Fernverkehr in Nordamerika

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
Weltreisender
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Beitrag von Weltreisender »

DSG Speisewagen @ 19 May 2015, 18:56 hat geschrieben: Im Einzelwagen- und Anschlussverkehr hat man den Vorteil der geringen Standards, die man bei uns für Anschlüsse und Anschlussbahnen bzw. reine Güterbahnen auch anwenden sollte.
Kein ETCS-Vollanschluss für das Anschlussgleis, um es mal zu übertreiben, aber auf so einen regulierten Unsinn läuft ja vieles raus.
Und genau deshalb kommt die deutschen Eisenbahnen nie auf einen grünen Zweig. Das ganze System ist derart brutal überreguliert, dass allein Massen von Wasserköpfen notwendig sind um da den Überblick zu behalten, von den horrenden Kosten ganz zu schweigen!
Die Amis haben klare, einfache, kostengünstige und effiziente Standards. Und genau deshalb ist die Bahn dort so erfolgreich. Allein die grösste Güterbahn Union Pacific hat 2014 bei 24 Mrd. $ Umsatz satte 5,6 Mrd. $ Reingewinn erwirtschaftet. So etwa wäre bei uns undenkbar. Hierzulande erstickt die Eisenbahn mittlerweile an den überbordenten Kosten. Die bekommt man zunehmend nicht mehr in den Griff! Dazu kommt eine überkommene Betriebsführung mit vergleichsweise kurzen und leichten Zügen, niedrigen Achslasten und der anachronistischen Schraubenkupplung. Da sind die Amis uns Lichtjahre vorraus!
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guru61
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Beitrag von guru61 »

Cloakmaster @ 17 May 2015, 22:49 hat geschrieben: Nur sind die Pinoere von einst nicht mit der Bahn gefahrenm, sondern mit dem Pferdewagen. Auch die Blumenkinder haben ihre Blumen nicht auf die schienen gestreut. Von da her sehe ich da eher keinen Ansatz. Wie man allgemein zu zeithistorischen Monumenten steht, kann man recht gut an Herny Flagler's Lebenswerk, und dem Umgang seiner Nachfahren damit erkennen.
Ohh, da liegst du aber falsch:

Sicher, die esreten Pioniere waren auf Planwagen unterwegs. Aber dann kam die Bahn.
Der Wettstreit, der sich zwischen der Union Pacific und der Central Pacific ist legendär.
Was da alles abging ist ein Wirtschafftskrimi erster Güte.
Die ganze Besiedelung der USA gegen Westen war von der Eisenbahn abhängig. Nicht umsonst ist fast in jedem Western, eine Bahn sichtbar!
Das Ganze ist wahnsinnig gut beschrieben im Buch "Hölle auf Rädern" von Heinz Stammel, Fischer 1976.

Auf dieser Grundlage liesse sich schon noch einiges machen.

Gruss Guru
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

guru61 @ 20 May 2015, 07:55 hat geschrieben: Ohh, da liegst du aber falsch:

Sicher, die esreten Pioniere waren auf Planwagen unterwegs. Aber dann kam die Bahn.
Der Wettstreit, der sich zwischen der Union Pacific und der Central Pacific ist legendär.
Sicher. aber für nicht wenige war der Westen dort, wo die Bahn hinkam, Geschichte, und 'flohen' noch weiter westlich - bis es nicht mehr weiter ging. Die Eisenbahnen im Western sehe ich vor allem der Dramaturgie made in Hollywood geschuldet, denn dem Realitätsbezug.

zudem waren und sind beide Unternehmen nicht im Osten der USA am Start - womit sich die Vorstellung eines "Historischen Kücste-Küste-Hotelzuges damit auch nicht begründen lässt. Und das, obwohl es schon 1906 derartige Küste-Küste-Fahrten. Damals benötigte man 71.5 Stunden.

ausschlachten liesse ich evtl die Rekordfahrt 1934 banlässlich der Weltausstellung in Chicago, welche knapp 57 Stunden benötige, und die bis heute gültige Farbgebung "armour yellow" begründete.
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