S-Bahn Nürnberg

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chris232
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Beitrag von chris232 »

autolos @ 29 Apr 2015, 13:58 hat geschrieben: Daher auch meine zweite Frage, welches EVU im SPNV gleiche oder bessere Bedingungen bietet.
Alex z.B.?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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chris232
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Beitrag von chris232 »

DSG Speisewagen @ 29 Apr 2015, 15:18 hat geschrieben: Findest du es fair dass die Personale weiterhin Spielball des Wettbewerbs sein sollen, während man Dinge wo man wirklich ordentlich Geld sparen kann wie Wartung oder Fahrzeuge, raus nimmt?
Ich weiß nicht, ob ich so scharf auf ein EVU bin, dass an der Wartung spart. Ich sag nur 403-Achsen, ... :rolleyes:
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 29 Apr 2015, 15:04 hat geschrieben: Es fällt mir schwer, sachlich zu bleiben, ehrlich gesagt.
Bist du doch eh schon nicht? Erst maulst du mich wie blöde an, seit dem Erbringen von Belegen windest du dich wie eine Schlange durch die Gegend.

Übrigens muss ich mal sagen: Zumindest im Punkt
DSG Speisewagen @ 29 Apr 2015, 15:13 hat geschrieben:weder DB noch NE nehmen Rücksicht auf Arbeitnehmer oder deren Interessen.
kann ich unserem WR voll und ganz zustimmen. Kommt ja auch selten genug vor.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Inzwischen gibts ne PM der BEG (auf der schnelle hab ich sie noch nicht online gefunden):
Nach eingehender Analyse des gestern von der Vergabekammer Südbayern veröffentlichten Beschlusses zum Vergabeverfahren um die S-Bahn Nürnberg wird die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) Beschwerde gegen den Beschluss vor dem Oberlandesgericht München einlegen. „Auch unter eingehender Würdigung der Begründung der Vergabekammer Südbayern halten wir deren Rechtsposition für nicht zutreffend. Nicht zuletzt um die im Beschluss enthaltenen rechtlichen Grundsatzfragen für künftige Wettbewerbsverfahren zu klären, gehen wir daher in die zweite Instanz“, so Johann Niggl, Geschäftsführer der BEG.

Zu den von der DB Regio im Nachprüfungsverfahren aufgegriffenen zentralen inhaltlichen Punkten, wie die Prüfung der Angemessenheit des Angebotspreises, die Qualität des Angebots von National Express sowie die Auswahl von National Express als wirtschaftlichsten Anbieter, hatte die Vergabekammer Südbayern in ihrem Beschluss bei der Auswertung der BEG nichts zu beanstanden. „Ausschlaggebend für die Entscheidung der Vergabekammer waren weder Preis noch Qualität des Angebots von National Express“, macht Niggl deutlich. Die Vergabekammer Südbayern bezweifelt auch nicht, dass das Unternehmen National Express grundsätzlich für die Übernahme der Verkehrsleistungen auf der S-Bahn Nürnberg ausreichend finanziell leistungsfähig sei. National Express habe ihre finanzielle Leistungsfähigkeit nach Auffassung der Vergabekammer Südbayern jedoch nur nicht im erforderlichen Maße in Bezug auf die formal vorzulegenden Erklärungen nachgewiesen. „Diese Lesart ist aus unserer Sicht rechtlich unzutreffend und hat uns daher überrascht“, so Niggl abschließend.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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autolos
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Beitrag von autolos »

Wette verloren :( :lol:
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Beitrag von Sendlinger »

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“Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.” - Zitat wird sowohl Mark Twain als auch George Carlin zugeschrieben
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

War zu erwarten, das die BEG dagegen Beschwerde einlegt.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Formfehler können entscheidend sein. Sollte das Gericht feststellen, dass seitens NX ein Nachweis fehlte, dann muss das Gericht das Gebot für ungültig erklären. Sonst klagen übermorgen alle, deren Gebote mal wegen Formfehlern nicht angenommen wurden bzw. werden es zukünftig tun, nicht nur bei Ausschreibungen der BEG. Jeder Student, der seine Semesterarbeit zu spät oder nicht vollständig abgibt, könnte im Prinzip drauf verweisen, ebenso jeder, der mit einem nicht ganz korrekt ausgefüllen Bayernticket durch die Gegend fährt...
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autolos
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Beitrag von autolos »

Rohrbacher @ 29 Apr 2015, 16:35 hat geschrieben: Formfehler können entscheidend sein. Sollte das Gericht feststellen, dass seitens NX ein Nachweis fehlte, dann muss das Gericht das Gebot für ungültig erklären. Sonst klagen übermorgen alle, deren Gebote mal wegen Formfehlern nicht angenommen wurden bzw. werden es zukünftig tun, nicht nur bei Ausschreibungen der BEG. Jeder Student, der seine Semesterarbeit zu spät oder nicht vollständig abgibt, könnte im Prinzip drauf verweisen, ebenso jeder, der mit einem nicht ganz korrekt ausgefüllen Bayernticket durch die Gegend fährt...
So gesehen stellt sich die Frage, ob die BEG überhaupt gewinnen wollen sollte. ;)
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Beitrag von Rohrbacher »

autolos @ 29 Apr 2015, 16:44 hat geschrieben: So gesehen stellt sich die Frage, ob die BEG überhaupt gewinnen wollen sollte.  ;)
Naja, die BEG muss das jetzt gerichtlich feststellen lassen und bis das Gericht für alle Beteiligten Rechtssicherheit hergestellt hat, muss die BEG natürlich auf ihrer Linie bleiben... Genauso musste die DB als unterlegener Bieter beim kleinsten Zweifel Widerspruch einlegen, sonst fragt die Belegschaft und die Konzernführung zu Recht, ob alles getan wurde, um den Auftrag zu retten. Da geht's ja nicht drum, ein "guter Verlierer" zu sein, da geht's um viel Geld und für alle Beteiligten auch immer ggf. um Ansprüche dritter. Das kennt man ja z.B. von Versicherungen. Selbst wenn man weiß, dass man das gegnerische Auto ganz blöd angeditscht hat, sollte man das keinesfalls einfach so zugeben, sonst hat man im Sinne der Versicherung ggf. nicht alles mögliche getan um Schäden abzuwenden.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

NJ Transit @ 29 Apr 2015, 01:45 hat geschrieben: Weil es völlig egal ist, ob in roten oder blauen Fahrzeugen lohngedumpt wird.
Bist du des Wahnsinns? Blaue Fahrzeuge in Franken?!

Allein deswegen muss gegen diese Vergabe vorgegangen werden. Was glaubst wie die sonst wieder winseln über die böse Bevormundung der Bayern. Was ich mir da des nächste mal in Nbg. wieder werd anhören müssen.

(Würd eher Zeit werden, dass die Münchner S-Bahn amal wieder weiss-blau wird).

;)
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Beitrag von 146225 »

autolos @ 29 Apr 2015, 09:36 hat geschrieben: Und bei welchem EVU im SPNV waren die Bedingungen nun besser? Du kennst auch keins? Gut, dann können wir dieses Off Topic ja beenden.
Besser oder schlechter ist oftmals sehr subjektiv. Subjektives und rein fiktives Beispiel: Ich hätte die Wahl zwischen 1) der DB, welche mir 1800,- € netto in München anbietet, und 2) der ODEG, welche mir 1600,- € netto in Ostsachsen bietet. Angebot 2) ist subjektiv wirtschaftlich sinnvoller, weil nach Abzug aller Kosten von den "geringeren" 1600,- € netto der ODEG einfach mehr übrig bleiben dürfte, allein nur das Thema Wohnraum... - Und so geht dieses Spiel über viele Ebenen. Ich könnte jetzt kein EVU nennen, welches im Vergleich zur DB besser bezahlt, aber auch keines, welches schlechter bezahlt. Insbesondere keines, welches die beauftragten Verkehre noch nicht einmal aufgenommen hat, sondern dies erst noch tun wird. Warum kann ich hier nicht mit harten Fakten kontern? Weil ich die Fakten erst ermitteln müsste, was aber auch nicht immer in letzter Konsequenz gelingen dürfte, da über Lohn- und Gehaltsvereinbarungen zwischen Mitarbeiter und Unternehmen üblicherweise Stillschweigen vereinbart wird.

Was ich aber seit mehreren Beiträgen versuche zu sagen: Es stört mich, wenn NX für die Nürnberger S-Bahn reflexhaft und automatisch vorgeworfen wird, dass hier nur mit wie auch immer gearteten Dumpinglöhnen gearbeitet wird. Wer kann dies heute bereits sagen, wo NX noch keinen einzigen Betriebseisenbahner für dieses Netz vertraglich eingestellt hat? Wer behauptet eigentlich die ganze Zeit, dass dies überhaupt möglich ist? Nach aktueller Statistik hat der Raum Nürnberg noch eine Arbeitslosenquote von 6,3% mit fallender Tendenz. Hier genügend qualifizierte Leute zu schlechtem Gehalt zu bekommen, dürfte von vorneherein wenig aussichtsreich sein, und ich glaube nicht wirklich, dass man bei NX so blauäugig ist, diese greifbaren Fakten zu ignorieren.

Fakt ist: Es muss niemand von der DB zu NX wechseln, denn die hat selbst Personalmangel genug, dass sie die Leute noch innerhalb Bayerns unterbringt. Fakt ist: Leute mit wünschenswerten Vorqualifikationen und/oder etwas Bildung brauchen nicht zwingend zu NX, die finden auch andere Jobs. Kann die HzL ein Lied von singen, dass man als EVU gegen die Tarife, welche Metall- und Elektroindustrie teilweise bieten können, eher schlecht aussieht. Also muss NX die zu vergebenden Jobs für die gewünschten Bewerber doch interessant machen. Und dazu sind Niedriglöhne ganz sicher der falsche Weg.

Ich halte schon dafür, dass eine gewisse Siegessicherheit ("wir haben ja schon die Fahrzeuge") plus der mit zu bezahlende Konzernwasserkopf in dieser Vergabe der DB das Leben erschwert haben. Und dann die "Niederlage" nicht wie anständige Marktteilnehmer wegstecken, sondern vor der Vergabekammer winseln und den "Sieg" hintenrum doch noch haben wolllen, gibt keine Sympatiepunkte. Welcher Händler oder welches produzierende Unternehmen darf sich das erlauben, wenn der Auftrag mal doch an den Wettbewerb ging bzw. wer hat überhaupt die Möglichkeit dazu? In der Fehleranalyse hackt man dann auch nicht blind auf andere los, sondern prüft durchaus auch mal, was man selber hätte besser machen dürfen.
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Beitrag von Rohrbacher »

@146225: Es fällt mir in der letzten Zeit immer öfter auf, sag' mal, liest du eigentlich auch oder schreibst du nur?
146225 @ 29 Apr 2015, 21:13 hat geschrieben:Und dann die "Niederlage" nicht wie anständige Marktteilnehmer wegstecken, sondern vor der Vergabekammer winseln und den "Sieg" hintenrum doch noch haben wolllen, gibt keine Sympatiepunkte.
Rohrbacher @ 29 Apr 2015, 17:11 hat geschrieben:Genauso musste die DB als unterlegener Bieter beim kleinsten Zweifel Widerspruch einlegen, sonst fragt die Belegschaft und die Konzernführung zu Recht, ob alles getan wurde, um den Auftrag zu retten. Da geht's ja nicht drum, ein "guter Verlierer" zu sein, da geht's um viel Geld und für alle Beteiligten auch immer ggf. um Ansprüche dritter.
Und auch wenn NX noch niemanden eingestellt hat: Man ist in einem höchstens mittelgroßen Netz nicht 200 Mio. Euro auf nur 12 Jahre billiger ohne auch bei den Personalkosten irgendwie "effizienter" zu arbeiten. Eine teure DB-Verwaltung, teurere Fahrzeuge und ein bisschen Siegesgewissheit allein erklären meiner Ansicht nach nicht solche Summen, zumal die DB-Fahrzeuge ja nicht komplett neu sind, aber auch nicht derartige Betriebskostenunterschiede aufweisen dürften wie 420 vs. 423.
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 29 Apr 2015, 21:42 hat geschrieben: @146225: Es fällt mir in der letzten Zeit immer öfter auf, sag' mal, liest du eigentlich auch oder schreibst du nur?
Danke fürs üppige Kompliment. Ich würde schon sagen, dass ich Texte lese, verstehen und verarbeiten kann, und es wäre durchaus interessant, wieso Du zu einer gegenteiligen Wertung kommst? Nur weil meine geposteten Gedanken und Ansichten eventuell von Deinen divergieren? Seis drum, vor diesem Problem werden wir in wechselseitiger Richtung noch öfters stehen. Irgendwie dachte ich sogar, dafür seien Foren unter anderem da, dass man unterschiedliche Ansichten gegenüberstellen kann.

Mit Anstand verlieren können, ist aber auch ein Wert für ein Unternehmen an sich. Wie von mir schon hinterfragt: Wer hat schon überhaupt die Möglichkeit, über eine Vergabekammer noch "nachtreten" zu können? Das geht auch nur bei öffentlichen Ausschreibungen. Wenn ein Privatunternehmen einen millionenschweren Vertrag über irgendwas abschließt, kann der unterlegene Anbieter auch "nur" die Niederlage wegstecken und schauen, dass es beim nächsten Angebot besser läuft.

Und es sollte auch wirklich klar geworden sein: Ich schließe ja nicht aus, dass es EVU gibt, die mit niedrig angesetzten Löhnen kalkulieren. Ich mag es nur nicht, wenn - wie in diesem Thread wohl unabstreitbar mehrfach geschehen - dies als einziges Vorurteil sofort nach Beendigung der Ausschreibung sofort massiv im Raume steht. Und ich denke, meine Argumentation wieso ein Bauen auf "Niedriglöhner" im Falle "S-Bahn Nürnberg" erheblich schiefgehen kann, ist auch nicht ganz frei aus der Luft gegriffen.

Gut, ich habe den von Dir eingebrachten interessanten Punkt mit der Verpflichtung, um den Auftrag mit allen Mitteln zu kämpfen, anders gewichtet und wahrscheinlich nicht in dieser Deutlichkeit gesehen. Für diese Bereicherung sage ich Danke. Andererseits wäre es allerdings tatsächlich auch nachlässig, den konzernbedingten Overhead als Kostenblock bei der DB zu verniedlichen - der wird wohl noch beim einen oder anderen Mal in der Zukunft eine Rolle spielen.
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autolos
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Beitrag von autolos »

@ 146225

Hast du ansatzweise eine Ahnung, welche Rolle der Overhead in einer Kalkulation der DB spielt, welche Leistungen dadurch finanziert sind, die andere Unternehmen anderweitig auch zukaufen? Sicher weißt du es nicht und zwar nicht mal ansatzweise. Aber daraus konstruierst.du trotzdem einen Vorwurf. Du hast mit zwei langen Beiträgen versucht, objektive Sachlichkeit zu simulieren. Aber im Ergebnis hast du wieder nur sehr einseitig Vorwürfe formuliert. Wenn dir jemand eine Geldbörse klaut, wirst du versuchen, sie zurück zu bekommen und nicht lachend feststellen, dass du halt besser hättest aufpassen müssen. Das Risiko, das du mit einer Anzeige eingehst ist, dass sich am Ende zeigt, dass du den Vorwurf nicht belegen kannst und die Öffentlichkeit glaubt, du hättest sie in Wirklichkeit verloren und würdest nur zur Gesichtswahrung Anzeige erstatten. So ist es hier: Die DB ist davon überzeugt, die Vergabe hätte so nicht erfolgen dürfen, du spottest über den schlechten Verlierer. Versuche den Standpunkt zu wechseln, um auch die anderen zu verstehen.
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 29 Apr 2015, 23:27 hat geschrieben: So ist es hier: Die DB ist davon überzeugt, die Vergabe hätte so nicht erfolgen dürfen, du spottest über den schlechten Verlierer. Versuche den Standpunkt zu wechseln, um auch die anderen zu verstehen.
Sicher? Ich hatte in letzter Zeit stellenweise den Eindruck, dass die DB gegen jede Vergabeentscheidung Rechtsmittel einlegt.
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Beitrag von 146225 »

autolos @ 29 Apr 2015, 23:27 hat geschrieben: @ 146225

Hast du ansatzweise eine Ahnung, welche Rolle der Overhead in einer Kalkulation der DB spielt, welche Leistungen dadurch finanziert sind, die andere Unternehmen anderweitig auch zukaufen? Sicher weißt du es nicht und zwar nicht mal ansatzweise. Aber daraus konstruierst.du trotzdem einen Vorwurf. Du hast mit zwei langen Beiträgen versucht, objektive Sachlichkeit zu simulieren. Aber im Ergebnis hast du wieder nur sehr einseitig Vorwürfe formuliert. Wenn dir jemand eine Geldbörse klaut, wirst du versuchen, sie zurück zu bekommen und nicht lachend feststellen, dass du halt besser hättest aufpassen müssen. Das Risiko, das du mit einer Anzeige eingehst ist, dass sich am Ende zeigt, dass du den Vorwurf nicht belegen kannst und die Öffentlichkeit glaubt, du hättest sie in Wirklichkeit verloren und würdest nur zur Gesichtswahrung Anzeige erstatten. So ist es hier: Die DB ist davon überzeugt, die Vergabe hätte so nicht erfolgen dürfen, du spottest über den schlechten Verlierer. Versuche den Standpunkt zu wechseln, um auch die anderen zu verstehen.
Weder Du noch ich werden diesen Kostenblock in der Kalkulation genau kennen, es sei denn Du bist zufällig im entsprechenden DB-Bereich beschäftigt. Es ist tatsächlich "nur" eine naheliegende Vermutung, dass dies aufgrund der Konzernstruktur und -größe eine Rolle spielen könnte bzw. ein Kostenproblem sein könnte, welches anders strukturierte EVU nicht in dieser Form haben.

Wo sich das - kurzer Ausflug - vermutlich ganz gut zeigen wird, ist bei den anstehenden Vergaben in Baden-Württemberg. Hier ist Tariftreue vorgegeben und es sind (von einzelnen Ausnahmen abgesehen) Neufahrzeuge verlangt, das Spielfeld ist diesbezüglich also für alle Teilnehmer gleich eben. Hier kann es dann neben der Wahl des richtigen Fahrzeug- und Betriebskonzeptes tatsächlich eine Rolle spielen, mit welchen Kosten für Verwaltung etc. kalkuliert wird. Da bin ich mal gespannt...

Ach, und ich finde Deinen Vergleich hinkend: Du wirst hoffentlich nicht sagen wollen, das Verhalten eines der Ausschreibungsteilnehmer für die S-Bahn Nürnberg sei mit einer Straftat gleichzusetzen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Mir kommt es auch immer mehr so als würde die DB klagen wenn sie eine Ausschreibung verliert... statt sich wirklich Gedanken bei der eigentlichen Ursache zu suchen...
Ist aber auch eine typische Mentalität EX Monopolisten...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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autolos
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Beitrag von autolos »

Jean @ 30 Apr 2015, 07:35 hat geschrieben: Mir kommt es auch immer mehr so als würde die DB klagen wenn sie eine Ausschreibung verliert... statt sich wirklich Gedanken bei der eigentlichen Ursache zu suchen...
Ist aber auch eine typische Mentalität EX Monopolisten...
Der Eindruck täuscht. Schau dir die Vergaben der letzten zwei Jahre an und du wirst sehen, die meisten liefen ohne Beschwerden durch.
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Beitrag von autolos »

146225 @ 30 Apr 2015, 05:45 hat geschrieben: Es ist tatsächlich "nur" eine naheliegende Vermutung, dass dies aufgrund der Konzernstruktur und -größe eine Rolle spielen könnte bzw. ein Kostenproblem sein könnte, welches anders strukturierte EVU nicht in dieser Form haben.

Wo sich das - kurzer Ausflug - vermutlich ganz gut zeigen wird, ist bei den anstehenden Vergaben in Baden-Württemberg. Hier ist Tariftreue vorgegeben und es sind (von einzelnen Ausnahmen abgesehen) Neufahrzeuge verlangt, das Spielfeld ist diesbezüglich also für alle Teilnehmer gleich eben. Hier kann es dann neben der Wahl des richtigen Fahrzeug- und Betriebskonzeptes tatsächlich eine Rolle spielen, mit welchen Kosten für Verwaltung etc. kalkuliert wird. Da bin ich mal gespannt...

Ach, und ich finde Deinen Vergleich hinkend: Du wirst hoffentlich nicht sagen wollen, das Verhalten eines der Ausschreibungsteilnehmer für die S-Bahn Nürnberg sei mit einer Straftat gleichzusetzen.
Wieso die Vermutung naheliegend ist, entzieht sich mir, ehrlich gesagt. Umgekehrt kann ein Unternehme dieser Größe gerade in der Verwaltung erhebliche Synergieefekte erzielen. Dadurch müsste gerade die Verwaltung billiger sein. Jedenfalls finde ich den Gedanken naheliegend.

Zu Baden-Württemberg: Tarfitreue heißt nicht, Treue zum DB-Tarif. Auch wenn es immer wieder geleugnet wird, der DB Tarif ist für die Personale besser und für den Arbeitgeber teurer als die anderen Tarife, die zur Anwendung kommen dürfen. Wenn die DB jetzt einen der anderen Tarife aussuchen würde, hieße es "Tarifflucht", wenn aber die anderen das machen, wird schlicht behautet, es wäre genauso teuer wie bei der DB. Das Spielfeld in BaWü ist daher nicht gleich eben. Die Unterschiede sind aber gewiß kleiner als bspw in Sachsen.

Nein, ich wollte niemandem eine Straftat vorwerfen, insofern war der Vergleich hinkend. Es ging mir wirklich nur darum, dass jemand, der sich in seinen Rechten verletzt sieht, natürlich versucht, sich für eben seine Rechte einzusetzen. Deswegen verspottet zu werden ist nicht unbedingt lauter.
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Beitrag von viafierretica »

Jean @ 30 Apr 2015, 07:35 hat geschrieben: Mir kommt es auch immer mehr so als würde die DB klagen wenn sie eine Ausschreibung verliert... statt sich wirklich Gedanken bei der eigentlichen Ursache zu suchen...
Ist aber auch eine typische Mentalität EX Monopolisten...
Soll die DB allen Mitarbeitern das Gehalt um 30% kürzen?????
DB-bashing ist ja überall in - aber ist es wirklich sinnvoll, jede Strecke wird von einem anderen Betreiber gefahren? Jeweils mit anderem Fahrzeugpark?
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Beitrag von andreas »

146225 @ 30 Apr 2015, 05:45 hat geschrieben: .

Wo sich das - kurzer Ausflug - vermutlich ganz gut zeigen wird, ist bei den anstehenden Vergaben in Baden-Württemberg. Hier ist Tariftreue vorgegeben und es sind (von einzelnen Ausnahmen abgesehen) Neufahrzeuge verlangt, das Spielfeld ist diesbezüglich also für alle Teilnehmer gleich eben. Hier kann es dann neben der Wahl des richtigen Fahrzeug- und Betriebskonzeptes tatsächlich eine Rolle spielen, mit welchen Kosten für Verwaltung etc. kalkuliert wird. Da bin ich mal gespannt...
findest du das gleiche Voraussetzungen?
Ich bin der aktuelle Betreiber, habe gute Fahrzeuge und muß trotzdem neue kaufen.
Also muß ich die alten irgendwo loswerden und muß diese eventuell sonderabschreiben, was die anderen nicht müssen.

Also hab ich als bisheriger Betreiber schon einen gewaltigen Nachteil
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Außerdem kommt noch dazu, dass doch in BW künstlich der maximale Anteil eines Betreibers gedeckelt werden soll. Damit wird es sowieso zu Verzerrungen und Zahlenschieberein bei den Angeboten kommen. Zumal sich der Herrmann ja schon seit geraumer Zeit als vollkommen unfähig erweist da mal Butter bei die Fische zu machen...
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Besser oder schlechter ist oftmals sehr subjektiv. Subjektives und rein fiktives Beispiel: Ich hätte die Wahl zwischen 1) der DB, welche mir 1800,- € netto in München anbietet, und 2) der ODEG, welche mir 1600,- € netto in Ostsachsen bietet. Angebot 2) ist subjektiv wirtschaftlich sinnvoller, weil nach Abzug aller Kosten von den "geringeren" 1600,- € netto der ODEG einfach mehr übrig bleiben dürfte, allein nur das Thema Wohnraum...
Wobei beides deutlich zu niedrig ist und bei den Baden-Württemberger EVU die du genannt hast. Wie soll man mit einem billigen ETV auch gegen die Metall- und Elektroindustrie konkurrieren können? Eine bessere Bezahlung wird jedoch abgelehnt (eine übertarifliche Bezalung ist nicht verboten), also braucht man auch nicht jammern.
Was ich aber seit mehreren Beiträgen versuche zu sagen: Es stört mich, wenn NX für die Nürnberger S-Bahn reflexhaft und automatisch vorgeworfen wird, dass hier nur mit wie auch immer gearteten Dumpinglöhnen gearbeitet wird.
Halt, ich habe hier NX keine Dumpinglöhne vorgeworfen und die werden sie auch nicht bezahlen, das ist unrealistisch und am Markt nicht durchzusetzen.
Jedoch hinterfrage ich den Unwillen schnell zu einem TV-Abschluss zu kommen, obwohl die Werke seit Jahren bekannt sind und keine Überraschung bieten. Hier entsteht der Eindruck als wolle man Lösungen finden die bei der Bezahlung evtl. daran anknüpfen, alles andere aber deutlich schlechter regeln.
Diese Spielchen gibt es ja auch im SGV, wo sich viele blenden lassen.

Ich kritisiere dass sie in NRW (nicht Nürnberg, das ist noch fern) noch immer keinen Tarifvertrag abgeschlossen haben und das kurz vor Betriebsstart.
Eigentlich müsste ich als EVU doch ein Interesse daran haben, da man so viel leichter Leute bekommt, aber wenn man eh alles darauf setzt dass der Staat einem die Leute finanziert ist das egal.
Diese Verteidigung von EVU nervt mich einfach nur, weil hier wirklich kein großer Aufwand dazu da wäre. Wenn man das nicht will, will man das Branchenniveau nicht akzeptieren und damit sind wir wieder bei Wettbewerb über Lohnkosten.

Maßgebend müssen bei Ausschreibungen künftig eben Rahmentarif und Branchentarif sein und auch bisher nicht aktive EVU müssen sich diesen Regelungen unterwerfen und mindestens mit diesen TV arbeiten (mehr geht immer).

Was soll also immer der Mist mit schlechtem Gehalt? Der Verdienst besteht nicht nur aus Gehalt und das kann man rechtsverbindlich nur im TV regeln, ebenso dass alle EVU gleiche Bedingungen haben!
Es ist naiv das alles nur aufs Gehalt zu beziehen oder dass man sich das nicht leisten könne. Wie gesagt, die werden keine Dumpinglöhne zahlen, aber es gehört eben mehr dazu. Die branchenweiten Tarifverträge wurden ja genau mit dem Ziel erkämpft dass es keinen Wettbewerb auf dem Rücken der Arbeitnehmer mehr geben darf. Wer hier also einseitig Verständnis aufbringt, der agiert so als wäre das arme EVU ja gar nicht in der Lage gewesen bisher, von Tarifwerken die seit Jahren öffentlich sind!
Fakt ist: Es muss niemand von der DB zu NX wechseln, denn die hat selbst Personalmangel genug, dass sie die Leute noch innerhalb Bayerns unterbringt.
Das ist doch zynisch! Genau, jemand der ein Häuschen und seine Familie/Freunde in Lauf hat, will unbedingt nach Mühldorf zur SOB oder sonst wo hin! In Nürnberg darf er dann Verzicht üben, für den gleichen Job wie vorher.
Dieses kranke System gibt es nur in Deutschland, da anderswo, wo ausgeschrieben wird, die Mitarbeiterübernahme zu gleichen Konditionen selbstverständlich ist.

Ich behaupte dass 95% nicht mit der DB verheiratet sind, sie wollen aber für die gleiche Arbeit nicht auf einmal weniger verdienen (und dazu gehört mehr als das bloße Gehalt). Würde man also den Leuten das gleiche bieten, würde man die meisten auch kriegen (sofern die nicht in der Umgebung was bekommen). Das ist nur nicht gewollt, denn der Staat sorgt schon dafür und zahlt alles...


btw: Unterhaltet euch mal mit Leuten die bei einem Güter-EVU einer leitenden NX-Person arbeiten wie dort die tarifvertragslosen Bedingungen sind. Dort ist auch die Bezahlung nicht das Problem, es sei denn man kann rechnen (hohe Kunst!) und ermittelt den Stundenlohn daraus.
Mittlerweile setzt die Massenflucht ein, aber da wurde lange nur gemeckert und zugeschaut.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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DSG Speisewagen @ 30 Apr 2015, 13:47 hat geschrieben: Genau, jemand der ein Häuschen und seine Familie/Freunde in Lauf hat, will unbedingt nach Mühldorf zur SOB oder sonst wo hin! In Nürnberg darf er dann Verzicht üben, für den gleichen Job wie vorher.
Daran glaub ich noch nicht. In Nürnberg gibt's - gerade bei den S-Bahn-Plänen - auch eine ganze Menge Lokführer aus dem Osten und sonstwoher. Wenn dort genug von Regio zu anderen Einsatzstellen wechseln dürfen, sollten auch genug Stellen übrig bleiben für die Einheimischen.

@autolos: Ich hab zwar spontan keine Belege dafür und gerade auch keine Lust zu suchen, aber: Bei der DB kommen auf jeden Lokführer etwa 5 Büroposten. Bei meinem Arbeitgeber kommen auf jeden Lokführer (je nach Berechnung) 1-2 Büroposten. Macht dann also 200.000€ pro Tf und Jahr, die man sparen kann. Und für das Netz wird man schon gut 100 Leute brauchen? Dann wären allein das überschlagen 240 Mio. und damit der "dreistellige Millionenbetrag".
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

viafierretica @ 30 Apr 2015, 09:28 hat geschrieben:Soll die DB allen Mitarbeitern das Gehalt um 30% kürzen?????
Das würde die GdL zu verhindern wissen!
DB-bashing ist ja überall in - aber ist es wirklich sinnvoll, jede Strecke wird von einem anderen Betreiber gefahren? Jeweils mit anderem Fahrzeugpark?
Es werden ja Netze ausgeschieben, aber solange nur die "wirtschaftlichsten" (d.h. BILLIG, nur schöner formuliert) Angebote ausgewählt werden, ändert sich daran nichts. Die Verantwortlichen Besteller fahren ohnehin nicht damit, sondern mit ihrer S-Klasse.
In Deutschland wird der EU-Wettberwebswahn leider umgesetzt. In Österreich fährt dagegen die ÖBB nach wie vor fast alles.
Daher muss die DB als Bundesbahn wieder her, die kein Wirtschaftsunternehmen wäre = keinen Gewinn machen muss, sondern nur der Mobilität der Bevölkerung dienen würde.
andreas @ 30 Apr 2015, 12:51 hat geschrieben:Ich bin der aktuelle Betreiber, habe gute Fahrzeuge und muß trotzdem neue kaufen.
Also muß ich die alten irgendwo loswerden und muß diese eventuell sonderabschreiben, was die anderen nicht müssen.
Zumindest in Ba-Wü findet sich ganz sicher ein Abnehmer. :ph34r:
Während dort weitgehend überhaupt nicht modernisiert wird, fordert die BEG m.E. in der Tat viel zu oft Neufahrzeuge.
Beispiele: München - Salzburg. Die DoRE waren völlig in Ordnung. Niemand brauchte den Meridian.
MüNüX: Komfortable IC-Wagen werden durch unnötige Neubeschaffungen abgelöst (wobei DB Bahn über jeden Wagen für IC froh sein wird).
(S) Nürnberg: Aber hier ist DB Bahn durch freiwillige vorzeitige Abstellung der x-Wagen in gewisser weise selbst schuld.
München-Ulm. Auch hier gab es relativ neue DoRE die leider durch unbequemere 440 eretzt wurden.
Allgäu: Die BR 642 und 650 sind niederflurig und in gutem Zustand. Während BR 612 wegen NT akzeptirt wird, müssen die niederfurigen Züge (BR 633) neu sein. Verstehe einer diese Logik. :wacko:

Die BEG sollte aufhören, Netze zu "verbessern", die zuvor bestens funktionieren.
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Beitrag von Rohrbacher »

chris232 @ 30 Apr 2015, 17:11 hat geschrieben:Bei der DB kommen auf jeden Lokführer etwa 5 Büroposten. Bei meinem Arbeitgeber kommen auf jeden Lokführer (...) 1-2 Büroposten.
Nicht dass man bei der DB den Verwaltungsaparat nicht verschlanken könnte, aber in kleinen Güter-EVU ist der Aufwand für Marketing, Vertrieb, Kundenservice etc. naturgemäß geringer. Bei vielen kleineren EVU sind gewisse Dinge besonders im Bereich Marketing/Vertrieb auf Fremdfirmen und Servicepartner verlagert, dann tauchen diese Mitarbeiter direkt im EVU freilich auch nirgends auf und bei Vergabe auf eine feste Vertragslaufzeit ist man gleich auch das komplette Kostenrisiko los.
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 30 Apr 2015, 18:32 hat geschrieben: "wirtschaftlichsten" (d.h. BILLIG, nur schöner formuliert)
Irrtum. Ich habe aber keine Lust, dir das nochmal zu erklären.
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Beitrag von autolos »

chris232 @ 30 Apr 2015, 17:11 hat geschrieben:
@autolos: Ich hab zwar spontan keine Belege dafür und gerade auch keine Lust zu suchen, aber: Bei der DB kommen auf jeden Lokführer etwa 5 Büroposten. Bei meinem Arbeitgeber kommen auf jeden Lokführer (je nach Berechnung) 1-2 Büroposten. Macht dann also 200.000€ pro Tf und Jahr, die man sparen kann. Und für das Netz wird man schon gut 100 Leute brauchen? Dann wären allein das überschlagen 240 Mio. und damit der "dreistellige Millionenbetrag".
Diese Zahlen sind von dir frei erfunden und dienen nur der Stimmungsmache. Die Zahlen können von dir nicht belegt werden, denn sie sind falsch!
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Beitrag von NJ Transit »

autolos @ 30 Apr 2015, 19:29 hat geschrieben:
chris232 @ 30 Apr 2015, 17:11 hat geschrieben:
@autolos: Ich hab zwar spontan keine Belege dafür und gerade auch keine Lust zu suchen, aber: Bei der DB kommen auf jeden Lokführer etwa 5 Büroposten. Bei meinem Arbeitgeber kommen auf jeden Lokführer (je nach Berechnung) 1-2 Büroposten. Macht dann also 200.000€ pro Tf und Jahr, die man sparen kann. Und für das Netz wird man schon gut 100 Leute brauchen? Dann wären allein das überschlagen 240 Mio. und damit der "dreistellige Millionenbetrag".
Diese Zahlen sind von dir frei erfunden und dienen nur der Stimmungsmache. Die Zahlen können von dir nicht belegt werden, denn sie sind falsch!
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