Aus Dresden in den Schnee - Teil 2: Über Zittau nach Oybin
Die zahlreichen Winterbilder aus München haben mich sehr neidisch gemacht. Und weil Winter und Dampf sehr schön zusammenpasst, fiel die Wahl für das nächste Ziel nicht allzu schwer.
Mit dem Reg... ähhh Trilexexpress geht es von Dresden nach Zittau. Während Dresden langsam zurückbleibt, nimmt der Schnee allmählich zu. Wirklich interessant wird es aber erst hinter Bischofswerda, wo eine geschlossene Schneedecke beginnt. Der Niedergang dieser Strecke ist nicht zu übersehen. Einst abschnittsweise zweigleisig, ist davon bis auf ein Stück bei Zittau nichts übrig geblieben. Die Bahnhofsgebäude sind alle verrammelt oder die Fenster eingeschlagen und dem Verfall preisgegeben. Viele Bahnhöfe sind zu barrierefreien Haltepunkten zurückgebaut, was nur leider nichts nützt, da die Bahnsteighöhe nicht zum Desiro passt. Das penetrante Gepiepe der Türen geht mir auf die Nerven. Zum Glück hält der Zug nicht so oft, sondern bahnt sich zügig seinen Weg durch den Schnee. Please take care with the height of the platform. Please take care of my ears…
Ich meine schon, mein Ziel falsch gewählt zu haben. Zittau präsentiert sich nahezu völlig schneelos. Die zahlreichen Gleisanlagen im Zittauer Bahnhof können nicht über den Bedeutungsverlust hinwegtäuschen.

Also auf zum Schmalspurbahnhof. Die Umsteigezeit beträgt über 20 Minuten, also reichlich Zeit, sich ein wenig umzuschauen. Die historische Version des ZZA finde ich recht interessant.

Dann nähert sich auch schon 99 787, während die Mitarbeiterin die BÜ sichert. Also ganz einfach zu übersehen ist die Lok jedenfalls nicht.


Ein Pfiff und eine grüne Kelle, dann geht die Fahrt los. Zunächst werden die Gleise der Bahnlinie nach Liberec höhengleich gekreuzt und nach einem kurzen Halt am Hp Zittau wird die auf dem Viadukt verlaufende Bahnlinie nochmal unterquert. Bis zur polnischen Grenze ist es nicht mehr weit.

Mit Volldampf und gemütlichen 25 km/h wird Zittau in einem großen Bogen umrundet, dann nimmt der Zug Kurs auf die Berge.


Langsam, aber sicher nimmt auch die Schneemenge wieder zu und zwei einsame Pferde präsentieren sich in der eintönigen Landschaft.

In Bertsdorf kann in einen Zug nach Jonsdorf umgestiegen werden, der leider kürzer ist als meiner und daher nur als Nachschuss festgehalten werden kann.

Hier wird in der Regel eine Parallelausfahrt durchgeführt. Einige Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die dichten Rauchschwaden.
