Schwere (Öl-)Kesselwagenunglücke in Nordamerika

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Und der nächste entgleiste und brennende/explodierende Güterzug, diesmal allerdings in weniger dicht besiedeltem Gebiet 80km westlich Edmontons:
http://www.cbc.ca/news/canada/edmonton/cn-...onton-1.2126678
Dem Artikel zufolge sind neun Wägen, die Rohöl und Flüssiggas enthalten, neben dem Yellowhead Highway entgleist, mehrere davon stehen in Flammen. Die Gemeinde Gainford mit etwas über 100 Einwohnern wurde evakuiert.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Ölzug-Unglück in den USA, ich setz es mal hier rein:

http://www.t-online.de/nachrichten/panoram...lammen-auf.html

Und nochmal auf Englisch:

http://www.theguardian.com/world/2013/dec/...train-crash-oil

Die beteiligten Züge wurden von der BNSF betrieben.

Mfg
Catracho
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Catracho @ 31 Dec 2013, 14:56 hat geschrieben: ich setz es mal hier rein:
Was hat das bitte mit Kesselwagenunglück in Kanada zu tun?
Bitte ein bisschen mehr auf die Themen achten oder im Zweifel ein neues Thema eröffnen, statt einfach irgendwo hinein pfeffern. :rolleyes:
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Catracho
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Beitrag von Catracho »

218 466-1 @ 31 Dec 2013, 15:04 hat geschrieben: Was hat das bitte mit Kesselwagenunglück in Kanada zu tun?
Bitte ein bisschen mehr auf die Themen achten oder im Zweifel ein neues Thema eröffnen, statt einfach irgendwo hinein pfeffern. :rolleyes:
Oh mein Gott.... Was bitte ist dein Problem? Kesselwagen, Ölzug (Öl sogar aus dem selben Feld), Nordamerika, zeitliche Nähe - genug Gemeinsamkeiten (auf die im Übrigen auch in den englischsprachigen Artikeln hingewiesen wird) die mich dazu verleitet haben, es in diesem Thread zu posten. Absolut off-topic, ich weiß :rolleyes: . Alleine die Einleitung "ich setz es mal hier rein" sollte klarmachen, dass mir bewusst ist, dass es nicht zu 100% passt, es woanders aber noch weniger passen würde. Und man muss auch nicht für alles immer ein neues Thema aufmachen. Man kann sich auch anstellen....

Mfg
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich hoffe mal, mit dem neuen Namen sind alle einverstanden.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Martin H. @ 31 Dec 2013, 15:38 hat geschrieben: Ich hoffe mal, mit dem neuen Namen sind alle einverstanden.
Danke. :)
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Von dem gelben Forum:

Tagesschau: Amerikas rollende Fracking-Bomben

Wenn ich das nächste Mal nen Zug abstell, sag ich dem Bahnhofspersonal auch, wie viele Bremsen ich justiert habe. :blink: Und schau dann ob er kapiert, was ich mein... :rolleyes:
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Es hat wieder mal gescheppert... Diesmal in West Virginia.
http://www.stern.de/panorama/zugkatastroph...uf-2174050.html
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Die Eisenbahnindustrie in Nordamerika ist gerade dabei ihre Henne mit den goldenen Eiern zu schlachten. Die predigen immer sie seien sicherer als eine Öl-pipeline, die jüngere Vergangenheit lässt jedoch Zweifel aufkommen. Es gibt auch vermehrt Stimmen (vor allem nach dem in Quebec ein Ölzug ein halbes Dorf ausgelöscht hat) die fordern die Fracht-Eisenbahnen sollen aus den Städten verschwinden. Das könnte sehr teuer werden. Die Gleise haben zwar Bestandsschutz, aber beim Ausbau ist der eventuell irrelevant.
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guru61
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Beitrag von guru61 »

Galaxy @ 17 Feb 2015, 19:30 hat geschrieben: Das könnte sehr teuer werden. Die Gleise haben zwar Bestandsschutz, aber beim Ausbau ist der eventuell irrelevant.
Die haben aber nicht die deutsche Gesetzgebung, und weite, freie Räume.
Andererseits sind relativ einfache Geräte in Europa im Eisatz, die bei einer Entgleisung den Zug stellen:
http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esr....85970519,d.ZGU

Das Problem ist ja nicht, dass ein Wagen entgleist, sondern, dass es niemand merkt und der entgleiste Wagen noch über Kilometer weitergeschleppt wird, bis was passiert, dass den Zug zerreist. Dieser Fall tritt bei den sehr robusten amerikanischen Kupplungen wesentlich später ein, als in Europa. Wenn das dann endlich passiert, kann man davon ausgehen, dass Kräfte gewirkt haben, die den Behälter auch verletzen.
Dies geschah auch in Europa:
Hier wurde der Wagen 5 km lang mitgeschleppt, bevor was geschah:
http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esr....85970519,d.ZGU

Und hier in Lausanne:
29. Juni 1994: Bei der Entgleisung eines Güterzugs im Bahnhof Lausanne fliessen bis 400 Liter Epichlorhydrin aus. Rund 1000 Personen werden wegen Explosions- und Vergiftungsgefahr evakuiert.

Der Wagen entgleiste in der Einfahrt, der Zug hat im Bahnhof angehalten, und fuhr nachher wieder an. Auf ser Ausfahrseite rumpelte es dann.

Hier beschrieben:SER 1994 Heft 09 Seite 382
Unfall-Sommer bei den SBB. 5 Seiten, 7 Abbildungen

Fazit: Die Technik wäre vorhanden, man müsste sie nur einsetzen.

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chris232
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Beitrag von chris232 »

guru61 @ 18 Feb 2015, 07:43 hat geschrieben: Andererseits sind relativ einfache Geräte in Europa im Eisatz, die bei einer Entgleisung den Zug stellen:
http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esr....85970519,d.ZGU
Sind sie? Ich kenn den Bericht dazu, hab sowas allerdings bisher noch nie selbst gesehen.
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Beitrag von Weltreisender »

Nein, die Bremsen lösen sich solange nicht, wie die HBL noch genug Druck zum Nachspeisen in die HLL hat. Es sind hier wie dort nachspeisende Bremsen im Einsatz. Das hat auch nichts mit ein- und mehrlösigen Bremsen zu tun. Es geht rein ums nachspeisen durch das Führerbremsventil, die ist die Schnittstelle zwischen HBL und HLL und gleicht den schleichenden Luftverlust im Bremssystem durch nachspeisen aus, solange eben noch genug Druck in der HBL vorhanden ist.
Also merke, solange der Luftpresser läuft, können sich bei angelegtem Führerbremsventil daher auch keine Bremsen lösen, zumindest nicht ohne Defekt.

Erst wenn das Luftsystem schleichend den Druck verliert, weil kein Luftpresser mehr läuft, dann lösen sich die Bremsen schleichend. Das dauert aber in der Regel etliche Stunden bis hin zu Tagen, je nachdem wie hoch der Luftverlust im gesamten Luftsystem ist.
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guru61
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Beitrag von guru61 »

chris232 @ 18 Feb 2015, 13:28 hat geschrieben:
guru61 @ 18 Feb 2015, 07:43 hat geschrieben: Andererseits sind relativ einfache Geräte in Europa im Eisatz, die bei einer Entgleisung den Zug stellen: 
http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esr....85970519,d.ZGU
Sind sie? Ich kenn den Bericht dazu, hab sowas allerdings bisher noch nie selbst gesehen.
Hallo
Die fahren schon:
http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esr....85970519,d.ZGU

Und ich denke, dass sie in der Schweiz bald obligatorisch werden, so wie Gussbremsklötze verboten werden ab 2020.

Noch ein Film:
https://www.youtube.com/watch?v=SFt0OFlS4zk

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chris232
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Beitrag von chris232 »

Weltreisender @ 18 Feb 2015, 14:21 hat geschrieben: Also merke, solange der Luftpresser läuft, können sich bei angelegtem Führerbremsventil daher auch keine Bremsen lösen, zumindest nicht ohne Defekt.
Ähm - doch? Erstens mal sind "Selbstlöser" relativ alltäglich und werden betrieblich nicht als defekte Bremsen angesehen. Und zweitens arbeitet die Bremse bekanntlich über den Druckunterschied, sprich bei Fahrzeugen ohne HBL (grob gesagt Güterwagen) lösen die sehr wohl, sobald der Druck in der A-Kammer absinkt, was mit der Zeit immer passiert? Wo ist der Unterschied zwischen "Luftpresser an und 0 bar HL-Druck" und "Luftpresser aus und 0 bar HL-Druck"? Dann könnte ich ja prinzipiell nur auf Luft abstellen...


Edit: Guru, gibts dazu auch irgendwo Zahlen? Nur der Satz dass bereits Fahrzeuge damit ausgerüstet sind ist für mich nicht unbedingt überzeugend...
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Beitrag von Weltreisender »

chris232 @ 18 Feb 2015, 16:20 hat geschrieben: Ähm - doch? Erstens mal sind "Selbstlöser" relativ alltäglich und werden betrieblich nicht als defekte Bremsen angesehen. Und zweitens arbeitet die Bremse bekanntlich über den Druckunterschied, sprich bei Fahrzeugen ohne HBL (grob gesagt Güterwagen) lösen die sehr wohl, sobald der Druck in der A-Kammer absinkt, was mit der Zeit immer passiert? Wo ist der Unterschied zwischen "Luftpresser an und 0 bar HL-Druck" und "Luftpresser aus und 0 bar HL-Druck"? Dann könnte ich ja prinzipiell nur auf Luft abstellen...


Edit: Guru, gibts dazu auch irgendwo Zahlen? Nur der Satz dass bereits Fahrzeuge damit ausgerüstet sind ist für mich nicht unbedingt überzeugend...
Das die A-Kammer entlüftet, und sich damit die Bremsen schleichend lösen, ist so eigentlich nicht vorgesehen. Kann zwar bei einzelnen Wagen passen, aber nicht bei einem ganzen Zug. Dann ist was faul bzw. miserable Wartung dran schuld. Denn auf deren Dichtheit wird großer Wert gelegt bei der Bremsenrevision.
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guru61
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Beitrag von guru61 »

Edit: Guru, gibts dazu auch irgendwo Zahlen? Nur der Satz dass bereits Fahrzeuge damit ausgerüstet sind ist für mich nicht unbedingt überzeugend...
Hallo
Nach Wiki Hat Wascosa 700 Wagen "Safe tank" Car bestellt, ausgeüstet mit 2 Entgleisungsdetetktoren:

http://www.wascosa.ch/de/medien/medienmitt...n/save_tank_car

Und hier ist von 630 Wagen die Rede:
http://www.derbund.ch/zeitungen/thema/Seit.../story/25045737

Und hier wird eine ähnliche Zahl genannt.
http://www.ingenieur.de/Themen/Verkehr/Eur...icherheit-Feuer

Wenn ich mal einen sehe, mach ich ein Foto!
Ähm - doch? Erstens mal sind "Selbstlöser" relativ alltäglich und werden betrieblich nicht als defekte Bremsen angesehen. Und zweitens arbeitet die Bremse bekanntlich über den Druckunterschied, sprich bei Fahrzeugen ohne HBL (grob gesagt Güterwagen) lösen die sehr wohl, sobald der Druck in der A-Kammer absinkt, was mit der Zeit immer passiert? Wo ist der Unterschied zwischen "Luftpresser an und 0 bar HL-Druck" und "Luftpresser aus und 0 bar HL-Druck"? Dann könnte ich ja prinzipiell nur auf Luft abstellen...
Ganz klar: Das nachspeisen der Bremse funktioniert nur, wenn der HLL Druck vorhanden ist.
Siehe Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Steuerventil_(Eisenbahn)

Hier das Schema:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...l_-_Bremsen.PNG

Wie man hier sieht, wird die Blaue Luft über ein Rückschlagventil zur Roten Luft im Hilfsluftbehälter und, über den Druckunterschied der Gelben Luft ( Steuerbehälter) und der Blauen Luft (HLL) gesteuert, zur Bremszylinderluft. Nun gibt es aber nur eine Sorte Bremszylinder: Undichte! Jeder Bremszylinder ist undicht. Es fragt sich nur, wie gross die Leckage ist.

Aus dieser Zeichnung folgt, dass folgende Voraussetzungen vorhanden sein müssen, dass die abfliessende Luft im Bremszylinder ersetzt wird: HLL Druck muss mindestens dem Soll Druck im Hilfsluftbehälter entsprechen. Also mindestens, bei Vollbremsung, 3.5 Bar.
Der HLL Druck muss gehalten werden. Es muss also ein nachspeisefähiges Führerbrenmsventil vorhanden sein.
Der Steuerbehälter muss dicht sein. Denn sonst löst die Bremse aus. Bei den Oerlikonbremsen wird beim auszupfen der Steuerbehälter entleert.

Hier ist das Ganze sehr gut erklärt Kapitel 6:
http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esr....85970519,d.d24

Aus meiner Erinnerung als Depotneger, dufte der Bermszylinderdruck nach Entleerung der Hauptleitung in der 3 Minuten? höchstens um 0.1 bar fallen.
Somit wäre nach ca. 90 Minuten die Lok ungebremst gewesen.
Bei der HLL war höchstens 0.3 Bar in der Minute erlaubt:
Also: Bei 5 bar ohne Nachspeisen:
nach 5 Minuten ist die Grenze von 3.5 Bar erreicht. Darunter kann der vollgebremste Bremszylinder nicht mehr nachgeladen werden, und wird langsam aber sicher auch den Druck verlieren. Also muss man im schlimmsten Fall rechnen, dass nach spätestens 95 Minuten die Druckluftbremse wirkungslos ist, wenn der Kompressor ausgefallen ist.

Meines Wissens sind in den USA bei Güterzügen noch einlösige Bremsen Stand der Technik. Was auch kein Wunder ist, mit diesen langen Zügen.
Wenn auch mit einer 2. Leitung, mit der die Hilfsluftbehälter geladen werden können.
http://www.railway-technical.com/air-brakes.shtml

Eine Druckluftbremse ist für die Sicherung eines abgestellten Zuges, so ziemlich die unsicherste Methode, die es gibt. Es genügt, dass Nachtbuben einen Notbrems- oder Kupplungshahn ziehen, oder eben sich der Kompressor verabschiedet.

Darum kennt man in der Schweiz auch das Stillhaltebremsgewicht und das reduzierte Stillhaltebremsgewicht,
http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esr....85970519,d.d24

Hier ist im Kapitel 4.7 klar festgehalten, dass die Luftbremse alleine nur 1/2 Std voll als Bremse angerechnet werden darf:
4.7 Sichern stillstehender Züge
4.7.1 Sichern
Stillstehende Züge oder Zugteile sind gegen Entlaufen zu sichern.
4.7.2 Stillhaltebremsgewicht bei der Abfahrt
Bei der Abfahrt eines Zuges müssen so viele von der Luftbremse unabhängige
Bremsmittel vorhanden sein, dass das volle Stillhaltebremsgewicht
erstellt werden kann. Das Stillhaltebremsgewicht muss jederzeit für
die vorhandene Neigung genügen.
4.7.3 Wirkung der automatischen Bremse
Kann der Luftvorrat oder das Vakuum nicht ergänzt werden, genügt zur
Sicherung eines Zuges oder Zugteils bis zu einer halben Stunde die automatische
Bremse. Dabei sind die Fahrzeuge voll zu bremsen.
4.7.4 Sichern mit von der Luft unabhängigen Bremsmitteln
Bleibt ein Zug oder Zugteil voraussichtlich länger als eine halbe Stunde
auf der Strecke stehen, ist dieser mit von der Luftbremse unabhängigen
Bremsmitteln zu sichern, dass
– für druckluftgebremste Züge das reduzierte und nach spätestens
zwei Stunden das volle Stillhaltebremsgewicht vorhanden ist
– für vakuumgebremste Züge das volle Stillhaltebremsgewicht vorhanden
ist
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Beitrag von chris232 »

Weltreisender @ 18 Feb 2015, 19:30 hat geschrieben: Das die A-Kammer entlüftet, und sich damit die Bremsen schleichend lösen, ist so eigentlich nicht vorgesehen. Kann zwar bei einzelnen Wagen passen, aber nicht bei einem ganzen Zug. Dann ist was faul bzw. miserable Wartung dran schuld. Denn auf deren Dichtheit wird großer Wert gelegt bei der Bremsenrevision.
Natürlich will man das nicht, aber die Vorschrift geht extra darauf ein und lässt das auch zu. Und spätestens bei einem kurzen Zug ist "bei einzelnen Wagen" schnell alles gelöst. Zumindest in Österreich gilt als Richtwert für Selbstlöser eine Minute (!). Das heißt im Grunde genommen wäre es zulässig, mit einem Zug zu fahren, bei dem nach 60 Sekunden nichts mehr bremst. Wird wohl kaum passieren, aber ich wüßte nicht, was dagegen spräche.
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Beitrag von Galaxy »

Und ein weitere Ölzug brennt, diesmal in der kanadischen Provinz Ontario.

http://www.cbc.ca/news/canada/sudbury/trai...a-ont-1.2985703

:angry:
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Beitrag von 218 466-1 »

Der nächste Ölzug brennt. Diesmal bei Heimdal, North Dakota.

http://www.nbcnews.com/news/us-news/heimda...n-crash-n354686

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