"Gratisarbeit" oder Zeitersparnis?

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Augustus

Beitrag von Augustus »

Das bringt Kundenarbeit auf einen ganz neuen Level. Nicht nur, dass der Kunde im SB Supermarkt in Zukunft dann wirklich alles selbst macht, nein, er bezahlt mit seinen Einkäufen auch noch seine eigenen Arbeitsmittel (diese Scannerinfrastruktur ist nicht billig und muss natürlich regelmäßig erneuert werden, die Geräte fallen runter, werden durch das Gegrabbel abgenutzt, usw.). Und seine "Schichtleiter", die ihn bei seiner Kundenarbeit überwachen und zu Stichprobenkontrollen herausziehen. Und wehe, du hast bei deiner Kundenarbeit einen Fehler gemacht und was falsch gescannt oder verhudelt zu scannen, dann gibt es nicht, wie im Regelarbeitsverhältnis, erstmal eine Standpauke oder max. Abmahnung, nein, dann droht gleich die Strafanzeige wegen Ladendiebstahl. Und stattdessen, dass man für seine geleistete Arbeit bezahlt wird, darf man am Ende noch selbst dafür bezahlen.

Wetten, dass die Leute auch das mitmachen, wenn sie dabei Pünktchen sammeln können, damit es 1x im Jahr eine künstlich teuer gerechnete Blumenschere als "Prämie" gratis geschenkt gibt o. ä.?

Man muss unser System schon fast für die Beharrlichkeit und Kreativität bewundern, jeden Lebensbereich zu vermarkten, zu monetarisieren und den Leuten dabei noch das Gefühl zu geben, es ginge vorwärts und es wäre alles zu ihrem besten und sie hätten ohnehin alle Freiheiten. "Wir verwirklichen uns alle selbst und sind alles Individualisten, es ist purer Zufall, dass wir dabei die selbe Kleidung tragen, die selben Dinge tun und alle auf die selben Smartphones starren".
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Die Diskussion in diesem Thema ist inhaltlich das beste, was ich seit langer Zeit im Forum gelesen habe; einige Beiträge hier sind sehr tiefgründig und analysieren verschiedene Zustände unseres gewinnmaximierten Systems sehr gut.
Augustus @ 19 Aug 2015, 10:39 hat geschrieben:Man muss unser System schon fast für die Beharrlichkeit und Kreativität bewundern, jeden Lebensbereich zu vermarkten, zu monetarisieren
Das geht ja mittlerweile sogar schon so weit, dass man die Leute dazu bringt, selbst fürs Nichtstun zu bezahlen. Früher hat man sich zu Hause ein paar Tage mit oder ohne Bücher abgeschottet, ist spazieren gegangen, hat sich an den See gelegt oder ist an einen ruhigen (nicht massentouristischen) Ort gefahren; heute dagegen bezahlen die Leute Unsummen dafür, sich selbst im Kloster einzusperren, damit sie es vor sich selbst und allen anderen rechtfertigen können, mal vier Tage nicht ans Handy zu gehen. Als Alternative locken überteuerte Wellness-Hotels mit einem künstlich aufgeblasenen Gutscheinmarkt, damit die Leute es sich gestatten, sich mal zwei Tage lang verwöhnen zu lassen bzw. nichts zu tun und von der hektischen Außenwelt abgeschottet zu sein.

Bin das nur ich, der das krank findet, oder bimmelts da langsam noch bei ein paar anderen Leuten?

Man muß allerdings auch unterscheiden zwischen der Minderheit der Menschen, die die vorherrschenden Mechanismen des ungebändigten Superkapitalismus so wie hier verstehen und reflektieren, und der Masse von gefühlt 99% der Schäfchen, die Herdentiere sind, die brav alles mitmachen und als gemainstreamte Arbeitsameisen und Konsumzombies leben, was letztlich direkt oder indirekt von den Profitmaximierern vorgegeben wird.

Welche Masse an reflektionslosen jungen Frauen hat man sich rangezüchtet, die das Geld von Papa, Freund oder auch den eigenen Arbeitslohn mit vollen Händen ausgeben und unabhängig vom tatsächlichen Bedarf jedes Jahr das neueste 600 Euro-Smartphone in der Tasche haben, den Accessoire-Dog im Handtaschenformat nur mit dem Besten verwöhnen, wahl- und ziellos jede größere Veranstaltung besuchen, solange sie nur mindestens 60 Euro Eintritt kostet, und natürlich immer und überall auf Reisen sein müssen - nicht, weil einen das Ziel wirklich interessieren würde, sondern weil man halt irgendwo am Strand braun werden will oder fürs Facebook das Cocktail-unter-Palme-Foto als Statussymbol braucht bzw. um zu zeigen "ich kann mithalten", oder weil der Mädels-Junggesellenabschied in Prag oder Wien so wichtig ist, wo man zwar von der Stadt nichts sieht, weil man sich eh nur in irgendeiner überteuerten Bar zusäuft, aber es ist ja so wichtig, dass man sagen kann, man war in Prag oder Wien. Kosmetik, Mode-, ja selbst die Schönheits-OP-Branche, alles künstlich aufgebläht und völlig außer Rand und Band.

Mir fällt noch viel mehr zum Thema ein, aus Zeitgründen allerdings erst später.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Mehr davon Oliver :) Kann ich so unterschreiben.
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Augustus

Beitrag von Augustus »

Es sind IMHO auch tatsächlich mehrheitlich Frauen, die unreflektiert mitlaufen und versuchen, allen an sie gestellten Ansprüchen gerecht zu werden. Man hat es ja auch geschafft, den Frauen per trojanischem Pferd, genannt "Emanzipation", einzureden, dass Gleichberechtigung jetzt heißen muss, dass genauso viel im Arbeitsleben geackert werden muss, wie es der Mann in den 60ern, der Hochzeit der Einverdienerehen, nur musste. Und dann rotieren die Frauen zwischen Arbeit, Kind, Familie, Partnerschaft, sie selbst bleiben dabei auf der Strecke und weil das immer weniger bereit sind zu tun haben wir die rote Laterne bei der Geburtenrate. Antwort von Politik und Gesellschaft? In der monetären Logik natürlich eine finanzielle. Geld für "Kita", Geld für dieses, Geld für jenes. Auch mit noch soviel Geld kann sich kein Mensch mehr Zeit pro Tag kaufen, auch Kita und Co. sind nur eine bedingte Entlastung.

Auch habe ich mit weiblichen Vorgesetzten bisher stets die schlechtesten Erfahrungen gemacht. Der Anteil von "dienstgeilen" Vorgesetzten, die einem noch über das geforderte Maß hinaus im Genick hängen und antreiben (nach dem Motto "nicht gemeckert ist Lob genug") ist ca. 3 weibliche auf 1 männlichen Vorgesetzten mit dieser Herangehensweise. Und die selbst, natürlich ständig Überstunden, auch immer 100 %.

Bis dahin, dass junge Fraue stets top gestylt sind, besonders krasses Hochdeutsch wie nach der Schrift säuseln, immer lächeln, immer "bitte - gerne", ...

Einfach perfekt angepasst.

Zudem ist das kritische Potential einer Gesellschaft endlich. Und jene, die engagiert und kritisch sind, verbrennen ihre Energie und Aufmerksamkeit gerade eben mit anderen Themen. Energiewende, Flüchtlinge, Gender-Politik. Da bleibt für den Blick auf das große Ganze, dass unsere Gesellschaft insgesamt in eine technokratische Richtung driftet, einfach keine Kraft mehr. Es ist ja auch bemerkenswert, um nur ein Beispiel dafür zu geben was ich damit meine, dass es in den 80ern noch Massendemos gegen etwas vergleichsweise "unschuldiges" wie eine Volkszählung gab, eben aus Prinzip, während heute in Deutschland wieder der Untertanengeist die Debatten dominiert, nach dem Motto "Wer nichts zu verbergen hat..." werden Überwachungspraktiken hingenommen, die nicht einmal in den feuchten Träumen von Mielke oder GESTAPO-Chefs möglich gewesen wären. Die Hamster nehmen es hin. Und ebenso haben wir eine Ressource des Mottos "nach unten treten, nach oben Stiefel lecken". Angepasst, bloß nicht zu den Verlierern, dem Prekariat, gehören.

Nicht mal die Hochschulen sind noch ein Hort von Widerstand. Alle auf Stromlinienform gedrillt, nach Turbo-Abi jetzt Turbostudium, wer nicht mithastet ist sofort weg vom Fenster.

Man muss wirklich kein Paranoiker oder Nihilist sein, um hier eine größere hidden agenda zu vermuten, bei der alles ineinander greift. Abflachung von Bildung, hin zur bloßen berufsqualifizierten Ausbildung, welche Obrigkeit bildet sich schon gerne seine größten Kritiker heran? Die Disziplinierung der Massen mit "Hartz IV", nach dem Motto "Jeder Job ist besser als zum Jobcenter zu müssen". Die Belegschaften Europas werden durch komplette Grenzöffnungen nicht nur gegeneinander ausgespielt sondern auch zur Manövriermasse. Menschen aus Südeuropa bekommen jetzt zB vor den Latz geknallt, auf die Forderungen vor Ort eine Politik zu machen die nicht nur beim einfachen Mann spart und den Banken das Geld reinstopft, dass man doch nach Deutschland o. ä. umziehen könne. So werden selbstbewusste Belegschaften zu Arbeitsnomaden, "teile und herrsche". Die EU als trojanisches Pferd der Globalisierung und totalen Ökonomisierung. Und wer die EU kritisiert wird komplett zusammenhanglos als Nationalist diffamiert - selbst wenn man SOWOHL das Konzept alter Nationalstaaten ALS AUCH die heutige EU ablehnt. Neusprech eben. Es gibt ja auch schon Denk- und Meinungshygiene. "Politisch korrekt", müssen Bürger_(*)Innen sprechen und schreiben. Begriffe bestimmen das Bewusstsein.

Es ist alles noch viel schlimmer, als es im berühmten Buch "1984" karikiert wurde. Jetzt schon. Wehe uns, wenn dazu noch die immer besseren Möglichkeiten durch Vernetzung und Digitalisierung treten uns weiter zu "optimieren".
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Augustus @ 19 Aug 2015, 15:49 hat geschrieben: Nicht mal die Hochschulen sind noch ein Hort von Widerstand. Alle auf Stromlinienform gedrillt, nach Turbo-Abi jetzt Turbostudium, wer nicht mithastet ist sofort weg vom Fenster.
Da möchte ich aus eigener Erfahrung vehement widersprechen!

(Auf das restliche NWO-Geschwurbel gehe ich besser mal nicht ein, das könnte unangenehm werden... :wacko: )
Augustus

Beitrag von Augustus »

TramBahnFreak @ 19 Aug 2015, 15:55 hat geschrieben: Da möchte ich aus eigener Erfahrung vehement widersprechen!

(Auf das restliche NWO-Geschwurbel gehe ich besser mal nicht ein, das könnte unangenehm werden... :wacko: )
Tut mir leid, dass ich unter deinem Niveau bin.

Zu einem Widerspruch gehört im Übrigen eine Begründung, sonst ist es kein Widerspruch.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Augustus @ 19 Aug 2015, 16:27 hat geschrieben: Zu einem Widerspruch gehört im Übrigen eine Begründung, sonst ist es kein Widerspruch.
Begründung wurde geliefert. Du sprichst von "allen", wenn TramBahnFreak da nur ein Gegenbeispiel kennt (und dem ist wohl so), ist der Gegenbeweis erbracht und der Widerspruch damit gerechtfertigt. Im Übrigen widerspreche ich dir hiermit aus eigener Erfahrung ebenfalls.

Mfg
Catracho
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ropix
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Beitrag von ropix »

Oliver-BergamLaim @ 19 Aug 2015, 14:11 hat geschrieben: Welche Masse an reflektionslosen jungen Frauen hat man sich rangezüchtet, die das Geld von Papa, Freund oder auch den eigenen Arbeitslohn mit vollen Händen ausgeben
warum musste ich da jetzt spontan an den Wiender Hofstaat denken? Also so zu Zeiten als Eisenbahnpioniere die Semmering und Tauernbahn bauten.

Nenene, das ist doch kein Phänomen der Neuzeit, nur dass man mittlerweile halt mehr hat die es sich leisten können (und nicht jede die kann tut es dann aber auch)
-
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

146225 @ 18 Aug 2015, 21:52 hat geschrieben: Das würde ich zu schwarz gesehen nennen - wir hatten das im Streikthemenbereich schon angerissen: Wenn Unternehmen sich nicht von alleine zivilisiert verhalten, und die Politik nur vom Geld "der Märkte" korrumpiert wird, dann werden sie von unten her zivilisiert werden. Es wird lange genug dauern, es wird weh tun, unangenehm sein, viel Kraft kosten - aber es wird nicht aufzuhalten sein, so viel lehrt uns die Geschichte. In der industriellen Frühzeit des 19. Jahrhunderts hat man schließlich seinen "Shareholder Value" dadurch erhöht, dass man Kinder ausgebeutet hat, 60 und mehr Stunden die Woche arbeiten ließ und Unfallverhütung bzw. Unfallversicherung für linksumstürzlerische Sozialromantik hielt. Und, konnten sich diese Zustände auf Dauer halten? Nein? Na also, genauso werden unsere heutigen Superschlauberger mit ihrem kurzfristigen Aktionismusmanagement auf der Müllkippe der Geschichte landen.
Und wieviel Blut ist geflossen, um den heutigen Zustand zu erreichen?

Dummerweise ist dies jetzt laaaange her - und auf einmal sind soziale Errungenschaften wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die 5-Tage-Woche, der Kündigungsschutz, das Arbeitslosengeld (I+II), die Rente usw. keine Errungenschaften mehr - sondern ein "Gebirge von Besitzständen, das abgebaut gehört"!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von DumbShitAward »

kometMUC @ 18 Aug 2015, 16:10 hat geschrieben: Ich würde gerne ein wenig beim Flughafen bleiben.
Als "Check-In" bezeichne ich nämlich den Vorgang, meine Bordkarte zu bekommen UND mindestens ein Gepäckstück abzugeben. Nicht jeder kann nur mit Handgepäck (wie auch immer man das inzwischen definieren mag - incl. Schrankkoffer, die da gerne mal mitgeschleppt werden etc...) fliegen, daher nutze ich den Schalter durchaus zu 99%. Und ja, ich gehe zum Business-Schalter der LH und nicht zu einem der verdammten Self-Check-In-Automaten! Warum? Weil der Automat bereits bei 100 Gramm Übergepäck die Annahme verweigert. Weil ich für den gleichen Flugpreis dann auch noch selber diesen Papierstreifen kleben muss und im Zweifel selber schuld bin, wenn er nicht richtig klebt oder sonstwas nicht stimmt. Weil ich am Schalter möglicherweise noch ein Upgrade buchen möchte. Weil ich der Meinung bin, dass dieser Service am Schalter Teil des bezahlten Ticketpreises ist und ich nicht dafür zuständig bin, mein Gepäck selber zu labeln. Und: Niemand kann mir sagen, dass das tatsächlich schneller geht als bei besetzten Schaltern. Es spart einfach nur Personal, nichts weiter.
Bei Billig-Airlines mag das vielleicht so sein und auch entsprechend in den Tarifbedingungen festgehalten sein, aber bei "normalen" Airlines sehe ich das schon rein prinzipiell gar nicht ein. Ist teuer genug. Da erwarte ich auch den versprochenen Service.
Schlimm genug, dass KLM das jetzt für Nicht-Status-Kunden in Amsterdam knallhart durchzieht - da gibt es nur noch für Notfälle 1-2 besetzte Schalter, der Rest ist nur noch Automat.
Wo soll das noch hinführen? Trage ich den Koffer demnächst gleich selber zum/aus dem Flugzeug? Manchmal könnte man ja meinen, das ginge tatsächlich schneller, als in MUC T2 aufs Gepäck zu warten...
Sorry, das musste jetzt raus...
Dem würde ich zum Teil entschieden widersprechen.

Ich gebe dir in der Tat recht, dass auch ich am Business-Schalter in München tatsächlich schneller bin als mit den Automaten, aber nur weil die Gepäckautomaten (welche im Übrigen ohne Murren bis 23,99kg fressen) einen kleinen Umweg darstellen und auch dann nur, wenn es eben gar keine Schlange gibt. Das ist zugegebenermaßen meistens der Fall, aber wenn die vier Schalter von der asiatischen Großfamilie, dem ohne Fremdsprachenkenntnisse ausgestatteten chinesischen Geschäftsmann, dem selbstherrlichen DYKWIA und den zwei uneinsichtigen Senioren (ohne Status gebucht in Eco) belegt sind, dann schaut die Welt eben wieder anders aus. Reiner Schalter-Checkin geht schon deshalb nicht, weil ich keine Lust auf den Mittelplatz in Reihe 45 habe (hier wäre wahrlich mal Kritik angebracht, nachdem ja die kostenfreie Sitzplatzwahl selbst für Statuskunden bei LH wegoptimiert wurde).

Ich sehe den Schalter als ServiceOPTION, den ich dann nutze, wenn ich etwas brauche, das ich nicht oder nur schwer selbst machen kann. Ich bin ja auch entsprechend froh darum, wenn ich nicht hinter 15 Leuten mit 08/15-Wünschen warten muss, weil ich z.B. ein echtes Problem habe.

Zum Thema Tempo: ich habe mal die Probe aufs Exempel gemacht, Situation war folgende: zwei Schulklassen (9. Klassen, jeweils 18 Schüler) auf dem Weg nach LHR. Ich habe meine online eingecheckt und das Gepäck am Automaten aufgeben lassen. Drei Schülern gezeigt wie es geht, die haben dann ihren Mitschülern geholfen, sofern das nötig war. Meine werte Kollegin wollte unbedingt am Schalter einchecken. Drei Mal darfst du raten, wer von uns beiden hinterher zwei Minuten vor Ende des Boardings völlig abgehetzt ankam und wer incl. Frühstück in der Lounge und Shoppingtrip bereits im Flugzeug saß...

Edit: ein Teilfaktor war sicherlich auch die allgemeine Realitätsferne der Kollegin, allerdings hat sich das Gedöns am Schalter bald eine Dreiviertelstunde hingezogen, so wurde mir berichtet.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Wildwechsel »

DumbShitAward @ 26 Aug 2015, 11:15 hat geschrieben: DYKWIA
Heißt was? :unsure:
Beste Grüße usw....
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Beitrag von ropix »

Wildwechsel @ 26 Aug 2015, 12:52 hat geschrieben: Heißt was? :unsure:
Do You Know Who i Am?

Mister Wichtig halt :)
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Beitrag von kometMUC »

DumbShitAward @ 26 Aug 2015, 11:15 hat geschrieben: Reiner Schalter-Checkin geht schon deshalb nicht, weil ich keine Lust auf den Mittelplatz in Reihe 45 habe (hier wäre wahrlich mal Kritik angebracht, nachdem ja die kostenfreie Sitzplatzwahl selbst für Statuskunden bei LH wegoptimiert wurde).

Ich sehe den Schalter als ServiceOPTION, den ich dann nutze, wenn ich etwas brauche, das ich nicht oder nur schwer selbst machen kann. Ich bin ja auch entsprechend froh darum, wenn ich nicht hinter 15 Leuten mit 08/15-Wünschen warten muss, weil ich z.B. ein echtes Problem habe.
Nur nochmal der Vollständigkeit halber: Check-In mache ich auch online am Tag vorher, aber das Gepäck befördert sich ja nicht von selbst zum Flughafen. Wie bereits gesagt - als Check-In verstehe ich die Kombination aus: Bordkarte erhalten (eventuell mit Beleg), Gepäck loswerden, eventuelle Frage zum Umsteigen stellen, eventuell ein Upgrade erfragen. Das ist also mehr als nur den Sitzplatz auszuwählen.

Diese sogenannte "OPTION" war früher das einzig verfügbare. Lass die 08/15-Leute zur Maschine gehen und sich damit rumschlagen - ich bin immer noch der Meinung, dass der Ticketpreis auch den Service "Gepäckabgabeschalter" beinhaltet und nicht eine Option darstellt.
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