Grundsatzdiskussion Fernbus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich glaube ihr habt das Konzept "Billigflug" nicht kapiert.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
146225
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Beitrag von 146225 »

Rev @ 1 Jul 2015, 19:58 hat geschrieben: Nur Produzieren diese abseits gelegenen "Halte" eben nicht auch nur ansatzweise genug eigene Passagiere weder als Ziel noch als Quelle als das sich das Lohnt..
Spätestens dann, wenn Fernbushalte überall "Stationsgebühren" kosten (und warum sollten Kommunen ernsthaft drauf verzichten wollen !?), wird mancher Anbieter sehr schnell versucht sein, irgendwo autobahnnah am Stadtrand zu halten statt am Innenstadt-ZOB, wenn dort die "Stationsgebühr" erkennbar billiger ist. Fahrgäste maulen dann zwar, verlangen aber gleichzeitig weiter 9,- € - Tickets, die anders nicht zu produzieren sind...
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Wie sehr solche "Stationsgebühren" die Fernbusse an den Stadtrand drängen, sieht man ja bestens hier in München ..... oder auch nicht.

ZOB München
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von Jogi »

146225 @ 1 Jul 2015, 21:00 hat geschrieben:Spätestens dann, wenn Fernbushalte überall "Stationsgebühren" kosten (und warum sollten Kommunen ernsthaft drauf verzichten wollen !?), wird mancher Anbieter sehr schnell versucht sein, irgendwo autobahnnah am Stadtrand zu halten statt am Innenstadt-ZOB, wenn dort die "Stationsgebühr" erkennbar billiger ist.
Auf Stuttgart mit seinen zweieinhalb Interims-Fernbushaltestellen übertragen...
„Wir wollen doch nichts Böses, sondern nur einen Fernbusbahnhof, der möglichst nahe am Hauptbahnhof liegt“, sagt der Manager [André Schwämmlein von MFB/FB]. Die weitaus meisten Fernbuskunden aus Stuttgart und der Region wünschten sich einen Halt in der Innenstadt. „Unsere Umfragen zeigen, dass die Fahrgäste möglichst direkt von der Stadt- oder S-Bahn in unsere Busse umsteigen möchten. Die Leute wollen nicht an der Autobahn, sondern innenstadtnah ein- und aussteigen.“

[...] „Wir möchten keinen Luxusbahnhof, sondern nur einen verkehrsgünstigen Standort mit einigen Bahnsteigen, einem Kiosk und Toiletten“, so Schwämmlein. Für dieses Serviceangebot vor Ort sei man auch bereit, eine adäquate Gebühr zu bezahlen.
Quelle
Nachdem die erste Konsolidierungswelle den Fernbusmarkt durchdrungen hat, ist mit einem (breiteren) "Ganz arg billig" statt "Nur billig" eher nicht zu rechnen. Insoweit kann man davon ausgehen, dass eine halbwegs praktikable ÖV-Anbindung an den Fernbushalt Standard und entsprechend die günstig-grüne Wiese ein K.O.-Kriterium ist.

Was bringen 10 EUR Halteersparnis (halbe Stunde Hackerbrücke 7 EUR), wenn 19,98 EUR Ticketeinnahmen wegfallen?
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Beitrag von 146225 »

Der Unterschied wird der sein, ob man - wenn wir bei Stuttgart bleiben - den Halt in der Stadt für, sagen wir: 10,- € bekommt oder den am Fluchhafen für 5,- € - dann wird bei weitem überwiegend weiter der Flughafen angefahren werden, weil die "nur 5,- € mehr" auf Dauer in den Aktionsticketpreisen stören. Zudem dürfte die spezielle Verkehrslage im Stauhauptstädtle den Spaß an Fernbusverbindungen über die Innenstadt dann doch auch in Grenzen halten. Für durchlaufende Verkehre ist das ja nicht attraktivitätssteigernd, wenn der Bus statt am nächsten Halt in der nächsten Stadt noch am Pragsattel im Stau steht und die Durchquerung von Stuttgart wesentlicher Teil der Gesamtfahrzeit ist...
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Beitrag von Rohrbacher »

Süddeutsche: Doppeldeckerbus bleibt in Unterführung stecken
Auf einer Leerfahrt ist ein MFB-Doppeldecker scheinbar heute Nachmittag in der Laimer Unterführung in München hängen geblieben.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Das passt doch besser in Störungschronik Bus :rolleyes: ...
Zumal es die blauen Niederflur-Kollegen sicher auch zu spüren bekommen haben.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von 146225 »

Anmerkung: Nicht nur in Zügen der DB fällt ab und zu die Klimaanlage aus.
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 3 Jul 2015, 20:40 hat geschrieben: Anmerkung: Nicht nur in Zügen der DB fällt ab und zu die Klimaanlage aus.
Auf deren Gesichtsbuchseite werden entsprechende Einträge übrigens kommentarlos gelöscht.
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 3 Jul 2015, 20:48 hat geschrieben: Auf deren Gesichtsbuchseite werden entsprechende Einträge übrigens kommentarlos gelöscht.
Wenn die es merken, dass sie kritisiert und bloßgestellt werden, dann ist der Text nicht gut geschrieben... :ph34r:
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Über die Hackerbrücke fahren regelmäßig Fernbusse. Solange sie es nur in der Mitte tun, ja noch kein Problem <_<
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Diese Woche gab es einen Vortrag zum Thema Fernbusse. Er war klar Pro-Fernbus ausgerichtet (und der obligatorische Äpfel-Birnen-Vergleich von Durchschnittspreis pro 100 km von Busfahrten und Normalpreisen der Bahn natürlich mit dabei), dennoch gab es einige interessante Punkte.

Da angeblich die meisten Fernbusfahrgäste mit dem ÖPNV anreisen (dazu konnte ich keine Statistik finden), gäbe es hier Chancen für den städtischen ÖPNV.

In der anschließenden Diskussion kam der Einwand der Wettbewerbsverzerrung durch die nicht vorhandene Busmaut usw. Darauf hat jemand geantwortet, man sollte Fernbus und Bahn nicht als Konkurrenten betrachten (auch wenn es sowohl die Fernkutscher wie auch die DB in höchstem Maße tun) sondern gemeinsam als ÖV dem MIV Konkurrenz machen. Eine durchaus interessante Betrachtungsweise, über die ich zugegebenermaßen noch nie nachgedacht habe und nicht so recht weiß, was ich davon halten soll.

Die Referentin meinte dann noch, der Großteil der Fernbuskunden würde vom Auto kommen und nicht von der Bahn. Dazu habe ich etwas widersprüchliche Aussagen gefunden:
Das IGES kommt auf 44% Bahn und 38% Auto und schreibt dazu auf der Website: "Vor allem für frühere Bahnkunden sind Fernbusse eine neue und attraktive Reiseoption."

Der BdO dagegen verkündet etwas schwammig, „dass die überwiegende Mehrheit der Fernbus-Kunden früher Mitfahrzentralen oder das eigene Auto nutzten.“ Dabei werden jedoch keine konkreten Zahlen genannt.
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Beitrag von JLanthyer »

146225 @ 3 Jul 2015, 20:40 hat geschrieben:Anmerkung: Nicht nur in Zügen der DB fällt ab und zu die Klimaanlage aus.
Wenn ich mir den Erfahrungsbericht ansehe, zeigt, daß ein Sonderservice bei ausgefallener Klimaanlage möglich und machbar ist. Zum Beispiel kostenlose Getränke (Im Normalfall sind sie nicht kostenlos zu haben) und außergewöhnlich häufige Pausen zur Abkühlung der Fernbuskunden.

Übrigens ist der Erfahrungsbericht nicht hier, sondern hier.
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Beitrag von andreas »

JLanthyer @ 18 Jul 2015, 17:51 hat geschrieben: Wenn ich mir den Erfahrungsbericht ansehe, zeigt, daß ein Sonderservice bei ausgefallener Klimaanlage möglich und machbar ist. Zum Beispiel kostenlose Getränke (Im Normalfall sind sie nicht kostenlos zu haben) und außergewöhnlich häufige Pausen zur Abkühlung der Fernbuskunden.

Übrigens ist der Erfahrungsbericht nicht hier, sondern hier.
genau, dann dauerts noch länger....
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Beitrag von Jogi »

Entenfang @ 18 Jul 2015, 17:37 hat geschrieben:Da angeblich die meisten Fernbusfahrgäste mit dem ÖPNV anreisen (dazu konnte ich keine Statistik finden), gäbe es hier Chancen für den städtischen ÖPNV.
Zwar ohne Statistik, aber ich verweise auf meinen ca. 10 Beiträge weiter oben verlinkten StZ-Artikel, wonach der grüne Fernbusriese gerne weiter in Stuttgart-Zuffenhausen halten möchte mit Verweis auf Innenstadtnähe und gute Öffi-Anbindung (mindestens alle 10 Minuten per S-Bahn plus fußläufig zwei Stadtbahnlinien dorthin). Nachdem der Platzhirsch mit wimre etwa zwei Drittel Fernbus-Marktanteil wohl gerne solche Haltepunkt bedient, dürften auch die anderen Konkurrenten über kurz oder lange nachziehen (müssen), weil eine Absetzung über den Preis bei ohnehin niedrigem Preislevel kaum generell durchsetzbar sein dürfte.
Entenfang @ 18 Jul 2015, 17:37 hat geschrieben:In der anschließenden Diskussion kam der Einwand der Wettbewerbsverzerrung durch die nicht vorhandene Busmaut usw. Darauf hat jemand geantwortet, man sollte Fernbus und Bahn nicht als Konkurrenten betrachten (auch wenn es sowohl die Fernkutscher wie auch die DB in höchstem Maße tun) sondern gemeinsam als ÖV dem MIV Konkurrenz machen.
Mit BLB hat die Bahn ja eigentlich schon das passende "Instrument" im eigenen Haus; im Zuge (:D) ihrer Angebotsoffensive will sie diesen Sektor ja auch massiv ausbauen. Insoweit dürfte eine Kooperation, wie auch immer sie aussehen könnte, zwischen DB und MFB, Postbus und wie sie alle heißen eher unwahrscheinlich sein.
Wurden denn Vorschläge gemacht, wie die "gemeinsame Bekämpfung" zwischen Schiene und Straße gegen den MIV erfolgen könnte? Ich mein, das Ziel klingt wirklich gut, lebt aber eher vom moralischen Impetus ("Wir stoßen nur so und so viel CO2 aus" -> mal eben kurz die Welt retten... ;)) und ist IMO ziemlich unkonkret.
Entenfang @ 18 Jul 2015, 17:37 hat geschrieben:Die Referentin meinte dann noch, der Großteil der Fernbuskunden würde vom Auto kommen und nicht von der Bahn. Dazu habe ich etwas widersprüchliche Aussagen gefunden:
In der Rückschau hat sich bzgl. der Zuwanderungszahlen zum Fernbus etwas bemerkenswertes getan: Während etwa im ersten Jahr der breite Tenor lautete, die Kunden kämen vor allem von den Mitfahrergelegenheiten her (und letztlich wohl auch vom Regio-Bereich), schlug es im Jahr darauf um, dass etwa 30, 40 Prozent der Fernbus-Kunden von der Fernschiene her abgewandert seien (ein "Zeit"-Artikel beruft sich auf Marktbeobachtung Güterverkehr - Marktanalyse des Fernbuslinienverkehrs 2014 vom BAG; für meine 2013er-Hypothese find ich grad keinen Artikel :().

---
JLanthyer @ 18 Jul 2015, 17:51 hat geschrieben:Wenn ich mir den Erfahrungsbericht ansehe, zeigt, daß ein Sonderservice bei ausgefallener Klimaanlage möglich und machbar ist. Zum Beispiel kostenlose Getränke (Im Normalfall sind sie nicht kostenlos zu haben) und außergewöhnlich häufige Pausen zur Abkühlung der Fernbuskunden.
Notfallwasser (auch so ein herrliches Wort Bahnsprech) schleppen die meisten Fernzüge schon seit Jahren für solche Fälle mit. Dürfte eine getroffene Maßnahme infolge des "Bielefeld-Falles" sein; zeitlich kommt's zumindest hin. Aufheben einer Zugbindung und mögliche Erstattung via FGR dürften bei der Bahn auch kein Ding der Unmöglichkeit sein. Kurz, ist also nicht so, dass die Bahn hier gar nichts macht, während der Fernbus ein Quell heller Freude wäre bei ausgefaller Klimaanlage.
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Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 18 Jul 2015, 17:51 hat geschrieben: Wenn ich mir den Erfahrungsbericht ansehe, zeigt, daß ein Sonderservice bei ausgefallener Klimaanlage möglich und machbar ist. Zum Beispiel kostenlose Getränke (Im Normalfall sind sie nicht kostenlos zu haben) und außergewöhnlich häufige Pausen zur Abkühlung der Fernbuskunden.
Kostenlose Getränke und sogar Eis (zwar "nur" Capri, aber immerhin) hab ich im Zug aber auch schon öfters bekommen...
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Beitrag von Entenfang »

Jogi @ 18 Jul 2015, 19:34 hat geschrieben:Zwar ohne Statistik, aber ich verweise auf meinen ca. 10 Beiträge weiter oben verlinkten StZ-Artikel, wonach der grüne Fernbusriese gerne weiter in Stuttgart-Zuffenhausen halten möchte mit Verweis auf Innenstadtnähe und gute Öffi-Anbindung (mindestens alle 10 Minuten per S-Bahn plus fußläufig zwei Stadtbahnlinien dorthin).
Vom Wunsch der Fernbusbetreiber nach einem innenstadtnahen Halt mit guter Verkehrsanbindung (auch bei Parkgebühren im ZOB!) habe ich mehrfach gehört, auch das wurde im Vortrag angesprochen.
Wurden denn Vorschläge gemacht, wie die "gemeinsame Bekämpfung" zwischen Schiene und Straße gegen den MIV erfolgen könnte? Ich mein, das Ziel klingt wirklich gut, lebt aber eher vom moralischen Impetus ("Wir stoßen nur so und so viel CO2 aus" -> mal eben kurz die Welt retten... ;)) und ist IMO ziemlich unkonkret.
Leider nicht. Dieser Kommentar kam auch nicht von der Referentin, sondern aus dem Publikum als Antwort auf den Wettbewerbsverzerrungskommentar.
Ahh, etwas Lesestoff für die nächsten Tage ;)
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

JLanthyer @ 18 Jul 2015, 17:51 hat geschrieben:Wenn ich mir den Erfahrungsbericht ansehe, zeigt, daß ein Sonderservice bei ausgefallener Klimaanlage möglich und machbar ist. Zum Beispiel kostenlose Getränke (Im Normalfall sind sie nicht kostenlos zu haben)
Das ist bei der DB im Fernverkehr eigentlich auch längst Standard. Nicht nur bei Klimaproblemen, sondern bei allen Verspätungen über 60 Minuten, gibt es fast immer ein kostenloses, alkoholfreies Getränk.
Bei den Bussen scheint es neu zu sein. :unsure:
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andreas
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Beitrag von andreas »

Ich muß sagen, ich versteh nicht, wie Leuten ihre Zeit so wenig wert sein kann, daß sie freiwillig sich in den Fernbus hocken.

Beispiel ich fahr am WE nach Koblenz (bzw. Neuwied)

Mit der Bahn:
Eching ab 8.07
Neuwied an 14.07

sind 6 h, kostet bucht man heute 57 Euro Sparpreis ohne irgendwelche Rabatte (Normalpreis 98 euro, mit BC 50 wärens 49)
sollte man den Zug am HBF versäumen, hat man 40 Minuten später schon die nächste Reisemöglichkeit

Fernbus:
Eching ab 7.07 (könnt sich ausgehen, wäre die gleiche Umsteigezeit wie am HBF)
Neuwied an 16.26
sind fast 9einhalb Stunden. Sollte man in München den Anschluß S-bahn - Fernbus verpassen hat man 4 Stunden bis zum nächsten Bus)
kostet Bus 19 euro, plus 4 Streifen von Eching, plus 4 Euro irgendwas von Koblenz nach Neuwied, also wenn man mit 29 Euro rechnet liegt man nicht falsch.

Allein die Busfahrt nach Koblenz dauert 8 Stunden (und an einem Freitag nachmittag ist das wohl auch noch sportlich)

Gegen den Normalpreis schaut der Preis zumindest gut aus für den Fernbus, die Reisezeit ist und bleibt inakzeptabel.
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Beitrag von Jogi »

Entenfang @ 18 Jul 2015, 22:45 hat geschrieben:Vom Wunsch der Fernbusbetreiber nach einem innenstadtnahen Halt mit guter Verkehrsanbindung (auch bei Parkgebühren im ZOB!) habe ich mehrfach gehört, auch das wurde im Vortrag angesprochen.
Das halte ich für kommendes Qualitätsmerkmal der Fernbusse, dass auch das Hin- & Wegkommen zu den Haltestellen möglichst einfach ist, so wie Bahn auch damit wirbt (wenn auch nicht sonderlich aktiv), dass ihre gebotene Mobilität nicht am Bahnhof aufhört.
Die Haltegebühren (weiter oben wurde ja die Münchner Preisliste verlinkt) scheinen auch so moderat zu sein, dass die durch einfaches Hinkommen gewonnenen Kunden die Mehrkosten recht einfach wieder ausgleichen dürften. Wenn gefordert wird, etwa 15 bis 30 Minuten vor Abfahrt an der Haltestelle zu sein, braucht es auch Angebote, um die Zeit vertrieben zu können, die über Sitzbank und Getränkeautomat hinausgehen.
Entenfang @ 18 Jul 2015, 22:45 hat geschrieben:Leider nicht. Dieser Kommentar kam auch nicht von der Referentin, sondern aus dem Publikum als Antwort auf den Wettbewerbsverzerrungskommentar.
Schade, ich hatte gehofft, dass der Fragesteller da ein paar mehr Details außer des hehren Ziels genannt hat oder die Referentin ein paar Kommentierungen abgegeben hat. Vielleicht übersehe ich da was in meinem "Konkurrenzdenken" zwischen DB und FB...
Entenfang @ 18 Jul 2015, 22:45 hat geschrieben:Ahh, etwas Lesestoff für die nächsten Tage ;)
Ich hab's beinahe gehofft ;)

---
andreas @ 19 Jul 2015, 11:59 hat geschrieben:Ich muß sagen, ich versteh nicht, wie Leuten ihre Zeit so wenig wert sein kann, daß sie freiwillig sich in den Fernbus hocken.
Ist doch eigentlich ganz einfach: Es ist der Preis. Selbst bei deinem "einfachen" Beispiel ist der Fernbus mit den restlichen ÖPNV-Kosten noch knapp um die Häflte billiger als die Bahn. Wer dann sehr preissensibel ist und/oder es nicht eilig hat, aus welchen Gründen auch immer, für den ist dann der FBV die erste Wahl, auch wenn es durch gewisse "Vorzüge" wie fehlende Maut, suboptimale Bezahlung der Fahrer, Low-Level-Service oder übersichtliche Fahrgastrechte.
andreas @ 19 Jul 2015, 11:59 hat geschrieben:Gegen den Normalpreis schaut der Preis zumindest gut aus für den Fernbus, die Reisezeit ist und bleibt inakzeptabel.
Es ist für dich nicht akzeptabel (was völlig in Ordnung ist; geht mir nicht viel anders), andere könn(t)en damit leben, wieder aus verschiedenen Gründen.
Solche Verallgemeinerung sind schwer, denn jeder Kunde hat unterschiedliche Präferenzen und jedes Angebot eigene Vor- und Nachteile. Für den Bus könnte beispielsweise sprechen, dass er München--Koblenz ohne Umsteigen fährt, bei der Bahn gibt es (auf die Schnelle nachgeschaut) drei tägliche umsteigefreie Verbindung, eine davon im CNL, zwei nachmittags mit EC und ICE. Für ältere Personen etwa spielt das eine wichtigere Rolle als für den Studi oder bahnerprobten Vielfahrer.

---
JeDi @ 18 Jul 2015, 21:53 hat geschrieben:[...]sogar Eis (zwar "nur" Capri, aber immerhin) hab ich im Zug aber auch schon öfters bekommen...
:blink: Ich fahr mit den falschen Zügen...

;)
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Beitrag von JLanthyer »

Jogi @ 19 Jul 2015, 12:48 hat geschrieben:... suboptimale Bezahlung der Fahrer ...
Ich glaube nicht, daß sich das so was pauschalisieren läßt. Nicht jedes Unternehmen zahlt die Fahrer gleich schlecht bzw. suboptimal. Aber im Vergleich zur Verkehrssituation Bus / Bahn, schneiden die Tf bzgl. der Bezahlung besser ab, als Busfahrer. Ich weiß nicht, ob die Lokführer mehr oder weniger bezahlt werden, als Busfahrer. Aber wie gesagt, die Arbeit eines Busfahrers im Stadtverkehr und auf der Autobahn ist für sie schon recht anstrengend, weil sie sich auf den Verkehr konzentrieren, Verkehrszeichen- und Signale beachten und (gleichzeitig) links und rechts schauen müssen, ob nicht irgendwo etwas kommt. Zusätzlich müssen sie die Fahrpläne, soweit es in ihrer Macht steht, einhalten. Für die Fahrgäste tragen die Busfahrer eine recht hohe Verantwortung, wie ich es denke. Es gibt kein Sicherungssystem à la Eisenbahn, das den Busbetrieb sicherer macht. Wo schauen die Lokführer bitte schön hin? Höchstens auf Strecken, Signale und Geschwindigkeit, sowie Fahrpläne. Mehr nicht.
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Beitrag von Rohrbacher »

Nachdem Züge normalerweise auf Schienen und nicht auf Sicht fahren, gibt's logischerweise nicht so viel zu sehen... Ohne eine Grundsatzdiskussion auslösen zu wollen, aber das Führen eines Eisenbahnzugs hat grundsätzlich andere Schwierigkeiten als das Fahren eines "großen Autos". Wenn's danach geht, macht ein Pilot noch weniger, der hat noch mehr Technik und guckt die allermeiste Zeit nur in den Himmel. :rolleyes:
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Beitrag von Jogi »

JLanthyer @ 19 Jul 2015, 19:43 hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß sich das so was pauschalisieren läßt. Nicht jedes Unternehmen zahlt die Fahrer gleich schlecht bzw. suboptimal.
Da die Unternehmen doch angeblich händeringend nach neuem Personal suchen... doch, eine gewisse Pauschalisierung lässt sich daraus ableiten, wenn die Arbeitsnachfrage nicht gedeckt werden kann, dann müsste (simple Marktlogik) der Lohn erhöht werden, um die vakanten Stellen zu besetzen. Aufgrund des Wettbewerbs, der vornehmlich über den gebotenen Fahrpreis bestimmt wird, ist das allerdings schwer möglich.

Also, mit simplen mikroökonomischen Grundlagen lässt sich das durchaus pauschalisieren, dass zu wenig Arbeitslohn gezahlt wird. "Zu wenig" heißt ja nicht, dass es ein Hungerlohn ist oder mittels BA-Unterstützung aufgestockt werden müsste, sondern nur zu wenig, um die gesamte Nachfrage decken zu können.
JLanthyer @ 19 Jul 2015, 19:43 hat geschrieben:Aber im Vergleich zur Verkehrssituation Bus / Bahn, schneiden die Tf bzgl. der Bezahlung besser ab, als Busfahrer.
Ja, Lokführer gelten klassischerweise als Arbeiteraristokratie.
JLanthyer @ 19 Jul 2015, 19:43 hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob die Lokführer mehr oder weniger bezahlt werden, als Busfahrer.
:rolleyes:
JLanthyer @ 19 Jul 2015, 19:43 hat geschrieben:Aber wie gesagt, die Arbeit eines Busfahrers im Stadtverkehr und auf der Autobahn ist für sie schon recht anstrengend, weil sie sich auf den Verkehr konzentrieren, Verkehrszeichen- und Signale beachten und (gleichzeitig) links und rechts schauen müssen, ob nicht irgendwo etwas kommt. Zusätzlich müssen sie die Fahrpläne, soweit es in ihrer Macht steht, einhalten. Für die Fahrgäste tragen die Busfahrer eine recht hohe Verantwortung, wie ich es denke. Es gibt kein Sicherungssystem à la Eisenbahn, das den Busbetrieb sicherer macht.
Where are the news?
Die Arbeit eines Lokführers im Güterverkehr und auf der Fernbahn ist für sie schon recht anstrengend, weil sie sich auf die Streckenverhältnisse und Zug-Spezifika konzentrieren, Signale beachten und (gleichzeitig) links und rechts schauen müssen, ob nicht irgendwo ein Bruder Leichtfuß oder Schlimmeres kommt. Zusätzlich müssen sie die Fahrpläne, soweit es in ihrer Macht steht, einhalten. Für die transportierten Güter oder ihre Fahrgäste tragen die Lokführer eine recht hohe Verantwortung. Es gibt mehrere komplexe Sicherungssystem, die aus dem Effeff gekannt und beherrscht werden müssen, auch weil diese zwingend notwendig sind, um die Sicherheit aufgrund der Systemeigenschaften der Bahn auf der Schiene zu gewährleisten.

Kurzum: Deinen Schw***vergleich, welches Berufsfeld, welcher Arbeiter mehr Verantwortung zu tragen hat, kannste stecken lassen. :angry: Random Fact: Ich habe lange mit Busfahrern zusammengearbeitet. Glaub mir, ich weiß, was die Jungs und Mädels leisten. Auch deswegen bin ich der Meinung, dass deren Bezahlung den Wert ihrer Arbeit, der Verantwortung, der sie gerecht werden, nicht entspricht.
JLanthyer @ 19 Jul 2015, 19:43 hat geschrieben:Wo schauen die Lokführer bitte schön hin? Höchstens auf Strecken, Signale und Geschwindigkeit, sowie Fahrpläne. Mehr nicht.
Du weißt schon, warum bei Lokführern die Intelligenzallergiker besonders beliebt sind, die jenseits der weißen Sicherheitslinie an der Bahnsteigkante warten, am besten noch mit Knopf im Ohr oder auf's Handgelenk tippend, um die ausgemachte Verspätung anzuzeigen? So viel zum Thema, die Tf-Arbeit besteht darin, vier Merkmale zu beobachten.
Ansonsten danke @Rohrbacher.
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Beitrag von Jogi »

Nachdem wir es schon von der Anbindungsqualität der Fernbusse von/zu den städtischen Öffis hatten, passend werden in Frankfurt am Main Nägel mit (nicht ganz so großen) Köpfen gemacht und bis 2018 an dem Knotenpunkt einen neuen Fernbusbahnhof (faz.net) neben dem Bahnhauptbahnhof aus dem Boden gestampft.
Auf der Südseite des Hauptbahnhofs sollen in drei Abschnitten auf einem bisherigen Parkplatz in den nächsten drei Jahren 14 Halteplätze entstehen. Die vier ersten sollen im Frühjahr 2016 fertig sein, die komplette Fertigstellung ist für 2018 geplant.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Wettstreit mit der Bahn: Reisebusunternehmen wollen höheres Tempolimit

Busreiseveranstalter halten das bestehende Tempolimit auf Autobahnen für Reisebusse von 100 km/h nicht mehr für zeitgemäß. Ein Heraufsetzen des Tempolimits auf 120 km/h erhöhe die Attraktivität des Reisebusses, sagte der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk), Hermann Meyering, auf einem Branchentreffen des Internationalen Touristik-Verbandes RDA in Köln.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Ich warte auf die erste HGV-Buslinie mit 250 km/h. :ph34r:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ja, und noch mehr Unfälle mit den Bussen...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Yep. Vor allem sind 100 eh schon eine Ausnahme/Sonderzulassung ggü. den regulären 80 zugunsten des Fern-/Reisebusverkehrs.

War ja aber absehbar, dass die Branche diese Karte versucht zu spielen.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 22 Jul 2015, 18:54 hat geschrieben: Ich warte auf die erste HGV-Buslinie mit 250 km/h. :ph34r:
Sowas wie Matzes Minibus?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Unfälle und Bremswege braucht man gar nicht zu diskutieren. Es geht viel einfacher: Die Autobahnen und vor allem Brücken sind für 120 km/h mit Achslasten von bis zu 11,5 t nicht ausgelegt. Solche Lasten sind mit 80 km/h bekanntlich schon eine sehr hohe Belastung, mit denen die Straßen bei den Verkehrsmassen aber kaum mehr fertig werden, sodass die Straßen schneller kaputt gehen wie Mittel zur Instandhaltung bereitstehen. Die 100 km/h für Busse duldet man nur, weil es bisher relativ wenige Busse sind. Ich würde daher nicht zu laut nach 120 km/h rufen. Wenn's ganz blöd läuft und der Zustand so mancher Autobahn noch schlimmer wird, sehe ich die Limits für den Schwerverkehr eher sinken als steigen. So manche alte Brücke ist heute schon auf Tempo 60 beschänkt (z.B. auf der A8 nähe Aichelberg) und der Investitionsstau betrifft ein paar Hundert oder gar Tausend von den Dingern, die um 1970 mal für erheblich weniger Verkehr als heute ausgelegt wurden.

Ich sehe eher ein Not-Tempolimit von nur noch 60 km/h für alle über 7,5t kommen, wenn bald mal alles zerbröselt ist, als dass man die 120 km/h freigibt. Das wäre politischer Selbstmord für jeden Verkehrsminister. Ansonsten wollen die Lkw mindestens 100 km/h fahren, die haben ja auch ganz tolle Technik an Bord und Zeitdruck, und spätestens dann ist eine nach der anderen Autobahn recht bald tot.

Es hat Gründe, warum eine Bahntrasse für 23 t Achslast teurer in Bau und Unterhalt ist als eine Autobahn. :rolleyes:
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