

chris232 @ 13 Apr 2015, 19:54 hat geschrieben: Das ist zwar zweifelsohne sinnvoll - aber der Großteil der Leute hat nun mal in München Start- und Endpunkt der Reise. Für die allermeisten dürfte es also mit S- und U-Bahn weitergehen, und dafür hilft das, genau, nichts...
Für die S-Bahn hilft das schon, im Starnberger Flügelbahnhof gibts ja schon nen Abgang zum Sperrengeschoß, da könnte man eine Querunterführung anschließen.
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Beitrag von Didy »

Sendlinger @ 13 Apr 2015, 11:14 hat geschrieben: - Die heutigen Doppelhaltestellen am Bahnhofsplatz sollen aufgelöst werden; stattdessen, so habe ich es verstanden, werden an den Haltestellen im Nordbereich des Platzes nur noch die Linien 16/17 sowie auf dem neuen dritten Gleis in gleicher Höhe 20 bis 22 halten; die Haltestellen im Südbereich des Platzes sind dann exklusiv für die Linie 19. Begründung: Notwendiges Nachrücken von Folgefahrzeugen auf den Platz infolge sehr dichter Taktung
Äh. Und was is wenn die Fahrzeuge mal in der falschen Reihenfolge kommen?
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Didy @ 14 Apr 2015, 02:08 hat geschrieben: Äh. Und was is wenn die Fahrzeuge mal in der falschen Reihenfolge kommen?
Das ist nicht einfach. In Dresden beschäftigt man sich auch schon lange mit der Doppelhaltestellenproblematik, um zu vermeiden, dass man 45 m zurückrennen muss oder spekulieren darf, ob die Bahn dann nochmal hält oder nicht. Das hat natürlich auch zur Folge, dass sich alle Fahrgäste an der ersten oder letzten Türe reinquetschen, wenn sie feststellen, dass die Bahn an der falschen Position gehalten hat.

Wenn der Bahnhofsplatz samt angrenzender Straßen soweit verkehrsberuhigt ist, dass es keine Ampeln mehr gibt, würde ich es als akzeptabel ansehen, dass die falsche Bahn dann vor der Haltestelle warten muss. Alternativ könnte ich mir auch eine Doppelhaltestelle vorstellen, aber mit der klaren Anweisung, immer beim Nachrücken auch an der vorderen Haltestelle anzuhalten. 48 m sind einfach zu viel, um noch schnell die Position zu wechseln.
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Beitrag von Sendlinger »

Didy @ 14 Apr 2015, 02:08 hat geschrieben:Äh. Und was is wenn die Fahrzeuge mal in der falschen Reihenfolge kommen?
Nun ja, dann blockiert eben ein von Pasing her kommender Zug der Linie 19 während seines Fahrgastwechsels die Einfahrt eines Zuges von 16/17, der vom Stachus her kommt. Und je nach Zuglänge des letzeren kann evtl. ein 20er/21er/22er trotzdem ins dritte Gleis einfahren. Nach Ende des Fahrgastwechsels könnte immerhin ein 19er Richtung St.-Veit-Straße dann künftig ohne Ampeln gleich in die Prielmayerstraße abbiegen - wäre da nicht womöglich permanent ein Zug auf dem dritten Gleis, der Richtung Dachauer Straße ausfahren möchte und dieses Abbiegen des 19ers per Signalisierung doch wieder verhindert ...

Ergo: Womöglich kommt man hier nur vom Regen in die Traufe und hat hinterher ein ähnliches Problem an anderer Stelle. Das eigentliche Problem am Bahnhofsplatz ist nun mal noch mehr als der Autoverkehr die Selbstkreuzung der Linien 20 bis 22 im 2,5-Minuten-Takt. Wird sich vermutlich nur entweder mit einer erneuten Linienreform mit neuen Verknüpfungen der Äste auflösen lassen, oder aber man fährt in der Dachauer Straße mal Züge mit 55 oder gar 75 Meter Länge, damit ein 5-Minuten-Takt genügt. Wir werden sehen.


@Entenfang: Das ist ja genau der Grund, warum es nach dem Umbau in Fahrrichtung Norden drei dedizierte Haltestellen für jeweils 16/17, 19 und 20/21/22 geben soll. Aber eben nur noch Einfach-Haltestellen. Wenn Du übrigens mal einen Blick in die oben von mir verlinkte Vorlage wirfst, stellst Du fest, dass man aufgrund der Dichte des Trambahnverkehrs damit rechnet, für die kreuzenden Fußgänger dennoch Ampeln zu brauchen. Ich werde mich überraschen lassen, wer sich an DIESE Ampeln dann hält. Vielleicht nur die Trambahnfahrer ?
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Beitrag von NJ Transit »

Sendlinger @ 14 Apr 2015, 12:01 hat geschrieben: Womöglich kommt man hier nur vom Regen in die Traufe und hat hinterher ein ähnliches Problem an anderer Stelle.
Zumal die Königshofschleife doch inzwischen allen Menschen, die regelmäßig da durch müssen, klargemacht haben sollte, dass sie so garantiert nicht funktioniert, weil der abbiegende 20er den abbiegenden 21er, der den abbiegenden 22er, der den links abbiegenden 19er blockiert, blockiert, blockiert, und dem 19er damit massiv Bonus verpasst. Diesem Zustand mit einem dritten Gleis am Hbf in Stein meißeln zu wollen halte ich für das fälscheste was man tun kann.
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Beitrag von Iarn »

Könnte man mit einem eigenen Gleis die Königshofschleife nicht vom Drehsinn her umkehren und zumindest die Selbstkreuzung vermeiden?
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Beitrag von NJ Transit »

Dafür müsste man halt das Wendegleis statt am Gleis richtung Osten am Gleis richtung Osten am Stachus Nord anschließen. Damit müssten 20-22 aber am Hauptbahnhof die Wendezeit abstehen, denn das jetzige Wendegleis hat dann ja den Bahnsteig an der falschen Seite. Außerdem musst du dann auch entweder die Bayerstraße dreigleisig ausbauen - oder aber du musst 20-22 die Trasse von 16-18 stadtauswärts ständig kreuzen lassen. Und weder noch ist, finde ich, den Aufwand wert, denn so toll ist die Endstation Stachus nicht, im Gegenteil.
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Beitrag von Iarn »

Ja die Bayerstraße müsste man auch dreigleisig ausbauen.
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Beitrag von Entenfang »

Sendlinger @ 14 Apr 2015, 12:01 hat geschrieben:Wenn Du übrigens mal einen Blick in die oben von mir verlinkte Vorlage wirfst, stellst Du fest, dass man aufgrund der Dichte des Trambahnverkehrs damit rechnet, für die kreuzenden  Fußgänger dennoch Ampeln zu brauchen. Ich werde mich überraschen lassen, wer sich an DIESE Ampeln dann hält. Vielleicht nur die Trambahnfahrer ?
Jetzt habe ich den Absatz auch gefunden. ;)

Dort steht:
[...] da auch künftig Fußgänger und Radfahrer gesichert über die Gleisanlagen geführt werden müssen.
Ich interpretiere das jetzt nicht unbedingt so, dass man dort eine richtige Ampel braucht. Wie wäre es denn mit so einem Blinklicht oder einem roten Signal, die eingeschaltet werden, wenn sich eine Tram nähert? Dann hätte man keine unnötigen Wartezeiten wegen dem nichtmotoriserten Verkehr.
Erfahrungsgemäß warten durchaus einige Fußgänger, wenn eines der Signale leuchtet. Ich würde schätzen, am roten Signal wird häufiger gewartet als am Blinklicht, aber bei beiden Varianten laufen auch viele rüber.

Dann bleibt noch die Frage mit den kreuzenden Trambahnen. Wenn keine Straße gekreuzt wird, würde ich auf Ampeln verzichten, wie das auch in Dresden am Hbf Nord gemacht wird.
Bild
Hier wird nur die Stellung der Weiche angezeigt. Im Hintergund sieht man das Signal, dass die Kreuzung der linkasabbiegenden Bahnen mit dem MIV sichert. Geradeaus und nach rechts wird abgefahren, sobald die Türen zu sind. Obwohl sich die Linien kreuzen, gibt es keine Ampelsicherung. Eigentlich sollten im Kreuzungsbereich gar keine anderen Verkehrsteilnehmer sein, aber die Absperrungen werden von den Fußgängern häufig ignoriert.

Stattdessen gibt es Vorfahrtschilder. Wenige Schritte weiter sieht die Kreuzung so aus:
Bild
Da die Stelle recht unübersichtlich ist, gibt es den Spiegel und ein Blinklicht am Vorfahrt gewähren, wenn eine Bahn von rechts oder links kommt.


Die Selbstkreuzung der 20/21/22 könnte man entschärfen, wenn man die Linien zum Sendlinger Tor verlängert. Dort die Wendeanlage ausbauen, am besten in Kombination mit einem verkehrsberuhigten Stachus. Dann muss man aber natürlich mit 16/17 kreuzen, was ich insbesondere bei einem weitgehend ampelfreien Stachus durchaus als möglich ansehe.
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Beitrag von spock5407 »

Wieso kreuzt man da den 16/17er? 20/21/22 zum Sendlinger Tor würde ja einfach wie der 16/17 über Bfplatz-Bayerstr fahren.

In diesem Kontext wäre dann eine 4gleisige Haltestelle am Bahnhofplatz (wie ich sie eh gleich vorsehen würde) mehr als nützlich.
Bei einem einzelnen Gleis Ri Süden und festen Haltepositionen der Linien seh ich jetzt schon wieder die Züge, die sich vor der nördlichen Halteposition
stapeln wenn da ein Wagen mit Fahrgastwechsel grad drin steht). Auch mit der heutigen 20-22 Auskreuzung.
Aber da denkt man in den offiziellen Planungen wiedermal nur in klein-klein und zuwenig an weiteren Anstieg der Fahrgastzahlen und evtl. steigende Zugdichten.


Schleife Sendlinger Tor mit 2 Gleisen gerne, aber das würde geometrisch schon seeehr heikel.
andreas
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Beitrag von andreas »

Wo ist eigentlich die Schwierigkeit, am Sendlinger Tor an der Schleife ein 2. Gleis zu schaffen für eine Überholmöglichkeit? Nach der Einfahrt in die Schleife ist ja außen genug Platz für ein weiteres Gleis, das man dann bis kurz
vor der Lindwurmstraße außen führen kann und da dann wieder zusammenführt. Da dann zwei Ausstiegshaltestellen nebeneinander, es ist direkt ein Zugang zur U-Bahn daneben und es können dann quasi drei Züge gleichzeitig am Sendlinger Tor warten (zwei beim Aussteigen, einer beim Einsteigen).

Wer sagt mir jetzt, warum das nicht geht?
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Nun, die Gerüchteküche brodelt ja ständig, und auch hierzu.

Aus dem Brodeln herauszuhören war durchaus ein entsprechender Umbau, wie Du ihn hier beschreibst. Generell würde ich erwarten, dass im Zusammenhang mit der Sanierung des U-Bf. auch die Oberfläche an die künftigen Verhältnisse angepasst wird (Stichwort 48-Meter-Züge), aber irgendwas offizielles dazu, womöglich sogar online, gibt es einfach noch nicht. Dass die Leistungsfähigkeit der Schleife wünschenswerterweise verbessert werden sollte, keine Frage.
Vorsicht ist hier aber insofern geboten, dass die Unterschiede zwischen dem Gebrodel vorher und den mittlerweile ausgelegt gewesenen tatsächlichen Plänen für den Umbau des U-Bf. (Untergrund-Teil OHNE Oberfläche) doch ganz erheblich sind; ich hatte mir die Pläne angeschaut.


Insofern bringe ich es auf den Punkt:
Es gibt für einen solchen Ausbau keine Schwierigkeit - wenn man es nur will.



Falls zum Sendlinger-Tor-Thema noch weiterer Diskussionsbedarf besteht, sollten wir aber im entsprechenden (anderen) Thema weiter machen (z.B. dort)
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Beitrag von Sendlinger »

Die dort angesprochene Sitzung des Planungsausschusses hat nunmehr stattgefunden, und die SZ berichtet darüber.

Persönliche Meinung:
Einfach wird das sicher auch nach dem Umbau nicht, aber die "Wundschutzscheiben-Perspektive" der CSU finde ich in der dargestellten Absolutheit dann einfach nur noch lächerlich. :angry:
Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front


“Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.” - Zitat wird sowohl Mark Twain als auch George Carlin zugeschrieben
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

wie genau soll der Autoverkehr dann eigentlich noch fahren können/dürfen? So, wie ich das verstehe, will man nur den Bahnhofsplatz selbst autofrei machen, dh Schützen- und Luitpoldstraße müssten es wohl ebenfalls werden - ist in der Luitpoldstr. nicht eine Parkhaus-zufahrt? Und was ist mit der Bahnhofs-tiefgarage? Sollen die Zufahrten verlegt werden, oder beide Parkhäuser ebenfalls abgerissen werden? Den Lieferverkehr wird man natürlich auch berücksichten müssen, das dürfte aber eine lösbare Angelegenheit sein. Der Büroturm wird wohl - allein schon wegen der Parkplatz-verordnung - eine neue tiefgarage benötigen...
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