Kuriosität Eisenbahnfanatismus
Schon lange trage ich den Gedanken mit mir herum, hier mal eine Grundsatzdiskussion vom Stapel zu werfen...
Warum sind viele Eisenbahnfans so komische Vögel? Klar sie werden von der autoverliebten deutschen Gesellschaft als solche hingestellt, aber darum geht es nicht. Schließlich bin ich ja auch einer von ihnen. Allerdings stelle ich mir des öfteren die gleiche Frage.
Der typische Eisenbahnfan zeichnet sich dadurch aus, dass er ein paar Lieblingsbaureihen hat, von denen er möglichst jedes gebaute Fahrzeug in seiner Foto-Galerie verewigen möchte. Soweit so gut. Auch wenn ich es nicht verstehen kann, da gerade bei neueren Fahrzeugen, bzw. neueren Fotos sich die einzelnen Fahrzeuge nicht unterscheiden. Klar, es gibt kleine Details der einzelnen Bauserien, die man allerdings auf den Vollansichten des Fahrzeugs nicht erkennen kann. Unterschiede in der Farbe gibt es ja in letzter Zeit kaum mehr. Bei größeren Veränderungen der Fahrzeuge finde ich verschiedene Fotogalerien durchaus interessant. Aber wer, bis auf den Fotografen selber findet 234 Fotos aller in München beheimateten 423 interessant? Eine Galerie mit Detailansichten der 3 Bauserien wäre doch viel interessanter...
Nun kommen wir zum 2. Thema, das mit dem 423 ein ungeahntes Ausmaß genommen hat...
Wie gesagt, jeder Eisenbahnfan hat so seine Lieblingsbaureihe. Wenn es nach ihm ginge würde sie ewig weiterfahren. Doch leider ist die Bahn keine Museumseisenbahn, die Zuschüsse für die lebendige Erhaltung von Geschichte bekommt. Es wird nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gehandelt, und Fahrzeuge werden abgelöst, wenn ihre steigenden Unterhaltskosten eine Neuanschaffung billiger machen. BITTE fangt hier nicht wieder eine Diskusstion zu unseren beiden Münchner S-Bahn Typen an. Davon gibt es wirklich schon viel zu viel, und jedes (teilweise noch so aus der Luft gegriffene) Argument wurde schon mindestens 3 Mal genannt. Selbst wenn der 423 bequemere Sitze und wasweißichalles hätte, dann wäre er immer noch der Nachfolger einer Lieblingsbaureihe einer nicht gerade kleinen Fangruppe. Nehmen wir mal als Beispiel die Auto-Freaks. (Und jetzt bringt bitte nicht das Argument, dass die sich Aussuchen können, was sie fahren wollen, der Fahrgast hingegen ein Fahrzeug hingestellt bekommt, es gibt viele Nicht-Münchner, die vielleicht einmal mit dem 420 und einmal mit dem 423 gefahren sind, und trotzdem gegen ihn wettern.) Da hat auch so jeder sein Lieblingsfahrzeug, doch kaum jemand kommt auf die Idee, gegen einen evtl. in seinen Augen schlechteren Nachfolger Sturm zu ziehen, ja sogar Hass-Websites zu erstellen. Wenn jemand klare Argumente bringt ist dafür fast jedermann zu haben. Hass-tiraden hingegen sind einfach nur noch peinlich. Leider liegen sie in der Natur des Menschen. Man sehe sich nur mal die Reden einer gewissen Oppositionspartei zum politischen Aschermittwoch an.
Für mich ist die Eisenbahn eine Freude, eine Freizeitbeschäftigung, und kein Grund meinen Aggressionen freien Lauf zu lassen. Leider scheinen das viele nicht so zu sehen; die Eisenbahn wird der Ersatz der lokalen Fußballmannschaft, und entfernt sich bei vielen von dem was sie eigentlich ist: Ein Hobby.
Warum sind viele Eisenbahnfans so komische Vögel? Klar sie werden von der autoverliebten deutschen Gesellschaft als solche hingestellt, aber darum geht es nicht. Schließlich bin ich ja auch einer von ihnen. Allerdings stelle ich mir des öfteren die gleiche Frage.
Der typische Eisenbahnfan zeichnet sich dadurch aus, dass er ein paar Lieblingsbaureihen hat, von denen er möglichst jedes gebaute Fahrzeug in seiner Foto-Galerie verewigen möchte. Soweit so gut. Auch wenn ich es nicht verstehen kann, da gerade bei neueren Fahrzeugen, bzw. neueren Fotos sich die einzelnen Fahrzeuge nicht unterscheiden. Klar, es gibt kleine Details der einzelnen Bauserien, die man allerdings auf den Vollansichten des Fahrzeugs nicht erkennen kann. Unterschiede in der Farbe gibt es ja in letzter Zeit kaum mehr. Bei größeren Veränderungen der Fahrzeuge finde ich verschiedene Fotogalerien durchaus interessant. Aber wer, bis auf den Fotografen selber findet 234 Fotos aller in München beheimateten 423 interessant? Eine Galerie mit Detailansichten der 3 Bauserien wäre doch viel interessanter...
Nun kommen wir zum 2. Thema, das mit dem 423 ein ungeahntes Ausmaß genommen hat...
Wie gesagt, jeder Eisenbahnfan hat so seine Lieblingsbaureihe. Wenn es nach ihm ginge würde sie ewig weiterfahren. Doch leider ist die Bahn keine Museumseisenbahn, die Zuschüsse für die lebendige Erhaltung von Geschichte bekommt. Es wird nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gehandelt, und Fahrzeuge werden abgelöst, wenn ihre steigenden Unterhaltskosten eine Neuanschaffung billiger machen. BITTE fangt hier nicht wieder eine Diskusstion zu unseren beiden Münchner S-Bahn Typen an. Davon gibt es wirklich schon viel zu viel, und jedes (teilweise noch so aus der Luft gegriffene) Argument wurde schon mindestens 3 Mal genannt. Selbst wenn der 423 bequemere Sitze und wasweißichalles hätte, dann wäre er immer noch der Nachfolger einer Lieblingsbaureihe einer nicht gerade kleinen Fangruppe. Nehmen wir mal als Beispiel die Auto-Freaks. (Und jetzt bringt bitte nicht das Argument, dass die sich Aussuchen können, was sie fahren wollen, der Fahrgast hingegen ein Fahrzeug hingestellt bekommt, es gibt viele Nicht-Münchner, die vielleicht einmal mit dem 420 und einmal mit dem 423 gefahren sind, und trotzdem gegen ihn wettern.) Da hat auch so jeder sein Lieblingsfahrzeug, doch kaum jemand kommt auf die Idee, gegen einen evtl. in seinen Augen schlechteren Nachfolger Sturm zu ziehen, ja sogar Hass-Websites zu erstellen. Wenn jemand klare Argumente bringt ist dafür fast jedermann zu haben. Hass-tiraden hingegen sind einfach nur noch peinlich. Leider liegen sie in der Natur des Menschen. Man sehe sich nur mal die Reden einer gewissen Oppositionspartei zum politischen Aschermittwoch an.
Für mich ist die Eisenbahn eine Freude, eine Freizeitbeschäftigung, und kein Grund meinen Aggressionen freien Lauf zu lassen. Leider scheinen das viele nicht so zu sehen; die Eisenbahn wird der Ersatz der lokalen Fußballmannschaft, und entfernt sich bei vielen von dem was sie eigentlich ist: Ein Hobby.
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
Also jetzt fühle ich mich echt tief in meinem inneren Wesen verletzt, du hast mich schwer getroffen! 
Ne, Scherz. Ich wollte zu diesem Thema auch mal was schreiben. Ich denke man kann nicht sagen, es gäbe einen Einheits-Eisenbahnfan. Jeder hat da seine speziellen Vorlieben, die einen sammeln Fotos, die anderen fahren einfach, die einen lauschen den geräuschen, ob Bremsen, Motor, Ansagen.... . Ich denke da gibt es verschiedenstes doch haben sie alle eines gemeinsam: Die Vorliebe für ein Verkehrsmittel, und zwar nicht nur um von A nach B zu kommen sondern der Bahns selber wegen. Ich denke es geht 90% der Forenschreiber hier so, mir zumindest. Nicht-Eisenbahn-Freunde attestieren mir und Freunden, die die Vorliebe teilen, manchmal freundlicherweise einen Schaden, was mich aber nicht sonderlich stört. Es ist dem einen oder anderen auch peinlich, wenn man durch den Zug oder über den Bahnhof hüpft und voller Begeisterung die Technik bestaunt. Das interessante ist auch, das viele überzeugte Eisenbahnfans eigentlich nicht alle Technikfreunde sind (die Mehrheit aber schon), was ein weiteres Beispiel für den emotionalen Charakter dieser Leidenschaft ist.
Viele haben es, zumindest ich, seit ihrer Kindheit. Ich kann, seit ich mich erinnern kann, immer Eisenbahn und Straßenbahn bestaunt. ET 420 und die Stuttgarter Stadtbahn sowie die schweizer RhB prägten meine Kindheit, auch wenn meine Eltern dies alles nur als Verkehrsmittel ansahen. Für mich war es nciht unbedingt eine große Freude von Stuttgart aufs Land zu ziehen, in eine Gegend wo mit großem Erfolg 10 Jahre zuvor eine wirtschaftlich erfolgreiche Eisenbahnstrecke stillgelegt wurde und ich jeden Tag seitdem mit dem Bus entlang dieser Strecke entlang fahren muss und es einem einfach schmerzt wenn wieder eine alte Bahnbrücke eingerissen wird oder eine neue Lagerhalle oder ein Kreisel auf der Bahn entstehen.
Ist es eine Krankheit? Mir egal.
Grüße, Dave

Ne, Scherz. Ich wollte zu diesem Thema auch mal was schreiben. Ich denke man kann nicht sagen, es gäbe einen Einheits-Eisenbahnfan. Jeder hat da seine speziellen Vorlieben, die einen sammeln Fotos, die anderen fahren einfach, die einen lauschen den geräuschen, ob Bremsen, Motor, Ansagen.... . Ich denke da gibt es verschiedenstes doch haben sie alle eines gemeinsam: Die Vorliebe für ein Verkehrsmittel, und zwar nicht nur um von A nach B zu kommen sondern der Bahns selber wegen. Ich denke es geht 90% der Forenschreiber hier so, mir zumindest. Nicht-Eisenbahn-Freunde attestieren mir und Freunden, die die Vorliebe teilen, manchmal freundlicherweise einen Schaden, was mich aber nicht sonderlich stört. Es ist dem einen oder anderen auch peinlich, wenn man durch den Zug oder über den Bahnhof hüpft und voller Begeisterung die Technik bestaunt. Das interessante ist auch, das viele überzeugte Eisenbahnfans eigentlich nicht alle Technikfreunde sind (die Mehrheit aber schon), was ein weiteres Beispiel für den emotionalen Charakter dieser Leidenschaft ist.
Viele haben es, zumindest ich, seit ihrer Kindheit. Ich kann, seit ich mich erinnern kann, immer Eisenbahn und Straßenbahn bestaunt. ET 420 und die Stuttgarter Stadtbahn sowie die schweizer RhB prägten meine Kindheit, auch wenn meine Eltern dies alles nur als Verkehrsmittel ansahen. Für mich war es nciht unbedingt eine große Freude von Stuttgart aufs Land zu ziehen, in eine Gegend wo mit großem Erfolg 10 Jahre zuvor eine wirtschaftlich erfolgreiche Eisenbahnstrecke stillgelegt wurde und ich jeden Tag seitdem mit dem Bus entlang dieser Strecke entlang fahren muss und es einem einfach schmerzt wenn wieder eine alte Bahnbrücke eingerissen wird oder eine neue Lagerhalle oder ein Kreisel auf der Bahn entstehen.
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Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
- Südostbayer
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Und dann gibts noch die Personengruppe, die ihr Hobby (S-Bahnfreakness
) wie ich zum Beruf gemacht haben. Obwohl sich mein Werdegang nach beendetem Schulabschluß zwar nicht in diese Richtung äußerte, so war das Grundinteresse schon von Kind auf da und überwältigte mich nach einem maßgeblichen Ereignis, welches ich um des Forens Frieden nicht nennen möchte.




Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
- burmanyilmaz
- Tripel-Ass
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Also als in den 80ern die W124 Reihe von Mercedes rauskam, sind Taxifahrer auf Protestfahrt zur Mercedes-Benz-Zentrale gefahren, weil sie die neuen für unvergleichbar mit den alten hielten.EasyDor @ 9 Feb 2005, 11:27 hat geschrieben: Da hat auch so jeder sein Lieblingsfahrzeug, doch kaum jemand kommt auf die Idee, gegen einen evtl. in seinen Augen schlechteren Nachfolger Sturm zu ziehen, ja sogar Hass-Websites zu erstellen.
Bitte besuchen und was Gutes tun:
Fürn Jens!
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- MVG-Wauwi
- Lebende Forenlegende
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Vielleicht sollten die Busfahrer mit ihren Citaros auch mal so was andenkenburmanyilmaz @ 9 Feb 2005, 15:31 hat geschrieben:Also als in den 80ern die W124 Reihe von Mercedes rauskam, sind Taxifahrer auf Protestfahrt zur Mercedes-Benz-Zentrale gefahren, weil sie die neuen für unvergleichbar mit den alten hielten.



Gruß vom Wauwi
- schwaborigine
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Hallo,EasyDor @ 9 Feb 2005, 11:27 hat geschrieben: Schon lange trage ich den Gedanken mit mir herum, hier mal eine Grundsatzdiskussion vom Stapel zu werfen...
Warum sind viele Eisenbahnfans so komische Vögel?
ich denke, die komischen Vögel fallen eben besonders auf. Auch unter Autofans und sonstigen Liebhabern von irgendwas gibt es komische Vögel, aber die vielen nüchterneren Fans fallen eben nicht so auf. Das Problem müsste dann andersrum gesehen werden! Da gibt es einige Menschen, die sind komische Vögel, Aussenseiter, und suchen sich dann irgend etwas um sich da reinzukrallen um etwas mehr Inhalt in ihrem Leben zu haben, und man findet da drin ja auch
Freunde.
Ich bin da natürlich gaanz anders! Ich hab nen etwas ausgefallenen Berufund verdiene darin sogar ganz gutes Geld, aber die meisten Mitmenschen sagen "so was Langweiliges, furchtbar!", und in meinem Beruf findet man ziemlich viele komische Vögel, aber das ist reiner Zufall, *ich* bin selbstverständlich gaaanz anders

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Hm... also ich denke, es dürfte fast niemanden auf dieser Welt geben, der aus einem großen Feld an speziellen Gegenständen alle gleich lieb hat. Das geht Briefmarkensammlern garantiert genauso wie Schallplattenliebhabern. Und eben auch Eisenbahnfans. Ich glaube, ich sollte mir jetzt schnellstens mal eine Photo zulegen, um meine Gallerie aufzubauen - bislang hab ich immer nur wahllos alles was sich auf Schienen bewegt gefilmt, die Kasetten beschriftet und zeige die Aufnahmen selten auch mal unter gleichgesinnten her - ohne einmal alle Münchner 423 gefilmt haben zu wollen.EasyDor @ 9 Feb 2005, 11:27 hat geschrieben: Der typische Eisenbahnfan zeichnet sich dadurch aus, dass er ein paar Lieblingsbaureihen hat, von denen er möglichst jedes gebaute Fahrzeug in seiner Foto-Galerie verewigen möchte.
Ich finde auch 234 Photos von ein und dem selben Fahrzeug interessant, wenn sich zumindest die Landschaft/Umgebung dazu einigermaßen unterscheidet. Aber bei der Anzahl sag ich lieber nix, immerhin mach ich 25 Bilder/sek und meist dauert so eine Zugdurchfahrt doch ein paar MinutenSoweit so gut. Auch wenn ich es nicht verstehen kann, da gerade bei neueren Fahrzeugen, bzw. neueren Fotos sich die einzelnen Fahrzeuge nicht unterscheiden. Klar, es gibt kleine Details der einzelnen Bauserien, die man allerdings auf den Vollansichten des Fahrzeugs nicht erkennen kann. Unterschiede in der Farbe gibt es ja in letzter Zeit kaum mehr. Bei größeren Veränderungen der Fahrzeuge finde ich verschiedene Fotogalerien durchaus interessant. Aber wer, bis auf den Fotografen selber findet 234 Fotos aller in München beheimateten 423 interessant? Eine Galerie mit Detailansichten der 3 Bauserien wäre doch viel interessanter...

Naja - bei den Automobilisten gibts auch Fanatiker. Nur um die kennenzulernen musst du wohl in andere (nicht immer unbedingt empfehlenswerte) Interessensverbände wechseln. Hass-Websites sind manchmal auch ganz lustig, gibt es aber zu vielen Themen, angefangen von "gegen kleine Kinder" bis hin zu "gegen Krieg" - warum also nicht gegen das aktuelle Verkehrsmittel. Und es gibt nun wirklich viele Sachen, die aktuell im Argen sind. Siehe Störungschronik. und so wie früher halt der 420 an allem Schuld war - auch daran, dass der Fdl Allach Verspätungen immer erst dann mitbekommen hat, wenn der Zugmelder einen Zug vertickert hat, obwohl zu diesem Zeitpunkt eigentlich hätte keiner kommen dürfen - so ist halt heute der Spieß umgedreht und der 423 an allem Schuld
Nun kommen wir zum 2. Thema, das mit dem 423 ein ungeahntes Ausmaß genommen hat...
Wie gesagt, jeder Eisenbahnfan hat so seine Lieblingsbaureihe. Wenn es nach ihm ginge würde sie ewig weiterfahren. Doch leider ist die Bahn keine Museumseisenbahn, die Zuschüsse für die lebendige Erhaltung von Geschichte bekommt. Es wird nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gehandelt, und Fahrzeuge werden abgelöst, wenn ihre steigenden Unterhaltskosten eine Neuanschaffung billiger machen. BITTE fangt hier nicht wieder eine Diskusstion zu unseren beiden Münchner S-Bahn Typen an. Davon gibt es wirklich schon viel zu viel, und jedes (teilweise noch so aus der Luft gegriffene) Argument wurde schon mindestens 3 Mal genannt. Selbst wenn der 423 bequemere Sitze und wasweißichalles hätte, dann wäre er immer noch der Nachfolger einer Lieblingsbaureihe einer nicht gerade kleinen Fangruppe. Nehmen wir mal als Beispiel die Auto-Freaks. (Und jetzt bringt bitte nicht das Argument, dass die sich Aussuchen können, was sie fahren wollen, der Fahrgast hingegen ein Fahrzeug hingestellt bekommt, es gibt viele Nicht-Münchner, die vielleicht einmal mit dem 420 und einmal mit dem 423 gefahren sind, und trotzdem gegen ihn wettern.) Da hat auch so jeder sein Lieblingsfahrzeug, doch kaum jemand kommt auf die Idee, gegen einen evtl. in seinen Augen schlechteren Nachfolger Sturm zu ziehen, ja sogar Hass-Websites zu erstellen. Wenn jemand klare Argumente bringt ist dafür fast jedermann zu haben. Hass-tiraden hingegen sind einfach nur noch peinlich. Leider liegen sie in der Natur des Menschen. Man sehe sich nur mal die Reden einer gewissen Oppositionspartei zum politischen Aschermittwoch an.
Für mich ist die Eisenbahn eine Freude, eine Freizeitbeschäftigung, und kein Grund meinen Aggressionen freien Lauf zu lassen. Leider scheinen das viele nicht so zu sehen; die Eisenbahn wird der Ersatz der lokalen Fußballmannschaft, und entfernt sich bei vielen von dem was sie eigentlich ist: Ein Hobby.

Aja - ich glaub das die Mehrheit der Eisenbahnfans (vor allem die Wochenend zu Dampfzeiten - Eisenbahner) überhaupt nicht auffallend sind - geschweige denn Ahnung von der Materie haben. Deswegen sind die Dampfloks halt besser, da weiß man noch wies lief.
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Wenn sie in der Öffentlichkeit verstreut rumlaufen, erkennt man sie wirklich nicht gleich. Aber wehe, sie versammeln sich an einem Bahnhof, weil irgendwas besonderes kommt. Da kann man dann wirklich feststellen, dass es durchaus möglich ist, in einer Karikatur den "typischen Eisenbahnfan" darzustellen.Aja - ich glaub das die Mehrheit der Eisenbahnfans (vor allem die Wochenend zu Dampfzeiten - Eisenbahner) überhaupt nicht auffallend sind - geschweige denn Ahnung von der Materie haben.
Ich würde z.B. gern mal einem Modellbahnclub beitreten, aber das ist schier unmöglich. Der Grund dafür sind die Mitglieder solcher Clubs, von denen grundsätzlich jeder mehr Ahnung hat wie der andere, und sogar alles besser wissen als ein Betriebseisenbahner. Dazu kommt, dass es für diese Leute in ihrem Leben meist nichts anderes als die Eisenbahn gibt.
- 423176
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 2631
- Registriert: 26 Jan 2004, 17:29
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Ja, da hast du recht. Aber das ist hier im Forum zum Teil nicht anders.Flok @ 9 Feb 2005, 19:18 hat geschrieben: Der Grund dafür sind die Mitglieder solcher Clubs, von denen grundsätzlich jeder mehr Ahnung hat wie der andere, und sogar alles besser wissen als ein Betriebseisenbahner. Dazu kommt, dass es für diese Leute in ihrem Leben meist nichts anderes als die Eisenbahn gibt.
- Tigerente290
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 2146
- Registriert: 25 Aug 2002, 00:58
- Wohnort: München
Ein großes Grinsen überzieht mein Gesicht: Vielleicht sind hier doch nicht alle so damit zufrieden, Eisenbahnfan zu sein? Oder jeder will hervorheben, das er nicht nur Eisenbahn toll findet, sondern auch noch sich für andere Dinge interessiert. Meine Gegenfrage dazu, warum sollte man sich NUR für Eisenbahn interessieren? Es gibt auch andere Dinge, u.a. am wichtigsten andere Menschen und die Mehrheit der Eisenbahnfans IST noch in der Lage ein soziales Leben (sozial bedeutet jetzt nicht fürsorglich sondern nur das man "Gruppen-tauglich" ist) zu führen und ganz selbstverständlich noch andere Dinge die ihm wichtig sind. Und ich denke, sie fahren auch Zug, um ihre Freunde zu besuchen, nicht nur der Bahn wegen.
Grüße, Dave
Grüße, Dave
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- mellertime
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 4574
- Registriert: 13 Okt 2002, 16:43
- Wohnort: MPFF
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Was ist "schlimmer" als ein Eisenbahnfan zu sein?
Wenn man gleichzeitig auch noch Star-Trek-Fan ist! :ph34r:
Wenn man gleichzeitig auch noch Star-Trek-Fan ist! :ph34r:
Tf der Münchner S-Bahn.
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Also man kann glaub ich niemanden als "verrückt" bezeichnen, nur weil er ein besonderes Hobby hat, odda?
Jeder Normale (!) Mensch hat doch irgendwas, was er gern macht oder womit er sich gern beschäftigt. Somit bleiben auch Dinge erhalten, für die sich andere nicht interessieren (womit ich hier auf das Thema Dampflok, ET 420 etc. anspiele...wobei es hier natürlich auch um andere Objekte gehen kann!!)) und das merken diese anderen erst, wenn davon nix mehr da ist!!
Ich meine man sucht sich ja auch gleichgesinnte. Man höre sich nur mal Programmierfreaks an oder Autotuning-Freaks oder Fußballfans!! So hört sich das für den jeweils anderen immer etwas "ballaballa" an. Aber wen störts, wenn jeder seinen Spaß und seine Freude dabei hat? Man kann natürlich auch über etwas streiten und diskutieren, wie die VWler gegen die Opels oder die 423er gegen die 420er...wenns schee macht kann man sich ja einklinken, wem's ned passt, der schaut halt dann weg... :rolleyes:
Warum sollen bestimmte Leute nich "sozialfähig" sein? Also da wird was durcheinandergewürfelt! Man kann doch durchaus zu dem stehen, was man gern hat, man kann dadurch auch das interesse anderer wecken.
Ich hab ja auch so meine Marotten...geht bei der Eisenbahn an und hört irgendwo beim Sporteln auf. Na Und?
Ich meine, sind wir nich alle ein bisschen Bluna??
CU Schneggal
