Grundsatzdiskussion Fernbus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
Antworten
Benutzeravatar
Michi Greger
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4159
Registriert: 06 Sep 2002, 22:06
Wohnort: mehrfach

Beitrag von Michi Greger »

JLanthyer @ 12 Aug 2015, 10:04 hat geschrieben: Dadurch läßt sich das Staurisiko minimieren, wenn die Autofahrer vernünftig und rationell handeln, Signale an Mautstationen beachten und die Maut zügig bezahlen. (Das ist so, wie bei Benutzung und Verteilung an Einstiegstüren in Zügen).
Ich mach mir die Welt, wiedewidewie sie mir gefällt... :D
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
Benutzeravatar
guru61
Kaiser
Beiträge: 1185
Registriert: 20 Mär 2011, 08:24
Wohnort: Arolfingen

Beitrag von guru61 »

G36K @ 11 Aug 2015, 18:57 hat geschrieben: Absolut dagegen! Maut auf bestimmten Strecken sorgt nur für Ausweichverkehr, weg von den Autobahnen (die ja ausgerechnet dafür gebaut wurden möglichst viel vom Verkehr zu bündeln) aufs nachgelagerte Straßennetz und in die Ortsdurchfahrten. Hat man ja auch schön bei der LKW-Maut gesehen.
Hallo
Sorry, wie konnte man auch so blöd sein, nur die Autobahnen verzumautieren?
Dass es Umwegverkehr so geben würde, muss docj jedem klar gewesen sein.

Das einzig richtige: Maut für alle Strassen.
LSVA lässt grüssen.
Hat auch noch den Vorteil, dass die Gebühren sehr einfach berechnet werden können.

Gruss Guru
Gruss Guru
Bild
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10255
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Der Grund ist ein relativ simpler: Zum einen wäre eine allgemeine Straßen-Nutzungsgebühr verfassungswidrig, zum anderen sind die Autobahnen rein optional: Wer nicht will, muss nicht auf die Autobahn. Und darum kann man bei jeden, der sich entscheidet, eine Autobahn nutzen zu wollen, die Hand aufhalten.
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Cloakmaster @ 11 Aug 2015, 23:04 hat geschrieben:Plakette und fertig.
In dem Punkt gebe ich JLanthyer recht, jemand der 80.000km Autobahn fährt sollte mehr zahlen als jemand der 5.000km fährt. Nur Bitte nicht via Mautstationen.
JLanthyer @ 12 Aug 2015, 10:04 hat geschrieben:Die Mautstationen sind nicht unbedingt ein Flaschenhals. Sie haben oftmals 2 bis 4-fach mehr Spuren, als die Autobahnen bzw. Straßen. Dadurch läßt sich das Staurisiko minimieren, wenn die Autofahrer vernünftig und rationell handeln, Signale an Mautstationen beachten und die Maut zügig bezahlen. (Das ist so, wie bei Benutzung und Verteilung an Einstiegstüren in Zügen).
Es ist aber bei den Mautstationen genau so wie im Supermarkt das nicht wenige Menschen scheinbar überrascht sind das sie bezahlen müssen, und dann im Auto, teilweise im Kofferraum, nach der Geldbörse suchen.
146225 @ 12 Aug 2015, 19:10 hat geschrieben:Damit muss man halt aktuell leben, wenn man meint, ein System benutzen zu müssen, welches auf einer Vielzahl höchst unterschiedlicher individueller Entscheidungen beruht - also den Straßenverkehr an sich, wo ja jeder, besonders in Deutschland meint, die volle "Freiheit" hinter dem Lenkrad zu haben. Erst wenn auch auf den Straßen die Entscheidungen, wer wann wie wo fährt, zentral getroffen werden, hört das auf.
Sorry, aber die Unabhängigkeit die einem das Auto gibt war einer größten Beiträge zur persönlichen Mobilität/Freiheit. Ich möchte auch in Zukunft wenn ich feststelle das ich noch ein weiteren Eimer Farbe benötige einfach ins Auto springen können um zum Baumarkt zu fahren, ohne vorher eine Trasse anzumelden. Das Problem Stau kann man auch sehr gut ohne Staat dezentral lösen, in dem die Individuellen Teilnehmer auf die Situation, entsprechend den individuellen Abwägungen, reagieren. Die einen nehmen die Stau auf sich, einige benutzen für die Fahrt ÖPV, einige verschieben ihre Reise, oder verzichten ganz darauf.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18072
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 13 Aug 2015, 18:18 hat geschrieben: Sorry, aber die Unabhängigkeit die einem das Auto gibt war einer größten Beiträge zur persönlichen Mobilität/Freiheit. Ich möchte auch in Zukunft wenn ich feststelle das ich noch ein weiteren Eimer Farbe benötige einfach ins Auto springen können um zum Baumarkt zu fahren, ohne vorher eine Trasse anzumelden. Das Problem Stau kann man auch sehr gut ohne Staat dezentral lösen, in dem die Individuellen Teilnehmer auf die Situation, entsprechend den individuellen Abwägungen, reagieren. Die einen nehmen die Stau auf sich, einige benutzen für die Fahrt ÖPV, einige verschieben ihre Reise, oder verzichten ganz darauf.
Nein, das kannst Du eben nicht. Mal abgesehen davon, dass ich das weinerliche Gejammere um Freiheit und Flexibilität, die beim Auto ja sooo liebevoll wichtig ist, nicht mehr hören kann, weil das nur das lasche Geschwätz von meist recht faulen Egozentrikern ist ("Ich richte mich doch nicht nach anderen!"), bist Du beim Autofahren halt nur so frei, wie es alle anderen auf der Straße zulassen. Und auf den Mist, der da gebaut wird, hast du genau 0,0% Einfluss, weil es ist ja das heilige unveränderliche, ewig verbriefte Recht der anderen sich hinter dem Steuer ihrer persönlichen Freiheit genau so bescheuert soziophob zu verhalten, wie es das Eingangsargument es schon nahelegt, schließlich ist es ihr Auto, ihre Flexibilität - nicht die anderer. Und dass Fahrstile a la "Alle anderen sind doof" - "Platz da, jetzt komm ich!" - "Ich hab' eh die geilste Karre" und ähnliche minderbemittelte Beißreflexe, selbst das beliebte "Ich hatte es halt eilig" nicht für entspannten und gleichmäßigen Verkehrsfluss sorgen, ist längst bekannt. Zivilisierte Nationen und Menschen sollten anders handeln können, meine Erwartungen sind aber bis zu dem Tag, an dem die "individuelle Freiheit" hinterm Steuer entsorgt wird, höchst gering.

Oh, und das im Zusammenhang mit der verrottenden Infrastruktur ist natürlich auch für die Qual-ität von Fernbusangeboten mit entscheidend.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

146225 @ 13 Aug 2015, 18:40 hat geschrieben:Nein, das kannst Du eben nicht. Mal abgesehen davon, dass ich das weinerliche Gejammere um Freiheit und Flexibilität, die beim Auto ja sooo liebevoll wichtig ist, nicht mehr hören kann, weil das nur das lasche Geschwätz von meist recht faulen Egozentrikern ist ("Ich richte mich doch nicht nach anderen!"), bist Du beim Autofahren halt nur so frei, wie es alle anderen auf der Straße zulassen. Und auf den Mist, der da gebaut wird, hast du genau 0,0% Einfluss, weil es ist ja das heilige unveränderliche, ewig verbriefte Recht der anderen sich hinter dem Steuer ihrer persönlichen Freiheit genau so bescheuert soziophob zu verhalten, wie es das Eingangsargument es schon nahelegt, schließlich ist es ihr Auto, ihre Flexibilität - nicht die anderer. Und dass Fahrstile a la "Alle anderen sind doof" - "Platz da, jetzt komm ich!" - "Ich hab' eh die geilste Karre" und ähnliche minderbemittelte Beißreflexe, selbst das beliebte "Ich hatte es halt eilig" nicht für entspannten und gleichmäßigen Verkehrsfluss sorgen, ist längst bekannt. Zivilisierte Nationen und Menschen sollten anders handeln können, meine Erwartungen sind aber bis zu dem Tag, an dem die "individuelle Freiheit" hinterm Steuer entsorgt wird, höchst gering.

Oh, und das im Zusammenhang mit der verrottenden Infrastruktur ist natürlich auch für die Qual-ität von Fernbusangeboten mit entscheidend.
Wer mit der Einstellung "ich richte mich nicht an andere" Auto fährt, der sitzt am ersten Urlaubstag, Freitagabend, Stundenlang im Stau. Aber ja, man hat die Freiheit dieses zu tun.

Flexibilität ist eines der besten Argumente pro Auto (die Tatsache dass ein Auto das einzige Verkehrsmittel ist das man wie die eigenen 4 Wände einrichten kann ein weiteres) natürliche kann man diese Flexibilität nicht immer ausüben.
Urmel

Beitrag von Urmel »

Diese Mautdiskussion ist eine Phantomdiskussion. Aus zwei Gründen.

1. tun alle so, als ginge es um Umwelt und Gerechtigkeit und hastenichgesehen, dabei geht es Eisenbahnfreunden und Eisenbahnlobbyisten dabei ja nur darum, den Fernbus im Betrieb teurer zu machen, sodass die Bahn auf ihren hohen Preisen bleiben kann und trotzdem der Preisabstand wieder schrumpft - so zumindest die damit verknüpfte Hoffnung; d. h. es geht um knallharte Interessenpolitik und sonst um gar nichts, das sollte man auch redlich und offen so kennzeichnen

2. ist es eine Phantomdiskussion, weil es ohnehin nichts ändert. Juristen und Verkehrsexperten sprechen davon, dass eine extra Busmaut maximal, bei einem vollbesetzten Fernbus, ca. 0,5 Cent pro Kilometer pro Fahrgast ausmachen könnte, alles darüber würde massiv gegen EU Recht verstoßen. Es ist strikt untersagt, einzelne Verkehrsträger zu diskriminieren, weswegen alle Gedanken aus Punkt 1, die Bahn indirekt zu schützen indem man dem Fernbus über zusätzliche Steuern und Abgaben zusätzliche Kosten auferlegt und ihn so weniger attraktiv macht, auch widerrechtlich wären und jedes Gesetz, welches dies mehr oder minder offen so formuliert, wäre von Anfang an nichtig und ein gefundenes Fressen für den EuGH.
Und wenn ich jetzt eine Strecke von 200 km fahre und durch eine Busmaut meinem Fernbusanbieter Zusatzkosten von 1€ entstehen,...nein, das ist kein "game changer", wenn das Ticket dann 20 € statt 19 € beim Fernbus kostet Vs. [Platzhalter für einen stets höheren Preis, selbst bei absoluten Sonderaktionen wie das 19 € Sparpreiskontingent letztens, wo aber keine Sitzplatzreservierung beinhaltet war, beim Fernbus habe ich immer einen garantierten Sitzplatz].

D. h. es ist weder rechtlich möglich, der Bahn kostenmäßig zu "helfen", indem man es den Fernbusbetreibern möglichst schwer macht, noch kann die Bahn einen Dumpingwettbewerb gewinnen. Bei Preisen, wo die Fernbusanbieter immer noch Gewinn machen fährt die Bahn nämlich bereits in den tiefroten Zahlen.

Zumal, wozu auch? Als ob es ein Selbstzweck wäre, dass einfach möglichst viele Leute Bahn reisen. Ich sehe keinen Sinn darin, gar auf Steuerzahlerkosten einen Kannibalisierungswettbewerb zwischen zwei öffentlichen Verkehrsmitteln zu subventionieren. Der eigentliche "Feind" ist der PKW und jeder Autofahrer, der auf das Gesamtsystem des öffentlichen Personenverkehrs umsteigt und sein Auto dafür stehen lässt ist ein ökonomischer und ökologischer Zugewinn. Egal, ob sich dies dann im Weiteren auf Fernbus oder Fernzug verteilt. Denn selbst wenn man die eindeutige Studienlage, dass ein Fernbus inzwischen bezüglich Ökobilanz mindestens auf Augenhöhe mit einem Fernzug ist, ignoriert, dann wird jeder anerkennen, dass ein PKW pro Personenkilometer wesentlich unökologischer als ein Fernbus ist und auch bzgl. Verkehrsaufkommen und Straßenüberlastung jede Person, die im Fernbus sitzt statt im PKW, eine Entlastung bringt.

Wenn ich mir diese Gesamtsituation vor Augen führe, dann kann ich eigentlich nur noch ideologische Motive annehmen, wieso manche Mitbürger dennoch so eingefleischte Fernbus"hasser" sind. Letztlich wird hier ein Problem herbeidiskutiert, was eigentlich gar nicht existiert. Der Anteil der Reisenden, die öffentliche Verkehrsmittel statt den PKW nutzen, steigt insgesamt, der Fernbus ist mitnichten unökologischer als der Fernzug und ein Preis- und Servicewettbewerb nützt insgesamt dem Fahrgast, so sieht sich die Bahn nun sogar gezwungen ihre Auslandsexpansion, die bisher ja immer auf Kosten des Deutschlandgeschäfts ging (bzw. von diesem finanziert wurde), aufzugeben und alleine dadurch wird sie hohe Milliardenbeträge freischaufeln können, um im Deutschlandgeschäft wieder zu investieren, d. h. es muss auch nicht einmal zwingend auf Kosten des Personals (zusätzlicher Einspardruck) gehen, wenn die Bahn modernere Fahrzeuge anschafft, in Zusatzservices wie WLAN investiert und ihre Bahnhöfe endlich in Ordnung bringt. Unter dem Strich geht es uns allen besser, seit der Fernbusverkehr liberalisiert wurde, das hat dem öffentlichen Personenverkehr in Deutschland neue Dynamik eingehaucht, die wir so vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätten. Mein Fazit ist darum positiv und ich kann Jedermann nur raten, sich mit dem Fernbusverkehr zu arrangieren, denn er ist gekommen um zu bleiben und keine Diskussion wird daran noch etwas ändern. Das Rad kann keiner mehr zurückdrehen.
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17252
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Das die Bahn dazu gezwungen wird was zu tun ist durchaus positiv.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
JLanthyer
Haudegen
Beiträge: 720
Registriert: 30 Sep 2013, 20:00

Beitrag von JLanthyer »

Postbus führt Postbus-Karte zu einem Jahrespreis von 25€ ein, das den Inhaber dieser Karte 25% Rabatt auf alle Fahrpreise, außer Sitzplatzreservierungsgebühr bei Wunschplatzreservierung und auf internationale Fahrten, gewährt. Außerdem gibt es mit der Postbus-Karte ein kostenloses Heißgetränk. Damit sich die Postbuskarte lohnt, ist eine Gesamtausgabe von mindestens 100€ nötig.

Bericht von vor 4 Tagen (16.10.2015)

Postbus-Seite [Postbus-Karte-AGB]
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10255
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Urmel @ 27 Aug 2015, 12:30 hat geschrieben: Diese Mautdiskussion ist eine Phantomdiskussion. Aus zwei Gründen.
Ja-ein. Ich sehe die Maut eher so, daß JEDES Fahrzeug, welches eine BAB oder BAB-artig ausgebaute Straße befahren will, zahlen sollte - allein aus Gründen der Gleichbehandlung. Eine heruasnahme von Personenbussen ist hier schlicht widersinnig.

Warum eine Maut von zB 5-10 cent je verbauten Sitzplatz (inklusive Fahrersitz) und Kilomter bereits sittenwirdrig sein sollte, wüsste ich auch ganz gerne mal. Und selbst wenn es "nur" 1-2 cent je Sitz und Km wären, wäre es zumindest ein Zeichen an der richtigen Stelle.

Damit wäre zwar der Bus immer noch in der Lage, kostengünstiger als die Bahn anzubieten, aber Kampfpreise mit Signalwirkung " ab 1 €" etc wüdern dann wohl doch weniger werden. Und allein das dürfte schon einiges bewegen.

Eine Befreiung des Schienenverkehrs von der Energie- und evtl. auch Mehrwertsteuer , begründet mit Zielsetzungen der Umweltpolitik, sollte in meinen Augen ebenfalls im Bereich des Möglichen liegen.

Im Grundsatz stimme ich dir dennoch zu, daß man die Bahn nicht attraktiver macht, indem man die anderen Verkehrsträger künstlich belastet, nur um diesem "weh zu tun". Bei der Maut kann aber davon keine Rede sein, da gerde die Bahn eine recht exorbitante Maut für jeden einzelnen Kilometer Fahrweg bezahlt, und nicht nur für bestimmte Fahrwege bestimmter Güte.
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7143
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Beitrag von andreas »

aber ist es nicht so, daß die 'Maut' der Bahn nur eine Umschichtung der Mittel im gleichen Konzern ist?
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18072
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

andreas @ 24 Oct 2015, 18:15 hat geschrieben: aber ist es nicht so, daß die 'Maut' der Bahn nur eine Umschichtung der Mittel im gleichen Konzern ist?
Jein. Wenn ein DB-EVU an das DB-EIU bezahlt - ja. Wenn ein anderes EVU an DB-EIU bezahlt oder DB-EVU an andere EIU oder andere EVU an nicht mit ihnen verknüpfte EIU - dann sieht das Spiel schon wieder anders aus.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7987
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 24 Oct 2015, 18:45 hat geschrieben:Wenn ein DB-EVU an das DB-EIU bezahlt - ja. Wenn ein anderes EVU an DB-EIU bezahlt oder DB-EVU an andere EIU oder andere EVU an nicht mit ihnen verknüpfte EIU - dann sieht das Spiel schon wieder anders aus.
Hä? :wacko:
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8141
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

218 466-1 @ 24 Oct 2015, 20:27 hat geschrieben: Hä? :wacko:
Ist doch richtig, was 146225 geschrieben hat. Einfach gesagt, wenn ein EVU auf der Strecke eines EIU fährt und nicht beide zum selben Konzern gehören, machen Trassengebühren durchaus Sinn.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7987
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Entenfang @ 24 Oct 2015, 22:04 hat geschrieben: Einfach gesagt, wenn ein EVU auf der Strecke eines EIU fährt und nicht beide zum selben Konzern gehören, machen Trassengebühren durchaus Sinn.
So war es zu Bundesbahnzeiten.
Aber wegen den Schwachsinn mit dem Wettbewerb, muss halt auch DB Bahn Trassengebüren an DB Netze zahlen um keinen finanziellen Vorteil zu haben - zumondest auf dem Papier.

Auf dem Netz der HzL hätte auch die Bundesbahn schon immer Trassengebühren zahlen müssen, wenn sie dort hätte fahren wollen.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12589
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

218 466-1 @ 24 Oct 2015, 22:25 hat geschrieben: So war es zu Bundesbahnzeiten.
Aber wegen den Schwachsinn mit dem Wettbewerb, muss halt auch DB Bahn Trassengebüren an DB Netze zahlen um keinen finanziellen Vorteil zu haben - zumondest auf dem Papier.

Auf dem Netz der HzL hätte auch die Bundesbahn schon immer Trassengebühren zahlen müssen, wenn sie dort hätte fahren wollen.
Hat irgendjemand was anderslautendes gesagt??
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18072
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Und da sind wir beim Punkt: Da die Fernbusse grundsätzlich fast ausschließlich (Fremd-)infrastruktur verbrauchen, sollten sie korrekterweise auch jeden m davon angemessen entgelten. Entweder so, oder es gibt das Schienennetz auch für alle für (fast) lau. Oh, und was für Fernbusse recht wäre, kann für Spediteure und ihre LKW nur billig sein.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7987
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 24 Oct 2015, 22:37 hat geschrieben:Und da sind wir beim Punkt: Da die Fernbusse grundsätzlich fast ausschließlich (Fremd-)infrastruktur verbrauchen, sollten sie korrekterweise auch jeden m davon angemessen entgelten. Entweder so, oder es gibt das Schienennetz auch für alle für (fast) lau. Oh, und was für Fernbusse recht wäre, kann für Spediteure und ihre LKW nur billig sein.
Wenn hier verantwortliche von "Mein Fernbus" mitlesen, kaufen die die A9 und die A96 und kassieren bei allen PKW und LKW sowie bei Fernbussen der Konkurrenz kräftig ab.
Dann kommt aber der EU-Wettbewerbswahn durch und daher müsste auch "Mein Fernbus", Maut an sich selbst bezahlen um keinen Vorteil zu haben. :ph34r:
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18072
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

218 466-1 @ 24 Oct 2015, 22:54 hat geschrieben: Wenn hier verantwortliche von "Mein Fernbus" mitlesen, kaufen die die A9 und die A96 und kassieren bei allen PKW und LKW sowie bei Fernbussen der Konkurrenz kräftig ab.
Dann kommt aber der EU-Wettbewerbswahn durch und daher müsste auch "Mein Fernbus", Maut an sich selbst bezahlen um keinen Vorteil zu haben. :ph34r:
Bitte gerne - jeder wie er kann und möchte. Ob man die Bauruinen aber wirklich kaufen muss?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Die A9 eine Ruine? Hab ich was verpasst?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18072
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 26 Oct 2015, 14:52 hat geschrieben: Die A9 eine Ruine? Hab ich was verpasst?
Das war jetzt nicht explizit streckenspezifisch formuliert. Oh, und noch ein paar hunderttausend schwere LKW später: dann hast Du nichts mehr verpasst.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Fat Hippo
Tripel-Ass
Beiträge: 215
Registriert: 13 Mär 2014, 22:17

Beitrag von Fat Hippo »

Ich denke, die Diskussion geht seit längerem am eigentlichen Thema vorbei. Grundsätzlich ist der Fernbus per Definition günstiger als die Bahn - er braucht keine spezielle Infrastruktur. Man muss nur 'ne Karre voll Asphalt in die Botanik husten und der Fernbus kann darauf fahren, selbst, wenn er Maut bezahlen muss. Und wenn mal gebaut wird, dann biegt er links ab, fährt 'n Umweg über ein anderes Stück asphalt und weiter geht's.

Was viele Bahn-Apologeten übersehen, ist, daß die Bahn theoretisch ein besseres Produkt hat, dies aber durch Mißwirtschaft verhunzt. Ich fange morgen einen neuen Auftrag an, in Villach in Österreich, viele viele Kilometers von zuhause wech.

Mit der Bahn krieg ich die Tour theoretisch in 9 Stunden hin, muss dafür aber einen Preis bezahlen, der eigentlich nur akzeptabel ist, wenn's Koks und Nutten dabei gibt. Bei der Bahn gibt es leider viel zu oft nicht mal einen Speisewagen. Mit dem Bus dauert es zwar 16 Stunden, aber ich bezahle 70 Euro. Damit komme ich ohne Bahncard oder Sparpreis mit DB nicht mal von HAJ nach FRA und ich kann mehr zu essen/trinken kaufen als in 'nem abgewirtschafteten IC ohne Bistro, wo die Caddy-Verkäufer erst zwei Stunden später kommen (vielleicht).

Dazu kommt, daß viele der am besten ausgelasteten Fernbusverbindungen Nachtbusse sind. Da kann die Bahn nicht gegenhalten, denn die sperren den Laden um 1:00 dicht. Im Bus kann ich mir ein paar Bier in die Waffel leuchten und verschlafe die 9 Stunden nach München. Zeig mir mal einen Zug mit dem ich um 6:30 in München ankomme?

Der Bus bedient gezielt die Nischen, die die Bahn nicht bedient. Deshalb tut's den Bahnern so weh. Die pöhsen Pusfahrers gehen genau dahin, wo's wehtut.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13561
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

16 Stunden Busfahren? OMG. Das ist dann doch eher was für Leut, die sich selbst nicht wirklich mögen. Sowas würde ich mir definitiv nicht antun.
Da würde ich würde ich dann von HAJ dann doch eher den Weg via Lufti/Germanwings nach Klagenfurt und dann rüber nach Villach wählen.

Warum Du da Bahn-Sparpreis in Deiner Betrachtung nicht einbeziehst, versteh ich nicht. Dann muss man auch den Maximalpreis der Busroute als Vergleich ranziehen.

Btw, wusste gar nicht, dass Villach mittels Fernbus angefahren wird. Die meisten Busse aus Ri München fahren da weiter Ri Südosten.
Für einen potentiellen Rückmarsch: viel "Spaß" am Walserberg beim Warten im Grenzstau.
Fat Hippo
Tripel-Ass
Beiträge: 215
Registriert: 13 Mär 2014, 22:17

Beitrag von Fat Hippo »

Der Vorteil beim Bus ist, die Halte sind für gewöhnlich 5-10 Minuten. Da kann man mal schnell rausspringen, und sich die Beine vertreten, oder wenn man pennt spielt's keine Rolle.

Villach wird nicht von Fernbussen abgefahren. Für gewöhnlich gehts nach Salzburg oder Linz und dann mit ÖBB. Aber selbst die schlagen die DB um Längen. Z.B. wird am Platz Service auch in der zweiten Klasse in ÖBB-IC's angeboten und die Preise lassen DB aussehen, wie die letzten Wucherer.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13561
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

OT: Setz in Villach nicht zuviel auf ÖPNV. Der ist etwas dünn und der Kowatsch (Busfirma) dort hat sowas wie Taktverkehr nicht im Stadtbusbereich.
Fat Hippo
Tripel-Ass
Beiträge: 215
Registriert: 13 Mär 2014, 22:17

Beitrag von Fat Hippo »

spock5407 @ 26 Oct 2015, 22:00 hat geschrieben: OT: Setz in Villach nicht zuviel auf ÖPNV. Der ist etwas dünn und der Kowatsch (Busfirma) dort hat sowas wie Taktverkehr nicht im Stadtbusbereich.
Das ist sehr vorsichtig formuliert. Den ÖPNV in Villach kann man der Katze in den Scheitel schmieren. Ich werd' wohl die Arbeitszeit den recht dünnen Busfrequenzen anpassen müssen. Hätte wohl doch das Auto nehmen sollen. Bahn in Österreich schein recht gut zu sein, besonders, wenn man bedenkt, die müssen die Trümmer ja über die Alpen wuchten. Aber der ÖPNV is eine Katastrophe.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13561
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Es gibt durchaus Städte und Regionen mit gutem-sehr gutem Stadt-ÖPNV in Österreich. Aber Villach sticht da irgendwie traditionell negativ heraus. Die frühere blaue Landesregierung hat da kein Geld für die rote SPÖ-Stadt springen lassen. Und nun, wo die SPÖ im Land am Ruder ist, ist Kärnten de facto pleite. Stichwort Hypo.

In Villach liegt seit nem Jahrzehnt ein Stadtbuskonzept mit Durchmesserlinien, Takt und Sammelanschlüssen in der Schublade. Aber keiner kann oder will es bezahlen. Und so bleibt halt alles, wie es is: bescheiden. Etwas dichteren Verkehr gibts i.W. nur zum Warmbad raus, da dort neben Stadt- und Postbussen auch die S2 und diverse Regionalzüge fahren.
Fat Hippo
Tripel-Ass
Beiträge: 215
Registriert: 13 Mär 2014, 22:17

Beitrag von Fat Hippo »

spock5407 @ 26 Oct 2015, 22:55 hat geschrieben: Etwas dichteren Verkehr gibts i.W. nur zum Warmbad raus, da dort neben Stadt- und Postbussen auch die S2 und diverse Regionalzüge fahren.
Bin ja in der Warmbader Strasse. Scheint aber nicht wirklich besser zu sein. Naja, dan sanieren wir halt das Taxigewerbe von Kärnten...

Aber mal wieder zurück zum originalen Thema :) Fernbusse...
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18072
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Fat Hippo @ 26 Oct 2015, 22:32 hat geschrieben: Aber der ÖPNV is eine Katastrophe.
Diese Aussage so mal eben pauschal für ganz Österreich zu treffen, ist auch recht gewagt. Zur Preiswahrnehmung sag' ich auch mal besser nix.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Fat Hippo
Tripel-Ass
Beiträge: 215
Registriert: 13 Mär 2014, 22:17

Beitrag von Fat Hippo »

146225 @ 26 Oct 2015, 23:08 hat geschrieben: Diese Aussage so mal eben pauschal für ganz Österreich zu treffen, ist auch recht gewagt. Zur Preiswahrnehmung sag' ich auch mal besser nix.
Nja, ich kann ja nur die Erfahrungen schildern, die ich auch selbst gemacht habe. Heute ein Normal-Preis-Ticket gekauft: Salzburg-Villach für 34 Euro. Damit kommst Du in der kalten Heimat nicht mal von Hannover in den Ruhrpott. Und hier gab's noch am-Platz-Service inklusive. Dafür musst Du daheim im Reich schon mal von vornherein ein 1. Klasse Ticket löhnen. Das ist schon ein Unterschied.
Antworten